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Keine Demo, kein Trauermarsch

Wie Erklärungen sich doch ähneln. Vorige Woche gründete sich in Facebook eine Bürgerbewegung, die, unabhängig von politischen Gruppen und Parteien, für übermorgen ein Pro-Sarrazin-Demo organisieren wollte. Unter dem Motto “Für die Meinungsfreiheit” sollte ein Trauermarsch zur Deutschen Bundesbank durchgeführt werden. Das ist nun Makulatur und die Demo abgesagt (Bildquelle hier). Grund dafür sind „Rechtsextreme, die den Trauermarsch für ihre Zwecke instrumentalisieren wollen“.  Aus der heutigen Pressemitteilung:

Nach dem die rechtsextreme und verfassungsfeindliche NPD ihre Mitglieder und auch andere rechtspopulistische Medien dazu aufgerufen haben, die von uns angemeldete und organisierte Demonstration „Schweigemarsch für die Meinungsfreiheit“ für ihre extremistischen Zwecke zu missbrauchen und dadurch direkt die Antifaschisten/innen auf den Plan gerufen wurden, sehen wir keine andere Möglichkeit, als diese Veranstaltung abzusagen. Es liegt uns fern irgendeinen Polizisten oder friedliche Menschen in dieses Spannungsfeld zu bringen. Wir können und möchten die möglicherweise schwerwiegenden Folgen nicht verantworten!

Das gleiche Vorgehen wie bei dem geplanten Trauermarsch für Samuel Fischer, der am 14. August von zwei Sinti zu Tode getreten wurde. Erst zensierte die MSM den  Täterhintergrund , dann faselte man von zwei Marburgern und schloss schnell die entsprechenden Kommentarbereiche.  Freunde von Samuel richteten nach seinem Tod eine Webseite ein und planten eine Trauermarsch durch Wehrda  – beides  wurde sofort heftig kritisiert. Vermutlich steckt den Oberen noch Hamburg in den Knochen und SPD-Mann Vaupel erwirkte ein Verbot des Wherda Trauermarsches.  Die Argumentation

Die Marburger Polizei und Marburgs Oberbürgermeister Vaupel (SPD) haben eindeutige Hinweise darauf, dass der am Samstag vom Kaufpark Wehrda bis zur Bremsspur geplante Trauermarsch für den getöteten 25-jährigen aus Bürgeln von der rechten Szene zur politischen Agitation missbraucht werden soll“.

„Wir haben die Angehörigen über unsere Ermittlungen und Erkenntnisse informiert. Die Angehörigen und engen Freunde des Toten distanzieren sich von dem Trauermarsch“, sagte Polizeisprecher Jürgen Schlick.

Brav. Nur, wann kapieren die Leute endlich, dass genau das gewollt ist: Absage von Demonstrationen die den Oberen und der Antifa nicht in den Kram passen. Gebe es die NPD nicht, die BRD-Oberen und die linke Schlägerbande müssten sie glatt erfinden, so wunderbar spielt die 1.5 % Truppe den Meinungswächtern jedesmal in die Hände.

2 Kommentare zu „Keine Demo, kein Trauermarsch“

  • anna.radack:

    Da begreift endlich der naivste Bundesbürger, warum die NDP nicht verboten wird. Sie ist der diabolus ex machina, der aus dem Hut gezaubert  wird, wenn gar nichts mehr hilft gegen die Starrköpfigkeit derjenigen Leute, die sich ihren gesunden Menschenverstand und ihre ehrliche Überzeugung erhalten haben. Die NPD, gesteuert von Agenten des BND, dient als Feigenblatt für jene Politiker, die zu feige sind, ihrem Volk zu sagen: wir sind angetreten, Euch und Eure Kultur aus diesem Land zu drängen. Das finden wir richtig, Und weil wir das richtig finden, verbünden wir uns sogar mit dem Teufel.

  • So kann man das ja sehen. Aber unsere sogenannten „Demokraten“ haben nicht die geringsten Berührungsängste bei einer Demonstration wie z.B. jetzt Stuttgart 21 oder Anti-AKW Demonstrationen mit Linken und Linksextremen in ihren Reihen. Selbst bei den Unionsparteien gibt es meist dabei auch keine Berührungsängste. Sogenannte Bürgerliche und Rechte machen sich dagegen sofort in die Hose, wenn auch unerwünschten Beifall bekommt. Ständiges ängstliches Ausgrenzen bringt überhaupt nichts, läßt auch keine Gegenbewegung entstehen. Jeder distanziert sich vom anderen. Welche Zeit wollen wir mit diesem Unsinn eigentlich noch vergeuden?

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