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Gaudete

Über der Woche des dritten Advents steht ein Wort aus dem Philipperbrief des hl. Paulus: Gaudete, .dh. „Freuet euch!“ Damit ist gewiß kein lautes Lärmen gemeint, kein Triumphgeheul o.ä. Paulus schreibt seinen Brief an die Gemeinde im macedonischen Philippi als Gefangener. Dennoch ermuntert er die Philipper: „Freuet euch allezeit im Herrn; nochmals sage ich euch: Freuet euch!“

Einen Anlaß für solche Freude erreicht uns in diesen Tagen aus China. Dort waren in den Zeiten maoistischen Terrors viele einheimische Christen getötet worden, auch manche ausländischen Missionare. Die Gemeinden sollten vernichtet werden. Einen lebendigen Eindruck von der Leidenszeit, die mit der Eroberung durch die kommunistischen Truppen begann, vermitteln die Erinnerungen des Steyler Missionars Wilhelm Sermon: „Lebendig begraben – und dennoch lebend (2002)“.

Zwei österreichische Kapuziner wurden 1946 im Norden der Mandschurei erschossen, die Gemeinde zerstreut, ihr Kirchengebäude als Parteizentrale zweckentfremdet. Doch es blieben Gläubige am Ort, die die Reliquien heimlich bargen, als sie bei Kanalbauarbeiten entdeckt und an Hand der Reste der Ordenstracht identifiziert wurden.

Jetzt werden die sterblichen Überreste der Blutzeugen in ihre Nordtiroler Heimatprovinz überführt. Die von ihnen betreuten Gläubigen schmolzen zwar im Laufe der Jahre zusammen, doch das Christentum existierte dort weiter, und von der örtlichen Baubehörde soll bald ein Kirchenneubau genehmigt werden.

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