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Guten Morgen Deutschland: Pervertierung

Wegen der polizeilichen Folterdrohung gegen den Kindsmörder  Gäfgen verlangt sein Anwalt Heuchemer eine Verurteilung Deutschlands durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte [EGMR]. Nun muss die mit 17 Richtern besetzte Große Kammer des Gerichts entscheiden – und diese Entscheidung  ist dann endgültig und  bindend. Sollte die BRD verurteilt werden, könnte das Strafverfahren gegen Gäfgen vor einem deutschen Gericht neu aufgerollt werden.

Vor der kleinen Kammer des Menschenrechtsgericht war Gäfgen im letzten Sommer gescheitert. Beim damaligen Urteil ging es allerdings weniger um die Beweise, sondern um die Frage, ob es einen Verstoß gegen das Folterverbot gab. Den habe es gegeben, urteilten die Richter, aber deutsche Gerichte hätten die Verantwortlichen dafür bereits bestraft. Gäfgens Beschwerde lehnten sie ab.

Ich möchte den Fall Gäfgen hier  nicht ausführlich darlegen – wer die Hintergründe nicht kennt, kann sich hier informieren. Eines möcht ich allerdings  ganz schnörkellos feststellen: Dass Gäfgen seinen Mord nicht in den USA verübte  und dort verurteilt wurde ist eine Tragödie.

6 Kommentare zu „Guten Morgen Deutschland: Pervertierung“

  • Andre:

    Das kann nur unter dem Begriff

    Justiz Blind und Taub laufen! ! Das überhaupt ne Klage angenommen wird ist schon ein Skandal ! Ich bin auch gegen die Todesstrafe aber nur weil es eine viel größere Strafe ist das ganze Leben im Knast zu verrotten!
    Statt Kurz uns Schmerzlos zu Sterben!!

    Gruß Andre

  • AvK:

    Selbst die Kriminellen verlieren ihre Prinzipien.  Noch vor drei Jahrzehnten hätte ein Kindermörder im Knast nicht lange überlebt, es galt als „Ehrensache“  diesen Subjekten den Garaus zu machen.

  • virOblationis:

    @ AvK

    M.a.W.: Selbst die letzten Bastionen des Naturrechts sind gefallen. Nichts gilt mehr als so verbindlich, daß selbst Ganoven es verurteilen. In diesem sinne hat die Gesellschaftt ihre Rechtsgrundlage verloren, obwohl die Gesetzbücher noch existieren.

  • Sir Toby:

    #virOblationis

    „In diesem sinne hat die Gesellschaftt ihre Rechtsgrundlage verloren, obwohl die Gesetzbücher noch existieren.“

    Und welche Konsequenz folgt daraus?

  • virOblationis:

    @ Sir Toby

    Da ein gewissermaßen rechtloses Zusammenleben im Staat kaum gedeihlich sein kann, wird man das Gegenteil erwarten müssen, letztlich eine Form der Barbarei, denke ich.

  • Anna Luehse:

    @AvK
    Noch vor drei Jahrzehnten hätte ein Kindermörder im Knast nicht lange überlebt, es galt als “Ehrensache”  diesen Subjekten den Garaus zu machen.

    Die Justiz hat ihn durch Einzelhaft „gerettet“.

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