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Chronologie des Falls Mannichl

13.12.08, Fürstenzell [bei Passau], Samstag ca. 17:30: An der Haustüre des Passauer Polizeichef Alois Mannichl läutet es. Als er öffnet, steht ein Mann vor der Tür. Mit den Worten „Viele Grüße vom nationalen Widerstand. Du linkes Bullenschwein, du trampelst nimmer auf den Gräbern unserer Kameraden herum.“ pöbelt er Mannichel an und sticht dann zu. Mannichl wird schwer verletzt, die Klinge verfehlt nur knapp das Herz.  Der Täter wirft das  Messer weg und flüchtet zum Auto eines Komplizen, der in einer Nebenstraße wartet. [Grafik von Bildonline]

Mannichl – einziger Zeuge – beschreibt den Mann so: Männlich, ca. 25 bis 35 Jahre, ca. 190 cm groß, kräftige Statur, runde Gesichtsform, Glatze oder sehr kurz geschnittene Haare, Leberfleck oder Tätowierung am Hals, kein Bart, Bomberjacke. Der Täter sprach bayerischen Dialekt evtl. mit österreichischer Einfärbung. Vermutet wird ein Racheakt aus der „Neonazi-Szene“. Wegen der „Besonderheit des Falles“ werden die Medien über das Messerattentat offiziell erst sieben Stunden später informiert.
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14.12.08, Sonntag: Gemeinsame Presserklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft Joachim Herrmann [CSU] bezeichnete das mutmaßliche Neonazi-Attentat als eine neue Dimension rechter Verbrechen in Bayern. «Das ist eine Eskalation der Gewalt», so der bayrische Innenminister. Ein NPD-Verbotsverfahren wird debattiert. Die Polizei verbucht einen schnellen Fahndungserfolg, zwei Tatverdächtige [26 und 27 Jahre] sind festgenommen worden.

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15.12.08, Montag: Der Verdacht gegen die zwei festgenommenen Männer lässt sich nicht halten:  Beide haben ein Alibi und können von Mannichl nicht identifiziert werden.

Ein neues Detail zur Tatwaffe wird bekannt: Das Messer gehört Mannichl selbst und lag vor seinem Haus. Als Grund wird ein Adventsbrauch angegeben, der in Mannichls Siedlung praktiziert würde. Lebkuchen und Messer stünden in der Vorweihnachtszeit vor der Haustüre bereit, damit  Mitbürger sich ein Stück Lebkuchen abschneiden könnten.  Der Attentäter trug offenbar Handschuhe: die Experten fanden weder Fingerabdrücke noch DNA-Spuren auf der Tatwaffe. Die gebildete Soko „Fürstenzell wird von 20 auf 50 Personen aufgestockt.
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16.12.08., Dienstag: Neue Spur im Fall Alois Mannichl. Wie der Leitende Oberstaatsanwalt Walch heute mitteilt,  gab es erneut zwei Festnahmen. Dabei handelt es sich um eine 22-jährige Frau und ihren 33-jährigen Ehemann, über die die Ermittler dem mutmaßlichen Täter auf die Spur kommen wollen. Tatverdächtig seien die beiden nicht. Sie waren heute nachmittag in ihrer Wohnung in München festgenommen worden. Außer der SoKo „Fürstenzell“ sind auch Polizisten aus Österreich und Tschechien mit eingebunden. Der Fall Mannichl ist in der heute stattfindenden bayrischen Kabinettssitzung Thema.

Drucksache 16/158 des bayrischen Landtages. Entschließung: Gemeinsam gegen  Rechtsextremismus. Umfassendes Konzept, das sowohl präventive als auch repressive Maßnahmen beinhalten soll
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17.12.08, Mittwoch: gegen das Ehepaar aus München ist Haftbefehl erlassen worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen der 33 Jahre alte Mann und die 22 Jahre alte Frau den noch flüchtigen Täter bei dem Attentat unterstützt haben. Zudem wird auch noch ein weiterer Komplize aus der Szene gesucht. Die 50-köpfige Sonderkommission hat aufgrund von Zeugenangaben detaillierte Beschreibungen der beiden Männer veröffentlicht.
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18.12.08, Donnerstag: Das  festgenommene Ehepaar gehöre zu den „Freien Nationalisten München“ – ein Ableger der „Autonomen Nationalisten„.  In erster Linie handele es sich bei dem Netzwerkt um jugendliche Neonazis, die Kleidung der Linken trügen und deren Symbole kopierten. Sie hätten, so die FAZ,  in jüngster Zeit Zulauf.

Ermittler hätten Manuel H. und dessen Frau Sabrina aus dem Kreis von 45 Verdächtigen des rechtsradikalen Spektrums herausgefiltert. Lt. Süddeutsche trüge  Manuel H. bei Demonstrationen einen „Hamas Support“-Button, um seine anti-israelische Haltung zu unterstreichen. Kurzzeitig festgenommen wurde auch deren Vorsitzender Philipp Hasselbach, ein führender Kader der Freien Kameradschaftsszene.

Hasselbach veröffentlicht im Internet den Beschluss des Amtsgerichts Passau über die Beschlagnahmung seines Mobiltelefons. Die Uhrzeit über den Angriff auf Mannichl stimmen nicht überein. Lt. Presse ca. 17:30, lt. des  Amtsgerichtsbeschluss 13:35

Ein neuer Anlauf für ein NPD-Verbot ist gescheitert –  ein entsprechender Vorstoß von Bayern und RLP fand bei einem Treffen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel in Berlin keine Mehrheit
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19.12.08, Freitag: Mannichl wird aus dem Krankenhaus entlassen und gibt im Krankenhaus ein Presseinterview.  Er bekräftigt sein Engagement gegen „Rechts“ und dankt der Presse für die „faire Berichterstattung“. Angela Merkel spricht von einem „Angriff auf alle Bürger“ und fordert mehr Zivilcourage.

Auch Fahndungsfotos sind veröffentlicht worden – sie zeigen Tattoos. Gesichter sind nicht abgebildet, weil die Angaben zu allgemein seien um damit ein Fahndungsbild zu erstellen. Gesucht wird ein Komplize, der – nach Zeugenangaben – hinter dem linken Ohr ein vom Hals bis zur Schläfe reichendes Tattoo tragen soll: Eine grüne, züngelnde Schlange [lt. SoKo könnte er allerdings mit dem Täter identisch sein] plus einen möglichen dritten Mann: Dessen einziges bekanntes Merkmal ist ein auf der rechten Wange eintätowiertes Kreuz mit einem nach unten gerichteten Pfeil.  Er habe sich zum Tatzeitpunkt ebenfalls in Mannichls Wohnort Fürstenzell aufgehalten.

Zudem sucht die Polizei einen möglichen weiteren Zeugen – einen Mann, der zur Tatzeit einen Buggy mit einem Kleinkind durch den Ort geschoben haben soll.
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20.12.08, Samstag: Eine „konzertiertes Vorgehen gegen Rechts“ wird angekündigt. Steinmeier [SPD] fordert,  Polizei und Verfassungsschutz müssen mit aller Härte jede rechtsextremistische Äußerung und Handlung verfolgen und regt ein neues NPD-Verbot an.

Joachim Herrmann [CSU] fordert Vereinsverbote für verfassungswidrig agierende Vereine und kündigt an, zudem „verstärkt gegen rechtsradikale Webseiten vorgehen zu wollen“.

Ralf Stegner [SPD], fordert ein „gemeinsames Handeln aller demokratischen Kräfte“ und ein neues NPD-Verbotsverfahren „sehr ernsthaft“ zu prüfen. Es sei „unerträglich, dass man Nazis über die staatliche Parteienfinanzierung mit Steuergeldern fördert“.

Neue Erkenntnisse über den/die Täter gibt es nicht.
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21.12.08, Sonntag: In Ermangelung neuer Erkenntnisse  im Fall Mannichl, geht die Presse nun zu Lokalkolorit und Psychoberichterstattung über. Die FAZ berichtet zudem, das Messer sei 24 cm lang gewesen und habe wegen des Lebkuchenbrauchs auf der Fensterbank gelegen.
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23.12.08, Dienstag: Weltonline informiert gerade [11:30], dass das Ehepaar Manuel und Sabrina H. freigelassen werden soll – der Haftbefehl wurde aufgehoben. Der Tatverdacht habe nicht aufrechterhalten werden können, sagt ein Polizeisprecher in Passau. Weiteres wolle die Staatsanwaltschaft in Kürze in einer Pressemitteilung bekanntgeben.

Ein richtiges Phantombild ist dem Sprecher zufolge weiterhin nicht geplant, weil es „nicht erfolgsversprechend“ wäre. „Es wäre von den Unterscheidungsmerkmalen her schwierig“. Also weiterhin der/die GU [=Abkürzung im Polizeijargon für „Große Unbekannte“]

Der Forist Nörgler machte mich auf einen Artikel in MV-Regio aufmerksam, der schon zwei Tage nach dem Attentat erschien. Im Gegensatz zu den großen Blätter zitiert das lokale Blatt den leitenden Oberstaatsanwalt Walch ausführlicher: Es werde in  alle Richtungen ermittelt , weil der Satz“Viele Grüße vom nationalen Widerstand….“ auch als bewusste Ablenkung vom wirklichen Täterkreis gesagt worden sein könnte. Außerdem gebe es erste Anzeichen, dass die Täter aus dem Umfeld von Mannichel stammen könnten. [Dank an Nörgler  vom Blog Nörgelecke für den Tipp]

Update: Mittlerweile wird nach einer Fünfer-Gruppe gefahndet, von der nicht einmal sicher ist, dass sie der „rechten Szene“ angehört – es könnten auch Punks, Rocker oder Mitglieder einer Gothic-Gruppe sein.  Es gibt jetzt doch zwei neue Phantombilder von zweien aus der Fünfer-Gruppe.

Außerdem kritisiert ein Kriminalbeamter, der nicht der SoKo angehört, die Fixierung auf einen „rechten Täterkreis“. Die Soko verteidigt sich mit dem Hinweis, man habe stets in alle Richtungen ermittelt. Die frühe Festlegung der Politik auf einen rechtsextremen Täter erschwere jedoch die Arbeit.
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24.12.08, Mittwoch: Nach Informationen der Augsburger Allgemeinen soll sich nun eine unabhängige Ermittlergruppe des LKA in den Fall einschalten, um den Fall evt. noch einmal ganz neu aufzurollen und jede mögliche Variante des vermeintlichen Neonazi-Anschlags zu überprüfen.

Es gebe offene Fragen: Warum benutzte der Täter nicht ein eigenes Messer? Warum stach er nicht sofort zu, sondern beschimpfte den Polizeichef erst? In Passauer Polizeikreisen hieße es außerdem, Mannichls Persönlichkeit habe sich im Laufe seines „Kampfes gegen Rechts“ stark verändert.
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27.12.08, Samstag: Die SoKo „Fürstenzell“ soll aufgelöst werden – lt. Focus  wird eine Ermittlungsgruppe vom bayrischen LKA den Fall übernehmen und noch einmal bei „Null“ beginnend in „wirklich alle Richtungen“ ermitteln.
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30.12.08, Dienstag: Die SoKo „Fürstenzell soll nun doch vorerst bestehen bleiben. Neue Erkenntnisse gibt es bisher nicht, dafür aber neues von der Pressefront: Sie übt sich in der Disziplin „Rudern, rückwärts“. Siehe z.B. hier, hier, und hier.

Update und alles kehrt Marsch: Das LKA übernimmt nun doch den Fall. Die Begründung: Da Polizeichef Alois Mannichl nach seiner schweren Verletzung eventuell bald in den Dienst zurückkehren werde, sei es “insbesondere aus strafprozessualen Gründen geboten”, die Sonderkommission unter anderer Federführung fortzusetzen.
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02.01.09, Freitag: Kein Witz – das LKA ermittelt jetzt in der Eishockeyszene. Lt. MVRegio habe es von Beginn an Hinweise dazu gegeben, habe das aber „zu Gunsten des Verdachtes auf einen rechtsradikalen Hintergrund verworfen”
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09.01.09, Freitag: Jetzt  thematisieren die Medien in Deutschland all die Ungereimtheiten, die in Blogs und von Kommentatoren von Anfang an hinterfragt worden sind. WeltOnline schreibt z.b. heute [!] Plötzlich erscheint alles in einem neuen Licht„. Plötzlich?  Na ja.
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17.01.09, Samstag: Der Fall gerät immer mehr zum Gau für das Polit-Establishment, weshalb Bayerns Innenminister Herrmann am liebsten Maulkörbe verteilen würde. Die FAZ lehnt dankend ab und fasst die bisherigen Ermittlungsergebnisse zusammen: Jenseits der Stille
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05.03.09: Mannichl erhebt seinerseits Vorwürfe gegen die Polizei: Der Polizeichef mit der kruden Geschichte über „rechtsradikale“ Täter ist empört, dass die „Hetze“ gegen seine Frau und Kinder nicht frühzeitig unterbunden wurde. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. Man darf davon ausgehen, dass sie auch nicht mehr gefunden werden.

18.05.09: Der rechtsextreme Rächer mit der auffälligen Tätowierung konnte  trotz eiligst gebildeter SoKo “Fürstenzell” bis heute nicht gefunden werden: Deshalb wird  die SoKo nun peu a peu aufgelöst.

15 Dezember 2009: Fast genau ein Jahr nach dem Fall geht der leitende Oberstaatsanwalt Walch in die Offensive und an die Öffentlichkeit. Er weist darauf hin, dass Mannichl sich nicht widerspruchsfrei verhalten und in Widersprüche verwickelt hätte. Und ein weiteres Detail wird nun offenbart: Die Stichverletzung, die vor einem Jahr als lebensgefährlich dargestellt wurde, war tatsächlich nur minimal. An einen rechtsextremen Täter oder Täterkreis glaubt niemand der damals Ermittelnden mehr.

38 Kommentare zu „Chronologie des Falls Mannichl“

  • Wahr-Sager:

    Gesichter sind nicht abgebildet, weil die Angaben zu allgemein seien um damit ein Fahndungsbild zu erstellen.
    Wie jetzt? Herr Mannichl kann nur angeben, dass der Täter zwei Augen, eine Nase und einen Mund hatte, obwohl er ihn lt. der Zeichnung der BILD direkt vor seinem Gesicht hatte?
    Und noch was:
    Auf Shortnews ist zu lesen, dass Neonazis den Überfall auf den Passauer Polizeichef Mannichl im Internet beklatschen würden.
    Als Beleg dient eine von der Berliner taz übernommene Äußerung eines Users:
    „Wenn es ein Rechter war, dann hat er auf jeden Fall meine Sympathie“
    Und eine Diffamierung Mannichls, dass das Attentat von verschmähten Homosexuellen oder Strichjungen ausgeführt worden sein könnte.
    Nun, das mag wirklich nicht die feine englische Art sein, aber hier zeigt sich doch wieder mal die Verlogenheit der Presse, die sich moralingetränkt zeigt, wenn es sich bei den Tätern um „Rechte“ bzw. „Neo-Nazis“ handeln soll und deren unterstellten Taten nicht so einfach abgenickt werden wie von opportunistischen Politikern wie Roth, Beck, Wowereit etc.
    Was gewisse User aber mit „Nazis“ machen würden, wenn sie denn könnten, davon schreibt die gutmenschliche Presse nichts. Nachfolgend einige Zitate von dieser YouTube-Seite:
    wenn ich Polizist wäre, würde ich dich niederknüppeln, bis du heulst, du scheißnazi.
    oh jaa ich habs ja nicht gewusst das in deutschland inwischen tiere eh ich meine nazis auch als menschen betrachtet werden
    man sollte alle nazis und ihre fammilien an die wand stellen und erschiessen und ich meine das sehr ernst!!!!!!!!!!!!!!!!!

    PS. Das URL-Feld funktioniert immer noch nicht richtig. Am Anfang ging es, dann aber – bis jetzt – nicht mehr. Ich muss somit nach wie vor die URL und die Bezeichnung dieser eingeben und darf vorher bei der Markierung des mit einer Webadresse zu hinterlegenden Begriffes nicht vergessen, einen Leerschritt zu machen, da ansonsten über den Begriff hinaus eine Markierung erfolgt und somit der gesamte nachfolgende Text mit der URL hinterlegt würde.

  • MoMo:

    Klasse Kommentar von Vera Lengsfeld. Die Passau-Hysterie

    Nach dem Anschlag auf den Passauer Polizeichef, bei dem bislang ein rechtsextremistischer Hintergrund lediglich vermutet wird, laufen Teile von Presse und Politik wieder zu hysterischer Hochform auf.

    Die Betroffenheits-, und Abscheubekundungen überschlagen sich förmlich. Der Bayrische Landtag beschließt umgehend eine Resolution gegen Rechtsextremismus. Der Bayrische Ministerpräsident und sein Innenminister wollen das NPD-Verbotsverfahren reanimieren, obwohl die Partei nichts mit der Tat zu tun zu haben scheint und sich sogar distanziert hat. Den Vogel abgeschossen hat der SPD-Oberbürgermeister von Passau Jürgen Dupper gestern im ZDF, als er sagte, das Messerattentat wäre schlimmer als alles, was zu Zeiten der RAF passiert wäre. Die kaltblütig geplanten linksextremen Morde mit eigens beschafften Waffen sind also weniger schlimm, als eine Attacke mit einem zufällig herum liegenden Messer?

  • Wahr-Sager:

    Ja, spinnt denn dieser Dupper? Keine Empörung seitens anderer Politiker über seine unglaublich demütigende Äußerung gegenüber den Hinterbliebenen der RAF-Opfer? Bäh, diese widerwärtigen Opportunisten und Heuchler kotzen mich sowas von an.

  • frank:

    Früher habe ich mich auch über viele Kommentare bei youtube aufgeregt. Dann habe ich mir angewöhnt, irgendwelche Hasstiraden zu ignorieren.
    Man braucht sie gar nicht vollständig lesen, denn man erkennt schon an der Form, dass einige Dinge fehlen: Rechtschreibung, Grammatik, Syntax, Groß-/Kleinschreibung, endlose Zeichenwiederholung (wahrscheinlich Tastatur verklemmt).

  • Wahr-Sager:

    @frank:

    Ignoranz ist eine Stärke, die ich erst lernen muss. Es ist ohnehin – das ist mir schon klar – sinnlos, auf jeden Hasskommentar zu antworten, weil man damit Energie und Zeit verschwendet, die in viel sinnvollere Dinge investiert werden könnten, z. B. im Schreiben eines Artikels.

  • BerlinerJung:

    Mannichl ist nicht nur Polizeichef. In Fürstenzell gibt es eine überparteiliche Wählervereinigung (ÜW), Mannichl ist dort Gemeinderatsmitglied.  Am 2 März war das Gemeinderatswahl und Mannichl hat innerhalb der ÜW den zweiten Platz ergattert.

  • Sich zu dieser Sache öffentlich zu äußern ist gefährlich. Jetzt gerät ja auch schon Pro NRW unter die Räder des Kampfes gegen Rechts!
    Man sollte lieber erst einmal die Fakten studieren und sich das Ganze setzen lassen. Wer weiß, am Ende war die Sache ein zweites Mittweida?

  • Fabian:

    Die Antifa macht’s möglich: erst war von einem verhafteten Ehepaar die Rede, dann wurden in den Zeitungen Vornamen und Alter der beiden angegeben. Innerhalb von fünf Minuten habe ich nun Klarnamen, Adresse und Fotos der beiden auf Antifa-Seiten zusammen bekommen. Denunzieren muß Spaß machen. Ansonsten gibt es nichts Neues im Fall des Superpolizisten. In Bayern müssen ziemlich viele Leute mit Gesichtstätowierungen herumlaufen. Erinnert mich ein bisschen an den Film „Johnny English“.

  • Der Klaus:

    Die Gutmenschen haben schon längst die schuldigen für alles unbill ausgemacht – Computerspieler. »Games-Konzerne dienen als Teil des militärisch-industriell-medialen Komplexes dazu, mit ›Spielen‹ die künftigen Soldaten heranzuziehen«, heißt es im »Kölner Aufruf«. Abgeleitet wird diese Schlussfolgerung aus der Erkenntnis, »Killerspiele« entstammten »den professionellen Trainingsprogrammen der US-Armee, mit denen Schusstechnik, Zielgenauigkeit und direktes Reagieren auf auftauchende Gegner trainiert werden: Die Soldaten werden desensibilisiert und fürs Töten konditioniert, die Tötungshemmung wird abgebaut.« Folglich entspräche »der ›Spielraum‹ unserer Kinder und Jugendlichen der Wirklichkeit des Kampfes von Soldaten in den völkerrechtswidrigen Kriegen z.B. im Irak und in Afghanistan.« http://www.gamestar.de/kolumnen/1952269/die_spielefeinde_machen_mobil.html Tja! Wenn Hitler, Stalin and Friends (um mal in der gaga sprache der Zeit zu bleiben) nicht soviel am PC gespielt hätten, wäre das alles nicht passiert!  

  • Der Klaus:

    Und noch ein gedicht:

    An angeblich steigender Verrohung: »Längst ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Mediengewalt und vor allem Killerspiele verheerende Wirkungen insbesondere auf Kinder und Jugendliche haben.« Erstaunlich ist an diesem Zitat vor allem die Kriegsvokabel »verheerend«, denn sie suggeriert ein Ausmaß und eine Geschwindigkeit an seelischer Verwüstung, die selbst die kritischsten Studien in keiner Weise nahe legen.

    An Schulproblemen: »Viele Eltern sind verzweifelt, Lehrerinnen und Lehrer haben mit steigender Brutalität und Schulversagen zu kämpfen.« Das ist mit Sicherheit richtig. Der »Kölner Aufruf« suggeriert ein dramatische Zuspitzung und stellt diese Aussage in einen direkten, unmittelbaren Zusammenhang mit Computerspielen.

    An wissenschaftlichem Ausverkauf: »Die Verharmlosung ihrer [der Spiele] Wirkungen funktionieren nur, weil Wissenschaftler und Hochschulen seit langem mitspielen. Hochschulen richten Studiengänge für die Games-Industrie ein und Wissenschaftler kreieren eine neue Sprache, die die Wirklichkeit verschleiert statt aufzuklären. […] So wird wissenschaftliche Korruption und Abhängigkeit von Wirtschaft und Militär geradezu provoziert.« Das ist eine deutliche Anspielung auf die die Fachhochschule Köln, eine Art Lieblingsfeind vor allem von Christian Pfeiffer und seinem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen. Nebenbei verfolgen Sätze wie diese vor allem den Zweck, abweichende Meinungen pauschal zu diffamieren.

    An Ausländerhass: Durch Computerspiele würden »neue Feindbilder geschaffen und Fremdenfeindlichkeit verbreitet«. Durch welche Mechanismen genau das funktionieren soll und inwiefern sich Spiele in dieser Hinsicht von Filmen oder dem Fernsehen unterscheiden, diese Antworten bleibt der Kölner Aufruf schuldig. Man könnte auch argumentieren, dass es kein Medium so leicht macht wie Spiele, in die Haut und Rolle anderer Menschen oder Völker zu schlüpfen, wie es insbesondere in Rollenspielen wie World of Warcraft tagtäglich geschieht.

  • Der Klaus:

    Am besten mal selber lesen, auch die kommentare sprechen Bände.

  • Blond:

    Lichterkette in Mannichls Wohnort gegen Neonazis

    22. Dezember 2008, 20:56 Uhr  
    IST DOCH IRGENDWIE NETT – ICH BIN ABER EHER FÜR LATERNEN-UMZÜGE !!! 

  • @Blond

    Gab es auch eine Lichterkette und ein Demonstration  für den 42jährigen Polizeikommissar Patrick G., den der Türke  Erkan Ö. mit fünf Messerstichen niedergestochen hat?

    Polizeikommissar mit fünf Messerstichen niedergestochen.

  • Gerade meldet Weltonline in einer Eilmeldung, dass das junge Ehepaar Manuel und Sabrina H. freigelassen werden wird – der Haftbefehlt wurde wohl aufgehoben.

    Eilmeldung: Verdächtiges Paar im Fall Mannichl kommt frei

  • Blond:

    Verdächtiges Paar im Fall Mannichl kommt frei
    23. Dezember 2008, 11:45 Uhr
    http://www.welt.de/politik/article2923493/Verdaechtiges-Paar-im-Fall-Mannichl-kommt-frei.html
    KOMMENTAR Nr.4 zum ARTIKEL: "Volksverblödung pur!"
    JAU – SO ISSES !!!

  • Blond:

    @ Judith!
    Natürlich gab es auch Lichterketten für die vielen, vielen Opfer von ausgeflippten (?) Migrations-Hintergründlern – aber nur im Verborgenen – die zumindest uns so bekannte Menschengruppe soll ja nicht wieder beleidigt bzw. verstimmt werden ! (SARK.MOD. AUS)

  • Blond:

    NOCH `N KOMMENTAR AUS DER WELT:
    23.12.2008 12:04 Uhr corvus aöbus sagt:
    Zitat: ‚ Ein richtiges Phantombild ist dem Sprecher zufolge weiterhin nicht geplant, weil es ’nicht erfolgsversprechend‘ wäre. ‚Es wäre von den Unterscheidungsmerkmalen her schwierig‘, sagte er.‘
    > Olala … einen solchen Schwachsinn habe ich ja noch nie gelesen?
    Zitat:‘ …. am Hals trage er eine Tätowierung oder ein größeres Muttermal.‘
    > Eine ‚Schlange‘ ist kein Muttermal! Wen oder was suchen die Ermttler da überhaupt?
    So langsam drängt sich der Verdacht auf, daß hier ein ‚Phantom‘ gesucht wird, das Angst und Schrecken verbreitet, aber wohl nie zu finden sein wird mit diesen Ermittlungstechniken.

  • Blond:

    SpOn ist da noch´n Happen schärfer – die titeln nä(h)mlich:
    Anschlag auf Passauer Polizeichef: Rechtsradikales Ehepaar ist wieder frei

    UND WIEDER (im Artikel) EIN SATZ, DEN ICH NICHT VERSTEHE:
    "Das Ehepaar war am 16. Dezember in seiner Münchner Wohnung abgefangen und nach Passau gebracht worden, um dort als Zeugen auszusagen."
    WIE IST DAS IN D MÖGLICH, DASS ICH ALS ZEUGE FESTGENOMMEN WERDEN KANN ?
    (Denn anders hätten sich die beiden bestimmt nicht "abtransportieren" lassen !)

  • MoMo:

    Das ist unglaublich. Bekommt das Paar jetzt ein Schmerzensgeld wegen übler Nachrede oder sind die Bürgerrechte für „Rechte“ schon komplett abgeschafft worden.

    Ich favorisiere ja die Theorie, daß diese ominöse Tattoos nur aufgeklebt waren um in die Irre zu führen. Was macht es sonst für einen Sinn unmaskiert einen Polizisten anzugreifen? Und auf dem Messer gab es keine Fingerabdrücke. Wenn  man der Revolvergeschichte vom Lebkuchenbrauch glauben schenkt, müsste das Messer doch  mit solchen Abdrücken übersät sein.

    Also kann der Täter es nur abgewischt haben um keine verwertbaren Spuren zu hinterlassen. Warum dann aber unmaskiert mit einem auffälligen Tattoo am Tatort antraben?

    Die Geschichte stinkt zehn Meter gegen den Wind. Gibt es keine Journalisten in Deutschland mehr, die genug berufliche Neugier im Leib haben um da intensiver nachzuforschen.

  • Wahr-Sager:

    Na, wengistens war es eine Lichterkette gegen jegliche Art von Extremismus und Gewalt – das ist doch schon mal ein Fortschritt, der positiv bedacht werden sollte.
    @MoMo:
    Die wären doch ruckzuck ihren Job los oder würden als Nazi-Befürworter tituliert. Deshalb traut sich ja auch kein Rechtsanwalt, sog. „Holocaust-Leugner“ zu verteidigen, weil ihr Ansehen in unserer „freiheitlichen“ BRDDR dadurch geschädigt würde. Alles Opportunisten.

  • […] als Ablenkung gedacht gewesen sein. Empfehlenswert zu dem ganzen Kuddelmuddel: Die Chronologie auf Deutschland-Kontrovers, ein wahrer Augenöffner. Steht uns ein zweites Mittweida ins Haus?Doch warum dieser […]

  • Ich habe mir mal erlaubt, auf diesen Beitrag zu verlinken, weil er einfach so gut geschrieben ist und alle Fakten enthält, die die normalen Medien natürlich nicht aufbereiten wollen. Da hat die FDP doch tatsächlich mal gewarnt, sich auf Rechtsextremisten zu konzentrieren, wo an anderer Front auch Ungemach droht..! 😉

  • @Nörgler

    Es gibt noch eine Chronologie über den Wohnhausbrand von Ludwigshafen. Und bald eine über die Vorfälle vor, während und kurz nach dem Kölner Anti-Islamisierungskongress. Letztere erschien in der gedruckten Aussagabe der Sezession [Okober-Heft]. Leider steht sie online nicht zur Verfügung, so dass ich sie erst abtippen muss.

    Dein Artikel über van Esser und die Aussage Walchs, dass es im Fall Mannichl auch Täter gewesen sein könnten, die den Satz “ Schöne Grüße vom Nationalen Widerstand…“ nur zur Irreführung nutzten, ist interessant. Soweit ich das überschaue,  ist MV-Regio das einzige Presseblatt, das diese Erklärung Walchs abdruckte. In den großen Blättern habe ich davon nichts gelesen.

  • Wahr-Sager:

    Die Schmieren-Journalisten von heute sind doch zum größten Teil gar nicht an Wahrheit interessiert, sondern würden alles schreiben – Hauptsache, die Kohle stimmt.

  • @Judith
    „In den großen Blättern habe ich davon nichts gelesen.“

    Ich auch nicht. 😉
    Ein Schelm, wer Arges dabei denkt? Man muss nicht irgendwelchen Verschwörungstheorien anheim fallen um zu vermuten, dass das auch so gewollt ist. Die schaurigschöne Nazimordschlagzeile bringt einfach höhere Auflagen und bessere Quoten.

  • @Nörgler

    Ich habe diesen Artikel von MV-Regio in die Chronologie eingefügt – es ist wirklich bemerkenswert, wie selektiv die großen Blätter zitieren. Danke für deinen Tipp.

    Nein, mit „Verschwörungsliebhaberei“ haben Zweifel an dem Mannichl-Fall nichts zu tun. Im Gegenteil: Ich glaube, man muss schon ziemlich unwissend oder gut angepasst sein, um bei der Geschichte nicht zu stutzen. Vor allem nach den ganzen Medienmärchen ala Sebnitz, Mittweida, Mügeln etc.

    Ich hab eher den Eindruck, dass mit dem Tadel „Verschwörungstheorie“ zweifelndes Nachfragen unterbunden werden soll.

  • Fabian:

    Auf der Welt habe ich gerade einen Artikel gelesen, da geht im Kommentarbereich richtig die Post ab. Irgendwie ist der Praktikant noch nicht eingearbeitet worden:

    http://www.welt.de/politik/article2925986/Passauer-Polizei-sucht-jetzt-eine-Fuenfergruppe.html?page=9#article_readcomments

    Mein persönlicher Favorit ist von „Terminator 2“ um 18:40 Uhr:

    Meine Theorie:

    Es waren Nazis aus der Zukunft. Sie haben in der Zukunft die Herrschaft über die Welt übernommen und Mannichl ist der Anführer der Widerstandskämpfer. Also haben die Nazis einen Elitekiller der Schlangekreuzler zurück in die heutige Zeit geschickt, um den Helden Mannichl zu messern.

  • MoMo:

    @Wahrsager 

    Die wären doch ruckzuck ihren Job los oder würden als Nazi-Befürworter tituliert“

    Glaube ich auch, vor allem die Angst als „Nazi-Unterstützer“ dazustehen. Dumm ist das trotzdem. Man muss doch kein „Nazi-Befürworter“ sein, um die Wahrheit wissen zu wollen. Und gibt es nicht auch altgediente Journalisten, die sich um Ruf und Job nicht mehr so große Sorgen machen müssen, weil sie schon lange genug im Geschäft sind. 

    Ich dachte immer, die Journalisten haben diesen Beruf deshalb gewählt, weil sie den Dingen gerne auf den Grund gehen. Vielleicht habe ich aber auch einfach zu viele amerikanische Thriller gesehen 🙁

  • Wahr-Sager:

    @MoMo:
    Nein, natürlich muss man kein „Nazi-Befürworter“ sein, um die Wahrheit erkunden zu wollen. Die altgedienten Journalisten haben womöglich Angst vor Repressalien, denn man weiß doch, dass die Antifa leicht austickt und zu Gewalttätigkeiten neigt, wenn sie mal wieder auf Nazi-Jagd ist.
    Anti-Deutsche sind neurotisch, und Neurosen münden allzu oft in Selbstzerstörungswut.

  • @Fabian Es waren Nazis aus der Zukunft. Sie haben in der Zukunft die Herrschaft über die Welt übernommen und Mannichl ist der Anführer der Widerstandskämpfer. Also haben die Nazis einen Elitekiller der Schlangekreuzler zurück in die heutige Zeit geschickt, um den Helden Mannichl zu messern. Grandios! 😀

  • […] DK-Chronologie des Falls Mannichl findet ihr hier. Sie wird kontinuierlich […]

  • […] Der Fall Mannichl springt dabei natürlich in’s Auge, weil er dem angedrohten Szenario fast exakt entspricht  – und sein Name tauchte in dieser e-post  auch auf. […]

  • Merkwürdiges U-Boot:

    Interview mit dem Passauer NPD-Vorsitzenden Martin Gabling zum „Fall Mannichl“ .

    deutsche-stimme.de/ds/?p=987

  • […] Wie ein Fall eine beachtliche Medienhysterie auslöste [und verschärfende Maßnahmen im KgR] und dann ruck zuck im publizistischen Nirwana verschwand, hier: Chronologie des Fall Mannichl […]

  • […] Chronologie des Falls Mannichl […]

  • […] [1] Die Vaterland-Chronologie zum Fall Mannichl findet man hier. […]

  • […] Fälle sind mit Quellen versehen, meine eigenen Chronologien ["Wohnungsbrand in Ludwigshafen" und "Der Fall Mannichl"] sind  ebenfalls […]

  • […] Chronologie des Falls Mannichl ist ergo  nicht abgeschlossen und man darf gespannt sein, ob und welche Überraschungen noch ans […]

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