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GM und Opel: Deutschland wird erpresst

Einen interessanten Beitrag hatte  MMNews. Darin wird die These aufgestellt, daß GM  Opel – und damit Deutschland – regelrecht erpresst. Was bei Saab in Schweden nicht funktionierte – die schwedische Regierung ließ Saab ungerührt in die Pleite marschieren – scheint bei Deutschland hervorragend zu klappen.

Rüttgers Reise in die USA und eine Reihe anderer deutscher Politiker, die sich als Helfer in der Not fast überschlagen, sind ein untrügliches Zeichen.

Opel: GM erpresst Deutschland

7 Kommentare zu „GM und Opel: Deutschland wird erpresst“

  • Der Klaus:

    Die Neosozialisten entdecken den Arbeiter wieder, selten so gelacht. Vor ein paar Monaten gab es auf NDR oder WDR oder irgendeinem anderen Staatssender eine Sendung über das Jobwunder Zeitarbeit, wobei ein Journalist für ein Jahr durch die Tretmühle ging. Opel kam auch vor, und zwar wurde den Lehrlingen kalt grinsend klargemacht das für sie das Arbeitsleben nur auf zwei arten beginnen wird. Entweder Zeitarbeit in der Opel eigenen Leihbude für einen Appel und ein Ei, oder Arbeitslos. Meine Sympathie für Opel wuchs ins unendliche. Andere Firmen waren aber nicht besser. Chemiegigant Bayer z.b. bezahlte den eigenen Leihrobotern noch nicht mal schichtzulagen, und der Journalist der sich in Wallraff manier als Zeitarbeiter tarnte wurden noch ein paar Tage gestrichen bei denen er angeblich nicht da war. Am ende kamen weniger als 500 Euro für die ersten drei Wochen raus, bei drei Schichten, die genaue Zahl weiss ich nicht mehr. Die abrechnung wurde in die Kamera gehalten, für die ungläubigen.
    Und nun rasten die Politiker aus und rasen durch die Weltgeschichte um noch mehr Geld, das auch diese Leiharbeiter erwirtschaftet haben, wieder diesen Banditen in den Rachen zu schmeissen. Wozu? Damit dieselben wieder für Lau sich den Arsch abrackern können und die Eliten weiter Kasse machen? Darum scheint es wohl zu gehen.   
    Vor zwei Jahren oder so ähnlich, hatte Opel schon mal einen Riesenverlust und damals sind noch ein paar bekloppte losgerannt und haben die Rüsselsheimer Nuckelpinnen gekauft, aus Solidarität. Ich fand das schon damals lächerlich, den wenn ein Konzern nichts vernünftiges mehr produziert und sehenden Auges gegen die Wand rast, dann weg damit. Wurtschaftswunder sentimentalitäten sollten jetzt nichts mehr zählen und Opel ist schon lange patient.

    Ausserdem trift es die Autowirtschaft nur deshalb so hart weil die ausgebufften Konzernstrategen ja wie die armen Irren ins billige Ausland gerannt sind, und hier nur Arbeitslose und geringverdiener zurückliessen. Ich frage mich schon seit Jahren wer eigendlich diese millionen von Autos die aus den Fabriken in Ungarn, Polen, Rumänien, und, ach ja, Deutschland rollen. Ich jedenfalls nicht.  Ein zusammenbruch dieses Kartenhauses war schon lange überfällig. Das jetzt die Leute und Konzerne die ausserdem noch vor jeglicher art von Steuern geflohen sind und sich Arm gerechnet haben (besonders wiederwärtig weil offen und geradezu aggressiv: VW und Mercedes) jetzt nach genau diesem Staat schreien entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

    Ich kann nur sagen, lasst diese Trottel auf die Schnauze fallen. Die Leute werden sowieso früher oder später Arbeitslos sein, aber dann werden wenigstens nicht noch mehr Steuermilliarden versenkt. Ausserdem wäre das mal ein Weckruf das die Konzerne gfälligst für sich selber zu sorgen haben, und nicht mehr als Wirtschaftshasardeure alles verkaspern können und am Ende dann doch wieder die onehin ausgebeuteten für alles gerade stehen.

    Am das ist wohl im Lande der Merkels zuviel verlangt.

  • Selbstverständlich wäre es besser, den unsäglichen Opel-Mutterkonzern GM einfach auflaufen zu lassen. Nichtsdestotrotz gibt das schwere Kollateralschäden.

  • @Klaus

    Wenn das Finanzdesaster ein Gutes hat, dann doch das: Es entlarvt die Sprüche vom „freien Markt, der alles regelt“ als Sprüchlein in guten Zeiten.

    Sobald der Markt nämlich tatsächlich regeln würde – im Falle von Fehlverhalten und Fehlentscheidungen eben Bankrott von Firmen und Banken – wird nach den Regierenden geschrieen, das Geld der Steuerzahler gefälligst an die „bedrohten Firmen und Banken“ zu verteilen.

    Natürlich immer mit dem Hinweis, dass es  – im Fall einer Verweigerung – noch viel dramatischer käme. Hier wird dann das berühmte „alternativlos“ bemüht, das mittlerweile JEDE Entscheidung als Attribut beigefügt bekommt

    Solange aber Regierungen mehr Angst vor dem Bankrott von Firmen und Banken haben, als die Firmen-und Bankeninhaber selbst, solange werden Hasardeure und Spekulanten weiter agieren. Sie wissen ja, dass im Endeffekt der Steuerzahler schon zur Kasse gezwungen werden wird. Man muss nur groß genug sein.

  • Sir Toby:

    „Solange aber Regierungen mehr Angst vor dem Bankrott von Firmen und Banken haben, als die Firmen-und Bankeninhaber selbst, solange werden Hasardeure und Spekulanten weiter agieren. Sie wissen ja, dass im Endeffekt der Steuerzahler schon zur Kasse gezwungen werden wird. Man muss nur groß genug sein.“

    Nach Lehmann-Brothers stimmt das aber nicht mehr so ganz, oder?

  • @ Sir Toby

    Lehmann Brothers hat man deshalb abschmieren lassen, weil die Verluste für die USA minimal waren.  Lehmann Brothers Kundenstamm rekrutierte sich vor allem aus Europa. 

    Ich füge mal zwei Links bei:
    KfW überweist Lehman zum Konkurs 300 Millionen
    Lehman und die Folgen: Die Lehman Pleite verursacht einen Schaden von 300 Milliarden Dollar – ausserhalb der USA! Deshalb wurde Lehman nicht durch die FED gerettet

    Ich denke, wir sind in einem handfesten Wirtschafts-und Handelskrieg, der aber zwischen den industrialisierten Staaten nicht [mehr] mit Schiffen, Panzern und Bomben geführt wird, sondern via Banken, Währungen und Finanzspekulanten.

  • Sir Toby:

    # Judith

    Hab grad mal in den Link von Anna Luehse (Andreas Claus-Video) reingeschaut – da wird dasselbe als Grund für den Exitus von Lehmann angegeben. Sorry, das wußte ich nicht.

    „Ich denke, wir sind in einem handfesten Wirtschafts-und Handelskrieg, der aber zwischen den industrialisierten Staaten nicht [mehr] mit Schiffen, Panzern und Bomben geführt wird, sondern via Banken, Währungen und Finanzspekulanten.“

    Ich denke, wir sind immer irgendwie in einem Wirtschafts- und Handelskrieg. Es gibt eben, wie in einem klassischen Krieg ja auch, nicht nur die eigentlichen Schlachten, sondern der größere Teil sind die Phasen dazwischen. Im Schulbuch ist dann natürlich nur von der Schlacht ,als Entwicklungsknoten sozusagen, die Rede. Und wenn man sich vorstellt, dass es unter den Entwicklungsknoten auch kleine und große gibt, dann sind wir diesbezüglich jetzt eben in einem richtig großen gelandet. Und dass die USA jetzt versuchen auf andere abzuwälzen, was sich eben abwälzen läßt … nun ja, ich bezweifle, dass wir uns im umgekehrten Fall anders verhalten würden. Und wir sollten auch nicht heuchlerisch werden: Wir haben Jahre und Jahrzehnte davon profitiert, dass die Amis über ihre Verhältnisse gelebt haben … und die Japaner … und die Chinesen …. und alle anderen, die in die USA exportiert haben. Da war von Moral keine Rede.

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