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Artikel-Schlagworte: „Christentum“

Zur argumentativen Auseinandersetzung mit dem Islam

Eine geistige Auseinandersetzung mit dem Islam findet im Bereich des (früheren) Abendlandes nicht etwa erst gegenwärtig statt, sondern so lange, wie der Islam existiert. Es greift ja zu kurz, wenn man sich nur äußerlich abgrenzt, indem man sich als eben nicht-islamisch definiert, oder dem Islam einfach auf dem eigenen Territorium nicht begegnen möchte, im Urlaub anderswo sich hingegen nichts weiter angesichts desselben Phänomens denkt. Wenn es um die Wahrheit, auch um die eigene Identität geht, wird man sich mit oberflächlichen oder pragmatischen Lösungen letztlich kaum begnügen dürfen. Außerdem sind die Anhänger des Islam Träger derselben menschlichen Natur wie wir, und ihr Leben hat daher dasselbe Ziel wie das unsrige: Wenn wir nicht wissen, wozu wir leben, vermögen wir den Anhängern des Islam auch nur wenig anzubieten, das sie überzeugen könnte, ihrer bisherigen Überzeugung abzuschwören. – So habe ich ein Zeugnis früherer Auseinandersetzung mit dem Islam übersetzt, um Leser unserer Zeit damit bekannt zu machen. Es lag nahe, auf ein Werk des hl. Thomas zurückzugreifen, denn er ragt weit empor unter den scholastischen Lehrern als Fürst und Meister aller, „inter scholastcos doctores omnium princeps et magister longe eminet…“, aber nicht etwa durch neue Lehren, sondern weil er die a[e]lte[re]n heiligen Lehrer auf’s Höchste verehrt hat, „veteres ,doctores sacros…summe veneratus est‘“ .*

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Zugang zum Zauberberg

von virOblationis

 

An Altjahrsabend noch ein später Beitrag zu der Auseinandersetzung mit dem 1. Weltkrieg (1914 – 1918), die 2014 stattgefunden hat: Bei Thomas Manns in der Hauptsache 1907 bis 1914 spielendem Roman „Der Zauberberg (1924)“ handelt es sich zwar um ein antichristliches und deutschfeindliches Werk, das aber nicht einfach unbeachtet bleiben kann, weil es auf höchstem sprachlichen Niveau verfaßt ist. Außerdem enthält der Roman erstaunliche Einsichten, und zwar frühe Hinweise auf die universale Konkurrenz von real existierendem Sozialismus und Kapitalismus, Weltrevolution und „demokratische[m] Imperium“*. Daneben scheint der Autor den inneren Verfall des Jesuitenordens geahnt zu haben, der ja später erheblich zur Krise der Kirche seit dem Vaticanum II (1962 – 1965) beitrug und mit Franziskus (2013 – ) erstmals einen Papst stellt; die „Gesellschaft Jesu“ selbst aber leidet mittlerweile nicht mehr nur geistlich, sondern auch hinsichtlich ihrer Mitgliederzahlen an Phthisis. Diesen Beitrag weiterlesen »

Gedankensplitter (18. Nov.)

Anders als die geläufige moderne Sichtweise, geht Platon nicht davon aus, daß aus einfachsten stofflichen Dingen immer komplexere Gebilde entstanden sind, sondern daß vielmehr am Beginn die Gottheit als das vollkommenste Sein steht,* aus dem dann zunehmend schwächere Ableitungen bis hin zum Unbelebten und Nicht-Erkennenden hervorgehen. Diese Konzeption hat gegenüber der erwähnten modernen den Vorteil, daß sie der Schwierigkeit entgeht, erklären zu müssen, wie immer neue Eigenschaften entstehen sollen aus stofflichen Dingen, in denen sie nicht vorhanden sind; das drastischste Beispiel dafür ist die Urzeugung, die einerseits bestritten wird, während man sie andererseits vor dem Beginn der Entwicklung des Lebens durch Evolution voraussetzt.

* s. Sophistes 248 e – 249 a

Summa contra gentiles – Die Summe wider die Heiden

von virOblationis

Den Auslöser des Albigenserkreuzzuges (1209 – 1229) bildete der Mord an einem päpstlichen Gesandten. Die Ursachen des Konflikts lagen tiefer: Wie später während der Reformation begünstigte die weltliche Obrigkeit eine häretische Strömung, die die Kirche ganz spirituell verstand und ihre Einrichtungen von irdischem Besitz befreien wollte, und dieser fiel dann an den jeweiligen Fürsten. So trat in Deutschland später Sachsens Friedrich III., der sog. Weise (1486 – 1525), als Schutzpatron der Häresie auf wie zuvor Raimund VI. von Toulouse (1194 – 1215) in Frankreich. Diesen Beitrag weiterlesen »

Gedankensplitter (1. Sept.)

Wer einem Bedürftigen begegnet und ihm hilft, auch für eine Unterkunft sorgt und dem Herbergswirt noch zwei Denare gibt, vollbringt gewiß ein verdienstvolles und Gott wohlgefälliges Werk. In unserem Lande ist solche Fürsorge sogar teilweise auch staatlich organisiert, und jeder Steuerzahler nimmt daran Anteil, ob er will oder nicht. Diesen Beitrag weiterlesen »

Gesegnete Weihnachten!

Berlin: Christen werden zur Minderheit

Berliner Christen werden in Zukunft gegenüber dem Islam zur Minderheit werden.

Von den 3,4 Millionen Einwohnern gehören 19,9 %  zur evangelischen Landeskirche, 9,5 % zur römisch-katholischen Kirche und 6,3 %  sind Muslime.  Aber: Schon jetzt haben 43 % der Kinder im Alter bis 6 Jahren ausländische Eltern.  Und: Rund 60 % der Berliner sind konfessionslos.

Damit ist Berlin eine entkirchlichte Stadt, in der das Christentum eine völlig untergeordnete Rolle spielt und – der Satz aus dem Artikel erinnert frappant an Berichterstattung Marke DDR – „religiöse Erfahrungen“ zunehmend „außerhalb der Kirche und des christlichen Glaubens“ gemacht werden.

[Bild zeigt die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin]