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Was dem einen eine Drohung ist dem anderen ein Glück

Das Springerblatt Welt ergeht sich in Wahlprognosen – dass das Haus dabei nicht auf die Attribute „rechtsextrem“ und „rechtspopulistisch“ verzichten kann, liegt in seiner Tradition. Ob die Wähler diese Attribute einfach so „schlucken“ und doch mehrheitlich in alter Manier [oder gar nicht] wählen, bleibt abzuwarten – zumindest für die BRD wage ich keine Prognose.

Hinreißend ist auch der dezente Artikel-Vermerk auf die „Zeit vor dem WK II“,  in der eine „nicht unter Kontrolle gebrachte Wirtschafts- und Sozialkrise fruchtbarer Boden für radikale Bewegungen sein kann“. Als hätten die Niederländer Geert Wilders wegen höherer Löhne gewählt – und nicht auf Grund der Tatsache, dass er Probleme offen anspricht, die zur Kenntnis zu nehmen, sich das linksextreme-links-mitte-Parteienkartell weigert und in immer totalitärerer Manier die autochthonen Völker mundtot zu machen versucht. Mit der EU als größte Zensurbehörde.

Man wird sehen, wie sehr die Wähler sich von dieser Art von Propaganda noch weiter beeinflussen lassen. Deshalb: Europa droht ein Wahl-Triumph der Rechten? Nein – es glückt ihm hoffentlich endlich.

Update: Lt.  Eifrei ist das Wahlergebnis in Großbritannien ebenfalls der GAU für die etablierten Parteien – zwar hält sich GB , im Gegensatz zu den Niederlanden, an das Redeverbot der EU, aber es scheint einiges durchgesickert:

In Großbritannien wird erwartet, dass die UK Independence Party (UKIP) mit 19 Prozent etwa gleichauf mit den Liberaldemokraten an die zweite Stelle hinter den Konservativen und noch vor der sozialdemokratischen Labour Party aufsteigt.

Großbritannien und die Niederländer haben gewählt: Über die ersten Sieger der Europawahlen.

15 Kommentare zu „Was dem einen eine Drohung ist dem anderen ein Glück“

  • gast:

    Wenn man weiß, daß die Urheberin, Frau Pons,  früher für die „Liberation“ gearbeitet hat, ist dieser „Artikel“  in „Welt“ kein Wunder. Schön, wenn man den politischen Gegner verunglimpfen kann.

    Die Libération (?Libé?) ist eine linksliberale französische Tageszeitung. 1973 gegründet und in Paris herausgegeben, gilt die Libération nach Le Monde und Le Figaro als eine der wichtigsten überregionalen Zeitungen Frankreichs.

    Die Libération entstand im Frühjahr 1973 als Sprachrohr der französischen 68er-Bewegung und der Neuen Linken. Frühe Mitarbeiter waren unter anderem Michel Foucault und der Zeitungsgründer Jean-Paul Sartre. Im Laufe der Jahre bewegte sich das Blatt vom linken Rand des politischen Spektrums in eine linksliberale Position, die in der deutschen Presse am ehesten mit der Haltung der taz oder auch der Frankfurter Rundschau vergleichbar ist.

  • karl-friedrich:

    Wie es der Zufall will, habe ich gerade das hier unter den Kommentaren zu diesem Artikel gefunden:

    Die Wirtschaftskrise scheint auch bei der „Welt“-Redaktion angekommen zu sein. Wie wäre es sonst zu erklären, daß die Beiträge nicht mehr selbst recherchiert und geschrieben, sondern nur noch von der Nachrichtenagentur AFP übernommen werden. Die Autorin ist also keine Praktikantin, wie bereits gemutmaßt wurde, sondern eine „umstrittene“, „linkspopulistische“ oder gar „linksextreme“ Journalistin der „umstrittenen“ Agentur AFP. Dies erklärt auch den „unsäglichen“ unprofessionell einseitigen Tenor des Artikels.“

    Da ich immer alle Kommentare durchlese, um das Meinungsbild zu reflektieren, entgeht mir nix, ich denke das dürfte eine plausible Erklärung für den Artikel sein, kann mich aber auch täuschen. 🙂

  • Macht euch keine Hoffnung, dass mehr Rechte in die Parlamente kommen. Hier in Deutschland sollten alle Rechten eigentlich die Linke wählen, die hat nämlich eine reelle Chance, weit oben dabei zu sein, was man von Parteien wie den Reps nicht sagen kann.

    Daher: Wählt alle „Die Linke“, damit dieses Land noch mehr den Bach runtergeht. Vielleicht wachen die Menschen dann zur nächsten Wahlperiode mal endlich auf.. EU-Wahl ist sowieso egal, die Politik wird dort sowieso vom EU-Rat und der Kommission gemacht und nicht von den gewählten Parlamentariern.

  • Lt.  Eifrei ist das Wahlergebnis in Großbritannien ebenfalls der GAU für die etablierten Parteien – zwar hält sich GB , im Gegensatz zu den Niederlanden, an das Redeverbot der EU, aber es scheint einiges durchgesickert:

    In Großbritannien wird erwartet, dass die UK Independence Party (UKIP) mit 19 Prozent etwa gleichauf mit den Liberaldemokraten an die zweite Stelle hinter den Konservativen und noch vor der sozialdemokratischen Labour Party aufsteigt.

    Großbritannien und die Niederländer haben gewählt: Über die ersten Sieger der Europawahlen

  • Anna Luehse:

    #Judith
    Ich hatte das schon vermutet.
    „Denn noch am späten Donnerstagabend, kaum hatten die Wahllokale zu den Kommunal- und Europawahlen geschlossen, war Arbeitsminister James Purnell mit einer Rücktrittserklärung an die Öffentlichkeit getreten,..“ lt. Welt. Da verlassen wohl einige eiligst das sinkende Schiff.

  • Anna Luehse:

    Welt bleibt sich treu.  Aus „Rechten“ in der Überschrift, werden im Artikel „Rechtsextreme“. Meine Güte, die etablierten müssen eine Heidenangst vor den Wählern haben.

    # Alexander L.
    Ich habe so meine Schwierigkeiten mit den Begriffen „Rechte“ und „Linke“.  Zuviel hat sich da m. E. vermischt.
    Meine persönliche Richtschnur lautet: „deutsch“ oder „antideutsch“.

  • @ Anna Luehse

    Da verlassen wohl einige eiligst das sinkende Schiff.

    Mit deiner Vermutung könntest du richtig liegen – ich habe aktuell zwar keinen Link bei Hand, aber ich las vor ca. 1 Stunde, es seien zwei weitere Minister zurückgetreten. Nun also insgesamt fünf.

  • Kassandra:

    Hat jemand heute die 19 Uhr Nachrichten im ZDF gesehen?

    Kann es sein, dass das ZDF total erschrocken ist über den Wahlausgang in den Niederlanden? Oder gab es Anweisungen von Oben, massive Wahlwerbung währen der Nachrichten zu machen? Und zwar für:
    SPD (sehr lange stand das SPD -Label auf dem Bildschirm und dann kam Steinmeier und Kapo-Schulz),  für die Linke und für die CSU.

    CDU, FDP und die Grünen wurden nicht erwähnt.

    War das Werbung für eventuelle Wackelkandidaten?

  • karl-friedrich:

    Kann mich jemand mal aufklären, welche Parteien in GB wirklich „up to date“ sind, ich kenne da keine Partei? 

  • Sir Toby:

    # karl-friedrich

    Meines Wissens gibt es in GB: Die Labour Party, die Konservativen (Torys), die Liberal Democrats, die British National Party (BNP) und jetzt wohl auch die United Kingdom Independence Party (UKIP). Weitere mag es geben, sind mir aber nicht bekannt. Ob die UKIP nur für die Europa-Wahlen kandidiert oder auch für die Wahlen zum Unterhaus, entzieht sich ebenfalls meiner Kenntnis – ich kannte diese Partei vor der jetztigen Berichterstattung zur EU-Wahl auch noch nicht. Die BNP gibt es schon (relativ) ewig, und genauso lange wird sie – wie auch die rechten Parteien bei uns – von den großen Zwei (Labour und Torys) eigentlich nur benutzt, um die Wählerschaft zu gruseln. Die Liberaldemokraten hatten bei meheren Wahlen seit den achtziger Jahren Ergebnisse, die ihnen bei einem Verhältniswahlrecht den Platz einer starken dritten Kraft im Parlament garantiert hätten; aufgrund des britischen Wahlrechts haben sie allerdings bis heute keine Chance ins Unterhaus zu kommen. Die Wahlen zum Unterhaus werden aller Voraussicht nach wohl wieder zwischen Labour und Torys entschieden werden, mit anderen Worten: Wesentliche Änderungen sind wohl nicht zu erwarten.

  • Gibor:

    Erfolg für rechte Freiheitspartei bei Europa-Wahlen in den Niederlanden [Partij voor de Vrijheid (PVV)]

    http://www.nrc.nl/binnenland/article2261462.ece/Uitslagen_per_partij

  • karl-friedrich:

    @ Sir Toby

    Herzlichen Dank für die Aufklärung 😉

  • frank:

    Während in Italien, Österreich, Ungarn, Großbritannien und Holland einige Rechtsparteien salonfähig und somit mehrheitsfähig geworden sind, sieht es in Deutschland schlechter aus. Ich hoffe trotzdem auf ein Wunder.

  • Wahr-Sager:

    Ich denke, wir hier hoffen alle, dass die ach so demokratischen und freiheitlichen (solange man deren Ansichten teilt) „Volks“-Parteien einen gehörigen Rüffel erhalten.
    Gerade habe ich auf dem Blog Fact-Fiction von einem großen Parteientest der Jungen Freiheit gelesen. Offenbar scheint es diesen nur in der Print-Ausgabe zu geben, da ein Link fehlt und ich auf der JF-Homepage diesbezüglich nichts finden konnte.
    Wer morgen wählen will und sich noch unschlüssig ist, sollte sich den Artikel mal durchlesen!

  • hutlos:

    die ganze aufregung über die europawahl ist überflüssig. bei der wilders-pvv beispielsweise handelt es sich um eine protest- und populistische partei. solche ändern nie etwas. es fehlt ihnen die ideologie. an der börse würde man sagen: ihre erfolge sind eine technische korrektur innerhalb eines fundamentalen trendes.

    wilders wird ein paar jahre lang für schlagzeilen sorgen und dann mehr oder weniger langsam darniedergehen wie schönhuber, haider und co. er wird wie alle populisten keine nennenswerten spuren in der geschichte hinterlassen.

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