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Hassobjekte einer dekadenten Gesellschaft

Bischof Richard Williamson kann tun, was er will,  daran Interessierte wollen ihn noch lange als Haßobjekt in der antisemitischen Ecke genießen. Doch Williamson alleine reicht nicht – die ganze Pius-Bruderschaft wird jetzt in die braune Ecke geschoben und soll gefälligst vom Inlandsgeheimdienst überwacht werden.

Ist auch logisch: Wer in endlosen Kopulationsstories, Bäumchen-Wechsel-Dich-Partnerschaften, Massenabtreibungen und Konsumschweinchenalltag nicht das Allesseligmachende des Lebens zu erblicken vermag – der kann nur ein Feind der Wirtschaft und der Demokratie sein.

Demokratie à la BRD.

Wer denkt der rennt, wo Schwachsinn keift, da bleibt kein Mahner ungeschor’n. Und wenn der Mob zu Steinen greift, hat Logik sowieso verlor’n.

27 Kommentare zu „Hassobjekte einer dekadenten Gesellschaft“

  • virOblationis:

    Im Welt-Artikel heißt es:
    „In der Erbmonarchie sieht er (sc. P. Schmidberger) eine solche Voraussetzung (sc. die einer legitimen Regierung) als erfüllt…. Übrigens nahmen die Nationalsozialisten wie Schmidberger Bezug auf den Römerbrief des Apostels Paulus. Diese Aussage Schmidbergers ist eindeutig verfassungsfeindlich.“ – Wahrscheinlich dann auch die des hl. Paulus selbst in seinem Römerbrief (gemeint ist Kap. 13 Anfang), nicht wahr?

    Man braucht den Umsturz gar nicht zu planen. Nach ansicht des Vf.’s reicht es schon, wenn man Gedanken hegt, die nicht von der parlamentarischen Demokratie als allein seligmachender Staatsform ausgehen verfolgt werden? Nach Ansicht des Vf.’s ist es wohl so: „Es wird deshalb dringend Zeit, dass sich der Verfassungsschutz diese Vereinigung ansieht.“

    Wie ist es dann noch möglich, sich mit unserer Geschichte, dem Hl. Röm. Reich Deutscher Nation zu beschäftigen, ohne sogleich voller Mißfallen das tausendjährige Fehlen des Parlamentarismus westlicher Prägung zu beklagen?

    Es wäre vieles noch zu sagen. Doch kurzum: Es wäre doch eine grauenhafte Vorstellung, wenn die gesamte Geschichte, alle Gedanken normiert würden von der parlamentarischen Demokratie, die gerade einmal ein paar in unserem Lande Jahrzehnte herrscht. Sie sollte nun der Universalmaßstab sein?

    Der Vf. geht selbst darüber noch hinaus: Nicht einmal die Todesstrafe, die in den USA, immerhin der westlichen Vormacht, doch noch praktiziert wird, darf man befürworten, obwohl sie der parlamentarischen Demokratie nicht grundsätzlich widerspricht. Also ist nicht einmal die parlamentarische Demokratie der Gradmesser? Nein, es ist der augenblicklich hierzulande gerade vorherrschende gesellschaftliche Zustand.

    Da denke ich mit Heraklit: Nur getrost, kein augenblicklicher Zustand läßt sich festhalten, panta rhei.

  • virOblationis:

    Korrektur – Der zweite Absatz muß lauten:
    Man braucht den Umsturz gar nicht zu planen. Nach Ansicht des Vf.’s reicht es schon, wenn man Gedanken hegt, die nicht von der parlamentarischen Demokratie als allein seligmachender Staatsform ausgehen. “Es wird deshalb dringend Zeit, dass sich der Verfassungsschutz diese Vereinigung ansieht.” – Die Diskussion darüber hat vor kurzem allerdings schon stattgefunden, was dem Vf. wohl entgangen ist. – Wenn man denkt wie er:

  • Wahr-Sager:

    Jetzt haben sie endlich wieder eine Sau gefunden, die man durchs Dorf jagen kann.

  • @ virOblationis

    Je mehr dieses BRD-System in die Legitimations-Krise gerät, um so mehr beißt es um sich. Ich befürchte, diese Hetzjagd auf Williamson und die Pius-Brüder soll die Masse – so bitter das für die Pius-Brüder ist – von den aktuellen Krisen [Erodierung des Vertrauens in Parteien und Institutionen, Finanzdesaster, Bürgerkriege dank Multi-Kulti-Faschisten etc.]  ablenken.

    Ich könnte mir vorstellen, dass die Pius-Brüder die Überwachung durch den Inlandsgeheimdienst gelassen sehen – ihr „Chef“ ist ein anderer  und der hat schon ganz andere Plagen als Prüfung geschickt. 😉

  • Ich habe übrigens die Pius-Bruderschaft in „Quer verwiesen“ verlinkt. Ich denke, das ist der richtige Zeitpunkt dafür.

  • virOblationis:

    @ Judith
    Das kann man wohl sagen: „Christiani ad leones!“ (Christen vor die Löwen!)

    Übrigens ist die Kommentarfunktion der Welt zu diesem Artikel nach nicht einmal zwei Stunden am Nachmittag geschlossen worden wegen Verstößen gegen die Nettiquette; gemeint ist wohl das Fehlen, jeglicher positiver Meinungsäußerungen. – Was für eine Kluft zwischen veröffentlichter Meinung und gemeinem Volk!

  • Wahr-Sager:

    test

    Ich hab dich und deine drei Posts eben in der Spam entdeckt und rausgefischt. Judith

  • @vir Oblationis

    Mir ist aufgefallen, dass das Springerblatt generell die Kommentarfunktion bei Themen schließt, von dem es ahnt, dass der „Pöbel“ die veröffentlichte Meinung einer selbsternannten Elite so nicht teilt.

  • Kritik an der Demokratie…hmm.
    Aber Kritik an wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen muss doch wohl erlaubt sein, ohne dass solche Mechanismen in Gang getreten werden?
    Und die Forderung nach der Todesstrafe erst recht!

  • @ Nörgler

    Ja, müsste. Aber du argumentierst rational und – so ist meine Einschätzung – hier geht es nicht um rationale Gründe sondern um ideologische.

    Dazu braucht man sich nur die Wut – und Hassausbrüche anschauen, die, schlecht kaschiert, seit ca. drei Wochen von den MSM kolportiert werden.

    Ich muss los – wir haben eine Versammlung und ich bin sowieso schon spät dran. Marina ist in einer halben Stunde am PC und schaltet bei Bedarf frei.

    Schönen Abend noch allen.

  • gast:

    Die selbe Spezie, die jetzt gegen die Pius hetzt hat unter  Hitler gegen Juden gehetzt.  Diese Kriecher und Hetzer  sind die selben über die Jahrhunderte geblieben.

  • Tobias:

    Alle ein, zwei Jahre wird dieses Spielchen veranstaltet. Hohmann, Herman jetzt dieser argentinische Außenseiter-Geistliche, von dem vorher noch niemand gehört hatte. Den Zielfiguren dieser anti-antisemitischen Rituale ist eines immer gemeinsam: sie sind im Sinn einer sicherheitsrelevanten Gefahr völlig harmlos. Zumeist sind sie darüber hinaus intellektuell nicht besonders auffällig, was es leichter macht, ausschließlich über sie, nicht mit ihnen zu reden.
    Gleichzeitig werden werden tatsächlich sicherheitsrelevante antidemokratische Tendenzen – wie z.B. von den islamischen Zuwanderermillieus ausgehend – heruntergespielt. 
    Offensichtlich ist also, dass es in der inszenierten Empörung über den Pius-Bruder Williamson nicht um eine Bekämpfung des Antisemitismus geht sondern ein politisch-emotionales Wellnessprogramm verabreicht wird. Das braucht jede Gesellschaft, um ein Mindestmaß an Zusammenhalt zu schaffen – und ich glaube, BRD hat das bitter nötig.

  • Tobias:

    Alle ein, zwei Jahre wird dieses Spielchen veranstaltet. Hohmann, Herman und jetzt dieser argentinische Außenseiter-Geistliche, von dem vorher noch niemand gehört hatte. Den Zielfiguren dieser anti-antisemitischen Rituale ist eines immer gemeinsam: sie sind im Sinn einer sicherheitsrelevanten Gefahr völlig harmlos. Zumeist sind sie darüber hinaus intellektuell nicht besonders auffällig, was es leichter macht, ausschließlich über sie, nicht mit ihnen zu reden.Gleichzeitig werden tatsächlich sicherheitsrelevante antidemokratische Tendenzen – wie z.B. von den islamischen Zuwanderermillieus ausgehend – heruntergespielt. Offensichtlich ist also, dass es in der inszenierten Empörung über den Pius-Bruder Williamson nicht um eine Bekämpfung des Antisemitismus geht sondern ein politisch-emotionales Wellnessprogramm verabreicht wird. Das braucht jede Gesellschaft, um ein Mindestmaß an Zusammenhalt zu schaffen – und ich glaube, BRD hat das bitter nötig.

  • Wahr-Sager:

    @Tobias:

    Das braucht jede Gesellschaft, um ein Mindestmaß an Zusammenhalt zu schaffen – und ich glaube, BRD hat das bitter nötig.

    Sorry, aber das verstehe ich jetzt nicht. Jede Gesellschaft braucht eine Sau, die durchs Dorf getrieben wird, damit sie (die Gesellschaft) nicht auseinanderfällt?

  • Mal ehrlich, ich finde es eigentlich richtig, dass Williamson entsprechende Verachtung wegen seiner Äußerungen entgegenschlägt.

    Wo ich jedoch kotzen könnte, ist, dass unsere Gutmenschen nicht locker lassen können, den Papst ins antisemitische Licht zu rücken, vollkommen Fakten ignorierend, hat doch die Kirche sehr viel für den Dialog zwischen Christen und Juden getan.

    Man merkt in dieser Sache auch wieder einmal, dass über die Kirche jeder Mist ausgekippt werden darf, weil jeder genau weiss, dass es folgenlos bleibt. Die katholischen Priester werden ihre Gläubigen nämlich nicht zum Aufstand anstacheln und es werden auch keine Botschaften angezündet und zum Flaggen verbrannt.

    Die Kirche ist halt zivilisiert. Genau deswegen trauen sich auch jetzt all die Opportunisten heraus und schimpfen den Papst einen Antisemiten, während sie sonst das ganze Jahr die Fresse halten, wenn es um die Ausschreitungen gewalttätiger Muslime geht.

    Die sind für unsere Gesellschaft nämlich weitaus gefährlicher, als die Spinner der Pius-Bruderschaft, für die sich jahrzehntelang kein Schwein interessiert hat.

  • Sir Toby:

    # Alexander L.

    „Mal ehrlich, ich finde es eigentlich richtig, dass Williamson entsprechende Verachtung wegen seiner Äußerungen entgegenschlägt.“

    Was hat er nochmal konkret geäußert?

    # Wahr-Sager

    „Sorry, aber das verstehe ich jetzt nicht. Jede Gesellschaft braucht eine Sau, die durchs Dorf getrieben wird, damit sie (die Gesellschaft) nicht auseinanderfällt?“

    Jede Gesellschaft braucht eine in gewissen Abständen immer wieder erneuerte Erfahrung ihrer selbst als einer Einheit. Das läßt sich konstruktiv erreichen  beispielsweise über den Aufbau von etwas, dass alle bejahen – und sich eben dann in der gemeinsamen Bejahung als Einheit erfahren.

    Oder destruktiv in der gemeinsamen Ablehnung von etwas – das sind dann die Inhalte der sogenannten gesellschaftlichen Tabus. Die letztere Methode ist einfacher/leichter, weswegen sie öfter benutzt wird.

    Je häufiger aber versucht wird eine Erfahrung gemeinsamer Identität zu produzieren, desto nötiger scheint sie zu sein. Was wiederum auf das Maß an innerem Zerfall der Gesellschaft schließen läßt.

    Wenn alle 2 Jahre – wie Forist Tobias angemerkt hat – in einer entsprechenden symbolisch-medialen Aktion einmal wieder der Nationalsozialismus vernichtet wird, dann ist das nicht gerade ein Hoffnungszeichen für den inneren Zusammenhalt dieser Gesellschaft. Dass dabei dann die, die diese Verhältnisse erst herbeigeführt haben, genau diese Verhältnisse dann indirekt beklagen gehört zu den üblichen Ironien der Geschichte.

  • „“ Jede Gesellschaft braucht eine Sau, die durchs Dorf getrieben wird, damit sie (die Gesellschaft) nicht auseinander fällt?““

    alte Tradition>>> Atonement, Scapegoat, Sündenbock, Opferlamm…

    eingeführt um die Sünden der Gemeinschaft symbolisch aufgeladen zu bekommen und dann im Beisein der nun rein gewaschenen Sünder vernichtet wurde.
    Die alten Hebräer waren wohl schon so verdorben, dass diese Tradition eingeführt werden musste und sich bis in unsere heutige Zeit und  Kultur tief eingebettet hat.
    Bei den Ziegen(Sünden)böcken band man ihnen Leuchtfackeln an die Hörner und jagt sie in die Wüste.
    Opferlämmer wurden durch schächten schön langsam ins Jenseits befördert.
    In jeden Falle ein blutrünstiges Spektakel, catering zu den verworfenen Empfindungen dieser Zeit.
    Aber was sage ich, stimmt ja heute noch genauso…

    Untergang und Verderb war diesen garantiert, wahrend die „Reingewaschenen“ ihr Sündenregister gelöscht bekamen und dann fit für neue Untaten  waren. Tierschutzvereine gab es damals nicht.
    Nothing new under the sun!

  • virOblationis:

    Eine Meldung auf kreuz.net ( http://www.kreuz.net/article.8755.html )
    Deutschland. Die beiden Grundschulen der Priesterbruderschaft St. Pius X. in Baden-Württemberg arbeiten nicht verfassungswidrig. Der christdemokratische Innenminister von Baden-Württemberg, Heribert Rech, will die beiden Schulen nicht überprüfen. Das sagte er am Freitag in Stuttgart: „Es liegt nichts auf dem Tisch, was ein solches Vorgehen rechtfertigen würde.“ Es müßte für eine Überprüfung schon alleine aus rechtlichen Gründen „handfeste Anhaltspunkte“ geben. Rech reagierte auf eine Presseaussendung der kirchenfeindlichen, baden-württembergischen Sozialdemokraten vom Donnerstag. Die Genossen hatten, um das Anti-Pius-Pogrom in den Medien anzuheizen, eine Überprüfung der Schulen gefordert.

  • Wahr-Sager:

    @Sir Toby:

    Oder destruktiv in der gemeinsamen Ablehnung von etwas – das sind dann die Inhalte der sogenannten gesellschaftlichen Tabus. Die letztere Methode ist einfacher/leichter, weswegen sie öfter benutzt wird.

    Das Grundprinzip ist mir verständlich, aber so, wie Tobias sich geäußert hat, hörte es sich an, als ob die BRD eine Erfahrung dieser Art in direktem Bezug zu einem „politisch-emotionalen Wellnessprogramm“ braucht.
    Ein Zusammenhalt der Gesellschaft auf Kosten anderer kann keine Lösung sein.

  • @virOblationis

    Na ja, wer weiß wie lange Rech die Position noch durchhält. Wenn die Merkel-CDU bloß einen lauen Gegenwind von der rot versumpften Bande bekommt knickt sie sie doch schneller ein als ein Grashalm im Wind.

    Marina vom DK-Team

  • Wahr-Sager:

    @Canuck:
    Danke für die Erörterung. Mir fällt zu Williamson immer noch das Mittelalter ein, in dem als Hexen bezeichnete Frauen verfolgt, gefoltert und ermordet wurden, weil sie angeblich im Bund mit dem Teufel gewesen und auf Besen reitend gesichtet wurden (Augenzeugen!). Der Mob ist unverändert und hält „Holocaust-Leugner“ für grundböse; sie müssen genauso wie Hexen zur Strecke gebracht werden, damit Ruhe einkehrt.

  • Sir Toby:

    # Wahr-Sager

    Michael Klonovsky hat den bunzelrepublikanischen ‚Kampf gegen Rechts‘ ironisch als politisch-emotionales Wellnessprogramm bezeichnet; ich nehme an, Forist Tobias hat den Terminus von ihm übernommen.

  • Sir Toby:

    # virOblationis

    „Die beiden Grundschulen der Priesterbruderschaft St. Pius X. in Baden-Württemberg arbeiten nicht verfassungswidrig.“

    Sie existieren. Und sie arbeiten. Das ist verfassungswidrig genug!

  • Wahr-Sager:

    @Sir Toby:
    Ja, wird wohl so sein. Der (sehr gute) Artikel von ihm ist mir bekannt.

  • virOblationis:

    @ Marina, Sir Toby

    Hoffentlich werden trotzdem noch recht viele Jahrgänge dort ihrer Schulpflicht nachkommen können.

  • Sir Toby:

    # virOblationis

    Nachtrag: Mein kurzer Kommentar zu ihrem Kommentar war natürlich ironisch gemeint – ich hoffe doch, dass das bemerkt wurde.

  • virOblationis:

    @ Sir Toby

    Gewiß. ; )

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