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5.000 neue Anti-SALE-Aufkleber

Unter dem Motto „Schluss mit dem Ausverkauf der deutschen Sprache“ hat der Vereine Deutsche Sprachwelt tausende von „Anti-Sale“ Aufkleber produzieren lassen. Die Dinger gingen weg wie warme Semmeln, was auch nicht verwundern kann, schaut man sich das fürchterliche Denglisch an, das gerade zur guten alten Sommerschlussverkauf-Zeit auf vielen Plakaten, Werbebroschüren und Preisschildern prangt.

Die Aufkleber sind kostenlos und können hier, oder direkt unter der E-mail-Adresse: bestellung@deutsche-sprachwelt.de  bestellt werden- mittlerweile musste die Deutsche Sprachwelt 5000 neue Aufkleber nachproduzieren lassen. Sie kleben hervorragend und passen wundervoll auf Schaufenster, Laternenpfähle und Plakate.

6 Kommentare zu „5.000 neue Anti-SALE-Aufkleber“

  • Unter dem Motto “Schluss mit dem Ausverkauf der deutschen Sprache” hat der Vereine Deutsche Sprachwelt

    Nein. Hat er eben nicht. Das Motto heißt »Schluß mit dem Ausverkauf der deutschen Sprache«, nicht »Schluss …«. Wie wäre es denn, wenn das »Vaterland« vom Reformschrieb der Kultusminister und ihrer Jünger auch mal zur deutschen (Schrift)sprache zurückkehren würde? Soweit ich das verstanden habe, steht doch keine Behörde hinter diesem Blog. Was hindert’s also?

    Die Logik. Gerade die Unterscheidung zwischen doppel- s und scharfem ß ist die einzig sinnvolle Reform innerhalb der neuen Rechtschreibreform. Und ich erkläre Dir auch warum: Durch die Unterscheidung doppel-s vs. ß wird die Betonung – und damit der Sinn des Wortes – klar. Beispiel: Masse und Maße, Trasse und Straße, Busse und Buße. Und deshalb werde ich genau diese Regel der Rechtschreibreform beibehalten.

    Judith

  • Wahr-Sager:

    Yep. Ich finde auch, dass die Unterscheidung zwischen doppel-s und scharfem ß die einzig sinnvolle Reform innerhalb der neuen Rechtschreibreform ist. Man spricht ja nicht „Schluuuuuuuuuuß“, sondern „Schluss“.

  • Die Festlegung, nach langem Laut ß und nach kurzem ss zu schreiben ist nicht logisch, sondern willkürlich. Sie ist auch nicht eindeutig, da es deutsche Volksstämme gibt, die z. B. »Spaß« kurz betonen, während es in der Hochsprache lang betont wird. Sie ist die mit großem Abstand fehleranfälligste Regel, wahrscheinlich, weil sich immer noch der Aberglaube hält, daß mit der »Reform« das ß abgeschafft worden sei. Ich bekomme täglich falsche Korrespondenz ins Haus, wo es von »Strassen«, »Grüssen« und »Grossformat« nur so wimmelt. Ich bin im Besitz von Belegen dafür, daß nicht einmal das sächsische Kultusministerium, das diese Regel mitverschuldet hat, sie richtig anzuwenden weiß. Früher hat es im Bereich der s-/ß-Schreibung fast keine Fehler gegeben.
    Die s-Schreibung ist der verlogenste Teil der »Reform«, weil diese mit der Behauptung durchgepeitscht wurde, daß damit endlich eine einheitliche Schreibung in Deutschland, Österreich und der Schweiz geschaffen würde. Tatsächlich kennt die Schweiz bis heute kein ß, während wir die meisten dieser possierlichen Buchstaben verloren haben.
    Die reformierte s-Regelung funktioniert außerdem nur mit Antiquaschriften, in Fraktur ist sie nicht umsetzbar, da hier zwischen zwei s-Formen unterschieden wird, dem Lang-s (ſ) und dem Schluß-s (s). Worte wie »Stuß« müßten dann mit einer Lang-s-Schluß-s-Kombination geschrieben werden (Stuſs), die im Deutschen gar nicht vorgesehen ist. Die Regel ist einfach nicht frakturkompatibel, und entweder wurde das verschlafen, oder man wollte der Fraktur nach ihrem Verbot in Schulen und Behörden 1941 nun endlich den finalen Todesstoß versetzen.
    Konsonantenhäufungen wie in Missstand sind der ästhetische Supergau.
    Last but not least: Die s-Regel ist der Geßlerhut der »Reform«. Daran ist sofort jeder zu erkennen, der die Staatsrechtschreibung schreibt. Wer dem Staat zugesteht, die Schriftsprache zu regulieren — auch noch auf dem Verordnungswege und ohne Gesetz, einfach beschlossen von einer Versammlung (der Kultusministerkonferenz), die nicht einmal ein Verfassungsorgan ist, sondern juristisch betrachtet ein privater Collegen-Stammtisch, der läßt den Staat auch andere Dinge regeln, die ihn nichts angehen, weil sie Sache des Volkes sind.

  • @ Friederich

    Ach du lieber Himmel

    1. Nur weil die dich korrespondierenden die Regel ß vs. ss [bei Straße vs. Trasse,  Grüße vs. Guss, Maße vs. Masse, Soße vs. Zosse, Fuß vs. Fluss, Schoß vs. Schloss, Floß vs. Flosse  etc.] nicht verstehen, heißt das ja nicht, dass ich sie nicht verstehe und richtig anwende.

    2. Deine weitere monokausale Argumentation, dass ich, weil ich diesen Teil der Rechtschreibung akzeptiere, dann prinzipiell JEDE  Staatseinmischung akzeptiere, ist etwas sehr einfach gestrickt. So einfach,  als würde  ich dir eine Vorliebe für Englisch und Hebräisch [statt Deutsch] unterstellen, nur weil du T-Shirts mit Sprüchen in englisch und hebräisch auf deiner Webseite anbietest.

    Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen.

  • Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen.

    Das darfst Du nicht persönlich nehmen. Ich bin von berufs wegen sauer auf die Rechtschreibreform. Die deutsche Sprache ist der Acker, von dem ich lebe (von der verlinkten Seite mit den T-Hemden lebe ich nicht, die betreibe ich auch nicht). Da die KMK nun auf meinem Acker kräftig Giftmüll abgeladen hat, bin ich da halt etwas empfindlich — wäre jeder Landwirt auch, dessen Feld das beträfe. Und ich verstehe auch nicht, wie jemand, der national oder demokratisch gesinnt ist oder gar beides, da einfach mitmacht, obwohl er nicht müßte. Die Deutschen waren in sehr großer Mehrheit gegen die Reform, trotzdem ziehen sie freiwillig mit — ich verstehe das einfach nicht. Ich bin auch enttäuscht, weil die (Deutsch-)Lehrer, Journalisten, Philologen, von denen ich  den ganz großen Widerstand erwartet hätte, schon wegen der Berufsehre, mehrheitlich die Klappe gehalten haben.

  • aloha:

    Ich weiß, dass ich ein kleinkarierter Spießer bin, aber die Ordnung im Leben fängt schon beim Sprachgebrauch an. Deshalb bin ich gegen die Vermischung von Sprachen. Entweder Englisch oder Deutsch. Bei Fachbegriffen, die im Deutschen nicht existieren, ist es natürlich anders (Hypertext, Server…). Jedenfalls ist es eine Wohltat, auf dieser Seite Texte zu lesen. Man muss nicht in jedem Satz dreimal innehalten, um gedanklich die Fehler zu korrigieren. Wenn ich da an die Kommentare bei Youtube denke: keine Großbuchstaben, keine Satzzeichen, keine Rechtschreibung, furchtbar.

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