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Die Nemesis von Potsdam

Sir Toby machte den Vorschlag, einen kleiner Bücherkanon zusammen zu stellen. Ich selbst möchte ein Buch zum Thema Nachkriegszeit und Vertreibung vorschlagen.

„Die Nemesis von Potsdam“ ist von Alfred de Zayas und handelt von der Rache und Willkür, die mit Ende des Zweiten Weltkriegs dem besiegten Deutschland entgegenschlug. Da ich es selbst noch nicht vollständig gelesen habe [Weihnachtsgeschenk] stelle ich einen Ausschnitte der  Rezension von Patrick Sutter aus der NZZ ein

Die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg als logische Konsequenz der Hitlerschen Verbrechen zu bezeichnen, “kann nicht befriedigen, wenn man die Komplexität der Gründe und des Geschehens um die Vertreibung der Deutschen verstehen will. […]In minuziöser Quellenarbeit zeigt de Zayas, dass in Polen und der Tschechoslowakei schon lange vor dem Krieg die Absicht gehegt wurde, die dort wohnhaften Deutschen aus ihrer rund 700-jährigen Heimat zu vertreiben. Beide Staaten missachteten ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen zum Schutz von Minderheiten. Der von de Zayas als Rassist demaskierte Beneš verstand es dann ab den frühen 1940er Jahren, den späteren Siegermächten die Politik der Vertreibung der Deutschen als Preis für Frieden und Stabilität zu verkaufen. Die Ostmächte wussten dieses Programm in den Verhandlungen über die Nachkriegsordung (vor allem in Potsdam) gegenüber den Westmächten geschickt durchzusetzen. Letztere begnügten sich mit der Forderung nach einem “humanen” Vorgehen. Auf diese “humane” Weise wurden 15 Millionen Deutsche vertrieben, wobei 2 Millionen – größtenteils an Hunger – starben. Das Elend der Flüchtlinge betraf vor allem Frauen, Kinder, Alte und Kranke. Der Völkerrechtler Felix Ermacora qualifiziert diese Vertreibungen als Genozid.[…]

 

Die komplette Rezension ist hier als pdf-datei. De Zayas eigene Website ist hier

18 Kommentare zu „Die Nemesis von Potsdam“

  • Sir Toby:

    Schon vorab ‚Danke‘ – für die Aufnahme meiner Anregung wie auch für das obige Buch. Man sollte, wenn das Team die Anregung teilen sollte, eine Bücherliste aber vielleicht in einem Bereich auf der Gesamtseite zusammenfassen, der dann unter einem eigenen Titel anklickbar ist. Also vielleicht ‚Empfohlene Literatur‘ oder irgendsowas … ihr werdet schon das rechte finden, denke ich. Und … was vielleicht auch keine schlechte Idee wäre: Man sollte auch Kritiken – und zwar sowohl Pro wie auch Contra – , soweit die Bücher eben besprochen worden sind, hinzufügen.

    Wenn man den Lesern langfristig Argumentationshilfen an die Hand geben will, darf man sie natürlich nicht ins Messer laufen lassen, indem man etwa die Contra-Argumente (soweit es denn welche sind, was ja oftmals nicht der Fall ist) unterschlägt. Dann kann sich natürlich niemand angemessen vorbereiten und wird im Falle einer Diskussion leicht auszuhebeln sein, was nicht nur dem oder der Betreffenden schadet, sondern letztlich natürlich allen die in derselben Richtung engagiert sind.

  • Sir Toby:

    Ich muß gleich nochmal nachschieben … Entschuldigung.  Also in jedem Fall sollte die letztliche Auswahl natürlich durch das DK-Team vorgenommen werden, denn sonst bekommt am Ende keine ‚Ausgewählten Bücher‘, sondern eine Liste mit Hunderten oder Tausenden Einträgen, die die persönlichen Vorlieben der Foristen spiegeln. Oder es könnte natürlich auch jeder etwas vorstellen, seine Meinung dazu kundtun, warum er dieses Buch für absolut unerläßlich hält … und dann entscheidet das DK-Team, ob es das Buch auch lesen will, und wenn es das Buch gelesen haben sollte, dann kann es entscheiden, ob es auf die Liste soll oder nicht. Warum das DK-Team? Weil es die Seite verantwortet, ganz einfach. Natürlich ist das dann auch alles ’nicht objektiv‘ … aber wann wäre es das je? Die einzige Instanz, die ‚objektiv‘ sein kann, ist die Instanz, die wir ‚Gott‘ nennen – aber die wird sich in die Buchauswahl kaum einmischen.

    Wir würden also eine Auswahl bekommen – im günstigsten Fall – die die Einstellungslage des DK-Teams spiegelt. Und das DK-Team wiederum spiegelt – wohl zum größeren Teil – die Einstellung der Leser dieses Forums. Warum? Weil sie (die Leser) sonst nicht hier lesen würden, sondern weitergezogen wären auf der Suche nach Seiten/einer Seite, die besser gefällt.

    Der Modus könnte also (nur eine Anregung selbstverständlich) ungefähr so aussehen: Leser schlagen Bücher vor  –  DK-Team entscheidet, ob es das Buch lesen will, oder nicht  –  Wenn es das Buch lesen will, dauert das natürlich seine Zeit. Aber diese Zeit sollte man sich nehmen, denn Substantielles braucht eben Zeit und ist nicht als Schnellschuß zu haben. Wenn es das Buch gelesen haben sollte, entscheidet das Team, ob das Buch auf die Liste soll, oder nicht.

    Auf diese Weise könnte es möglich sein, hoffe ich zumindest, dass langsam aber beständig eine überschaubare Anzahl von Büchern ausgefiltert werden können, die vom Leser auch noch verarbeitet werden können, und die ihrerseits auch wieder Anregung für andere Blogs sein könnten, etwas ähnliches aufzuziehen … oder sich sogar direkt auf diese Liste hier zu beziehen.

  • @Sir Toby

    Zu deinem Vorschlag mit der Buchseite: In der Seitenleiste des Blogs steht „Kategorien“ und darunter sind die einzelnen Sparten aufgelistet, unter denen die Blogeinträge abgelegt sind. Eine davon ist „Buchempfehlung“. Klickt man sie an, bekommt man alle Beiträge der Kategorie angezeigt.

    Alle Bücher lesen, das können wir von DK nicht – aber ich selbst suche nur solche aus, die ich selbst gelesen habe oder bald lesen werde. Vielleicht sollte man das generell als Prämisse für die Buchempfehlung nehmen – und dass sie zu den Themen des Blogs passen.

  • Sir Toby:

    # Judith

    Ja, richtig … sowas aber auch. Na ja, ich bin mit dem neuen Blog noch gar nicht richtig vertraut … hab grad mal die Beiträge gelesen und mal hier und da geguckt. Es wird sich schon was rauskristallisieren, was Bestand hat, denke ich.

  • Oliver:

    Ich halte die Buchempfehlungen für eine sinnvolle Sache, auch auf die Gefahr hin, dass es zu sehr ausufert. Mir sind aus dem Stegreif heraus direkt eine ganze Reihe von Büchern zum Themenkomplex eingefallen, die benannt und später besprochen werden könnten. Das Procedere könnte so aussehen, dass zunächst Vorschläge unterbreitet werden, dann ein Buch x bestimmt wird und dieses anschließend zu einem fest definierten Zeitpunkt zum Gegenstand einer Rezension wird. Das wäre sicher eine Überlegung wert.

  • @Oliver

    Eine gute Idee, ich möchte das Bücherlesen nur nicht zum Zwang erheben und es sich lieber erst mal entwickeln lassen.

    Eine Frage: Ich kann deine Rezension zu Nawratils „Kult mit der Schuld“ auf dem alten DK-Blog nicht mehr im Cache abrufen.  Falls du den Text als Datei abgespeichert hast , wäre es super, wenn du ihn mir zuschickst. Ich würde ihn gerne hier auf unserem neuen DK einstellen.

  • MoMo:

    Es gibt ein sehr gutes Blog, das ausschließlich die Potsdamer Konferenz zum Thema hat, mitsamt Vorgeschichte und internationale Perspektive. Das Buch von Nawratil aus dem Blogeintrag oben kann man da auch finden. (Deshalb bin ich überhaupt darauf gestoßen)
    http://potsdamer-konferenz.de/geschichte.php

  • Oliver:

    @Judith Nein, Zwang soll nicht ausgeübt werden, klar. Nur aus Gründen der besseren Koordination sollten für die interessierten Leser dann feste Termine vorgegeben sein, da nach meinem Dafürhalten anderenfalls ein großes Wirrwar vorprogrammiert ist. Es dürfte in der Natur der Sache liegen, dass in Anbetracht des Themenkomplexes die Lektüre eines Buches automatisch neue Fragen aufwirft, mit deren Beantwortung oder Annäherung sich ein anderer Buchttitel befaßt. So lässt sich dann ein Bewußtsein für die Gesamtproblematik schaffen. Zu Nawratil:  Ich hatte mich seinerzeit darauf beschränkt, ergänzend zu eurem Beitrag über Wiglaf Drste und meines Kommentars aus dem „Kult mit der Schuld“ Arno Schmidt zu zitieren und aufbauend als „Beruhigungspille“ noch Hannah Arendt aus selbigem Buch zitiert. Eurer Beitrag zu Droste und der Hinweis zum Buch sind ja seinerzeit auf eine recht große Resonanz gestoßen; einige wollten es für sich oder andere als Geschenk zu Weihnachten kaufen.   Ich stelle die entsprechenden Zitate noch einmal ein: „Die Deutschen sind noch immer derselbe unveränderbare Misthaufen, ganz gleich, welche Regierungsform. Schließlich ist es ja auch wirklich egal, ob ein Kuhfladen rund oder ins Quadrat getreten ist: Scheiße bleibt´s immer“. (Arno Schmidt in Nawratil, „Der Kult mit der Schuld“, Seite 8, Universitas Verlag, 2. Auflage 2004).
    Und schließlich das Arendt- Zitat aus dem Rückentext des Buches: „Moralisch gesehen ist es ebenso falsch, sich schuldig zu fühlen, ohne etwas Bestimmtes angerichtet zu haben, wie sich schuldlos zu fühlen, wenn man tatsächlich etwas begangen hat. Ich habe es immer für den Inbegriff moralischer Verwirrung gehalten, dass sich im Deutschland der Nachkriegszeit diejenigen, die völlig frei von Schuld waren, gegenseitig und aller Welt versicherten, wie schuldig sie sich fühlten.“                                                                   (Hannah Arendt)

  • Wahr-Sager:

    Scheint ein sehr interessantes Buch zu sein. Und ob die Grünen unter Regie von Roth, Beck und ähnlichen Gestalten sich vor Minderheiten gestellt hätten, wenn diese Deutsche waren?
    P.S. Die URL-Funktion ist noch nicht richtig implementiert. Man kann zwar eine URL eingeben, aber die Eingabemaske sieht mir von der Oberfläche her nicht danach aus, dass es sich um die endgültige Eingabemaske handelt.

  • Oliver:

    @MoMo
    Ja, das ist eine sehr gute Seite,  die ich schon länger in meiner Favoritenliste habe.  Sehr gut im Aufbau und äußerst informativ.
    Ein echtes Kontrastmittel zur Geschichtsklitterung der Gegenwart.

  • @Wahr-Sager

    Man kann zwar eine URL eingeben, aber die Eingabemaske sieht mir von der Oberfläche her nicht danach aus, dass es sich um die endgültige Eingabemaske handelt.

    Doch, die Oberfläche der Eingabemaske ist so korrekt. Wir haben auch seit in Betriebnahme des Blogs nichts verändert und auch bei dir scheint es jetzt ja zu klappen.

    MfG
    Marina

  • Ein Forist (ich glaube es war Sir Toby) versuchte ein Bild im Kommentarbereich zu posten. Deshalb ein Hinweis von uns ganz allgemein.

    Bilder kann man in unserem Kommentarbereich nicht posten, weil uns das ein zu tiefer Eingriff ins System ist und weil Bilder viel Speicherplatz kosten.
    MfG
    Marina

  • Wahr-Sager:

    @Marina:
    Ja, es klappt. Aber worin liegt der Sinn, die Bezeichnung der URL noch mal eingeben zu müssen, wenn man den markierten Begriff, den man verlinken möchte, noch mal eingeben muss?
    Bilder können auch außerhalb eures Systems gehostet werden. Es gibt mittlerweile reichlich Anbieter. Und Provider wie 1&1 bieten zusätzlich Speicherplatz, den man für Dateien jeglicher Art verwenden kann.

  • @Wahr-sager
    Können wir nicht bestätigen, eventuell liegt es an deinem Browser? Bei uns und auch anderen klappt es tadellos.  Nichts destotrotz hier noch einmal.
    1. Satz, Begriff, Wort, das man verlinken möchte markieren
    2. Icon-Url oben in der Editor-Leiste anklicken
    3. Fenster öffnet sich
    4. Link in Linkurl eingeben (kann man auch einkopieren, dann aber nicht das „http: //“ vergessen)
    5. Wer mag, das Ziel (Target) auswählen, es stehen zwei Optionen zur Verfügung:  Open link in the same window /open link in a new window
    6. Unten links „insert“ anklicken.

    Fertig 🙂

    MfG
    Marina

  • Sir Toby:

    # Marina

    Ja, ich wars … mit dem Bild. Ich hatte das Lebkuchenmesser nochmal zeigen wollen, weil man dann schon an der Art der Spitze, in Verbindung mit Mannichls Angabe den Arm des Attentäters heruntergedrückt zu haben und der damit notwendigen Stoßrichtung nach oben, hätte sehen können, dass die Sache wie Mannichl sie zusammenphantasiert nicht stimmen kann.

  • @Sir Toby

    Tut uns leid, aber Bilder kosten uns viel Speicherplatz. Wir löschen selbst unsere Bilder, die wir in Artikeln gepostet haben, bis auf die aktuellesten Beiträge (erste zwei Blogseiten)  immer ab um Speicherplatz zu schonen.

    MfG
    Marina 🙂

  • Tobias:

    Die Forderung nach Verteibung aller Germanen aus ihren Siedlungsgebiteten östlich der Nord-Süd-Linie Stettin–Triest, ist angeblich schon 1848 beim Panslawistischen Kongress in Prag erhoben worden. 
    Wer sich in die geschichtlichen Zusammenhänge, die zur Panslawistischen Idee führten einarbeiten möchte, sollte u.a. das Buch „1948/49 – Revolutionen in Ost-Mittleuropa“ lesen. Hier kann man es auf den Rechner laden:
    http://books.google.com/books?id=Jxy11rzVZBAC&printsec=frontcover&hl=de
    Einen etwas griffigeren Artikel hat die Junge Freiheit 2007 veröffentlicht:
    http://www.jf-archiv.de/archiv07/200709022358.htm
    Kommunismusvordenker Karl Marx hatte für die Panslwistische Bewegung übrigens keine guten Worte. 1852 urteilte er über den Prager Kongress:

    „So wurde in den Studierstuben einer Handvoll slawischer Dilettanten der 
    Geschichtswissenschaft jene lächerliche, anti-historische Bewegung aufgezogen, eine 
    Bewegung, die sich kein geringeres Ziel setzte als die Unterjochung des zivilisierten Westens 
    durch den barbarischen Osten, der Stadt durch das flache Land, des Handels, der Industrie und 
    des Geisteslebens durch den primitiven Ackerbau slawischer Leibeigener.“

  • Wahr-Sager:

    @Marina:
    Du hast recht. Das Feld Title ist eigentlich überflüssig.
    🙂

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