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Archiv für Oktober 2014

Gedankensplitter (24. Sept. / 26. Okt) – aufschlußreiches aktuelles Beispiel

Es klingt mir noch in den Ohren: „Bestrafen bringt gar nichts. Es gilt, nicht an den Symptomen herumzudoktern – die Ursachen müssen beseitigt werden!“ – Den gegenwärtig amtierenden Bundesjustizminister darf man wohl zur Generation der geistigen Erben jener rechnen, die Sätze, wie die eingangs genannten, immer wieder vorbrachten. Dieser Bundesminister hat nun einen Gesetzentwurf vorgelegt, der das Strafrecht hinsichtlich u.a. der Kinderpornographie verschärft. Dabei werden die Ursachen nicht nur ignoriert, sondern man wirkt in deren Bereich in genau die entgegengesetzte Richtung, wenn grundsätzlich alle möglichen Begierden als legitime Formen sexueller Selbstbestimmung verstanden werden. Diesen Beitrag weiterlesen »

Gedankensplitter (24. Okt.)

Kalfaterung: Die Bundeskanzlerin plädiert für Meinungsfreiheit in Hongkong. Ich wünschte mir, sie täte dies vielmehr in bezug auf den Staat, dessen Regierung sie vorsteht; doch hier entscheiden Gerichte ja selbst über die Darstellung der eigenen Geschichte und die Bewertung von Ereignissen der Vergangenheit.

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Seenotsignal: Die Kunst und Antiquitäten GmbH der KoKo NRW verkauft zwei Warhol-Bilder. Das ist einerseits nicht schade, da es sich – aus meiner Sicht – dabei kaum um Kunstobjekte handelt. Doch andererseits wird dies die Landesregierung von NRW ganz anders sehen, und daher stellt ihr Vorgehen ein Anzeichen innerer Auflösung dar .

Gedankensplitter (22. Okt.)

Die äußere Erscheinung und das Verhalten vieler Zeitgenossen erinnert mich an das, was Thomas Mann über die Auswirkungen der Atmospäre der letzten Jahre vor dem 1. Weltkrieg schrieb: „Dem einzelnen Menschen mögen mancherlei persönliche Ziele, Zwecke, Hoffnungen, Aussichten vor Augen schweben, aus denen er den Impuls zu hoher Anstrengung und Tätigkeit schöpft; wenn das Unpersönliche um ihn her, die Zeit selbst der Hoffnungen und Aussichten bei aller äußeren Regsamkeit im Grunde entbehrt, wenn sie sich ihm als hoffnungslos, aussichtslos und ratlos heimlich zu erkennen gibt und der bewußt oder unbewußt gestellten, aber doch irgendwie gestellten Frage nach einem letzten, mehr als persönlichen, unbedingten Sinn aller Anstrengung und Tätigkeit ein hohles Schweigen entgegensetzt, so wird gerade in Fällen redlicheren Menschentums eine gewisse lähmende Wirkung solches Sachverhalts fast unausbleiblich sein, die sich auf dem Wege über das Seelisch-Sittliche geradezu auf das physische und organische Teil des Individuums erstrecken mag. Zu bedeutender, das Maß des schlechthin Gebotenen überschreitender Leistung aufgelegt zu sein, ohne daß die Zeit auf die Frage Wozu? eine befriedigende Antwort wüßte, dazu gehört entweder eine sittliche Einsamkeit und Unmittelbarkeit, die selten vorkommt und heroischer Natur ist, oder eine sehr robuste Vitalität.“ Der Zauberberg (1924), Zweites Kapitel, Bei Tienappels, Und von Hans Castorps sittlichem Befinden

Summa contra gentiles – Die Summe wider die Heiden

von virOblationis

Den Auslöser des Albigenserkreuzzuges (1209 – 1229) bildete der Mord an einem päpstlichen Gesandten. Die Ursachen des Konflikts lagen tiefer: Wie später während der Reformation begünstigte die weltliche Obrigkeit eine häretische Strömung, die die Kirche ganz spirituell verstand und ihre Einrichtungen von irdischem Besitz befreien wollte, und dieser fiel dann an den jeweiligen Fürsten. So trat in Deutschland später Sachsens Friedrich III., der sog. Weise (1486 – 1525), als Schutzpatron der Häresie auf wie zuvor Raimund VI. von Toulouse (1194 – 1215) in Frankreich. Diesen Beitrag weiterlesen »

Gedankensplitter (2. Okt.)

Es sei doch eine große Leistung der italienischen Marine gewesen: Mehr als 140.000 Zuwanderungswillige habe die Aktion „Mare nostrum“ aus den Fluten des Meeres sicher nach Italien geleitet – und auch weiter nördlich gelegene Länder bekamen in nicht unbeträchtlichem Umfang Anteil an deren Gegenwart in Europa. Man preist dies als humanitäre Großtat, vor allem in den Massenmedien derer, die mittels kulturfremder Beisassen die gewachsenen sozialen Strukturen der europäischen Länder zerstören wollen, um die darin immer noch gefangenen Autochthonen zu brefreien; deren Vormacht hat ja durch den Sturz bis dahin stabiler nordafrikanischer Regime erst den Zustrom über das Mittelmeer von Süden ermöglicht. Diesen Beitrag weiterlesen »