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Die neuen Weltkriege

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das apokalyptische Szenario eines Dritten Weltkrieges vor allem als mögliche Konfrontation der Supermächte USA und Sowjetunion betrachtet – der Begriff „Dritter Weltkrieg“ wurde  dabei auf die gesamte Phase des Kalten Krieges  angewendet. Unter dieser Prämisse ist auch Michaletos Formulierung „Vierter Weltkrieg“ zu verstehen, den er in seiner Analyse  „Riots in Greece“  gebrauchte – und dessen Beginn er auf nine-eleven datiert. 

Dahinter steht die Annahme, dass die alten Weltkriege [I und II] als Blaupause für die neuen Welt-Kriege nicht taugen – vielmehr sind die Kriege des 21 Jahrhunderts  Kriege mit anderen Waffen und Batallionen.  Die Ziele dagegen sind  die Gleichen geblieben: Eine Destabilisierung der jeweiligen Länder, um zielkompatible Macht-Haber zu unterstützen bzw. nichtkompatible zu stürzen, wirtschaftliche Macht zu erhalten bzw. auszubauen und sich so in einer globalisierten Welt,  mit immer härter werdenden Ressourcenkämpfen [Energie, Wasser, technologische Entwicklungen], einen entscheidenden Vorteil – und damit Wohlstand und Sicherheit – zu erhalten/erringen/auszubauen.

Kriege zwischen hochentwickelten Industriestaaten werden mit Währungen und Währungsstürzen, Aktien und Aktienstürzen, mit Ratings, Krediten,  Banken und Bankenpleiten, Firmenübernahmen und Firmenpleiten, Energielieferungen und Bauprojekten  geführt [= Wirtschaftskriege].

Innerhalb der Staatsgebiete entwickelter Industrienationen werden soziale Unruhen geschürt und orchestriert. Unterstützer sind hier – durchaus nicht immer freiwillig – Parteien, die auf Grund nationaler Parteienkämpfe und Eitelkeiten Anliegen vertreten, die den Zielen ausländischer Macht-Haber zu Guten kommen [= nützliche Idioten]   und zivile Gruppierungen, die unter dem Deckmantel *NGO eingeschleust werden,  um die angespannte Situation weiter zu befeuern [= Sozialkriege].

Die „multikulturelle Gesellschaft“ , wie sie vor allem in den europäischen Nationalstaaten mittlerweile präsent ist, bietet dazu ein praktikables Einfalltor, weil die Destabilisierung einer fragmentierten Bevölkerung logischerweise viel  einfacher gelingt, als die eines halbwegs ethnisch homogenen Volkes. [Dr. Fest erläuterte den Zusammenhang zwischen Stabilität/ethnische Homogenität z.B. hier]

Beide oben genannten Faktoren verursachen eine Delegitimierung – und damit Destabilisierung-  des bis dahin stabilen Parteiensystems. Alle drei Faktoren – wirtschaftliche, soziale, politische Destabilisierung – schaffen eine Situation der Rückkoppelung: Sie verschärfen sich gegenseitig durch ihr wechselseitige Abhängigkeit [rückkoppelnde Systeme].

Ich denke, Ioannis Michaletons hat Recht, wenn er behauptet, wir befänden uns mitten in einem vierten Weltkrieg.  An diesem  Weltkrieg sind mitnichten nur die USA beteiligt, sondern ebenso die aufstrebenden Weltmächte Russland, Indien, China usw. Eine einseitige Fokussierung auf den jeweils goutierten Intimfeind [USA vs. Russland] wäre m.E. ein sehr kurzer Sprung.
…..

*Wie mit Hilfe von „NGOs“ soziale Unruhen geschürt und nationale Machthaber gestürzt werden, darüber veröffentlichte Le Monde Diplomatique im Oktober 2005 einen erhellenden Artikel. Hintergrund sind die diversen „Revolutionen“ in den osteuropäischen Ländern – und natürlich waren diese orchestrierten Revolutionen nur zum „Wohle des Volkes und der Demokratie“ [Sarkasmus aus]. Rezeptur für die zweite Revolution: Was aus den Demokratiebewegungen in Osteuropa und Zentralasien zu lernen wäre

26 Kommentare zu „Die neuen Weltkriege“

  • karl-friedrich:

    Mh, da haben wir sie also „Die Büchse der Pandora„.

  • Sir Toby:

    # karl-friedrich

    Ja, und wenn sie einmal geöffnet ist … kriegt sie bekanntlich niemand mehr zu. Oder gab es im Mythos eine Lösung? Ich weiß es nicht mehr … schon etwas her, dass ich darüber gelesen hab.

  • Volker:

    „Eine einseitige Fokussierung auf den jeweils goutierten Intimfeind [USA vs. Russland] wäre m.E. ein sehr kurzer Sprung.“

    Den weitaus größeren, krankhaft dominierenden Einfluß in Deutschland/Europa haben auf jeden Fall die USA!

    Das läßt sich gar nicht bestreiten. Mir fällt auf Anhieb gar nichts ein, was sich hier in letzter Zeit so negativ entwickelt hat und nicht in der USA seinen Ursprung hatte. Sie dominieren unsere Politik, unsere Kultur, unsere Medien und unsere Wirtschaft.

    Und wer ist z.B. für den Beitritt der Türkei zur EU? Auch die USA. Nur mal so am Rande. Wenn das nicht Destabilisierung ist, dann weiß ich auch nicht.

    Die Wirtschaftskrise hatte ebenfalls in den USA ihren Ursprung.

    Wer ein großer Freund der USA ist, leidet meiner Meinung nach an einer Variante des Stockholm-Syndroms.

  • karl-friedrich:

    @ Sir Toby

    Ja, aus dem Mythos kann schnell Realität werden, wie man leider erkennen muß, nur welcher Drecksack hat sie geöffnet? Was sich mir jetzt nicht erschließt ist folgendes, was hat ein Wirtschaftskrieg mit der Zuwanderung von Bildungsfernen Schichten zu tun?

    Oder ist damit die Globalisierung gemeint, und den daraus entstehenden Konsequenzen.

  • karl-friedrich:

    @ Volker

    Und wer ist z.B. für den Beitritt der Türkei zur EU? Auch die USA

    Das stimmt, selbst George Bush hat der Türkei versprochen, sich für die Aufnahme der Türkei in der EU stark zu machen, das selbe hat erst kürzlich Messias Obama Rama gefordert.

    Ich glaube, das hängt damit zusammen, das die USA auch ein eigenes Interesse daran hat, das die EU nicht zu stark wird, dann kann man natürlich auch mal die Türkei unterstützen, während wir dann damit leben müssen.

    Daher frage ich mich, was geht die Amis das eigentlich an, wen wir aufnehmen und wen nicht, der Messias sollte mal die Zäune in Richtung Mexiko abbauen, wenn er schon solche Forderungen stellt, aber davon will man nichts wissen.

  • Volker:

    „Ich glaube, das hängt damit zusammen, das die USA auch ein eigenes Interesse daran hat, das die EU nicht zu stark wird, dann kann man natürlich auch mal die Türkei unterstützen, während wir dann damit leben müssen.“

    Das Moslem-Problem, das sie uns schon durch ihre Marionetten, unsere Politiker, beschert haben, reicht ihnen eben noch nicht. Bemerkenswert ist ja auch, daß die ehemals Rußland dominierte DDR kein solches Problem hat. Das ist eine amerikanische Erfindung.

    Es gibt sogar Verschwörungstheoretiker, die doch tatsächlich behaupten, daß Juden Amerika kontrollieren. Einer von diesen armen Verwirrten ist z.B. Ariel Sharon.

    http://www.zeitenschrift.com/sharon.ihtml

    Der in Belgien wegen möglicher Kriegsverbrechen eingeklagte Scharon wird mit den Worten zitiert:“Jedesmal, wenn wir etwas unternehmen, warnt ihr mich, Amerika wird das tun, Amerika wird jenes tun… Ich will euch jetzt etwas ganz klar sagen: Macht euch keine Sorgen wegen eines amerikanischen Druckes auf Israel. Wir, das jüdische Volk, kontrollieren Amerika – und die Amerikaner wissen es.“

    Ich finde dann immer die Leute so witzig, die pro-Amerikanisch und pro-Israelisch sind. Ich denke, daß die auch mit Varus marschiert wären.

  • Merkwürdiges U-Boot:

    Macht keinen Sinn. Was sollen die USA davon haben, wenn sie alle ihre europäischen Verbündeten durch Zuwanderung von Moslems bis zum Bürgerkrieg destabilisieren? Und warum sind es gerade die USA-Hasser wie Grüne und Linke, die die Zuwanderung weiter forcieren wollen?

    Und was sollen Israel und die Juden davon haben, wenn der Islam in Deutschland an Einfluss gewinnt? Sie sollten eher das gegenteilige Interesse haben. Deswegen gibt es ja auch pro-jüdische, anti-islamische Blogs wie PI.

  • karl-friedrich:

    Es kann ja niemand abstreiten, das die Amis das meiste Interesse am Öl haben, oder?

    Ich weiß ja auch nicht, wer hat den Mohammedaner erzählt bzw. erklärt wo sie hingehen sollen, das kommt mir alles so unreal vor, überlegt doch mal, da kommen Bildungsferne die noch nicht einmal einen Schulabschluss haben, aber die Wissen wo Deutschland ist.

    Und vorallem, warum ausgerechnet nach Deutschland, haben die schon im Heimatland den Hartz IV Antrag ausgefüllt? Ich denke auch das da System dahintersteckt.

  • Zu Russlands Situation in Bezug auf Muslime

    Die schwachen Geburtsjahrgänge in den Jahren des Umbruchs nach 1991 werden in Russland und anderen postsowjetischen Staaten in absehbarer Zeit für weiter sinkende Geburtenzahlen sorgen.

     Lediglich in 18 der 81 Föderationssubjekte des heutigen Russlands ist eine ausgeglichene Geburten-Sterbe-Quote zu verzeichnen: In 17 davon leben vor allem nichtrussische Minderheiten [und die haben nicht die USA dahin gebracht, sondern wurzeln aus der Geschichte des einstmals zaristischen Russland].

    So bringt eine Frau im überwiegend muslimisch bevölkerten Dagestan durchschnittlich 4,9 Kinder, eine Moskauerin jedoch nur 1,4 Kinder zur Welt. Während die demografische Krise vor allem die urbanen ethnisch russischen Bevölkerungsanteile erfasst, nahm in den letzten Jahren die Geburtenrate der muslimischen Bevölkerung stetig zu. Tschetschenen und andere Kaukasusvölker verzeichnen derzeit die höchsten Geburtenraten des Landes.

    So verwundertes nicht, dass seit 1989 der Anteil der Muslime in Russland zwischen 40 und 50 Prozent gestiegen ist. Regionen mit überwiegend muslimischen Einwohnern sind vor allem Tatarstan, Inguschetien, Tschetschenien, Karatschajewo-Tscherkessien, Kabardino-Balkarien und Dagestan. Der Anteil der ethnischen Russen hingegen ging landesweit zwischen 1996 und2006 von 83 auf 79,8 Prozent zurück. [Quelle]

    Geht die Entwicklung in Russland so weiter, wird Russland in ca. 35 Jahren ein Land mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit werden. Und Russland wird – genau wie andere Staaten auch – seine Politik auf seine [zu erwartenden Mehrheiten] einstellen und ausrichten.

  • Volker:

    „Macht keinen Sinn. Was sollen die USA davon haben, wenn sie alle ihre europäischen Verbündeten durch Zuwanderung von Moslems bis zum Bürgerkrieg destabilisieren?“
    „Und was sollen Israel und die Juden davon haben, wenn der Islam in Deutschland an Einfluss gewinnt?“

    Vielleicht wollte man einfach die Europäer -wie sagte es doch so schön unser ehemaliger Außenminister Fischer – verdünnen und nach amerikanischem Vorbild eine Multi-Kulti-Gesellschaft kreieren. Vielleicht finden die Eliten Nationen und einheitliche Ethnien einfach langweilig. Ich glaube, daß die Globalisten das für überholt halten und möglichst schnell entsorgen wollen.

    Außerdem kann man mit den Moslems prima neue Überwachungsmethoden einführen. Radikale Islamisten sind unter uns -> wir brauchen Internetüberwachung, Kameras, biometrische Pässe, Onlineuntersuchungen. Hat doch super geklappt.

    Das alte Spiel: Schaffe ein Problem und dann biete die Lösung des Problems an.

    Und dann gibt es noch eine fiesere Theorie:

    Zum einen haben wir dadurch dauernde Probleme, die Europa schwächen. Vielleicht sind ja unsere Freunde nicht so nett, daß sie wollen, daß wir sie irgendwann überholen.

    Zum anderen kann man damit ziemlich zielsicher eine Aversion gegen Moslems produzieren, d.h. Europa gegen den Islam ausspielen. Vielleicht braucht man uns ja noch für einen Krieg gegen den Islam. In Afghanistan sind wir schon, was haben wir da überhaupt verloren? Und da sieht man: Die Mehrheit der Deutschen hat auf diesen Krieg keine Lust. Ein paar Bombenattentate und Moslemunruhen würden uns aber motivieren.

    „Und warum sind es gerade die USA-Hasser wie Grüne und Linke, die die Zuwanderung weiter forcieren wollen?“

    Weil das internationalistische, multikultiverliebte Spinner sind. Die wollen Deutschland abschaffen und das Deutsche Volk am liebsten gleich mit.

    „Deswegen gibt es ja auch pro-jüdische, anti-islamische Blogs wie PI.“

    Von PI halte ich nicht mehr viel – die Israel-Kriecherei dort widert mich an.

    Die Moslems sind hier in Europa ein Riesen-Problem, daß sich bald explosiv entladen wird, u.a. wegen ihres Korans. Trotzdem halte ich sie nur für ein Symptom.

    Die Ursache der Krankheit liegt in unserem System, denn unsere Politiker lassen die ungezügelte Zuwanderung zu. Da liegt doch der Hund begraben. Bevor wir die Moslems loswerden können, müssen wir erst die komplette politische Kaste loswerden.

  • karl-friedrich:

    @ Judith

    Die Entwicklung in Russland war mir bekannt, warum sollte die auch anders sein, als in den restlichen EU Staaten?

    Allerdings, würde mich jetzt mal Interessieren wie die autochthone Bevölkerung in Russland darüber denkt, hierüber weiß ich nämlich nichts.

  • Volker:

    @karl-friedrich

    „Ich weiß ja auch nicht, wer hat den Mohammedaner erzählt bzw. erklärt wo sie hingehen sollen, das kommt mir alles so unreal vor, überlegt doch mal, da kommen Bildungsferne die noch nicht einmal einen Schulabschluss haben, aber die Wissen wo Deutschland ist.“

    Das spricht sich rum. Einer aus dem Dorf kommt nach Deutschland und merkt sehr schnell, daß er hier für garnichts tun gut leben kann. Beim nächsten Heimurlaub erzählt er es dann seinen 8 Brüdern und 80 Cousins.

    „Und vorallem, warum ausgerechnet nach Deutschland, haben die schon im Heimatland den Hartz IV Antrag ausgefüllt? Ich denke auch das da System dahintersteckt.“

    Ja, der Name des Systems ist „Deutsches Sozialsystem“.

  • virOblationis:

    Die von Judith angeführte Entwicklung Rußlands ist in meinen Augen deshalb so interessant, weil sich dort eine in mancher Hinsicht ähnliche Bevölkerungsverschiebung vollzieht wie in den EU-Staaten, obwohl das Land nicht unter demselben Einfluß der USA steht wie sie.

    Dies kann m.E. nur bedeuten, daß die eine Seite der Medaille zwar den US-Adler zeigt, der für Globalisierung, Mulitikulti-Bevölkerung und indirekte oder direkte Einflußnahme Washingtons steht. Doch die andere Seite der Medaille ist davon unabhängig, und sie zeigt eine grüne Fahne; diese steht für den Aufschwung des etwa zweihundert Jahre dahindämmernden Islam im 20. Jahrhundert (Muslimbruderschaft, Einnahmen aus Erdölverkauf). Dadurch hervorgerufene Probleme kennt Staat, der eine Mohammedanergemeinde ausreichender Größe besitzt, z.B. China, Philippinen etc. etc.

  • virOblationis:

    Nachtrag:

    Auf der Vorderseite wäre noch die Menorah hinzuzusetzen, auf der Rückseite Hammer und Sichel: Dann wäre die Medaille der PC vollständig.

  • frank:

    Wer auch immer durch Masseneinwanderung die Völker Europas zerstören will, dessen Rechnung wird nicht aufgehen. Denn was nützt es schon, ein Europa zu kontrollieren, das keine nennenswerte Wissenschaft, Kultur und Industrie mehr besitzt? Und sollte tatsächlich ein „Ungläubiger“ glauben (bin mir der Ironie bewusst), den Islam instrumentalisieren zu können, so sollte er sich an Afghanistan, Iran und Türkei erinnern. Unter der Herrschaft des Islam wird es niemals Frieden geben, denn selbst in einer vollständig islamisierten Welt würden sich die Mohammedaner gegenseitig abschlachten, weil sie sich den Abfall vom wahren Islam vorwerfen würden.

  • frank:

    Ohne Europa werden auch die USA der Islamiserung kaum noch etwas entgegensetzen können. Da haben die „Think Tanks“ und sonstigen selbsternannten Eliten wiedermal kurzfristigen Vorteil vor langfristigen Schaden gesetzt. Durch die Masseneinschleusung kulturfremder Menschen wird die ganze Welt in ein nie dagewesenes Chaos gestürzt werden.

  • Bemerken sollte man in diesem Zusammenhang auch, dass Nordamerika die gleichen Entwicklungen erfährt.
    Zuwanderung ist zwar „by selection“, nur Kontingente von Asylanten und  solche mit dem Freibrief von finanziellem „cloud“ vieler ethnischen Gruppen/Clans haben die demographischen Verhältnisse auch hier stark verändert.

    Unruhen, konzentrierte kriminelle Hotspots sind eindeutig diesen neuen Gegebenheiten zuzuordnen.
    In anderen Worten, Nationen wie USA, Kanada unterwandern ihre eigenen Interessen, verweichlichen den internal völkischen Zusammenhang.
    Anstatt des historisch „meltingpot“ Effekts entwickeln sich parallele Gesellschaften viel mehr ausgeprägter; mit all den Folgen.

    Unmut und Opposition existiert, wird aber mit entsprechenden Keulen kurz gehalten.
    Man fragt sich wirklich welche Logic und Interessen hier steuern.
    Zufall ist es nicht, einheimische Bevölkerungen sind nicht die Gewinner, so wer ist….?

  • Sir Toby:

    # karl-friedrich

    Was sich mir jetzt nicht erschließt ist folgendes, was hat ein Wirtschaftskrieg mit der Zuwanderung von Bildungsfernen Schichten zu tun?

    Ich bin mir jetzt nicht sicher worauf sie das jetzt beziehen… – sollten Sie mit dem ‚Wirtschaftskrieg‘ den Ansatz von Michaletos meinen, dass wir uns in einem ‚Vierten Weltkrieg‘ befinden, der auf der ökonomischen (Wirtschaftskrieg), sozialen und politischen Ebene gleichzeitig und/oder alternierend geführt wird, dann liegt das Interesse – soweit es sich bei den bildungsfernen Zuwanderern um solche aus dem muslimischen Kulturkreis handelt – für islamische Drahtzieher doch ziemlich klar auf der Hand: Ökonomische Destabilisierung, die natürlich durch Zuwanderung bildungsferner Schichten gefördert wird (da diese die Sozial- und andere Etats des Zielstaates erheblich belasten und die entzogenen Mittel der autochthonen Bevölkerung fehlen und zusätzlich die Steuern erhöht werden müssen, was wiederum hauptsächlich zu Lasten der autochthonen Bevölkerung geht) befördert das Entstehen sozialer und politischer Verhältnisse, die der Durchsetzung von Islam und Scharia in den zu erobernden Gebieten dienlich sind. Und wir dürfen nicht vergessen: Ob die zu erobernden Gebiete nach der Eroberung ökonomisch am Boden liegen oder prosperieren ist für den Islam unerheblich! Der Islam will sich durchsetzen und herrschen, weil Allah es so will – Punkt! Wenn es nach dem Sieg noch was zu holen gibt … auch gut; aber wenn es nichts mehr zu holen gibt, ist das genauso gut, denn der Krieg wird nicht um die Erringung von Absatzmärkten, sondern einzig um Herrschaftsraum für den Islam geführt.

    Was die Interessen – und nicht nur scheinbar, sondern tatsächlich teilweise völlig gegenläufigen Interessen und Aktionen – der anderen Mitspieler in diesem neuen ‚Großen Spiel‘ (das letzte war die Epoche des ‚Europäischen Bürgerkrieges zwischen 1914 und 1945) betrifft, so sollten wir uns meiner Meinung nach vor dem Ansatz irgendwelcher monokausaler Erklärungen hüten. Ich sehe das Geschehen eher wie im folgenden Bild: Wir haben ein Gefäß – etwa den Glaskasten eines Aquariums – voll klaren, ungetrübten Wassers. Und jetzt stehen am Rand des Gefäßes verschiedene Akteure, die ihrerseits je einige Behältnisse mit Farbe zur Verfügung haben. Und dann beginnen die ‚Spieler‘ nach Maßgabe der multiplen Interessenlage in ihnen selbst in unterschiedlichen Zeitabständen unterschiedliche Farben in das ‚Aquarium‘ zu gießen. Ich denke es ist aus der Logik der Alltagserfahrung heraus nachvollziehbar, dass die Frage wie, wann, wo, in welcher Weise die unterschiedlichen Farben sich beeinflussen, mischen und durchdringen … und was dann als Ergebnisfarbe dabei herauskommt, nicht mehr vorhergesagt werden kann. Wir sind dann bei der Erkenntnis von …. weiß nicht mehr … Clausewitz? Moltke? …. dass ein Krieg nur bis zur Abgabe des ersten Schusses vorhergesagt werden kann; danach entwickelt er seine eigene Logik und entwickelt sich eben gemäß dieser Logik – die eben in aller Regel nicht mehr den Absichten der einzelnen Beteiligten folgt.

    Alles in allem sieht es für mich so aus, als ob wir hier auf globaler Ebene die Wiederkehr der Verhältnisse erleben, die wir für das europäische Mächtesystem des 19. Jahrhunderts beobachten können: Viele Akteure, viele Interessen, vielerlei Aktionen – Ergebnis offen, bzw. am Ende des Spieles ein neuer großer Bürgerkrieg – nur diesmal dann eben kein ‚europäischer sondern ein globaler Bürgerkrieg‘.

  • Anna Luehse:

    @ virOblationis
    Die … Entwicklung Rußlands ist in meinen Augen deshalb so interessant, weil sich dort eine in mancher Hinsicht ähnliche Bevölkerungsverschiebung vollzieht wie in den EU-Staaten, obwohl das Land nicht unter demselben Einfluß der USA steht wie sie.

    Bis zur Machtübernahme durch Putin hatten die Oligarchen einen starken Einfluß auf die gesellschaftliche Entwicklung.  Außerdem waren die USA nach der offiziellen Beendigung des  „kalten Krieges“ durchaus im Umfeld Rußlands aktiv.
    Aber davon abgesehen ist zu beobachten, daß in allen sog.  Industrienationen die Geburtenrate zurückgeht, wogegen in der islamischen Welt der Kinderreichtum ständig zunimmt, was sich dann eben auch in den westl. Ländern niederschlägt.
    Ein Problem übrigens, mit dem auch Israel ganz konkret rechnen muß.

  • Anna Luehse:

    @ Sir Toby
    Was sich mir jetzt nicht erschließt ist folgendes, was hat ein Wirtschaftskrieg mit der Zuwanderung von Bildungsfernen Schichten zu tun?

    Eine derartige Zuwanderung beeinträchtigt z.B. auch die Ausbildung der einheimischen Kinder – im Sinne des Niedergangs. Nicht nur in Deutschland z.B. deutlich zu sehen. Auf diesem Wege lassen  sich Unruhen und damit auch eine Destabilisierung leichter herbeiführen.
    Ein gutes Beispiel für einen Wirtschaftskrieg findest Du hier:
    http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display.154+M57f446215ac.0.html

  • Sir Toby:

    # Anna Luehse

    Ich glaube, da liegt ein Mißverständnis vor; die Frage stammte von karl-friedrich – ich habe lediglich versucht sie aus meiner Sicht der Dinge zu beantworten. Dass die Ausbildung der einheimischen Kinder beeinträchtigt wird ist sicher richtig – was die genuin schulische Ausbildung betrifft. Was dagegen Fragen aus der ‚Schule des Lebens‘ betrifft – etwa: Was ist Demütigung/Sklaverei etc. und wie fühlt sie sich an? – werden die einheimischen Kinder sicherlich bestens ausgebildet – wenn auch die Methoden etwas ‚unorthodox‘ sein mögen.

  • virOblationis:

    Anna Luehse schrieb:
    „Außerdem waren die USA nach der offiziellen Beendigung des  “kalten Krieges” durchaus im Umfeld Rußlands aktiv.“

    Freilich. Deshalb sagte ich auch: „… obwohl das Land (sc. Rußland) nicht unter demselben Einfluß der USA steht wie sie (sc. die EU-Staaten).“

  • moin moin. Ich danke allen für die Ausführungen, die mich nun ein wenig schlauer gemacht haben. Bisher war ich auch der Meinung, daß die USA an der Einwanderung fremder Völker nach Deutschland, ja ganz Europa, stark beteiligt sind. Ich frage mich manchmal, wieviel Geld die USA in den Transport der Menschen aus aller Welt in die EU investieren. Aber die USA begehen mit ihrer hausgemachten Einwanderungspolitk Selbstmord. Dieses Land ist zum Teil schon 2sprachig und in 50 Jahren werden die Mexikaner die Mehrheit besitzen und das sagen haben. Ich beschränke mich daher in Zukunft auf die Machthaber Deutschlands, die gar nicht genug Afrikaner, Asiaten und Orientalen einwandern lassen können.

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