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Im Osten brennt es

Vom Baltikum bis Bulgarien bricht das BIP ein: Die Arbeitslosigkeit explodiert, Löhne und Gehälter werden radikal gekürzt, der Währungswert erodiert und Estland, Litauen, Rumänien, Bulgarien und Ukraine droht der Staatsbankrott.

In Litauen, Bulgarien und Lettland kam es schon zu Straßenschlachten zwischen Polizei und Demonstranten, die den Rücktritt ihrer Regierungen forderten. Vorige Woche brach die lettische Regierungskoalition auseinander.

Aufruhr im Osten

Eu-Schulze [SPD] hat bereits deutsche Finanzhilfen für schwächelnde EU-Staaten gefordert und Merkel verkündet ihrerseits „Solidarität mit den Armen“.

Wie die europäischen Winkel der Advokaten die ‚No bail out‘-Klausel im Maastrichter Vertrag aushebeln werden, dürfte ein interessantes, weiteres Lehrstück werden. Dass wir Deutschen aber – entgegen dem Maastrichter Vertrag – für die Schulden anderer Länder zu Kasse gequetscht werden, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

9 Kommentare zu „Im Osten brennt es“

  • Sir Toby:

    Man muß auch die Vorteile sehen; dafür dürfen wir uns dann sicher von einem Herrn aus Kenia oder Saudi-Arabien oder einer Dame aus Irgendwo-in-Afrika anhören, dass sie äußerst besorgt sind bezüglich der Wahrung der Menschrechte der bei uns lebenden Eroberer (vulgo: Einwanderer). Und das Schlimme ist, wir können nicht einmal mehr mit einem angemessenen Bückling reagieren, da  unsere natürliche Fortbewegungsart ja bereits das Kriechen ist. Andererseits hat auch dieses wieder Vorteile: Erstens kann, wer immer auf Knien wandelt selten tief fallen – und es regnet ihm auch nicht in die Nase. Man sieht: Es kommt einfach auf den Blickwinkel an.        😆

  • Volker:

    Alles, was man da oben auf der Karte sieht, ist schon fast pleite:

    * Der ganze Osten bestehend aus Polen, Estland, Litauen, Rumänien, Bulgarien, Ukraine.

    * Die PIGS-Staaten Portugal, Italien, Griechenland und Spanien

    * England ist superpleite

    * Selbst Österreich und die Schweiz sind in Schwierigkeiten, weil sie zuviel Geld in den maroden Osten der EU gesteckt haben und nun ihre Kredite nicht mehr bezahlt bekommen.

    Und Deutschland? Ist wegen der HRE auch schon am Ende. Viel mehr können die gar nicht bezahlen, selbst wenn sie wollten. Die HRE wird nämlich auch in den nächsten Monaten immer wieder für Schlagzeilen gut sein, mal hier 20 Mrd, mal da.

    Meiner Meinung nach ist Europa bankrott. Sie geben es nur nicht zu. Mein Geld habe ich zu großen Teilen schon in Sachwerte, also Gold, umgewandelt. Auf den Euro gebe ich keinen verdammten Cent mehr. Der ist fertig.

  • Die No-Bail-Out-Formel ist doch schon längst ausgehebelt. Und zwar duch Verordnung Nr. 332/2002 vom Februar 2002: Nach dieser Verordnung erhält jedes EU-Land, das KEINE Euro-Währung hat, in Krisenzeiten finanzielle Hilfe.

    Die Verordnung sah vor, dass die EU-Kommission Anleihen von bis zu zwölf Milliarden Euro aufnehmen darf, um Finanzhilfe zu leisten. Noch 2005 meinte die EU-Kommission, diese Obergrenze reiche aus, „um den Bedarf mehrerer Mitgliedstaaten gleichzeitig zu decken“. 2008 ist dann eine weitere Erhöhung der Obergrenze gefordert worden. Wer den Bericht über die „Bad Bank“ von 2003 gelesen hat, glaubt da bestimmt nicht mehr nur an Zufall.

    Zum Abschluss: Elf Mitglieder der Europäischen Union benutzen den Euro NICHT – darunter Bulgarien, Tschechien, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen und Rumänien.

  • Anna Luehse:

    Zur Ergänzung: Andreas Clauss hat einen sehr informativen Vortrag gehalten, der auch für Laien sehr verständlich das Finanzgeschehen erklärt.
    Der Ton ist am Anfang schlecht, wird etwa ab Min. 3 dann gut.

    Er gibt auch zum Ende hin Lösungsvorschläge. Es lohnt sich die ganze Länge anzusehen.
    Jetzt hoffe ich, daß der Link funktioniert.

    http://www.videogold.de/vortrag-crashkurs-geld-und-recht-andreas-clauss/

  • AvK:

    Zwar verbiete der EU-Vertrag „einen Bailout eines Mitglieds der Währungsunion“, also eine Art Gemeinschaftshaftung für die Verbindlichkeiten eines einzelnen Landes. „Aber der Vertrag erlaubt auch eine Menge“, fügte Almunia augenzwinkernd hinzu. „Sofern der politische Wille vorhanden ist, werden die Politiker und Institutionen der Eurozone die richtige Lösung finden.“

    Damit müsste auch dem letzten klar sein, wie dieser widerwärtige Diktatur-Moloch arbeitet. Er ist ausschließich einer globalen Wirtschaft verpflichtet, die, nachdem sie die USA bis aufs Blut ausgequetscht hat, ein neues Aufmarschgebiet brauchte.

    Der desinteressierte Bürger tauscht sein bißchen Wahlmacht gegen entfallene Wartezeiten an den Grenzen  und einer  komfortableren Zahlweise im Urlaub ein. Oder, wie man hier bei uns sagt, für ein Appel und ein Ei.

  • Das war klar, dass wir irgendwann dafür blechen dürften. Mein Vorschlag: Warum kaufen wir uns nicht einfach ein paar dieser Länder? Auf Schulden scheint es zurzeit ja nicht anzukommen. Man könnte sich beispielsweise Ostpommern zurückkaufen!
    😉
    Und, wenn man gleich dabei ist, auch Mallorca, das wollte der deutsche Michel doch schon seit langem als 17. Bundesland.

  • Sir Toby:

    # Anna Luehse

    Bei mir hängt bzw. steht das Bild des Vortrages nach ca 20 min, während der Ton weiterläuft. Ist das bei Ihnen auch so gewesen?

  • Anna Luehse:

    @Sir Toby

    Nein, ich konnte den Beitrag bis zum Ende sehen. Bin technisch auch nicht so begabt, daß ich einen Rat geben könnte.

  • […] wie das monetäre Gegenstück zu Dantes Inferno – aber Staaten, die gefährlich nahe am Staatsbankrott entlang hangeln und Massenentlassungen sind bereits ebenso Realität, wie die Debatten um das Währungssystem. Da […]

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