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Filmkritik Operation Walküre

Dieter Stein [JF] redet mit Andre Lichtschlag [EF] über den Film „Valkyrie„. Er hat gestern als einer der ersten in Deutschland eine Presse-Vorpremiere sehen können – Stein hat der Film bewegt. Kleiner Ausschnitt:

ef-online: Was hat Ihnen an der filmischen Umsetzung besonders gut gefallen, was gar nicht?

Stein: Es gibt aus streng historischer Sicht eine Reihe von kleinen Mängeln, die man kritisieren kann. Kenner der Militärgeschichte werden den Kopf schütteln, wenn Wehrmachtssoldaten vor dem 20. Juli den Hitlergruß zeigen – dieser wurde zur Gängelung der Wehrmacht erst als Reaktion auf das Attentat auf Befehl Hitlers eingeführt. Vorher war man stolz, mit dem traditionellen militärischen Gruß sich von der SS abzuheben. Tom Cruise hat natürlich nicht die Körpergröße Stauffenbergs, Hitler wird schwach gespielt usw. Der Film verschweigt – wie auch die deutschen Produktionen – die Weigerung der Alliierten, mit dem deutschen Widerstand zusammenzuarbeiten und dass die Forderung nach einer bedingungslosen Kapitulation ein Handeln fast unmöglich machte. Der erzählerische und dramaturgische Kern ist jedoch richtig und es gelingt dem Film stärker als den unterkühlten und Pathos ängstlich scheuenden deutschen Produktionen auch das patriotische Element herauszustellen. Es wird in erschütternder Weise dargestellt, welche Überwindung es für Stauffenberg auch gekostet haben muss, seine Frau und die Kinder zurückzulassen, die er so liebte. Man sagt sich: Was für eine Entscheidung, was für ein Wille!

Filmkritik Operation Walküre: Was für eine Entscheidung, was für ein Wille!

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