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Ruf zur Heimkehr

Am 3. November 1534 ließ sich Heinrich VIII., der wegen seiner zahlreichen Gemahlinnen und seiner Grausamkeit immer noch berüchtigte Monarch, durch die sog. Suprematsakte zum Oberhaupt der Kirche in England erheben, da der Papst ihm eine Auflösung der ersten Ehe verweigert hatte. Die anglikanische Staatskirche trennte sich von Rom. – Wie um darauf zu antworten, ist die nunmehr ergangene Apostolische Konstitution auf den folgenden Tag, den 4. November, datiert. Sie ermöglicht allen traditionellen Anglikanern guten Willens die Rückkehr zur katholischen Kirche.

Man sieht, daß die Gespräche zur Rückführung der Piusbruderschaft kein zufälliges Ereignis im Pontifikat Benedikts XVI. darstellen. Vielmehr will Benedikt ganz offensichtlich allen, die aus welchem Grunde auch immer nicht mehr in die Kirche integriert sind, die Heimkehr ins Vaterhaus ermöglichen.

Auch Beziehungen auch zum Moskauer Patriarchat sind so gut, daß ein Treffen von Papst und Moskauer Patriarchen ansteht.

9 Kommentare zu „Ruf zur Heimkehr“

  • Man sieht, daß die Gespräche zur Rückführung der Piusbruderschaft kein zufälliges Ereignis im Pontifikat Benedikts XVI. darstellen

    Solche ‚Feinheiten‘ werden die Medien kaum interessieren, wenn es um die ‚bösen‘ Piusbrüder und Papst Benedikt geht.

  • Ja, auf unsere Medien kann man nicht rechnen. Doch die Tatsachen selbst, so hoffe ich, wirken. Wie das Vat. II (1962 – 1965) – beabsichtigt oder nicht – Jahrzehnte religiöser Beliebigkeit einläutete, was gewiß nicht wenig zur massenhaften Einwanderung von Mohammedanern beitrug, so hoffe ich, daß eine neu beginnende Rückkehrökumene ebenso bei der Restaurierung traditioneller Strukturen und konservativer Überzeugungen hilfreich ist.
     

  • So ist es nicht ohne eine gewisse historische Ironie, dass dem Wunsch vieler Anglikaner zur Rückkehr nach Rom heute dasselbe Motiv zugrunde liegt, das damals zur Abspaltung führte. Das ist die Konsequenz der Päpste, dem Zeitgeist nicht nachzugeben und in Lehr- und Glaubensfragen keinen Rabatt zu gewähren. Wenn nämlich damals die Bewahrung der sakramentalen Identität der Ehe durch die Päpste zur Abspaltung der Anglikaner von Rom führte, so bewegt heute vor allem die Bewahrung der sakramentalen Identität der Priesterweihe durch die Päpste viele konservative Anglikaner, sich der römischen Kirche wieder anzuschließen – wo auch in Zukunft weder Frauen noch bekennende Homosexuelle zu Bischöfen geweiht werden. Pikant ist deshalb auch, dass viele der „Heimkehrer“ grosso modo den konservativen Katholiken näher stehen als den Liberalen. Mit der lateinischen Tridentinischen Liturgie etwa wäre unter ihnen wohl keiner zu schrecken.

    Paul Badde in Welt: Heimkehr unter ruhiger Hand

    Ich kann mir den selbsternannten Papst Hans Küng gut vorstellen Vir, wenn er diese Nachrichten liest.

  • fnord:

    @Judith:
     
    Hoffentlich ereilt ihn der lang verdiente Schlag…
     
    Gruß,
     
    fnord

  • Saito:

    Der Papst versucht die Gläubigen zu sammeln. Das wird ihm schwer gemacht, vor allem von jenen, die überhaupt nichts mit der katholischen Kirche im Sinn haben, ja vielleicht nicht einmal mit dem Christentum selbst.
    Da denke man nur an den Herrn Küng, oder auch die evangelische Kirche in Deutschland.
    Wenn die Christen sich nicht endlich trauen, wider den Zeitgeist und die PC aufzustehen, werden sie nach zur verfolgten Minderheit werden.

    mit freundlichen Grüßen

  • Sir Toby:

    #Saito

    Wenn die Christen sich nicht endlich trauen, wider den Zeitgeist und die PC aufzustehen, werden sie nach zur verfolgten Minderheit werden.

    Bei Kewil hab ich was von 100.000 ermordeten Christen jährlich gehört/gelesen. Ich glaub, um den Status einer verfolgten Minderheit müssen die sich nicht mehr sorgen…

  • virOblationis:

    @ Sir Toby
    Hierzulande gibt es zwar (noch) keine Verfolgung, aber durchaus Benachteiligungen; so erfuhr ich, wie mit einer christlichen Bewerberin in einer von Genossen dominierten Behörde verfahren wurde, während man jedem „Migrationshintergrund-Inhaber“ freudig entgegengekommt. Und was den EU-Raum betrifft: Man denke nur an das jüngste Kruzifix-Urteil.
     

  • virOblationis:

    Eine aktuelle Ergänzung zum Artikel:
    http://www.kath.net/detail.php?id=24534
    Während sich Papst und Moskauer Patriarch in Weißrußland treffen, bricht Moskau gleichzeitig mit der Zeitgeist-Kirche EKD.

  • Sir Toby:

    # vir

    Ja … und vermutlich wird die Betreffende kein großes Glück haben, wenn sie versucht gerichtlich gegen solche Diskriminierung vorzugehen. Denn wenn sie an ein Gericht gerät, daß von Leuten ähnlicher Ausrichtung besetzt ist, ist klar wie dessen Urteil ausfallen würde. Sie sitzen eben überall …

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