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Über den Wolken

Das SPD-Wahlprogramm liest sich wie ein Warenhauskatalog, der für jeden ein Kapitel mit den schönsten Dingen enthält – nützen nützt es der SPD nicht: Die Partei hat fertig.

Zwischen 1990 und 2008 hat sie rund 400.000 ihrer Mitglieder verloren, es gibt nur noch eine halbe Millionen eingeschriebene Sozialdemokraten und mit knapp 21 % [real: 9 %] ] hat sie in der EU-Wahl eine historische Schlappe eingefahren. Die einzigen, die sich standhaft weigern, das zu sehen, sind ihre verknöcherten Funktionäre. Sie beharren darauf, es habe an der niedrigen Wahlbeteiligung gelegen.

[1] Weiter so, wird schon werden.

9 Kommentare zu „Über den Wolken“

  • Sir Toby:

    „Auch wenn Müntefering vorrechnet, dass noch 112 Tage bis zur Bundestagswahl bleiben, ändert das nichts am strukturellen Defizit der SPD als Juniorpartner in einer großen Koalition mit einer populären Kanzlerin. Wenigstens der bayerische SPD-Vize Florian Pronold hat in dieser Lage noch Hoffnung: „Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten.“ “

    Ja, mag sein. Aber bettlägrige Patienten sterben sehr häufig in den frühen Morgenstunden. Und der neue Tag, der so nahe ist …. findet dann eben ohne sie statt.

  • Anna Luehse:

    Das SPD-Wahlprogramm liest sich wie ein Warenhauskatalog…
     
    Die Warenhäuser brechen im Augenblick auch zusammen. Es wird neue Fusionen geben, am Ende steht dann das Monopol eines einzigen Angebotes.   Vielleicht wird es in der Politik auch so kommen 🙂

  • ThePassenger:

    Mehr als eine Chronik des Niedergangs der SPD kann das nicht mehr werden.

    Die SPD – zerquetscht zwischen Linkspartei und der Neo-SPD, die sich Merkel-CDU nennt.

    Die CDU rückt nach links, lässt rechts ein Vakuum zurück, schiebt dabei die SPD nach links, die Linke profitieren davon, sie ist nicht in der Regierung und hat mit Hartz4 nichts zu tun. Ergo wird die SPD einen radikalen Linksschwenk durchführen müssen um wieder einigermaßen auf die Beine zu kommen. Sie könnte damit Erfolg haben, sie hat (noch) fähigeres Personal als die Linke, wobei die alten Ost-SED Kader durchaus wissen wie Staat zu machen ist, wenn auch nach dem altem Vorbild.

    Aus heutiger Sicht wäre das nichts weiter als die Herstellung der faktisch jetzt schon herrschenden Verhältnisse.

    Der Kampf um die angebliche Mitte muss ein Ende haben. Die CDU braucht eine rechte Partei die mindestens die Grösse der Linken hat. Aber was passiert? Die SPD arbeitet sich im Kampf gegen Rechts ab wobei ihr eigentlicher Feind links steht. Gut für Merkel, schön wenn die SPD ihr die Gegner vom Hals hält und dabei nach links ausblutet, wobei die Unions-Reihen fest geschlossen sind. Der alte F.J. Strauss Ausspruch gilt auf perfide Weise nach wie vor: Rechts von uns [Union] ist die Wand!

    Bei aller Abneigung gegen die Sozis: Wir brauchen sie. Sie haben die linkslastigen Kräfte zu bündeln und in etwas eingermaßen Sinnvolles zu formen. Wir werden uns einem Gerhard Schröder noch zurückwünschen.

    Es muss mal ein Kehraus bei der SPD gemacht werden, ein Parteichef muss eine rote Linie ziehen und alle, die Links davon stehen rausschmeissen. Nahles, Ypsilanti, Edathy & Co. … und den blödsinnigen KgR muss sie endlich wieder Sache der Union sein lassen.

    Wann begreifen es die Sozis endlich?

    Nachtrag: Es fällt mir beim durchlesen gerade so auf: War es früher, als der Ostblock noch existierte, nicht gerade anders herum? Links der SPD war eine Wand, jedoch wilderte jeder in seinem Revier??

  • Die SPD hatte ihre letzte Hochkultur unter Hemut Schmidt danach ging es Steil abwärts !
    Auch weil sie immer weiter nach links rückte und trotzdem an Grüne und Linke ihre Wähler verloren hat!
     
    Der neue Fjordman ist da :
     
    Fjordman Offener Brief an Präsident Obama: Über den Islam und die Wissenschaften
    Gruß Andre
    __________________
    Patriotisch,Antiislamisch,Proamerikanisch,Proisrae lisch

  • Blond:

    SPD hat fertig
    Sich in der jetzigen Situation über die SPD lustig zu machen, wäre so gemein, als würde man einen Schüler, der durch das Abitur gefallen ist, fragen, was er demnächst studieren möchte.
    … 146 Jahre … Sozialdemokraten … in der schwersten Krise ihrer durchaus ruhmreichen Geschichte. …
    Bei den letzten Landtagswahlen in Sachsen, 2004, kam sie gerade noch auf 9.8%, nur 0.6% mehr als die NPD. …
    Freundlich ausgedrückt könnte man es so formulieren. Die Bundesrepublik ist so gründlich sozialdemokratisiert worden, dass den Sozialdemokraten ihr Alleinstellungsmerkmal abhanden gekommen ist. …
    Weniger freundlich könnte man sagen: Die SPD hat fertig, die Lage, in der sie sich befindet, ist ebenso wie die Krise bei Opel, das Ergebnis vieler Managmentfehler …
    (Henryk M. Broder)
    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/spd/

  • Blond:

    EINEN OT (weil der Titel „Über den Wolken“ so gut passt:
    „Das Ding läuft aus dem Ruder“
    … Rot-Rot war stolz darauf, … das Wachstum des Schuldenberges gestoppt zu haben. Aber das ist vorbei. …
    Die Folgen dieser [in den kommenden Jahren geplanten] Politik werden für Berlin unkontrollierbar sein:
    Sollte der Schuldenberg in den nächsten zehn Jahren tatsächlich um mehr als 30 Milliarden Euro steigen, müsste die Stadt zusätzlich fast eine Milliarde Euro Zinsen pro Jahr bezahlen. Das ist so viel, wie alle Hochschulen des Landes vom Senat erhalten. …
    Für die Warnungen des Thilo Sarrazin gab es schon im Frühjahr reale Hintergründe. …
    Der größte Geldausgeber ist der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit.
    http://www.morgenpost.de/berlin/article1114858/Berlin_tuermt_neue_Milliarden_Schulden_auf.html

  • Blond:

    Haette da noch Einen (OT):
    GESTOERTE GESELLSCHAFT
    … Angebot und Nachfrage regeln unseren Alltag, man kennt das. …
    [eine unbekannte Person] hat sich nämlich kurzerhand ein[en] Parkplatz [in Paris] gekauft.
    Die Lücke gehört ihm [oder ihr?] nun. Ganz allein. …
    wir wissen … nicht, … ob eine Kuscheldecke am Boden angebracht wird, quasi als Schonbezug für den teuren Platz.
    Das Auto kann … in der Wartezeit auf die Seine und die berühmte Pont Neuf schauen, das ist schön.
    Natürlich hat so ein Parkplatz seinen Preis. Die Stadt hatte ihn versteigert, das Mindestgebot lag bei 200.000 Euro. Es gab – ein wirklich schöner Parkplatz! – mehrere Interessenten. Die Bieter schaukelten sich hoch. 300.000 Euro, 400.000 Euro, 450.000 Euro. Am Ende kam der Zuschlag bei 470.000 Euro. Das ist ziemlich viel Geld.
    [Kommentator] Renz sagte am 23.06.2009, 13:15 Uhr :
    Da kann man mal sehen, wie gestört die Gesellschaft geworden ist…
    http://www.welt.de/vermischtes/article3980174/Parkplatz-fuer-470-000-Euro-in-Paris-versteigert.html

  • „“Die SPD hatte ihre letzte Hochkultur unter Hemut Schmidt danach ging es Steil abwärts !““

    Nicht ganz richtig,
    persönlich erfuhr ich in Anfang Siebziger wie die damalige Einstellung zu Dingen damals waren die nun heute für jeden kristallklar zu erkennen sind.
    Da war nix mit „wehre den Anfängen“ außer „lip service“.
    Die SPD war damals die Speerspitze für deutsche Umgestaltung (zum Schlechten).
    Inzwischen ist sie von Linkeren überholt worden und scheint sie nicht viel daran zu stören; ist man sich wohl tief im Herzen klar, wohin die Reise gehe. In voller Solidarität….

  • Blond:

    Passend zu meinem OT vom 23. Juni 2009 um 08:35
    („Das Ding läuft aus dem Ruder“):
    Heute in der FAZ
    Peer Steinbrück
    „Es wird erhebliche Verteilungskonflikte geben“
    Die Regierung will heute den Bundeshaushalt 2010 beschließen. Wegen der scharfen Rezession plant Finanzminister Peer Steinbrück, die Neuverschuldung auf 86,1 Milliarden Euro zu erhöhen.
    http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E8D3177272D274D51B490D5C0DBEF0194~ATpl~Ecommon~Scontent.html

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