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Deutschlands geklonte Städte

Wer sich in westdeutschen Städten umschaut, weiß, dass die meisten identisch aussehen: Handyläden, McDonalds, Bäckereifilialen, Schuhfilialen, Kaufhausfilialen, Einkaufs”center”.  Einheitsware, Einheitsessen, Einheitsfront.  Selten sieht man noch ein altes Gebäude, historische Stadtkerne gibt es nur in wenigen westdeutschen Städten. Nach der Zerstörung im WK II wurde fast das gesamte “architektonische Gedächtnis” ausgelöscht. Wer kennt sie nicht, die Keksschachteln, die danach gebaut wurden. Die  in frappierender Weise an übereinandergestapelte Hasenkasten erinnern: Klone, seelenlose Gebäude, wie sie überall auf der Welt stehen können. Das war “Hipp” Alles, nur nicht deutsch, lautet[e] die Devise.

Die Säuberungswelle via Umbenennung von Straßen und Gebäuden, die aktuell läuft, brauche ich nicht ausführlich aufzudröseln: Die meisten Leser dieses Blogs wissen selbst, was passiert. Und auch den Grund: Nicht nur die zwölf Jahre Nationalsozialismus sollen Deutschlands Schandfleck sein – die ganze vorherige Geschichte wird von daran Interessierten peu a peu umgedeutet als ein “den Deutschen innenwohnender Fehler” der seine ” logische Vollendung im dritten Reich fand”. Deutsche Geschichte als “Warmlaufstrecke für Hitler” sozusagen. Letztendlich soll nur noch BRD und Multikulti als die einzig legitime Staatsform stehen bleiben.

In den neuen Bundesländern erleben die historischen Gebäude nun eine ähnliche “Behandlung”: In Chemnitz, wo die städtische Wohnungsgesellschaft GGG schon mehrere intakte Gründerzeitquartiere durch Abriss einzelner Gebäude aufgebrochen und einen Exodus der Bewohner ausgelöst hat, werden aktuell ganze Altbauquartiere niedergerissen. In Schwerin hat man soeben erst ein ganzes Altstadtkarree von fünf denkmalgeschützten Häusern mit Bulldozern dem Erdboden gleichgemacht. “Ein Land verliert damit sein Gedächtnis”, warnt  Uta Hassler Professorin für Denkmalpflege und Bauforschung.

Vielleicht ist das ja der Zweck? Die baurechtliche Variante von “Deutschland, verrecke.”

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