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Marienburg: Die Toten werden begraben

Die über 2000 toten Deutschen – überwiegend Frauen und Kinder – die in dem Massengrab von Marienburg gefunden [und per Bagger „exhumiert“ ]wurden,  sollten ursprünglich auf einem Soldatenfriedhof bei Stettin beerdigt werden.

Der „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ meldet, dass sie nun doch ein gesondertes Grabfeld erhalten:
Geplant ist, die sterblichen Überreste der 2 116 Deutschen am 14. August 2009 während einer öffentlichen Gedenkfeier zu bestatten. Sie beginnt um 14 Uhr.

Ganz offensichtlich geht man davon aus, dass auch zukünftig noch zivile deutsche Kriegstote in Polen gefunden werden – auch diese noch zu findenden Opfer sollen dann in dem selben Grabfeld beerdigt werden.

Massengrab von Marienburg
[1] Berlin schweigt, und schweigt, und schweigt…
[2] Gutachten: Massengrab von Marienburg
[3] Der Heimatkreis Marienburg hat eine Chronologie der Ereignisse seit dem Fund des Massengrabs online gestellt.

[Bild zeigt die deutsche Kriegsgräberstätte Neumark (Stare Czarnowo), Bildquelle: volksbund.de]

7 Kommentare zu „Marienburg: Die Toten werden begraben“

  • karl-friedrich:

    Wer diese Menschen erschossen oder umgebracht hat, weiß natürlich niemand, oder gibt es darüber Erkenntnisse die da weiterhelfen?

    Ich finde schlimm, das sich niemand für diese Menschen interessiert, hauptsache alle sind bei der Beerdigung von Michael Jackson.

  • Igor Wolf:

    Diese Menschen sind doch nur Deutsche und für die deutsche Regierung völlig unínteressant. Die deutsche Regierung hat ja nur die Aufgabe, Schaden vom deutschen Volk fernzuhalten.
    Im übrigen: siehe Unterwerfungsbrief – vorige Woche in Amerika bei Omaha ben Bush war´s ja mal wieder soweit. Er hatte sich ja lange genug geniert, den Brief anzunehmen. Angie hätte ihm in Buchenwald erzählen können, wie nach 1945 weitergemordet wurde, diesmal über 10 000 Deutsche. Oder wieviele Deutsche in Dresden am 13. und 14. 02.1945 wirklich totgebombt wurden – über 250 000, von Engländern und Amerikanern.
    Die Mörder sind sehr wahrscheinlich bekannt. Die Befehlshaber sowieso: Bierut, Gomulka, Zawadzki, alle polnische Geistlichen zur gegebenen Zeit. Es werden wohl am Ende allein in Polen an die 2 Mio sein, die deutschen Pogromopfer der Vertreibung.

  • fnord:

    Diese Verschleierungs- und Bagatellisierungsstrategie im In- und Ausland wird irgendwann ganz fürchterlich nach hinten losgehen. Ich halte nicht allzu viel von Revanchismus, trotzdem platzt mir fast eine Ader im Gehirn, wenn ich beobachte, wie ungerecht und boshaft die Vergangenheit gegen uns instrumentalisiert wird, und das obwohl wir uns vor lauter Sühne kaum noch rühren können – in der dritten und vierten Generation nach der Niederlage, wohlgemerkt. Es muss doch den ehemaligen Feinden möglich sein, mit der gleichen Würde und Ehre, mit der zumindest ich die Verbrechen unserer Vorväter anerkenne, die der ihren anzuerkennen. Dieses ekelerregende, unethische Geschachere um Geld und Land, Meinung und Geschichte lässt mich zornig brüllen! Staaten besitzen im Gegensatz zu Völkern keine Moral, allerhöchstens eine Moral des Eigennutzes, sodaß man ihnen schlecht vorwerfen kann, die Situation auszunutzen. Warum jedoch die stetigen Steilvorlagen aus Deutschland? Diese widerlichen Selbstkasteier in Medien, Politik und Kultur – wie kann man nur so auf dem und den eigenen herumtrampeln? Sie mögen sich doch bitte leise selbstentleiben und mir nicht alle Tage versauen! Himmelarschundzwirn!
     
    Pardon, aber manchmal bricht es aus mir heraus. Mithin ärgert es mich am meisten, daß ich nicht abgestumpft, sozuschreiben postmodern genug bin, um die ganze Unbill einfach an mir abperlen zu lassen und mich selbstbefreit dem Animationsprogramm meiner „Peergroup“ zu widmen. Wer hat sich denn sowas hinderliches wie einen Gerechtigkeitssinn und den ganzen restlichen Tugendkrempel einfallen lassen? Asche auf sein Haupt.
     
    Gruß,
     
    fnord

  • Anna Luehse:

    #fnord
    In der Tat ist es eine Schande, wie das offizielle Deutschland mit seinen Toten umgeht. Es ist eine Frage des Charakters.
     
    Ein gutes Zeichen in diesem miesen Spiel, sind die jungen Polen, die darauf bestanden haben, daß der Fall nicht sang- und klanglos unter den Teppich gekehrt worden ist.

  • Wahr-Sager:

    @Anna Luehse:
    Es waren ja ein Ungar und ein Pole, die auf der Reemtsma-Wehrmachtsausstellung damals schlampig recherchierte Fotos und andere Fälschungen nachgewiesen haben.

  • Anna Luehse:

    # Wahr-Sager
    Nachgewiesen hatten das auch div. Deutsche, z.B. Ow, Meinrad Frhr. v aber wie das in unserem Lande so ist, wurden sie nicht gehört oder verleumdet.
    http://www.vernichtungskrieg.de/stichwort-wehrmachtsausstellung.htm
     
    Zu Musial und seinem Buch hier mehr:
    http://www.vernichtungskrieg.de/besprechung-musial.htm

  • virOblationis:

    Eine Kommentar zu der personellen Besetzung der Trauerfeier sowie eine weitere Meldung in diesem Zusammenhang:

    Kreuz.net, Sonntag, 23. August 2009 18:56
    „Zweitausend Tote sind gerade mal einen pensionierten Weihbischof wert“

    Im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg wird in Deutschland zu Recht viel von Gerechtigkeit gesprochen. Doch leider gilt sie nicht für alle – und die Kirche spielt mit. Von Magda Lisowska.

    (kreuz.net) Am 14. August wurden die sterblichen Überreste von 2.116 Menschen beigesetzt, die von Oktober 2008 bis April 2009 in einem Massengrab in der Stadt Marienburg in der ehemaligen Provinz Ostpreußen gefunden wurden. Die Beisetzung fand im Beisein des emeritierten Limburger Weihbischofs Gerhard Pieschl (75) statt. Der deutsche Kardinalspurpur ließ sich erwartungsgemäß aus taktischen und politischen Gründen bei den Toten nicht blicken.

    Ein Gutachten über die Marienburger Opfer kam zu dem Schluß, daß diese Menschen nicht durch direkte Kriegshandlungen, sondern „höchstwahrscheinlich“ an Krankheiten, Hunger und Kälte starben. Zugleich erklärte das Gutachten, daß die Toten zwischen Januar und März 1945 – also während der Eroberung Marienburgs durch die Rote Armee – ums Leben kamen.

    Hans Joachim Borchert vom Heimatkreis Marienburg erklärte vor der Berliner Wochenzeitung ‘Junge Freiheit’ zu dem Gutachten: „Erforderliche Untersuchungen werden offenbar bewußt unterlassen, damit die Wahrheit im dunkeln bleibt. Die Toten können genausogut auch Verbrechensopfer aus der Zeit nach Mai 1945 sein.“

    Borchert gab zu bedenken, daß die Toten vollständig nackt, ohne Eheringe und ohne irgendwelche Gegenstände, zum Teil in den verschütteten Kellergewölben des seinerzeitigen Hotels „Drei Kronen“ lagen: „Einzig und allein eine Brille hat man gefunden.“ Damit legt sich der Verdacht nahe, daß diese Marienburger – vorwiegend Frauen und Kinder – von polnischen Milizen abgeschlachtet wurden.  Die letzte Demütigung tat man ihnen an, indem man sie nicht in ihrer Heimat beerdigte, sondern im Tod nach Neumark bei Stettin in Pommern verschleppte.

    Die Kirche Deutschlands schwieg erwartungsgemäß zu diesem Unrecht. Denn auch die deutschen Bischöfe lassen sich durch den deutschen Schuldkult lähmen und politisch erpressen. Entsprechend wurde auch von einer Teilnahme bundesdeutscher Regierungsvertreter nichts bekannt.

    Die Präsidentin des ‘Bundes der Vertriebenen’, Erika Steinbach, hatte gefordert, daß der deutsche Außenminister, Genosse Frank-Walter Steinmeier, persönlich teilnehmen sollte. Sonst stelle sich die Frage: Sind deutsche Opfer unwichtige Opfer?

    Das Gespenst von Marienburg wird freilich nicht so schnell exorziert werden können. Denn am 14. August wurden im Dorf Steinbach bei Züllichau im ehemaligen Ostbrandenburg – fünfzig Kilometer östlich der deutschen Grenze – bereits die nächsten Gräber mit Leichen deutscher Menschen gefunden.

    Wieder fand man Menschenknochen, darunter Kinder und alte Personen, die um 1945 ohne Kleidung auf den Grundstücken der Ortschaft verscharrt wurden. Erneut fällt der Verdacht auf polnische Milizen. Erneut weisen zahlreiche Schädel Einschußlöcher auf.

    Tadeusz Mierkiewicz, der heute in Steinbach lebt, kam nach fünf Jahren Zwangsarbeit für Deutschland im August 1945 in das Dorf: „Mir ging es gut bei den Deutschen, deshalb spürte ich in mir kaum Haß“- erklärte er vor der Webseite ‘polskaweb.eu’: „Was sich hier ereignete, können menschliche Worte nicht beschreiben. Die polnische Miliz habe kaum weniger grausam ermordet als die Russen es taten. Leichen mit Schußwunden im Körper oder Kopf wurde auch mit Lastwagen herangefahren und hier und in der Nähe vergraben“.

    Bevor die ersten Ansiedler aus Ostpolen herangeschafft wurden, grassierten hier Banden: „Sie schnitten den Deutschen die Hälse durch. Die Russen hatten damals sogar eine spezielle Division geschaffen, die den Kampf mit diesen Verbrechern aufnehmen sollte.“
     

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