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Was ist Widerstand

Wir Deutschen hängen oft einer falschen Vorstellung dessen an, was „Widerstand“ ist . Oder, genauer: „Erfolgreicher“ Widerstand.

Dabei kursiert die Vorstellung der „einzig richtigen Aktion“: Eine, die zudem  innerhalb eines überschaubaren Zeitrahmens 100 % Erfolg zeitigen muss.  Meist imaginiert als riesiger Massenaufstand auf der Straße und/oder  einer Partei, die einen sofortigen Radikalumbau vorzunehmen imstande und Willens ist.  Jede Aktion, jedes Gesetz, jede Initiative, die diese Maximalforderung nicht erfüllt, wird deshalb i.d.R. als „nicht zielführend“ abgelehnt [„Bringt doch nichts“].

Das ist fatal, weil so  Widerstand, wie er jedem Normalbürger innerhalb seines Rahmens möglich ist, erst gar nicht geübt wird. [„Bringt doch nichts“].  Hätten EU oder Migrantenverbände  – um zwei konkrete  Beispiele zu nennen – auf diese Politik der sofortigen 100%-Erfüllung beharrt – sie wären  nie dahin gekommen, wo sie heute sind.

Auf den Punkt: Diese „Maximalforderung“ ist eine Illusion. Es gibt nicht den „einzig richtigen“ Weg, nicht den „einzigen großen Wurf“.  Widerstand erfolgt auf ganz unterschiedliche Weise und jeder davon ist richtig und wichtig. Leserbrief UND Wahl, Demo UND Blog, Einzeltat UND Gemeinschaftstat, Flugblätter UND Privatgespräch. Eine Lawine besteht aus Millionen  kleiner Schneeflocken.

Unsere Position ist dabei eindeutig: Wir präferieren  eine rechte Partei [wir persönlich Nitzsche und Pro-Bewegung] und fordern eine EU der Vaterländer. Wir sind weder dezidiert pro noch dezidiert anti-amerikanisch-russisch-israelisch-chinesisch-japanisch etc.  Unser Lackmustest ist der, der in jeder Nation conditio sine qua non  ist: Was bringt es uns und unserem Land. Einfacher. Wir sind dezidiert Pro-Deutsch.

Das ist das einende Band des Widerstandes.

Zum Abschluss: Erfolgreicher Widerstand  braucht das Wissen um die politischen Vorgänge in unserem Land – aktuell/geschichtlich, national/international. Unter dieser Prämisse  suchen wir die Beiträge für dieses Blog aus, weil der  entpolitisierte Deutsche  der Stützpfeiler der Macht-Haber ist. Ist man mit diesen Macht-Habern unzufrieden, muss man wissen, was sie treiben  und wie sich ihr Treiben  konkret auf uns und unser Land auswirkt.

Sonst nämlich läuft Widerstand in’s Leere. Ohne Wissen lässt er  sich durch einfachste Wahlkampf-Rhetorik ganz leicht auf falsche Felder locken. Wissen ist Macht. Wissen schützt.

DK-Team

10 Kommentare zu „Was ist Widerstand“

  • Avk:

    Dieser Definition von Widerstand kann ich mich anschließen. Jedes Beharren auf ausschließlich eine, richtige Vorgehensweise führt automatisch zur Spaltung und letztlich Schwächung.  Auch die politische Verortung entspricht in etwa der meinen.  Unterschiedliche Differenzen  können ausgehalten werden, solange das Hauptziel das gleiche ist. Ein souveränes, gleichberechtigtes Deutschland in einem Verbund souveräner,  gleichberechtigter europäischer Nationalstaaten mit dem gemeinsamen christlich-jüdischen Erbe.

  • MoMo:

    Wissen ist Macht. Wissen schützt.

    Wissen verwirrt aber auch, klare Freund-Feind-Bilder sind einfacher 🙁

  • Oliver:

    Dem Grunde nach ist eure Definition auch meine. Insbesondere vertrete ich die These, dass Widerstand sich mannigfach entfalten kann bzw. besonders wirksam ist, wo er zunächst als solcher nicht erkennbar ist. Natürlich sind die Menschen häufig entpolitisiert und waren der Ideologie eines einseitigen Geschichtsbilds zu Lasten Deutschlands und der Deutschen unterworfen. Sie sind aber materiell ruhiggestellt auch in gleichem Maße bequem und devot. Ich persönlich messe den Privatgesprächen die größte Bedeutung zu, weil sich aus ihnen im vertrauten Rahmen neue Anknüpfungspunkte für die Vertiefung von Gesellschaftsproblemen ergeben und sich hieraus eine zunächst „stille Opposition“  ergeben kann.

  • Sir Toby:

    „Zum Abschluss: Erfolgreicher Widerstand  braucht das Wissen um die politischen Vorgänge in unserem Land – aktuell/geschichtlich, national/international. Unter dieser Prämisse  suchen wir die Beiträge für dieses Blog aus, weil der  entpolitisierte Deutsche  der Stützpfeiler der Macht-Haber ist. Ist man mit diesen Macht-Habern unzufrieden, muss man wissen, was sie treiben  und wie sich ihr Treiben  konkret auf uns und unser Land auswirkt.“

    Ja gut, ich gebs auf … hier funktioniert wirklich nix mehr. Nach gefühlten 6289 Versuchen meinen Kommentar lesbar zu gestalten, muß jetzt halt im ‚Dirk-Bauch-Outfit‘ erscheinen. Wupp – wenigstens sind die Buchstaben jetzt plötzlich nicht mehr pink. Also: Besonders der letzte Abschnitt dürfte wichtig sein, weil darin der Anknüpfungspunkt für jeden einzelnen liegt insofern er den Konsequenzen dessen was abläuft nicht entgehen kann. Und diese Konsequenzen sind ja ganz konkret: Höheres Renteneintrittsalter, niedrigere Renten, exorbitant steigende Sozialbeiträge – mit Ausnahme der Mehrzahl der Kültürs natürlich. Und zur Unterhaltung abwechslungsreiche soziale Unruhen, denn wenn wir nicht mehr in der Lage sein sollten die Bereicherer zu bereichern, dann werden die sich – gemäß ihrer eigenen kulturellen Tradition – eben nicht still in eine Ecke setzen und vor sich hin schmollen, sondern höchst handfest ihrem Unmut Ausdruck verschaffen.

    Dazu bräuchte man natürlich Zahlen, schöne Zahlen von seriösen Wissenschaftlern. Ich hab dazu nochmal den Link zum Birg-Interview eingestellt:

    … und vielleicht könnten sich die Blogbetreiber ja mal in ihrer Eigenschaft als Blogbetreiber an Herrn Birg wenden, ob er vielleicht doch irgendeinen Sozialwissenschaftler kennt (biespielsweise), der nicht wie seine 32 Bielefelder Kollegen sich in der Kunst übt ‚Locken auf Glatzen‘ zu drehen, und mit Zahlen aufwarten kann, welche erwartbaren sozialen Auswirkungen die freudig begrüßte  Invasion (also etwa auf die Renteneintrittshöhe, die Sozialbeiträge, die Innovationskraft der Wirtschaft (fehlendes Bildungsniveau und fehlende Bildbarkeit (!)) die Wählerinnen und Wähler, die sich doch ansonsten immer erst so gern für ein Problem interessieren, wenn es ihnen die Tür eintritt und den Kopf abzuschneiden beginnt. 

  • Sir Toby:

    Das war offensichtlich ein Irrglaube … dass die Buchstaben nicht mehr pink seien.

  • Sir Toby:

    Hat das Team die erwartbaren Folgen vielleicht schon unter einer eigenen Kategorie zusammengefaßt, die ich noch nicht bemerkt habe?

  • @Sir Toby schreibt u.a.

    Das war offensichtlich ein Irrglaube … dass die Buchstaben nicht mehr pink seien

    Hat das Team die erwartbaren Folgen vielleicht schon unter einer eigenen Kategorie zusammengefaßt, die ich noch nicht bemerkt habe?

    Tut mir leid, ich kann deine beiden Aussagen nicht einordnen. Was meinst du damit ?

  • @Sir Toby

    Ah, jetzt verstehe ich. Du hattest in deinem Beitrag um 19:10 verkehrt verlinkt und bist deshalb in den Filter gerauscht. Ich habe dich rausgefischt und  richtig verlinkt.

    Nein, dezidiert  jede einzelne Auswirkung der bisher betriebenen Politik habe ich nicht berechnet. Es gibt aber eine gute Abhandlung von Volkmar Weiß, der anhand von Siebenbürgen aufzeigt, in welchen Stufen ein „Volksaustausch“ verläuft. Bei Gelegenheit stelle ich ihn ein – wir hatten ihn schon einmal auf dem alten Blog: Er ist erhellend, weil die Parallelen unübersehbar sind.

  • Sir Toby:

    # Judith

    Es ging mir nicht um ‚jede einzelne Auswirkung‘, ich möchte auch bezweifeln, dass ihr vom DK-Team das berechnen könnt(et). Es ging mir eher darum – vielleicht in einer eigenen Kategorie ‚Für die Zukunft zu erwarten …‘, so wie die ‚Buchempfehlungen‘, für die Foristen abrufbare Informationen/Argumente zu sammeln, so dass sie besser argumentieren können (ob nun im ‚kleinen Kreis‘ oder auch in der Öffentlichkeit); sie sollten dann z.B. in der Lage sein darzustellen, was für die Altergruppe der X – Y-jährigen zu erwarten ist … aus dem und dem Grund usw. usw.

    Man muß doch beispielsweise den jungen Wählern darstellen können – und zwar mit Argumenten – was sie erwartet, wenn sie der Ansicht sind, wählen sei was für andere oder auch, sie müßten hauptsächlich ‚gut‘ sein und ‚Mitleid haben‘ (mit den Palästinensern, den Opfern des Leistungsdrucks in der Schule usw.).

    Daher die Anregung, sich doch ausweislich der Tätigkeit als Blogbetreiber dieses Blogs einmal an Leute wie Herrn Birg zu wenden, zum einen mit der Bitte um argumentative Unterstützung bzw. strategischen Vorschlägen wie die demographische Lage langfristig zu wenden wäre (Heinsohn hatte dazu auf der ‚Achse des Guten‘ irgendwann mal Vorschläge gemacht, aber auch da hab ich es verpennt sie zu speichern bzw. ich hab nur den Titel ‚Was jetzt zu tun wäre…‘ (oder so ähnlich) gelesen, aber die Vorschläge leider nicht, und später, als ich nochmal danach gesucht habe, hab ich nix mehr gefunden – muß so in den zwei Monaten nach dem Kölner Beinahe-Kongress gewesen sein), und dann auch mit der Frage, ob er vielleicht Kollegen aus dem soziologischen Bereich kennt, die seine Position inhaltlich teilen und argumentativ stützen könn(t)en.

    Dazu noch ein Beispiel: Da gabs doch diesen anderen Bielefelder Professor, der jahrzehntelang als Sancho Pansa von Habermas unterwegs war im argumentativ-invektiven Kampf gegen Rechts …. ach ja, Wehler … jetzt ist es mir eingefallen. Also Wehler war ja jahrzehntelang ‚auf der Seite des Guten‘, und dann ist er aber bei der Frage des Türkei-Beitritts umgeschwenkt auf die ‚Seite der Bösen‘, und (den Beitrag hab ich auch irgendwo gespeichert) hatte dann unter anderem so lustige Zahlen an der Hand, wonach 2004   90% der türkischen Schüler in Berlin beim Schuleintritt kein Wort Deutsch können … vom Rest ganz zu schweigen.

    Es ging mir einfach darum die argumentative Hilfe von Leuten, die sich von berufswegen damit auskennen, für die Foristen bzw. deren argumentative Möglichkeiten zu erschließen. Dabei fällt mir noch ein Buch ein, dass sich mit der Frage beschäftigt, wie die Geburtenrate zu steigern wäre und wohl einen ganz anderen als die üblichen Ansätze verfolgt. D.h. natürlich fällt mir der Name nicht ein, aber ich weiß, wie und wo ich es finden kann. Ich werde mich mit dem Titel demnächst nochmal melden.

  • Guten Morgen Sir Toby

    Jetzt verstehe ich, was du meinst – aber ich glaube,  das kann man jungen Leuten relativ einfach nahe bringen. Schicke sie nach Berlin, dann schicke sie in eine Berliner Schulklasse: Dort können sie die Zukunft Gesamt-Deutschlands sehen.

    Das wird aber nicht viel nutzen, weil die meisten Menschen [und nicht nur junge] vollkommen unfähig sind, Ereignisse, die sie nicht sofort und unmittelbar betreffen zu antizipieren.

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