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Erdogans Wahltaktik

 

Die türkische Regierung, traditionell ein Freund Israels, offiziell Vermittler zwischen Damaskus und Tel Aviv, kritisierte Israel scharf im Gaza-Konflikt: Israel werde ein Fluch Gottes heimsuchen, Allah das Land bestrafen, der Judenstaat  sich selbst zerstören uswusw.

Warum Erdogan die Beziehung zu Israel auf’s Spiel setzt erklärt WeltOnline.: Wahlen im März, wo er sein islamisches Wählerklientel bedienen muss, will er die Stimmen, Erdöl und Erdgas vom Iran –  und außerdem verletzte Eitelkeit. Erdogan wurde von Israel  in den Angriff nicht eingeweiht, obwohl er kurz vorher anfragte, ob was im Busche sei.

Hört man die Türken hier in Deutschland, fällt auf, dass sie überhaupt nicht wissen, welche gute Beziehungen ihr Heimatland zu Israel und den USA hat – sie liefen mit stolzgeschwellter Brust durch die Gegend und waren ganz stolz auf ihren Erdogan, der nicht so ein „Arschkriecher“ [pardon: Originalton] sei wie Merkel.

Man merkt: Die Türken haben von der wirklichen Politik ihres Landes sehr wenig Ahnung Ein, zwei markige Sprüche und sie  sind hin und weg. Man darf gespannt sein, ob Erdogans Wahltaktik aufgeht.

Eigene Anmerkung: Da wir heute alle arbeiten müssen, bleibt das bis heute abend der einzige Blogeintrag.

4 Kommentare zu „Erdogans Wahltaktik“

  • Sir Toby:

    „Man merkt: Die Türken haben von der wirklichen Politik ihres Landes sehr wenig Ahnung“

    Die Türken haben generell sehr wenig Ahnung.

  • Die haben schon Ahnung, von Dingen die sie interessieren. Deutsche Kultur und Lebensart gehört jedenfalls nicht dazu.

    OT: Falls es DK interessiert: Ich habe noch ein wenig Recherche betrieben und einen kleinen „Nachschlag“ zur Demo vom 17.01.2009 geschrieben.

  • Anna Luehse:

    Israel Shamir schreibt in seinem Buch Blumen aus Galiläa: Der Stierkampf ist eine passende Metapher für den ergebnislosen Kampf um Bürgerrechte in Palästina.
    Ich teile nicht in allem seine Ansichten, finde jedoch das Beispiel sehr anregend und im Zusammenhang mit den Geschehnissen hier bei uns nachdenkenswert. Deshalb stelle ich die Metapher hier ein.

    Zitat: Die Tribünen über der Arena sind in zwei Sektionen eingeteilt. In der sombra applaudiert die gehobene Klasse kühl der Show. Sie sind die wichtigen Leute und ein Matador gibt sein Bestes, um ihnen seine Kunst vorzuführen. Im so!, unter der direkten Einstrahlung der pyrenäischen Sonne, feiern die einfachen Leute; sie trinken Sangria aus Eimern, teilen ihr mitgebrachtes Essen mit Fremden und singen die Lieder von St. Fermin. Sie lieben den Stierkampf ebenso, doch auf ihrer Seite des Rings sieht man nicht viel von dem, was in der Arena vor sich geht.
    Der Matador arbeitet unglaublich nahe am Tier und verlagert nur leicht sein Gewicht, um den tödlichen Hörnern auszuweichen. Mangelte es dem Tier nicht an Vernunft, hätte ein Mensch nur eine geringe Chance, die Begegnung mit einem Stier zu überleben. Doch dieser ist von dem roten Tuch, der muleta, fasziniert, die der Matador vor ihm hin und her schwenkt. Anstatt den Matador anzugreifen, stürzt der Stier sich auf das Tuch. Am Ende des Kampfes steht der Stier still, müde von den vergeblichen Anstrengungen, frustriert von den vergeblichen Angriffen auf das unbesiegte rote Tuch; er senkt seinen Hals und wartet auf den gnadenbringenden Stahl.
    Die jüdischen Siedlungen inmitten der palästinensischen Bevölkerung sind das rote Tuch. Die Siedlungen ärgern uns, da sie die biblische Schönheit des Hochlandes zerstören. Sie ärgern uns auf Grund ihrer sichtlichen Ungerechtigkeit, da sie nur für Juden zugänglich sind und ein Nichtjude nicht einmal ihre Grenzen überschreiten darf. Sie ärgern uns, denn sie sind der Grund für getrennte Straßen, die nur für Juden bestimmt sind. Sie ärgern uns auf Grund des provokativen Verhaltens der Siedler, die ihr Bestes geben, um ihre nichtjüdischen Nachbarn zu erniedrigen. Sie ärgern uns, weil sie Olivenbäume durch hässliche Plattenbauten ersetzen. Daher gehen wir auf sie los, während der Matador uns ausweicht und die wichtigen Leute applaudieren.
    Lenken wir einmal den Zorn des Stieres von der verwirrenden und ärgerlichen muleta ab. Die ständige Konzentration auf die Siedlungen ist eine Ablenkung. Man kann jederzeit, sogar in jüdischen Zeitungen, im Haaretz oder in der New York Times, die illegalen Siedlungen kritisieren, sofern man sich nicht darüber hinaus äußert. Doch hinter dem roten Tuch steht ein Mann. Und dann gibt es diejenigen, die ihn beauftragt haben, gegen den Stier zu kämpfen. Der Matador ist der Staat Israel. Ohne die israelische Kriegsmaschine, die dahinter steht, würde keine Siedlung auch nur einen Tag lang überleben. Wenn die eingeborenen Bewohner Hebrons monatelang in ihren Häusern eingesperrt sind, so wird diese Ausgangssperre von der israelischen Armee auferlegt und nicht von den 400 jüdischen Siedlern. Doch es sitzt ein Mann in der sombra, der den Matador befehligt. Israel könnte die Schreckenstaten ohne ausländische Unterstützung nicht begehen.

  • […] Erdogans Wahlkampftaktik scheint glänzend zu funktionieren. Ich wäre nicht überrascht, wenn es zwischen den  Regierungschefs intern  abgesprochene “Stillhalteabkommen” gibt [„heute beschimpfst du mich, morgen ich dich“], damit jeder seinen eigenen “Urnenpöbel” entsprechend bedienen kann. […]

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