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Deutsche bunkern Bargeld

Die Süddeutsche berichtet, dass wir Deutsche seit Ausbruch der Krise Bargeld zu Hause „horten“ – begehrt seien insbesondere 500-Euro-Noten. Außerdem muss sich im vorigen Oktober die Lage dramatisch zugespitzt haben: Am 10 Oktober wurden insgesamt 4.2 Milliarden Euro von Konten abgehoben, aber nur 1.5 Milliarden flossen zurück – eine Nettoauszahlung von 2.7 Milliarden Euro. Erst am 24. Oktober habe sich die Lage wieder halbwegs normalisiert.

Dabei beließen es die Bürger, die ihr Geld lieber bar nach Hause trugen als es bei Banken und Sparkassen zu lassen, nicht bei kleinen Scheinen. Die 500-Euro-Note fand im Oktober reißenden Absatz. Allein von ihr wurden in dem Monat Scheine im Wert von 11,4 Milliarden Euro nachgefragt. Zum Vergleich: Im gesamten restlichen Jahr 2008 wurden netto nur für 10,3 Milliarden Euro 500er ausgegeben.

Wie die Bundesbank herausgefunden hat, griffen nicht nur die Deutschen zu. Auch die Nachfrage aus dem Ausland nach den dicken Euro-Scheinen nahm rasant zu. Bis heute vertrauen die Geldanleger mehr ihren heimischen Tresoren oder dem Kopfkissen.

Jedenfalls sind die 500-Euro-Noten bis April nicht zur Notenbank zurückgekehrt. Nur im Mai zahlten Bankkunden mehr davon ein, als sie sich neu auszahlen ließen. Ob sich eine Trendwende abzeichnet oder nur eine vorübergehende Beruhigung, bleibt offen.

Für meine Person kann ich den Trend zum häuslichen Bargelddepot bestätigen: Ich finde es prinzipiell wichtig, genug  Bargeld im  Hause zu haben, um notfalls auch zwei, drei Wochen ohne Gang zur Bank leben , oder, im Fall einer wirklichen Krise, das Land sofort verlassen zu können.

[1] Das große Hamstern

26 Kommentare zu „Deutsche bunkern Bargeld“

  • Blond:

    Wenn uns Normalsterblichen der Zusammenbruch deutlich wird, hilft kein Bargeld (wofuer auch) und keine Flucht (wohin auch) mehr – dann gilt nur noch Ueberleben !

  • Sir Toby:

    Warum gerade die 500 Euro-Note? Die Tipps, die ich gelesen habe, empfahlen kleinere Scheine – auch die 10-Euro-Silber Münzen, da die im Gegensatz zum Papiergeld tatsächlich Silber enthalten und in der Krise vermutlich eher als Zahlungsmittel akzeptiert werden. Auch sollte man darauf achten, von welcher Zentralbank die jeweiligen Scheinchen sind – ob als die griechische Zentralbank oder die Bundesbank dahinter steht.

  • Sir Toby:

    Das folgende Halb-OT paßt ganz gut zum Thema Geld, wie ich finde…

    http://nachrichten.t-online.de/c/19/20/21/58/19202158.html

    Weiß zufällig jemand, welcher Herkunft die 3 Täter waren? Finde es wieder etwas merkwürdig, dass keine Namen erwähnt werden.

  • Anna Luehse:

    Im Herbst gab es eine kniffelige Situation. Der Beitrag belegt die Lage.

    Einige Banken hatten die Automaten so eingestellt, daß man über das Wochenende nicht mehr als € 200,– abheben konnte. Eine Bekannte von mir hat es ausprobiert, sie dachte zunächst der Automat an ihrer Hausbank sei defekt. Fuhr in den Nachbarort und las im Display: Sie haben Ihr Kontingent von € 200 heute bereits erschöpft.

    Ich kann Judith und Sir Toby nur zustimmen.
     

  • Es gab auch zeitweise kaum noch Gold zu kaufen. Bei den großen Banken, die das sonst immer hatten, gar nicht mehr. Jetzt gibt es Gold häufig nur noch, wenn man es über ein Konto bezahlt, also nicht mehr gegen Bargeld am Schalter. Ich habe den Verdacht, daß man dadurch später nachvollziehen will, wer Gold hat, falls der Besitz von Gold mal wieder verboten und das noch vorhandene Gold zu einem künstlich festgelegten Spottpreis eingezogen wird. Die Banken zur Herausgabe dieser Daten zu verpflichten, dürfte ja kein Problem sein, ähnliche Mitwirkungspflichten der Banken gibt es ja ohnehin schon. Es soll aber noch Händler geben, die Metalle anonym verkaufen.
     
    >> Sir Toby
    Da hat der Gute ja Glück gehabt, daß die 3 Jungs ihn nicht »Messer gemacht« haben.

  • Gibor:

    @ Sir Toby

    „Auch sollte man darauf achten, von welcher Zentralbank die jeweiligen Scheinchen sind – ob als die griechische Zentralbank oder die Bundesbank dahinter steht.“

    Ländercodes:
    Anhand des Buchstabens bzw. Ländercodes vor der Seriennummer kann man erkennen, welche Zentralbank den Druck einer Banknote in Auftrag gegeben hat (siehe nachfolgende Aufstellung); allerdings gibt der Code nicht zwangsläufig Auskunft darüber, in welchem Land die Banknote gedruckt wurde.

    Belgien Z
    Deutschland X
    Irland T
    Griechenland Y
    Spanien V
    Frankreich U
    Italien S
    Zypern G
    Luxemburg [*]
    Malta F
    Niederlande P
    Österreich N
    Portugal M
    Slowenien H
    Slowakei E
    Finnland L

    [*] Neue, von der „Banque centrale du Luxembourg“ ausgegebene Euro-Banknoten tragen den Code der Zentralbanken jener Länder, in denen die Banknoten für Luxemburg hergestellt werden.

  • Sir Toby:

    # gibor

    Danke nochmal für die Aktualisierung. Ich habe mich da einfach an Informationen auf KOPP-Info (ich glaube, Ulfkotte hatte darüber geschrieben) und Max (Der Crash kommt) Otte gehalten. Frage aber: Sie wissen nicht zufällig, ob man bei der Bank Banknoten mit dem gewünschten Länderkürzel ‚verlangen‘ kann – ob man also einen Rechtsanspruch darauf hat? Na ja, ich schätze mal, man hat keinen Rechtsanspruch darauf …. da werden die Herrschaften schon vorgesorgt haben.

  • karl-friedrich:

    Da fällt mir ein, jemand hat kürzlich erzählt das er auf einer Landesbank oder war es Bundesbank einige Scheine getauscht hat, dabei hat er ein Gespräch von zwei Beamten mit bekommen, der eine meinte, das die Scheine mit einem S sprich Italien nichts wert seien, und aussortiert werden müssen.

    Ich glaube so ungefähr war das. Was wollt Ihr mit Geld zuhause, wenn es nichts mehr wert ist? LOL

    Ich habe nur Gold zuhause, und werde demnächst noch nachlegen, sicher ist sicher, damit kann man in jedem fall etwas anfangen, z.B. Häuser und Grundstücke kaufen LOL

  • Sir Toby:

    # karl-friedrich

    Ich denke, ein Einkochautomat könnte auch ganz nützlich sein. 😆

  • Lars:

    …im Fall einer wirklichen Krise, das Land sofort verlassen zu können

    Wohin willst Du gehen, Judith?

  • Gibor:

    @ Sir Toby um (20:03)

    Am Kassenschalter der Bank kann man sich Euro-Scheine mit entsprechenden Ländercodes auszahlen lassen (falls vorhanden…). Ob man allerdings einen Rechtsanspruch in Deutschland (Ländercode für Deutschland: X) darauf hat, weiß ich nicht.

  • Wahnfried:

    Von Gold halte ich nichts, einfach weil es bereits jetzt schon viel zu teuer ist. Bargeld halte ich auch für riskant. Was in jeder Krise geht, und zwar ganz egal wo, sind Zigaretten. Davon sollte man, egal ob Raucher oder nicht, immer ein paar Stangen, am besten aus dem Duty Free Shop, im Haus haben.

  • karl-friedrich:

    Ich schaue gerade Aktenzeichen XY was man da wieder zu sehen bekommt, die Täter meistens aus Ost und Südost Europa, mehr muß man wohl nicht wissen.

  • Volker:

    @Wahnfried
    „Von Gold halte ich nichts, einfach weil es bereits jetzt schon viel zu teuer ist.“
     
    Teuer ist auch relativ. Der derzeitige Kurs geht doch schon wieder. Viel tiefer als 900 fällt es nicht mehr. Nach oben sind jedoch keine Grenzen gesetzt. Ich sage immer, daß man für 1 Unze Gold etwa 1 guten Anzug, 1 guten Gürtel und 1 Paar gute Schuhe bekommt. Das sind nicht viel weniger als derzeit 900 Euro. Das war übrigens im alten Rom oder im deutschen Reich schon so – Gold hatte immer in etwa diesen Wert.
     
    Ich empfehle jedem mindestens 3000 Euro in 100 Euro Scheinen, 1000 Schweizer Franken und 100 Unzen Silber verfügbar zu halten. Weiterhin ist ein Nahrungsmitteldepot (+ andere Verbrauchsgüter) nicht hysterisch, sondern intelligent.
    Damit ist man jeder plötzlichen Krise gewachsen – und es kostet gar nichts. Das Silber kann man immer wieder zurück tauschen. Die Nahrungsmittel kann man essen, also was solls?
     
    Silber wird übrigens noch mehr steigen als Gold, wenn sich die Krise verschärft – und das wird sie mit großer Wahrscheinlichkeit. Wenn es tatsächlich einen Bank run gibt (den gab es schon im letzten Jahr), dauert es nicht mal 24 Stunden, bis es rein gar nichts mehr gibt. Wahrscheinlich werden dann auch ruck zuck die Supermärkte leergekauft.
     
    Ach so: Sprit nicht vergessen. 5 x 20 Liter sollte jeder im Keller haben.

  • karl-friedrich:

    OT

    Kann mir diese Meldung nicht verkneifen:

    Unzufrieden mit Wohnsituation. Asylbewerberfamilien besetzen Frauenkirche in Grimma.
    Vier Asylbewerberfamilien haben am Dienstagnachmittag die Frauenkirche in Grimma besetzt. Das teilte das Landratsamt Leipzig mit. Die Familien mit ihren insgesamt zehn Kindern fordern von den Behörden eigene Wohnungen. Bislang sind sie in einer Gemeinschaftsunterkunft in Nerchau untergebracht. Die Familien kommen aus dem Nahen Osten und Vorderasien, die genaue Herkunft ist unklar.
    http://www.mdr.de/sachsen/leipzig/6467096.html

    Kommt mir irgendwie bekannt vor, hatten wir das nicht kürzlich in Berlin?

  • Wahnfried:

    Naja, zur Zeit ist es ja so, daß die Zentralbanken den Goldpreis nicht über 1000$ lassen. Ich seh da nach oben nicht mehr viel Luft, wohl aber nach unten, denn der langfristig mittlere Goldpreis liegt irgendwo zwischen 500 und 600$. Aber naja, wenn ich in die Zukunft schauen könnte, wäre ich nicht hier…

  • Volker:

    @Wahnfried
    „Naja, zur Zeit ist es ja so, daß die Zentralbanken den Goldpreis nicht über 1000$ lassen.“
     
    Das wird aber nicht mehr klappen, wenn die Staatsanleihen abgewertet werden, die Aktien fallen und die Inflation kommt. Denn dann wird der run auf Gold einsetzen. Soviel Gold, um das dann noch zu drücken, haben die nicht. Und wer Gold hat (so wie ich), der denkt nicht mal im Traum daran, es zu verkaufen. Und wenn es nochmal auf 600 fällt, dann freue ich mich, denn dann schlage ich nochmal richtig zu. Das mit dem mittleren Goldpreis stimmt übrigens nicht. Wenn du mal eine ziemlich schnurgerade verlaufene 720 Tage Linie zeichnen läßt, kommst du in etwa auf den richtigen Goldpreis, der derzeit bei 780 liegt.

  • karl-friedrich:

    Volker hat vollkommen Recht, es kommt der Tag, da kann man den Goldpreis nicht mehr drücken, und an dem Tag kommt richtig freude auf.

  • … und an dem Tag kommt richtig freude auf.

     
    Ja, es sei  denn, der Goldbesitz wird wieder verboten.

  • Anna Luehse:

    #friederich
    Es gab auch zeitweise kaum noch Gold zu kaufen. Bei den großen Banken…Verdacht….

    Deshalb ist es sinnvoll solche Geschäfte nicht über die Banken abzuwickeln, sondern über den Münzhandel. Dort geht man hin, legt Bargeld auf den Tresen und nimmt sein Edelmetall mit.

    Sollten die Staatsvertreter irgendwann auf die Idee kommen, Privatbesitz von Gold zu verbieten, kann niemand nachprüfen, wer, wieviel im Hause hat.
    Wer über ein Konto gekauft hat und das Edelmetall womöglich noch im Banktresor aufberwahrt hat, der schaut dann wahrscheinlich in die Röhre.

  • karl-friedrich:

    @ Anna Luehse

    Du machst deinem Namen wieder alle Ehre 😉 Natürlich kauft man nicht bei der Bank, alles schön über Münzhandel auch im Ausland, wer will wissen, wieviel Gold ich besitze?

    Ich werde kaum so blöd sein, und den Staat darauf hinweisen, die können gerne verbieten, viel spass dabei. LOL

    Wenn die überhaupt noch dazu kommen etwas zu verbieten, da bin ich aber mächtig gespannt.

  • Ich finde es prinzipiell wichtig, genug  Bargeld im  Hause zu haben, um notfalls auch zwei, drei Wochen ohne Gang zur Bank leben , oder, im Fall einer wirklichen Krise, das Land sofort verlassen zu können.

    Wie weit Bargeld im Falle eines Falles nutzt sei dahin gestellt, nur dokumentiert sich in diesem Statement ein Armutszeugnis das der BRD verdienter weise ausgestellt wird.

    Diese schon makabere Zustaende in unserer Welt lassen sich nicht „sustainen“.
    Natürliche Regelkreise werden politisch korrekt ausgeschaltet; Krisensituationen werden Vorschub geleistet.
    Ist angewandte Politik wirklich nur für „no brainer“ ?

  • … wer will wissen, wieviel Gold ich besitze?
    Ich werde kaum so blöd sein, und den Staat darauf hinweisen, die können gerne verbieten, viel spass dabei.
     

    Das Problem ist: Wenn Gold wieder illegal ist, kannst Du es zwar vielleicht irgendwo bunkern, aber nicht mehr als Notzahlungsmittel einsetzen, weil es Dir niemand abnimmt. Da hast Du auch nicht viel gekonnt.

  • @ Lars

    Wohin willst Du gehen, Judith?

    Für den Fall, dass es in der BRD eine ernsthafte Krise gäbe, wäre mein erster Anlaufpunkt Kroatien  – auf dreierlei Weg zu erreichen [Flugzeug, Bahn, Auto], traditionell deutschfreundlich und weder in der EU noch die Euro-Währung.

    Außerdem kenne ich mich in dem Land recht gut aus.

  • Wahnfried:

    Volker: Mit „langfristig“ meinte ich einen Horizont von deutlich jenseits der 780 Tage. Ich bin von einem Mittel seit dem Fall von Bretton Woods ausgegangen.

  • Blond:

    WAS AUSSER GELD BUNKERN KOENNTEN DIE DEUTSCHEN DENN NOCH TUN – BEI DIESEN AUSSICHTEN:
    25. Juni 2009, 11:16 Uhr Insolvenzen
    Die Wirtschaftskrise hat zu einem zweistelligen Anstieg der Firmenpleiten in Deutschland geführt. Nach Hochrechnung von Creditreform meldeten im ersten Halbjahr 2009 bundesweit 16.650 Firmen Insolvenz an. Das sind gut 14 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. …
    http://www.welt.de/wirtschaft/article3995478/Das-sind-die-groessten-Firmenpleiten-des-Jahres.html
    UND
    25. Juni 2009, 06:43 Uhr Sparprogramm Bahn schickt weitere 3500 Mitarbeiter in Kurzarbeit
    Die Zahl der Kurzarbeiter bei der Deutschen Bahn könnte sich noch in diesem Jahr von 6500 auf 10.000 erhöhen. … Nach Angaben aus Unternehmenskreisen befänden sich derzeit 6500 Mitarbeiter in Kurzarbeit, heißt es in dem Bericht. Bis Ende 2009 könne diese Zahl auf 10.000 Beschäftigte steigen. …
    http://www.welt.de/wirtschaft/article3993752/Bahn-schickt-weitere-3500-Mitarbeiter-in-Kurzarbeit.html

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