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Chronologie einer rassistischen Kampagne gegen Deutsche und Deutschland

Ludwigshafen am Rhein im Februar 2008

03.02.: In einem Ludwigshafener Altbau bricht ein Feuer aus. Das Haus ist ausschließlich von Türken bewohnt – bei dem Brand kommen neun von ihnen – vier Frauen und fünf Kinder – um’s Leben. Die Kriminalpolizei nimmt die Ermittlungen auf.

05.02.: Der Verdacht auf Brandstiftung von “Nazis” wird laut: Zwei kleine türkische Mädchen sagen aus, sie hätten einen Mann mit einem brennenden Stock im Flur gesehen. Gefragt, wer er sei hätte er geantwortet: Ich bin Deutscher. Der türkische Ministerpräsident Erdogan schaltet sich ein und will eigene türkische Ermittler nach Deutschland senden. Innenminister Schäuble stimmt zu.

06.02.: Erstmals können Ermittler das Haus von innen begutachten. Das Wort Hass, das an der Außenmauer geschrieben steht, ist schon älter und steht in keinem Zusammenhang mit dem Brand. Die Presse berichtet erstmals davon, dass Feuerwehrmänner schon während des Einsatzes als Mörder beschimpft und bespuckt wurden – einer wurde in der Nacht vom 5.2 zum 6.2 von einem Türken angegriffen und zusammengeschlagen. Die türkischen Medien hetzen wahrheitswidrig, die Feuerwehr sei viel zu langsam gewesen. Die deutschen Feuerwehrmänner müssen unter Polizeischutz gestellt werden.

07.02.: Während in Ludwigshafen die Ermittlungen weitergehen, zeigt der türkische Sender SHOW TV Net im Zuge der Berichterstattung ein Laufband, das die deutsche Flagge mit Hakenkreuz-Symbol zeigt.
Türkische Demonstranten haben sich vor dem Brandort versammelt, einige halten drastische Plakate hoch: «Gestern Juden, heute Moslems», «Gestern Solingen, heute Ludwigshafen, morgen?» sowie «Hitler war nicht alleine, Koch auch nicht!»
In Deutschland wird der Tatort-Krimi “Schatten der Angst” nicht gesendet: Das Thema betrifft das türkische Millieu in Deutschland und man “will nicht weiter Öl in’s Feuer gießen”.

08.02.: Die türkische Presse hetzt weiter und titelt: “Wieder verbrennen sie uns”. Der Berliner Migrationsforscher Haci-Halil Uslucan macht Roland Koch und den hessischen Landtagswahlkampf für die Stimmung verantwortlich und auch der außenpolitische Berater des türkischen Ministerpräsidenten, Cüneyd Zapsu, hat Verständnis für die “…Vorbehalte von Türken nach dem Wohnhausbrand…”. Koch hatte in seinem Wahlkampf das Problem überproportional häufiger Gewalttätigkeit von jungen überwiegend türkisch/muslimischen Migranten angesprochen. Vorausgegangen war ein brutaler Überfall auf einen deutschen 74-jährigen Rentner, der von zwei Migranten [türkisch und griechisch] mit den Worten “Du scheiss Deutscher” fast zu Tode getreten worden war.

09.02.: Die Polizei verfolgt Hinweise, nach denen der verheerende Wohnhausbrand im Keller des Gebäudes ausbrach. Die Elektrik soll marode gewesen und illegal Strom abgezapft worden sein. Dass der Brand  im Keller ausgebrochen ist passt nicht zur Anschlagsthese, nach der ein Mann im Flur gezündelt hätte. Zweifel an den Aussagen der beiden Mädchen werden erstmals publiziert.

11.02.: Ein “Bekennerschreiben” wird an den MannheimerMorgen gesendet – eine Gruppe mit dem Namen Deutscher Widerstand behauptet, den Anschlag verübt zu haben. Es wird von den Ermittlungsbehörden als Trittbrettfahreraktion eingestuft. Nach Ermittlungen der Kriminalpolizei handele es sich bei dem Verfasser des Briefs »eindeutig« um einen Unruhestifter.

15.02.: Erdogan spricht in Köln zu ca. 16 000 Türken. Assimilation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit sagte er und versprach, die Aufklärung des Wohnausbrandes genau zu beobachten. Die Plakate in Köln zeigten u.a. die Deutsche Nationalflagge mit türkischem Halbmond und den auf türkisch geschriebenen Slogan: Der türkische Regierungschef kommt nach Deutschland. Wobei das besonders groß gedruckte Wort “Lideri” eigentlich nicht “Regierungschef” heißt, sondern vom englischen “leader” – Führer – abgeleitet ist. Es wurde erklärt, die türkische Fahne läge so über der deutschen Nationalfahne, dass ein falscher Eindruck entstünde.

16.02.: Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Anschlag in Ludwigshafen lassen sich bislang nicht bestätigen: Die Ermittlungen zur Brandursache konzentrieren sich immer mehr auf einen elektrischen Defekt , leicht brennbarer Hausmüll war außerdem zum Zeitpunkt des Brandausbruchs im Keller gelagert.

18.02: “Wir werden nicht vergessen” titelt Hürriyet und auch andere türkische Zeitungen schüren weiter Ressentiments. „Jetzt reicht’s”, titelte die „Hürriyet” am Sonnabend. In der Unterzeile hieß es: „Kaum ist ein von Türken bewohntes Haus abgekühlt, brennt ein anderes.” Hintergrund: Vier weitere Wohnungsbrände waren ausgebrochen – in zwei Fällen die Ursache aber schon geklärt. Doch davon wollen die türkischen Blätter nichts hören.

22.02.: Bislang wurde keine neuer Hinweis auf einen Brandanschlag gefunden. Ein neuer Streit zeichnet sich zwischen Ankara und Deutschland ab: Das türkische Innenministerium kritisiert den Umgang der deutschen Behörden mit dem Fall, berichtet die regierungsnahe türkische Zeitung „Zaman”. Eines der Mädchen habe seine Aussage zurückgezogen vermeldet die FAZ – eine Meldung, die der Vater kurz darauf dementiert.

24.02.: Die Türken in Deutschland seien wegen des neuen Zuwanderungsgesetzes und der jüngsten Brände in türkischen Wohnhäusern beunruhigt, sagte Zafer Üskül – türkischer Politiker – und sieht “…die Gefahr gewalttätiger Zusammenstöße zwischen Türken und Deutschen in der Bundesrepublik…”. Hintergrund: Das neue Zuwanderungsgesetz hebt das Heiratszuzugalter von 16 auf 18 Jahre an und verlangt erstmals minimale Deutschkenntnisse. Es wurde und wird von türkischen Funktionären, Politikern und Verbänden heftig bekämpft.

26.02.: Strom soll abgezapft worden sein; Decken sich abgesenkt, weil nach der Renovierung einer der Wohnungen zentnerschweres Baumaterial auf dem Dachboden gelagert worden war; Verwandte der Hausbewohner die im Keller gehaust und bis zuletzt Möbel gelagert hatten. Maroder Altbau und Hausbwohner, die sich schon mehrmals vorher beim Vermieter beschwert hatten – alles deutet auf gravierende Sicherheitsmängel im Haus und ein Selbstverschulden des Brandes

28.02.: Die Brandursache ist geklärt bzw. nicht: Ein Schwelbrand unter der Kellertreppe hat den Großbrand ausgelöst. Wie es zu dem Schwelbrand kam bleibt dagegen unklar. Brandstiftung gilt als immer unwahrscheinlicher – es wurde kein Brandbeschleuniger gefungen und die Aussagen der beiden kleinen türkischen Mädchen waren definitiv falsch.  Das Gutachten der Brandemittler soll heute der Staatsanwaltschaft übergeben werden.

02.03.: Das Gutachten wurde bis jetzt nicht veröffentlicht.

04.03.: Die lange angekündigte Pressekonferenz zum Ludwigshafener Wohnhausbrandfand statt. Ergebnis: die Brandursache ist nicht  geklärt – klar ist nur, was es NICHT war. Keine Brandstiftung mit fremdenfeindlichen Hintergrund – die Aussagen der beiden türkischen Mädchen sind definitiv falsch – und auch kein technischer Defekt. Der Schwelbrand hat das Großfeuer ausgelöst, doch WIE der Schwelbrand entstand und WER oder WAS dafür verantwortlich ist, bleibt ungeklärt – und wird es wohl auch bleiben. Eine offizielle Entschuldigung von Seiten der Türkei, Türken und türkischen Presse an uns Deutsche gibt es bis jetzt nicht.

06.04: WeltOnline berichtet, dass Zeki K. –  Bewohner des Hauses und Vater des Hausbesitzers – vernommen wurde. Er soll Informationen zurückgehalten haben, um “eine oder mehrere Personen zu schützen”. “Wir schenken seinen Aussagen keinen Glauben”, sagte die Staatsanwältin Gisa Thermann der Zeitung “Hürryiet”.

23.07.: SpOn meldet, dass als Ursache des Brandes ein “bisher nicht geklärtes fahrlässiges Verhalten angenommen werden muss”. Brandstiftung und fehlerhafte Elektrik als Brandursache werden ausgeschlossen, die Ermitllungen eingestellt. Was aus dem Verhör mit Zeki K. wurde, bleibt wohl ein Geheimnis. Eine Entschuldigung von Seiten türkischer Medien, türkischer Politiker und in Deutschland lebenden Türken über die rassistische Hetzgkampagne gegen uns gab es bis heute nicht. Und wird es wohl auch nicht geben.

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