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Slowenien in Titos Jugoslawien: Epizentrum des kommunistischen Terrors

Als ich wegen des Massengrabs in Slowenien ein wenig im Internet recherchierte, stieß ich auf  zwei  FAZ -Artikel zum Thema. Einer 2007: Massaker nach Kriegsende ; einer von 2004: Slowenien – ein Massengrab. Beide Artikel lassen an Deutlichkeit nichts mehr zu wünschen übrig

Verantwortlich für diese Verbrechen war der ehemalige jugoslawische Staatschef Josip Broz Tito. Vor und nach 1945 verbreitete er mit seinen Partisaneneinheiten und Todesschwadronen Angst und Schrecken unter der Zivilbevölkerung.

Nach 1945 wurden von den gefürchteten Todesschwadronen des heute zum Volkshelden stilisierten Tito mindestens eine Millionen Menschen bestialisch ermordet und größtenteils in Felsschluchten geworfen oder auf brachliegenden Feldern verscharrt. Mittlerweile haben auch die slowenischen Politiker die Kriegsverbrechen anerkannt, die durch Tito, seine Partisanen und den berüchtigten OZN [Odzek za zastitu naroda = Volksschutzabteilung] begangen wurden: Es gibt seit ein paar Jahren sogar eine offizielle „Regierungskommission für verheimlichte Massengräber“, aber die Frage nach den Tätern wird nur selten gestellt. Man vermutet, dass in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens noch hunderte Personen leben, die an Massenmorden beteiligt waren.

“… bereits im November 1944 wurden die Amerikaner in Rom über die Todeslisten der Partisanen in Slowenien informiert. Sofort nach dem Rückzug der Deutschen sollten 15.000 potentielle Regimegegner aus Laibach, 50.000 aus Triest und 41.000 aus anderen Teilen des Landes liquidiert werden. Bisher wurden in dem kleinen Slowenien 540 Massengräber entdeckt. Allein im Panzergraben von Marburg liegen mehr als doppelt so viele Menschen als in Srebrenica begraben, unter ihnen vermutlich Tausende Flüchtlinge, die die Briten in Bleiburg (Kärnten) den Partisanen ausgeliefert hatten. In zugeschütteten Bombentrichtern im Süden der Stadt sowie auf dem Bachern (Pohorje), dem Hausberg der Marburger, werden noch zahlreiche weitere Massengräber vermutet. Das Epizentrum des kommunistischen Terrors in Europa, sagt Jože Dežman, der Leiter der Kommission der slowenischen Regierung für die Massengräber und Direktor des Zeitgeschichtemuseums, lag in Slowenien…”

Im ehemaligen Jugoslawien war es tabu, über die Massenmorde Titos zu sprechen. Aber selbst die „Weltöffentlichkeit“ hielt still. Das Massaker von Bleiburg z.B. war bekannt – doch in Zeiten des Kalten Krieges, in dem sich Jugoslawien von Stalin abwandte, wurde es von westlichen Politikern kleingehalten. Der „Diplomatie“ wegen.

8 Kommentare zu „Slowenien in Titos Jugoslawien: Epizentrum des kommunistischen Terrors“

  • Sir Toby:

    In diesem Zusammenhang kam mir gerade der Gedanke, dass Preussen etwa, als Staat von den Alliierten aufgehoben wurde, weil es einfach nicht in seine Umgebung passte: wegen einer zu dünnen Verbrechensbasis. Denn sieht man sich diesen Artikel von Judith an, oder das Tun und Treiben der ‚Opfer der Weltgeschichte‘ nachdem sie Täter werden konnten (Polen, Tschechen, Slowaken …) oder die klassischen ‚zivilisierten Staaten‘ an, dann ruhen sie allesamt auf einem so gesunden und stabilen Fundament an Mord und Verbrechen, dass ein Staat wie Preussen da einfach nicht mithalten konnte. Wo (fast) alle das Verbrechen wollen, sind die, die nicht wollen in der Minderheit – und die muß weg.

  • Sir Toby:

    Ähh … war Tito Slowene?? Mir fällt gerade auf, dass ich das gar nicht weiß. Und da es im Beitrag heißt ‚Mittlerweile haben auch die slowenischen Politiker die Kriegsverbrechen anerkannt…‘ liegt das jetzt zwar nahe, aber eine Bestätigung wäre dennoch hilfreich.

  • Ösi:

    Tito war meines Wissens Kroate

  • @Sir Toby

    Nein Slowene war er nicht. Lt Lemo wurde Tito – eigentlich: Josip Broz – in Kumrovec geboren: Das gehörte zur Zeit seiner Geburt zu Österreich-Ungarn, heute zu Kroatien.

  • Tobias:

    Judith, ich erinnre mich, dass unmittelbar nach der Unabhängigkeit Sloweniens, 1991, bereits die ersten Massengräber geortet wurden. Sie waren, wenn ich mich recht erinnre, seinerzeit auf Drängen von Zeitzeugen bzw. Hinterbliebenen geöffnet worden. Einige Monate lang ging das Thema durch die Presse und ist dann wieder abgeebbt. Eine slowenische Bekannte erzählte mir seinerzeit, die betreffenden Orte seien den jeweiligen Bewohnern stets bekannt gewesen, es sei nur verboten gewesen, offen darüber zu sprechen. 

  • @ Tobias

    es sei nur verboten gewesen, offen darüber zu sprechen. 

    So zementieren halt alle Macht-Haber ihr – ihnen genehmes – Geschichtsbild. Ob ein Genozid anerkannt und entsprechend gemahnt wird, oder doch, im wahrsten Sinne des Wortes, verscharrt bleibt, hängt wohl von den jeweils verbündeten „Freundschaftsstaaten“ ab. Kurz: Machterhalt und politisch-„diplomatisches“ Kalkül.

    Ich war 1995 mit meinem Vater erst in Griechenland – Halbinsel Chalkidiki auf Athos – und im Spätjahr in Kroatien:  Tito spaltete auch da noch die kroatische Gesellschaft: Den einen war er ein Held, der immer noch gefeiert wurde, den anderen ein Massenmörder.

    Alle: Ich muss jetzt los, wir haben noch ein Treffen. Marina ist in ca. einer halben Stunde am PC und schaltet bei Bedarf frei. Schönen Abend noch allen.

  • Patrick:

    Na, daß Tito massenhaft Morde zu verantworten hat ist wohl nicht neues, da braucht es auch keine Neuentdeckungen slowenischer Massengräber.
    Direkt nach dem Krieg wurde die Volksdeutsche Bevölkerung von Titos Schergen zuhauf ermordet, entweder gleich vor Ort erschossen, oder in den KZ’s zu Tode gehungert/geschunden/gequält.
    Ich nur mal gespannt, ob dieses (aktuell entdeckte) Verbrechen nun auch jährlich lang und breit in den Abendnachrichten à la Srebrenica behandelt wird. Nichts dagegen einzuwenden – um Gottes Willen – nur es macht schon fragen, wenn die Abschlachtung der eigenen Landsleute keine explizite Erwähnung findet, und das hat wahrsch. wenig mit dem zeitlichen Abstand des Geschehens zu tun, sondern vielmehr damit, daß Deutsche keine Opfer sein dürfen und überhaupt: Kontext und eigentliche Urheber und blabla.

  • Franz:

    Gibt es diese Listen eigentlich noch mit den Namen darin,denn mein Opa müsste da auch dabei gewesen sein,der war auch plötzlich verschwunden?
    Hab schon gegoogelt,aber finde nichts

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