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Alles nur gefälscht

Das ist ein Ding.

Vor Weihnachten machte eine e-post die Runde, die die Polizei in Brandenburg und Berlin in Unruhe versetzte: Ein Polizeidirektor mit dem Namen Adalbert Spahn warnte darin vor rechtsextremistischen Angriffen  auf Polizisten . In Trier seien drei Skinheads nach einer Messerattacke auf Polizisten festgenommen worden – dabei habe man eine „Adreßliste von zwanzig Streifenpolizisten und zehn Kriminalbeamten“ gefunden und  Pläne für eine  „Aktion zur Rettung des arischen Blutes“.

Der Fall Mannichl  springt dabei natürlich in’s Auge, weil er dem angedrohten Szenario fast exakt entspricht  – und sein Name tauchte in dieser e-post  auch auf. Deshalb verbreitete sich die e-post  innerhalb verschiederner Polizeikreise sehr schnell.

Nur: Die e-post ist eine Fälschung – wie der Berliner Staatsschutz aber erst jetzt und mit erheblicher Verzögerung  feststellte. Weder gibt es einen Adalbert Spahn noch eine „Aktion zur Rettung des arischen Blutes“. Laut einem Beamten des Berliner LKA hätten allerdings zwei, drei Anrufe ausgereicht, um die Fälschung aufzudecken.

Hier der ausführliche Artikel in der Morgenpost

6 Kommentare zu „Alles nur gefälscht“

  • BerlinerJung:

    Ich lach mich scheckig, irgendwie sebnitzt es ganz gewaltig. Ist sowieso verdächtig ruhig um den Lebkuchenman geworden.

  • Fabian:

    Die Kernfrage lautet also: Wusste Mannichl bei seiner Zeugenaussage, dass die e-post eine Fälschung ist – ja oder nein?“

    Der Brief wurde erst nach dem Attentat (13.Dez.) verschickt.

  • Wahr-Sager:

    In der aktuellen Ausgabe von eigentümlich frei äußert sich André F. Lichtschlag zum Fall Mannichl bwz. dem Verhalten der Politiker und Medien wie folgt:

    … Vor 20 Jahren, im Januar 1989, hatten Politik und Medien der DDR ein ähnliches Ansehen im Volk wie heute. Politiker und Journalisten gelten längst wieder als dauerlügende, am wenigsten angesehene, ja meistgehasste Berufsgruppe. Zehn Monate später öffnete sich die Mauer…

    Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft:

    Es gibt keinerlei Grund bei der rechten Szene, die Sektkorken knallen zu lassen. Ein Ermittlungsansatz von mehreren Monaten bei einem Kapitalverbrechen ist überhaupt nichts Ungewöhnliches. Eins ist jedenfalls sicher: Am Schluß kriegen wir sie alle.

  • @Fabian

    Ja, schon korrigiert. Eine Implikation bleibt trotzdem – ist der Urheber dieser gefälschten e-post in Polizeikreisen zu finden? Es scheint, als gingen beim „Kampf gegen Rechts“ alle Grundlagen sauberer Ermittlung zum Teufel.

    Das erinnert mich an das Bekennerschreiben, das kurz nach dem Wohnhausbrand in Lu beim Mannheimer Morgen einging – da wusste man aber sehr schnell, dass das ein Trittbrettfahrer war.

  • gast:

    Der Mannichlfall wird sich im Sand verlaufen und dann als rechtesextremistische Tat weiterverbreitet werden. Hat mit der Synagoge geklappt und wird hier genauso laufen.

  • frank:

    Zumindest wurde diese Lügengeschichte in den Medien nicht so aufgebauscht wie der Mannichl-Fall. Und es gibt glücklicherweise bei den Staatsdienern noch genügend Leute, die an der Wahrheit interessiert sind. Es besteht also noch Hoffnung, sonst wären die Ungereimtheiten bei Mannichls Geschichte nie aufgedeckt worden. Man hätte einfach zwei Unschuldige als Täter verurteilt und die entsprechenden Beweise gefälscht. Es gibt also noch genügend Menschen, die nicht in der Lügenindustrie mitmachen.

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