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Wo sind die Linken

In Hamburg waren sie am Wochenende [Krawalle in Hamburg: 28 Polizisten verletzt]  – in den deutschen Medien sind sie dauerpräsent.  Eine Studie des Medienwissenschaftlers Siegfried Weischenberg aus dem Jahr 2005 zeigt, zu welchen Parteien die Meinungsträger und Meinungsmacher in der BRD tendieren [Screenshot von Seite 9]:

ParteineigungderJournalisten

Konkret: Exakt 15 % – nicht einmal ein Sechstel  – der im Meinungsgeschäft Tätigen tendiert zu den bürgerlichen Parteien oder würde am Wahltag für diese stimmen.  Noch konkreter: Die veröffentlichte Meinung in Deutschland ist links.

[1] Weischenberg-Studie: Journalismus in Deutschland pdf-datei

15 Kommentare zu „Wo sind die Linken“

  • Jo:

    Gehört zwar nicht hier her, aber finde das ganz interessant:

    Deutschland, Österreich und die Schweiz ziehen sich aus der Finanzierung des umstrittenen Staudammprojekts Ilisu im Südosten der Türkei zurück. Das teilten die Kreditversicherer der drei Länder heute in Hamburg mit.
    quelle: http://www.orf.at

  • Cherusker:

    Die hohen Symphatiewerte für die Grünen im akademischen Milieu, zu dem ja auch die Meinunsgmacher zählen, wundern mich immer wieder.  Ich hab immer den Eindruck, daß es unter Akademikern, speziell den Geisteswissenschaftlern, einfach dazugehört, „grün“ zu wählen. Mir will das immer nicht in den Kopf, wie man eine Claudia Roth etc. unterstützen kann.
     
    Aber ein Wort noch zu den Parteipräferenzen.  Ob Journalist X vom Volksboten Hintertupfingen jetzt schwarz, rot, gelb oder grün wählt, ist vom Prinzip gar nicht mal die spannendste Frage.  Die echte Trennlinie verläuft nicht entlang der Parteigrenzen, sondern zwischen deutsch und anti-deutsch. Ein patriotisch gesinnter linker Journalist ist mir pers. lieber als ein schreibender FDP-Anhänger, der sich für die multikulturelle Gesellschaft ausspricht, die Islamisierung aus falsch verstandenem Liberalismus heraus vorantreibt und dem Schuldkult fröhnt.  In den Punkten, mit denen sich dieser Blog beschäftigt, betreiben aber alle etblierten Parteien eh die gleiche Politik.
     

  • Der Klaus:

    OT/ Jetzt Handschuhtragen gegen Rechts. In dem Artikel ist tatsächlich ein Foto mit dem erwähnten „Demokratiehandschuh“ <–O-Ton!:

    "In einer Stunde ist es soweit. Der neue Nordhäuser Stadtrat konstituiert sich. Dabei werden die 36 Stadträte per Handschlag verpflichtet. Hat Oberbürgermeisterin Barbara Rinke (SPD) dabei einen Handschuh an?

    „Leider ist es nicht gelungen, Vertreter der rechtsextremen NPD aus unseren kommunalen Gremien heraus zu halten. Die Partei ist erklärtermaßen demokratiefeindlich. Sie will unsere freiheitlich demokratische Grundordnung überwinden und macht daraus auch keinen Hehl. Die errungenen 25 Mandate für die NPD sind verheerend für die Demokratie vor Ort“, so Steffen Lemme, Landesvorsitzender des DGB. „Wir möchten verhindern, dass sich die Bürgermeister und Landräte bei dem vorgeschriebenen Handschlag die Hände schmutzig machen. Der braune Dreck soll unter keinen Umständen abfärben!“

    Aus diesem Grund hat der DGB-Thüringen weiße Handschuhe mit dem Logo der Initiative „Deine Stimme gegen Nazis“ an die betroffenen Bürgermeister und Landräte gesendet, um diesen bei der Verhandschlagung der NPD-Kader überzuziehen. „Die Thüringer Kommunalordnung erzwingt diesen Handschlag zur Verpflichtung. Sie verbietet aber nicht, sich als Bürgermeister oder Landrat vor der brauen Gefahr zu schützen. Diese Möglichkeit bietet unser Demokratie-Handschuh“, so Lemme abschließend. (nnz)"

    http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php4?ArtNr=62960

  • Die Diskussion darüber im FDP Forum ist interessant, manche merken es, andere nicht.

    http://forum.fdp-bundesverband.de/read.php?4,1182853

  • Wahnfried:

    Ach… Die FDP… Als Partei kann man sich generell nur an den Medien ausrichten. Solange hier der dunkelrote Mob die Feder führt, was natürlich von den Verlagshäusern genau so gewollt ist, warum zum Teufel auch immer, braucht man sich keine Hoffnungen zu machen, daß auch nur eine Partei auch nur einen einzigen Handschlag in unserem Sinn tätigen würde.
     
    Wahrscheinlich müssen die hochedle vierte Säule der Demokratie erst in die Pleite, oder eine ernsthafte Gegenöffentlichkeit entstanden sein, bevor sich daran etwas ändert. Für beides habe ich leider nur sehr begrenzt Hoffnung.

  • AvK:

    Dazu hätte es keiner Studie bedurft,  die ermüdende Einheitsmeinung  ist in den Blättern Tag für Tag zu lesen.

  • Karl:

    Nun, wenn Alle Handschuhe trügen, wäre die beabsichtigte Symbolik bereits neutralisiert, nicht wahr?

  • Cherusker:

    @Wahnfried
    „Wahrscheinlich müssen die hochedle vierte Säule der Demokratie erst in die Pleite, oder eine ernsthafte Gegenöffentlichkeit entstanden sein, bevor sich daran etwas ändert.“
    Die Presse ist doch durch die Anzeigenkrise seit 2001 und das Internet, das ein Sinken der Abo-Zahlen mit sich brahte, durchaus schwer angeschlagen. Gerade im regionalen Sektor. Stellen werden gestrichen, Redaktionen zusammengelegt.  Natürlich heizt die Presse seit 2000 auch immer mehr die Migrations- und Integrationsindustrie an und betreibt einen abstrusen Schuldkult, aber das ist mittlerweile so überzogen, daß es doch letzte schlafende Michel merkt.
    Eine ernsthafte Gegenöffentlichkeit ist im Netz auch entstanden. Man muß nur mal sehen, mit welcher Inbrunst PI bekämpft wird. Das zeigt, daß diese Gegenöffentlichkeit ernstgenommen wird. Sie wird umso mehr wirksam werden, je mehr Menschen ihre Informationen übers Netz beziehen.
     

  • Wahr-Sager:

    @Der Klaus:
    Och du sch… Der Krampf gegen rechts ist ja eh schon krank, aber das ist echt die Härte.

  • Gibor:

    Das folgende Zitat über Journalisten ist zwar schon 120 Jahre alt, aber immer noch höchst aktuell:

    John Swinton (1829-1901), ehemaliger Herausgeber der New York Times: »Es gibt zu dieser Zeit in der Weltgeschichte in Amerika keine solche Sache wie eine unabhängige Presse. Sie wissen das und ich weiß es. Es gibt nicht einen von Ihnen, der es wagt, seine ehrliche Meinung zu schreiben, und wenn Sie es würden, wissen Sie im voraus, daß sie nie im Druck erscheinen würde. Ich werde wöchentlich dafür bezahlt, um meine ehrliche Ansicht aus der Zeitung, mit der ich verbunden bin, herauszuhalten. Andere von Ihnen erhalten ähnliche Vergütungen für ähnliche Dinge und jeder von Ihnen, der närrisch genug wäre, ehrliche Meinungen zu schreiben, würde sich auf der Straße wiederfinden um sich nach einer anderen Arbeit umzusehen. Wenn ich es mir erlauben würde, meine ehrliche Meinung in einer Ausgabe meiner Zeitung erscheinen zu lassen, wäre ich meine Beschäftigung vor Ablauf des Tages los.

    Die Aufgabe der Journalisten ist es, die Wahrheit zu zerstören, gerade heraus zu lügen, zu verdrehen, zu verunglimpfen, vor den Füßen des Mammons zu kuschen und sein Land und seine Rasse um sein tägliches Brot zu verkaufen. Sie wissen es und ich weiß es. Was für eine Narrheit ist dieses Trinken auf eine unabhängige Presse!

    Wir sind die Werkzeuge und Vasallen reicher Männer hinter der Szene. Wir sind die Hampelmänner, sie ziehen die Fäden und wir tanzen. Unsere Talente, unsere Möglichkeiten und unser Leben sind das Eigentum anderer Männer. Wir sind intellektuelle Prostituierte.« (Vor Redakteuren im Jahre 1889. Zit. nach: Richard O. Boyer und Herbert M. Morais, Labor’s Untold Story, NY: United Electrical, Radio & Machine Workers of America, 1955/1979.)

  • RvE:

    Interessante Statistik, ABER
    wie kommst Du zu dem Schluß:
    „Noch konkreter: Die veröffentlichte Meinung in Deutschland ist links.“
    20% Nichtwähler und 36% Grüne – wo bitte siehst Du was Linkes?
    Und noch eine Kleinigkeit. Die Journalie mag links, rechts oder woauchimmer stehen, aber geschrieben wird das was der Brötchengeber sagt, Punkt!
    Und das lesen wir auch jeden Tag in den Schmierblättern.
    qed.
     

  • Wahr-Sager:

    OT:
    Noch etwas Unglaubliches im Krampf gegen rechts: Wegen “rechter” Frisur der Schule verwiesen

  • Anna Luehse:

    Die Grundlage für den überproportionalen Anteil an Linken in den Medien wurde bereits 1945 gelegt. Als die BRD dann „souverän“ wurde konnten viele die Positionen halten und ausbauen. Caspar von Schrenck-Notzing hat in seinem Buch „Charakterwäsche“ das Thema aufgegriffen. Hier einen kurzen Auszug:

    (…) Die Nachrichten-Kontrollvorschrift Nr. 1 vom …12. Mai 1945 erlaubte aufgrund schriftlicher Zulassungen der Militärregierung:
    a) das Veröffentlichen von Zeitungen, Magazinen, Zeitschriften, Büchern, Plakaten, Broschüren, Musikalien und sonstigen Veröffentlichungen;
    b) den Betrieb von Nachrichtendiensten, Nachrichten- und Bildagenturen, Rundfunk- und Fernsehstationen oder -einrichtungen, von Drahtsendern, Niederfrequenzübertragungsanlagen;
    C) die Herstellung von Filmen, Schallplatten und sonstigen Tonaufnahmen, ferner die Vorbereitung und Veranstaltung von Schauspielen, Konzerten, Opern, Jahrmärkten, Zirkus-, Karneval- oder anderen Aufführungen, bei denen Schauspieler oder Musiker mitwirken.

    (…) Wenn die Institution der Lizenzträger auch ein Ausdruck des Strebens nach Charakterreform ist, so waren bei der Auswahl der Lizenzträger Einflüsse der Strukturreformer und des Antigermanismus zu bemerken. Die Informationskontrollabteilung der Militärregierung war anfänglich in zwei Distrikt-Nachrichtengruppen …Hessen, Württemberg, Bremen für den westlichen und …Bayern für den östlichen Militärdistrikt, aufgeteilt. Von den beiden Gruppen war die westliche stark kommunistisch infiltriert

    (…) Die loyale Zusammenarbeit mit den „demokratischen“ Kräften, vor allem den Sozialdemokraten und Kommunisten, war unabdingbare Voraussetzung für die Lizenzerteilung. Derjenige, der sich 1946 weigerte, mit den Kommunisten zusammenzuarbeiten, kam ebenso wenig für eine Lizenz infrage, wie derjenige, der 1948 darauf beharrte, mit den Kommunisten zusammenzuarbeiten. Doch das Gedächtnis ist ja im 20. Jahrhundert die variabelste aller Größen geworden. Immerhin führten die zahlreichen Gründe für eine Lizenzverweigerung dazu, daß es als eine Meisterleistung eines Informationskontrolloffiziers galt, wenn er einen ,,bürgerlichen“ Lizenzträger auftreiben konnte hatten, der mit seinen sozialistischen und kommunistischen Kollegen zusammen das gewünschte Bild der publizistischen Volksfront abrundete.

    (…) Für Bayern, …ergab sich im Sommer 1947 folgendes Bild der Lizenzträger: 16 SPD, 5 CSU, 2 FDP, 1 KPD (dazu 7 , die als der SPD, 10, die als der CSU nahestehend bezeichnet wurden, und 3 Parteilose). Hier war der Chef der Pressekontrolle A. Gerecke den Kommunisten gegenüber abweisend, was ihm mehrfach Zusammenstöße mit seinen Vorgesetzten eintrug. Es gelang ihm, die Forderungen der KPD auf einen Lizenzträger für die „Süddeutsche Zeitung“ abzulehnen, obwohl der Leiter der Press Control Section, A. Egglestone, darauf bestand. Der westliche Distrikt war dagegen linksradikal ausgerichtet. Nach dem Scheitern ihrer Bemühungen gründeten die dortigen Presseoffiziere Cedric Belfrage und Aronson in New York das philo-kommunistische Wochenblatt ,,National Guardian“. 1954 wurde Belfrage aus Amerika ausgewiesen und wandte sich nach einigen Umwegen nach Cuba, von wo aus er mit wechselndem Erfolg den Imperialismus bekämpft.

  • karl-friedrich:

    Wo sind die Linken

    Also ich weiß es nicht, ich habe heute noch keine Zecke getroffen. LOL

    Wie auch, ich bin ja ein Konservativer, und die spielen ja kein Golf. Ich lach mich Schlapp!

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