Inhaltsverzeichnis

Globalismus

Ein schweres Erdbeben hat Haiti getroffen. Zahlreich Tote sind zu beklagen. Wie viele Familien mögen Tote beweinen!

Aber was wird aus diesem Ereignis in der Meldung der ARD-Tagesschau? Dort wird nach der Schilderung angerichteter Schäden sogleich davon berichtet, daß das Nachbarland Dominikanische Republik die ganze Welt aufruft, Haiti zur Hilfe zu eilen, und in demselben Tenor geht es weiter: „…Mitarbeiter einer US-Hilfsorganisation…über Satellit tröpfeln Informationen nach draußen…Kinderkrankenhaus zusammengestürzt, schreibt eine Geschäftsfrau dem ARD-Studio…UN-Blauhelmmission…Haiti wird internationale Hilfe brauchen…Venezuela, Frankreich und US-Außenministerin Clinton…“

Berichtet die Tagesschau noch von einer Katastrophe, die die Haitianer betroffen hat? Schildert sie nicht vielmehr ein Unglück irgendwo innerhalb der globalisierten Welt, zu dessen Linderung alle übrigen Staaten wie selbstverständlich aufgerufen sind? – Welche Folgen hat dies für glücklichere Tage? Welche Früchte wird solche Hilfe hervorbringen?

10 Kommentare zu „Globalismus“

  • Wenn es auch nicht exakt das Thema des Artikels trifft – aber das Wesen der Globalisierung ist an der Bildstrecke, die Welt dem Artikel beifügte, gut zu erkennen. Zwischen die Bilder von zerstörten Häusern und blutenden, weinenden Haitianern sind Werbeanzeigen eingefügt.

    Selbst so eine Katastrophe wird instrumentalisiert,  um Konsumaufforderungen an den Mann zu bringen. Mir wird da ganz schlecht.

  • Karl Eduard:

    „Haiti war auch schon vor dem Erdbeben eines der ärmsten Länder der Welt“ So oder so ähnlich.

    „Verdammte soziale Erdbebenungerechtigkeit!“, möchte man da rufen. „Warum nicht Deutschland?“ Oder Amerika. Hatten da die Großkonzerne wieder ihre Hand im Spiel, die ja bekanntlich die ärmsten Länder ausbeuten, weil es da so viel Reichtum gibt? Hätte eine DIE LINKE das Erdbeben abwenden können? Ist vielleicht sogar die menschengemachte Erderwärmung am Erdbeben schuld?

    Hoffentlich bleibt die ARD am Thema dran.

  • virOblationis:

    Wenn ich dieses Modell globaler Zuständigkeit auf den einzelnen Staat übertrage, dann ergibt sich genau das, was bei uns vorherrscht: Ein Wohlfahrtsstaat, der einerseits zur „Hängematte“ entartet ist und andererseits zur Gouvernante. Sie maßt sich an, über das Einkommen der Bürger – als wären es lauter Unmündige – nahezu nach Belieben zu verfügen (s. Höhe der Steuern), um die Gelder dann nach ihrem Gutdünken zu verteilen. So wird aus gut gemeinter Nothilfe Bevormundung.

  • Canuck:

    „“…Bürger – als wären es lauter Unmündige – nahezu nach Belieben zu verfügen (s. Höhe der Steuern), um die Gelder dann nach ihrem Gutdünken zu verteilen. So wird aus gut gemeinter Nothilfe Bevormundung.““

    Aber genau so benimmt sich die Majorität; unmündige Kinder die ihren Eltern gehorsam folgen.

    Nur Vater Staat und Mutter Merkel sind nicht Pa und Ma, die in der Regel eher zu viel Gutes für ihre Kinder anstreben.
    Wenn es so wäre, würden hier kaum Grund sein über Probleme die sich haushoch auftuermen, reden zu müssen.

    Pa und Ma sind „Child abuser“, Raben Eltern auf gut Deutsch, wobei den Raben hier Unrecht mit diesem Vergleich geschieht.

    Aber wer hat sie so gemacht?…..

  • Antifo:

    Die Menschen in Haiti tun mir leid. Mein Eindruck ist aber auch, daß die globalistische Nomenklatura sich insgeheim über dieses Erdbeben freut. Es gibt nichts besseres als Naturkatastrophen, um sich als verantwortungsvoller und staatstragender Politiker zu präsentieren. Außerdem lassen sich andere unangenehme Themen damit in den Hintergrund drängen.

  • virOblationis:

    @ Antifo
    Außerdem, denke ich, meint man wieder einmal zu dokumentieren, daß kein Volk für sich allein bestehen könne.

  • Ich las heute morgen einen Leserkommentar, ich glaube im Standard [leider finde ich den Link nicht mehr], der anmerkt, dass die Haitianer passiv warten, dass ihnen Hilfe zuteil wird – eine Selbstorganisation findet nicht mal in den kleinsten Bereichen statt [Gruppen bilden um sich zu schützen, Nahrung beschaffung, Leichen verbrennen etc.pp.]. Lediglich kriminelle Haitianer, die plündern. Aber eine positive Selbstorganisierung ? Null, nichts.

  • Saito:

    Na die Kriminellen organisieren sich doch bereits und den anderen fehlt wahrscheinlich Geld und Ausrüstung um zu helfen. Schließlich ist Haiti ja eines der ärmsten Länder der Welt. Das wirkt sich doch aus. Ohne Geld und Ausrüstung ist man weitgehend hilflos, da kann man nur stehlen und plündern gehen, auch zu mehreren.

    mit freundlichen Grüßen

  • Anna Luehse:

    # Judith
    „…dass ihnen Hilfe zuteil wird ..“

    Seit dreißig Jahren hängt Haiti am Tropf und wird von außen „versorgt“. Woher soll die Mehrheit der Haitianer wissen, daß man sich mit Arbeit und Fleiß selbst ernähren kann? Was machen eigentlich die dort stationierten „Blauhelme“. Könnten sie nicht als humanitäre Hilfe den Haitianern zeigen, wie man die eigenen Felder bestellt?
    Es ist wie mit jenen Sozialhilfeempfängern, die seit Generationen vom „Staat“ ernährt werden und nicht mal auf den Gedanken kommen, diese Situation zu ändern.

  • @ Anna Luehse

    Da rennst du bei mir offene Türen ein.

Kommentieren