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"In der deutschen Hauptstadt hat der Versuch einer lokalen Machtergreifung stattgefunden"

Ein eindringlicher Artikel in WeltOnline anläßlich des 1. Mai. Der Autor beginnt, in dem er eins und eins zusammenzählt:

Die kleinen Meldungen gibt es schon länger: Gewalttaten in der U-Bahn, Angriffe auf Busfahrer, Drogendealer auf Spielplätzen, Müllhaufen in Grünanlagen, Schmierereien an Hauswänden, Raub auf Schulhöfen, Tätlichkeiten gegen Lehrer. Es gab auch Berichte über Straßen, in die sich die Polizei nur noch ausnahmsweise begibt. Die Berichte wurden eilig offiziell dementiert.

dann Rückschlüsse zu den Gewaltexzessen des 1. Mai zieht:

Es ist etwas geschehen, das das Ausmaß der vielen, verstreuten Gewalttaten und Zerstörungen im Zusammenhang deutlich gemacht hat. Mitten in Berlin ist es in der Nacht des 1. Mai zu einer Bürgerkriegsszenerie gekommen. Nachdem der Innensenator zunächst noch versucht hatte, einen Erfolg der Befriedungspolitik des Senats zu melden, stellte sich bald das wahre Ausmaß der Ereignisse heraus. Das war nicht einfach ein spontaner Ausbruch von „Jugendgewalt“. Auch keine Tat von „Kriminellen“. Hier wurde um Macht gekämpft, um Gebietsherrschaft. In der deutschen Hauptstadt hat der Versuch einer lokalen Machtergreifung stattgefunden.

Die Richtung der vorhergehenden Ereignisse wurde deutlich. Die Anschläge auf Autos, Wohnungen und Gaststätten und die Parole „Reiche raus“ zeigten schon, dass auf eine soziale Säuberung gezielt wird. Es geht nicht um ein Einzelhaus, der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat so viel Einwohner wie eine mittlere deutsche Großstadt. Zur sozialen Säuberung gesellt sich die ethnische Säuberung. Die Gefolgschaften der Autonomen sind baugleich mit den Clans von Migranten, die in manchen Straßen eigene Hoheitsgebiete errichtet haben. Die einzelnen Zerstörungen und Gewalttaten sind Teil einer größeren, organisierten Barbarei.

und die Ursache des Ist-Zustandes benennt:

Ein Politikstil ist eingerissen, der sich mit Gesten begnügt. Man erklärt immer höhere Ziele, während schon in den ersten realen Umsetzungen der Wurm ist. Die Tatkraft des Staates schwindet, sobald es um die elementare Barbarei geht, die sich in unserem Alltag eingenistet hat.

Ein erstaunlicher Artikel: Der Müll und die Clans

Die Realität gibt dem mulmigen Gefühl des Autors prompt neue Nahung: In der Nacht auf Sonntag wurde ein BVG-Bus von sieben jungen Männern zum Halten gezwungen und attackiert. Bei den Verkehrsbetrieben sieht man den neusten Coup mit  Sorge – eine derartige Attacke habe es noch nicht gegeben [ TaSp.]

16 Kommentare zu „"In der deutschen Hauptstadt hat der Versuch einer lokalen Machtergreifung stattgefunden"“

  • gast:

    Schau an, jetzt wo nicht mehr nur die Unterschicht bei Kriminalität und Multikulti die Wange hinhalten muss, wirds den besser situierten Berlinern mulmig. 

  • AvK:

    Da passt dieses Nachricht ja wunderbar

    Merkel verspricht Karsai schnellere Polizistenausbildung
    Den Zuständen der eigenen Städte nicht Herr werden, aber Ordnung am Hindukusch schaffen wollen.

  • Mingana:

    Leider OT, aber versprochen ist versprochen.

    Hier nun die Antwort von Hr. Montag auf meine Frage bei abgeordentenwatch bzgl. der Aussage (,,braunes Blut in deutschen Adern“) des türk. Generalkonsuls.

    Der Sinngehalt kurz zusammengefasst: die Aussage wird als ,,dumm“ bezeichnet, doch leider weder als rassistisch verurteilt, noch wird sich der Deutsche BT dem Thema widmen. Immerhin wird die Aussage ,,zurückgewiesen“. Lol.

  • AvK:

    Immerhin wird die Aussage ,,zurückgewiesen”.

    Das wird die Türken enorm beeindrucken. So wie die „Deeskalationsstrategien“ und Runde Tische. Alles nachdrückliche Zeichen des BRD-Staates, in denen er die Grenzen aufzeigt.

  • gast:

    Die Juler in Niedersachsen springen auf den Zug auf und fordern einen Kampf gegen Links, der in Struktur und Finanzierung das Pedant zum KgR verankert werden soll.

    11 Jahre nach dem KgR begreifen immer noch nur einige lokale CDU-Gruppen, was Sache ist. Schwach.

  • Wahr-Sager:

    Es wird selbstverständlich keinen Kampf gegen links geben.

  • Bilanz eines Maifeiertags voller Gewaltexzesse

    Sebastian Edathy (SPD), Vorsitzender des Innenausschuss, betonte, die Demonstrationsfreiheit sei ein fundamentales Grundrecht, und auch Extremisten seien zunächst Grundrechtsträger.

    Markus Löning (FDP) zitierte Berichte betroffener Polizisten und sah dem Berliner Innensenator Erhart Körting in der politischen Verantwortung, weil er ein verfehltes Einsatzkonzept zu vertreten habe.

    Lötzsch, Abgeordnete der SED-Erben-Partei will, in alter Tradition, vor allem die Überfälle von „Neonazis“ thematisiert wissen. Die linken Gewaltexzesse redet sie nach Kräften herunter.

    Hier das ganze Theaterstück des Deutschen Bundestages „Wer hat den schwarzen Peter

  • Wahr-Sager:

    Aus der von Judith erwähnten Quelle:

    Dr. Gesine Lötzsch (Die Linke) äußerte den Verdacht, die Unruhen seien nicht nur der Bild-Zeitung, sondern auch einigen Politikern nicht ungelegen gekommen.

    Kurios, dass das ausgerechnet eine LINKE sagt. Für diese Heuchler kann es doch nicht genug Vorfälle geben, die sie für ihre eigenen Zwecke umdeuten und ausschlachten.

  • Sir Toby:

    Sebastian Edathy (SPD), Vorsitzender des Innenausschuss, betonte, die Demonstrationsfreiheit sei ein fundamentales Grundrecht, und auch Extremisten seien zunächst Grundrechtsträger.“

    Ich denke, in nicht allzu ferner Zukunft wird sich Gelegenheit finden Herrn Edathy an diese seine Worte zu erinnern. Ob er dann allerdings auch daran erinnert sein möchte … das ist wieder eine ganz andere Frage.

  • Wahr-Sager:

    Mit Extremisten meinte Edathy selbstverständlich linke.

  • Blond:

    SUPER SACHEN FUER DIE ?NATION?:
    [AUSZUEGE AUS]
    http://www.top-berlin.net/
    Etwas Besseres als die Nation.
    May 5, 2009 in Texte
    Etwas Besseres als die Nation – Gegen die Herrschaft der falschen Freiheit!
    Am 23. Mai feiert die BRD ihren 60. Geburtstag. 60 Jahre Grundgesetz, 60 Jahre Demokratie und Eierkuchen für alle. Da kommt die Krise gerade recht. Mit seinen „Rettungspaketen“ und „Schutzschirmen“ erscheint Vater Staat als Obersamariter der Nation, seine Herrschaft als historischer Segen. Doch die Ordnung des Staates verewigt nur das kapitalistische Hauen und Stechen. Sie hält die Menschen in Konkurrenz gegen einander, und verklebt sie gleichzeitig zur Schicksalsgemeinschaft Standort. Die Identifikation mit der Nation ist ein Schutzreflex gegen den kapitalistischen Alltag, der den kapitalistischen Alltag bestätigt. Gerade in Deutschland. ‘Soziale Marktwirtschaft’ ist nationaler Burgfrieden ohne Ende. So ein Quatsch! Die Feier der Nation ist ein Angriff auf das schöne Leben und die befreite Gesellschaft. Geben wir diesem Angriff die passende Antwort!
    Antinationale Parade: Sa 23.05., 18 Uhr, Rosa-Luxemburg-Platz (Berlin).
    Zum Aufruf: Etwas Besseres als die Nation
    Jugendzeitung: Strassen aus Zucker
    Busse aus Rhein-Main: Infos Hier
    Busse aus NRW: Infos Hier
    Podiumsdiskussion zur Kritik der falschen Freiheit mit Nadja Rakowitz und Thomas Ebermann: Fr 22.05., 19:30 Uhr, Audimax der Humboldt-Universität
    Antinationale Party: 22.5., Tante Käthe (Mauersegler), Bernauerstr. 63-64, ab 23h, 2 Floors und Aussenbereich mit: Hawkinson, Paul Perry, Oscar Hilde, u.a.
    Weitere Informationen unter http://www.einheit-und-freiheit.de
    Und vorher: Naziaufmarsch in Luckenwalde (bei Berlin) verhindern! Gemeinsame Zugfahrt am 23.05. um 10 Uhr ab S-Bhf. Südkreuz. Demonstration ab 11 Uhr. Weitere Informationen beim Bündnis “Linker Fläming United“.
    [WEITERE] Veranstaltungstipps
    May 4, 2009 in Termine
    07.05.-23.07. Weimar: “Kunst. Spektakel. Revolution.” – Veranstaltungsreihe zum Verhältnis zwischen den Bewegungen der Avantgarde und den revolutionären Bewegungen. Informationen hier.
    14.05. Berlin: “Der Antirassismus und sein Verhältnis zu Islamismus und Islamophobie” – Vortrag und Diskussion mit Udo Wolter. 18.30 Uhr – Humboldt-Universität Raum 3038
    14.05. Berlin: “Revolutionäre Realpolitik” – Wie weiter mit den Krisenprotesten? Veranstaltung um 19 Uhr im Festsaal Kreuzberg, Skalitzer Str. 130. Veranstaltet von der Gruppe Soziale Kämpfe.
    15.05. Berlin: antinationale Party “des rue de sucre-party #2″ – Soliparty für die antinationale Zeitung “Strassen aus Zucker“. Mit Disco-Pop-Trash vom Footloose DJ Squad. Ab 22 Uhr in den Räumen des Subversiv e.V. (Brunnenstr. 7 HH, 10119 Berlin – U-Bhf. Rosenthaler Platz)
    16.05. Detmold: Demonstration »Der Nation das Herz brechen«.
    [AUSZUEGE ENDE / ASO (AND SO ON)]

  • Blond:

    Kreuzberg
    Scheiben von SPD-Zentrale eingeworfen
    Mittwoch, 13. Mai 2009 12:37

    Unbekannte haben an der SPD-Bundeszentrale in Kreuzberg zwei Scheiben durch Steinwürfe zerstört. Am frühen Mittwochmorgen hätten Mitarbeiter einer Wachschutzfirma nach Angaben der Polizei die Beschädigungen am Willy-Brandt-Haus in der Wilhelmstraße entdeckt. Da eine politische Motivation nicht ausgeschlossen werden kann, ermittelt der polizeiliche Staatsschutz.
    http://www.morgenpost.de/berlin/polizeibericht/article1092069/Scheiben_von_SPD_Zentrale_eingeworfen.html
    [DAS waren bestimmt "Rechtsradikale"]

  • Blond:

    NACHTRAG zu Gestern (15:39):
    http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/was-ist-die-passende-antwort-article456007.html#bzTAF
    Linke Gewalt
    Was ist die passende Antwort?
    13. Mai 2009 22.05 Uhr
    "… ich [Gunnar Schupelius] möchte nur fragen, wie uns der Innensenator vor diesen Typen [linksradikalen Schläger(n)] zu schützen gedenkt. Seine Polizei-Strategie der ausgestreckten Hand ging am 1. Mai auf Kosten der Bevölkerung und vor allem der Polizisten. Soll sich das etwa wiederholen? Was plant Körting für den 23. Mai? "
    [DA BIN ICH ABER AUCH SEHR GESPANNT]

  • Blond:

    Noch´n NACHTRACH zum NACHTRACH:
    Die "Sache 23.5.09" wird jetzt auch bei der Jungen Freiheit ein Thema:
    http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display.154+M507177e1924.0.html?&tx_ttnews%5BbackPID%5D=&tx_ttnews%5Bmode%5D=single

  • Sir Toby:

    # Blond

    „“… ich [Gunnar Schupelius] möchte nur fragen, wie uns der Innensenator vor diesen Typen [linksradikalen Schläger(n)] zu schützen gedenkt.“

    Wie kommt der jetzt darauf? Dass es Aufgabe des Innensenators sei, Leute wie ihn (Schupelius) vor diesen Typen zu schützen? Lebt der Mann etwa nicht in Berlin? Weiß er etwa nicht, dass es genau umgekehrt ist (in Berlin) … – das da ‚diese Typen‘ vor dem faschistischen Korpsgeist der Polizei geschützt werden müssen? Und hat er (Schupelius) mit seinesgleichen nicht jahrzehntelang (!) dazu beigetragen, dass sich solche Sichtweise entwickeln konnte?? Alles in allem: Wir leben in interessanten Zeiten!

  • Blond:

    " Wir leben in interessanten Zeiten! "
    HOFFENTLICH NICHT TOEDLICH

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