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Der Fall Mannichl: "Irgendetwas passt da nicht zusammen"

Der Tathergang, der angebliche Täter aus der rechtsradikalen Szene, die unklaren Phantombilder, die Spuren auf dem Messer – das alles seien Punkte, an denen sich Fragen „entzünden“ würden. Schreibt die spät enzündete Süddeutsche und arbeitet jetzt all die Ungereimtheiten ab, die Blogs und Kommentatoren im Internet von Anfang an aufgefallen sind. 

Das wirklich interessante am SD-Artikel ist dann auch nur der letzte Punkt:  Das kleine Einmaleins der Ermittlung ist  im Fall Mannichl ignoriert worden – Ermittlungen im engsten Familienkreis  sind viel zu spät angelaufen.  Das Ehepaar Mannichl wurde erst fünf Tage nach der Tat vernommen, förmlich vernommen, formuliert SD, seine erwachsenen Kinder, lt. Mannichl zur Tatzeit abwesend, scheint man erst jetzt überhaupt zu befragen.

Etwas, was SD nicht dezidiert erwähnt:  Mannichl wurde von Beamten verhört, die ihm  – als Polizeichef – selbst unterstellt sind. Keine gute Ausgangsbasis für schonungslose Fragen. Eher eine für „förmliche“. Ein Stich und die Folgen

Unsere DK-Chronologie des Falls Mannichl findet ihr hier. Sie wird kontinuierlich aktualisiert.

18 Kommentare zu „Der Fall Mannichl: "Irgendetwas passt da nicht zusammen"“

  • Sir Toby:

    Unter ‚1. Die Tat‘ schreibt die Süddeutsche folgendes zum Tathergang:
    ….Mannichl gab an, am Samstagabend habe es geläutet, er habe geöffnet und sogleich einen Mann mit hasserfülltem Gesicht gesehen. Dann habe der Mann ein Messer gezückt. Mannichl habe die Hand mit dem Messer noch mit beiden Händen erfasst und nach unten drücken können.

    Wenn der ‚Lebkuchenripper‘  Mannichl mit einer Waffe vergleichbar dem oben (hoffentlich) abgebildeten Lebkuchenmesser an der Stelle verletzt haben soll, die in den mir bekannten letzten Berichten dazu angegeben war – 2 cm unter dem rechten Rippenbogen – dann muß er schon sehr kräftig gewesen sein. Auf dem Bild erkennt man deutlich, dass das Lebkuchenmesser gar keine eigentliche Spitze hat, sondern eine ‚Rundung‘, meinetwegen eine ‚gerundete Spitze‘, die noch dazu in der oberen Hälfte nicht einmal angeschliffen, sondern stumpf ist.

    Wenn Mannichl die Hand des Rippers zunächst noch, wie er angibt, nach unten drücken konnte, muß der Ripper den finalen ‚Lebkuchen-Stoß‘ ja von unten nach oben geführt haben. Das heißt aber doch, dass er ihn mit dem stumpfen Teil der ‚abgerundeten Spitze‘ beinahe tödlich verletzt hat, oder?

    Wie gesagt, ein ’sehr kräftiger Kerl‘ muß dieser Ripper sein. Ich persönlich tippe zur Zeit eher auf Richard Kiel ( ‚Der Beißer‘ aus der Bond-Reihe), der sich für neue Rollenangebote in Erinnerung bringen wollte … – hat die Polizei eigentlich schon in diese Richtung ermittelt??
     

  • Sir Toby:

    Das war mir klar – das Messer
    war natürlich nicht über-
    tragen worden …

    … vielleicht klappt es ja jetzt.

  • Sir Toby:

    Nein – es klappt nicht. Na ja, vielleicht kann mir jemand vom Team mal Hilfestellung zukommen lassen, ob und wie Bilder sich einbinden lassen. Ich hatte mir das Messer aus einem Beitrag von PafoSüd kopiert – für die, die es sich vielleicht nochmal direkt anschauen wollen.

  • BerlinerJung:

    Phantombilder aufgrund dieser Aussage wurden daraufhin veröffentlicht. Mittlerweile gehen die Fahnder davon aus, dass es diese Männer nicht gibt.

    Klar, deshalb ja auch ‚Phantom-Bild‘.  Es sind Phantome. Dieser Fall stinkt so derart, da wa r Sebnitz ein Maiglöckchen gegen.

  • mvh:

    Hat die SZ von euch abgeschrieben?  Der Stich wurde lt. Aussage des behandelnden Arztes nicht mit Wucht geführt und es gab absolut keine Spuren auf dem Messer, weder Reste von Lebkuchen noch vom Täter mit Handschuhen, denn selbst von den Handschuhen hätten Verwischungen nachweisbar sein müssen.  Weist das Messer nur Fingerabdrücke von der Familie auf?  Dann hätte ich einen Tipp an die Ermittler, mal den Sohn unter die Lupe nehmen, der haut auch anderen gern auf die Nase,  vor allem Leute mit Deutschlandfahne.   Dieser Fall reiht sich nahtlos in die aufgebauschten Nazigeschichten der  linken Schmierlappenpresse ein.  Und die Trottel von der CSU machen auch noch mit. 

  • Fabian:

    Warum fällt mir in letzter Zeit immer wieder Arthur Millers „Hexenjagd“ ein? Willkommen in der Post-Aufklärung.

  • MoMo:

    Jetzt fällt ihnen ein, daß so ein ‚Setting‘ für eine Beziehungstat spricht? Ein wenig arg spät.

    Oder das hier: Bereits im Dezember hatten Polizisten der Passauer Soko im örtlichen Blatt Am Sonntag geklagt, sie könnten Fragen, die jenseits der Theorie vom rechtsradikalen Attentat liegen, allenfalls intern diskutieren: „Wir haben es schließlich mit unserem eigenen Chef zu tun“, wurde ein Soko-Mitglied zitiert.

    Dieser Fall hätte von Anfang an Beamten zugeteilt gehört,  wo Mannichl nicht Chef ist. Gerade wegen diesem Abhängigkeisverhältnis. Nun sag mir keiner,  das wäre keiner Polizeiführung aufgefallen, so naiv bin ich nicht und die Polizei auch nicht.

  • MoMo:

    Die Welt zieht übrigens nach und hat einen Mannichl-Beitrag mit dem gleichen Tenor.
    Ermittler des Landeskriminalamtes Bayern berichten über Ungereimtheiten in den Angaben des Polizisten. Offenbar wurde viel zu früh in Richtung eines rechtsextremen Täters ermittelt. War es eine Beziehungstat?
    Wie billig. Jetzt wo es nicht mehr unter dem Deckel zu halten ist, schreiben sie die Artikel, die am Anfang hätten geschrieben werden müssen. Da jaulte die Medienbranche aber nur gegen „rechts“, braune Horden in deutschen Vorgärten und so
    Man muss kein Freund der NPD sein um zu erkennen, daß es eine Hexenjagd jenseits demokratischer Gepflogenheiten gibt. Oder wurde je ein Verbot der SED alias PDS alias Linkspartei angedacht, wenn deren Klientel mal wieder „Bullen klatscht“.  Wirklich klatscht. Und nicht nur ‚mutmaßlich‘
    Boah sowas macht mich stocksauer.

  • Wahr-Sager:

    Jetzt, wo auch die Etablierten nicht mehr die Nazi-Keule zücken können, ziehen alle an einem Strang. Etwas spät, wenn man bedenkt, wie sie anfangs in aller Eintracht im Vorfeld den bösen Neo-Nazi heraufbeschworen. Wer dies tut, ist nicht glaubwürdig – auch nicht im Nachhinein.
    Eigentlich bietet dieser Fall doch sehr viel Stoff – wann erscheint das erste Buch mit dem Titel „Der Fall Mannichl“?

  • Wahr-Sager:

    Sorry, wenn ich mich an dieser Stelle wiederhole, aber das folgende Zitat passt einfach thematisch zu gut:

    „Bis zum heutigen Tag gibt es so etwas wie eine unabhängige Presse in der Weltgeschichte nicht. Sie wissen es und ich weiß es. Es gibt niemanden unter Ihnen, der es wagt, seine ehrliche Meinung zu schreiben, und wenn er es tut, weiß er im Voraus, dass sie nicht im Druck erscheint. Ich werde jede Woche dafür bezahlt, meine ehrliche Meinung aus der Zeitung herauszuhalten, bei der ich angestellt bin. Andere von Ihnen werden ähnlich bezahlt für ähnliche Dinge, und jeder von Ihnen, der so dumm wäre, seine ehrliche Meinung zu schreiben, stünde sofort auf der Straße und müsste sich nach einem neuen Job umsehen. Wenn ich meine ehrliche Meinung in einer Ausgabe meiner Zeitung veröffentlichen würde, wäre ich meine Stellung innerhalb von 24 Stunden los. Es ist das Geschäft der Journalisten, die Wahrheit zu zerstören, unumwunden zu lügen, zu pervertieren, zu verleumden, die Füße des Mammon zu lecken und das Land zu verkaufen für ihr tägliches Brot. Sie wissen es und ich weiß, was es für eine Verrücktheit ist, auf eine unabhängige Presse anzustoßen. Wir sind die Werkzeuge und Vasallen der reichen Männer hinter der Szene. Wir sind die Hampelmänner, sie ziehen die Strippen und wir tanzen. Unsere Talente, unser Fähigkeiten und unser ganzes Leben sind Eigentum anderer Menschen. Wir sind intellektuelle Prostituierte.“

    John Swinton, US-amerikanischer Zeitungsverleger, 1829-1901; vor Redakteuren im Jahr 1889, zitiert nach: Richard O. Boyer und Herbert M. Morais, Labor’s Untold Story, NY: United Electrical, Radio & Machine Workers of America, 1955/1979

  • Noch eine Meinung:

    Ist doch im Nachhinein betrachtet gut, dass es erneut diesen Medienhype gegen Rechts gab. Dass macht die Blamage komplett, wenn die Medien nun zurückrudern müssen. Ich glaube nicht, dass die Medien das unter den Teppich kehren können, wenn sich herausstellen sollte, dass Mannichl gelogen hat und seinen Posten räumen muss. Der Fall hätte dann doch andere Dimensionen als z.B. Mittweida.

  • Man sollte alle Medien zur Gegendarstellung und Berichtigung zwingen, so wie es normalerweise immer systematisch der Fall ist, wenn das andere politische Lager beteiligt ist. Der Fall Mannichl – Eine Beziehungstat? Ein Unfall? Gar ein Fake? Mittweida, ick hör dir trapsen! Die NPD können wir natürlich trotzdem verbieten, sonst war die ganze Panik ja umsonst! 😉

  • BerlinerJung:

    @Nörgler

    Da müssen unsere ach so demokratischen Parteien erst einmal ihre ganze Spitzel abziehen. Sonst kommt man vor  Gericht wieder in die Verlegenheit, erklären zu müssen, wer diese Straftaten, um derenwillen die NPD verboten werden soll,  eigentlich tatsächlich begangen hat. Man muss kein NPD-Anhänger sein um bei solchen Merkwürdigkeiten ins Grübeln zu kommen.

  • Sir Toby:

    # noergler

    „Man sollte alle Medien zur Gegendarstellung und Berichtigung zwingen, so wie es normalerweise immer systematisch der Fall ist, wenn das andere politische Lager beteiligt ist.“

    Bloß nicht! So ist das – jedenfalls auf etwas längere Sicht – doch viel besser; die verlieren Stück für Stück ihre Glaubwürdigkeit, ja, sie demontieren sich selber … man muß eigentlich nur noch zuschauen. Und die Einbrüche bei der Auflage kommen ja sicher auch nicht von ungefähr.

  • mvh:

    Die linken Schmierlinge feixen sich einen, erst macht man die Rechten mit Hilfe von Mannichl platt und vier Wochen später kann man auch noch gegen die „verlogenen dreckigen Bullen“ herziehen. Zwei auf einen Streich!

  • mvh:

    @ Noch eine Meinung
    unterschätze nicht die Medien und überschätze nicht die Erinnerungsfähigkeit des deutschen Durchschnittsdödels.

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