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Wohin steuern rechte Parteien?

Nach einer Diskussion mit virOblationis über die Chancen einer rechten Partei [Artikel: Sowjets und NGOs] stieß ich beim Stöbern im Internet auf eine „Kampf-gegen-Rechts“- Seite [Endstation rechts] und dort auf einen Beitrag.  Darin geht es um das neue Heft  „Volk in Bewegung“  und die extreme NPD: Ihre Auseinandersetzung mit sich selbst und der Partei  und Chancen und Risiken von Rechtsparteien generell.

In dem Artikel „Welchen Weg geht die NPD?“ bringt Rigolf Henning den Hefttitel „Die Israel-Connection“ in die Diskussion. Henning unterstellt den europäischen Rechtsparteien, sich israelischen Wünschen zu unterwerfen, um endlich Erfolg zu haben. Dabei könnten sie sogar auf Unterstützung  der Rechten aus Israel hoffen, wenn sie drei Kriterien erfüllten:

1. Kampf dem Islam;
2. Abrücken von der Volksbestimmung nach Abstammung;
3. Unantastbarkeit der Geschichtsschreibung;

Dies sei, so Henning, conditio sine qua non für die Unterstützung – und als Tendenz sowohl bei Vlaams Belang als auch Front National zu konstatieren, bei der PVV in Holland, der Alleanze Nationale, der FPÖ und der BNP – und, geht man nach dem Heftcover,  auch der  Pro-Bewegung.

Neid einer ausgebrannten Partei oder eine richtige Einschätzung?
……..
Anmerkung in eigener Sache: Ja ich weiß, das Thema ist „Autobahn“, trotzdem blogge ich es – und Distanzierungsformulare fülle ich jetzt auch nicht aus. Wer also eine Meinung dazu hat, und die halbwegs sachlich posten kann, immer her damit.

14 Kommentare zu „Wohin steuern rechte Parteien?“

  • Ich selbst habe das Heft bzw. den Artikel von Henning nicht gelesen, werde es aber tun, sobald ich herausgefunden haben ob und wo es Einzelexemplare zu beziehen gibt. Ich möchte mir ein eigenes Urteil über den Artikel bilden.
     
    Das voraus. Davon abgesehen, bin ich der Meinung, dass der  NPD – bzw. Teilen davon- auf Grund  ihrer anti-jüdischen Einstellung auf der einen Seite und den mangelnden Wahlerfolgen in der Fläche auf der anderen Seite, starke subjektiv-persönlichen Gefühle die Feder geführt haben.

    Gleichwohl ist auch nach meinem Dafühalten  bei einigen europäischen Rechts-Parteien die islamkritische Tendenz bei gleichzeitiger Beteuerung inniger Verbundenheit zu Israel nicht zu übersehen.  Ich persönlich finde es auch kein Wahlausschluss-Kriterium für eine rechte Partei, wenn diese Partei dabei die Interessen des eigenen Landes  und seiner Bürger nachdrücklich vertritt.

    Soweit meine persönliche Meinung.

  • virOblationis:

    Hier meine persönliche Meinung zu den drei genannten Punkten.

    zu 1. Kampf dem Islam

    Der Islam ist m.E. ohne die – zumindest latente – Forderung nach Weltherrschaft nicht denkbar. Insofern muß ihm entgegentreten, wer sich ihm nicht unterwerfen will.

    Die Doppelstrategie von NPD (Und DVU) die Mohammedaner daheim zu kritisieren, den Islam aber in den von ihnen einst eroberten und inzwischen kulturell dominierten Ländern gutzuheißen, wird, so denke ich, nie weitere Kreise der Bevölkerung für sich gewinnen können.

    Man kann zum Staat Israel ganz verschiedene Meinungen vertreten und zugleich den Islam ablehnen. Daß Israel sich auch stets in einem Konflikt mit den Anhängern des Islam befinden wird, ist eine andere Sache. Der Feinde meines Feindes kann mein Freund sein, muß es aber durchaus nicht.

    zu.2. Abrücken von der Volksbestimmung nach Abstammung;

    Ist damit die Anerkennung eines Rechtes auf Zuwanderung gemeint? – In gewissen Grenzen wird es immer einen Bevölkerungsaustausch geben, vornehmlich mit den angrenzenden Staaten. Ganz „rein“ wird kein Volk bleiben können – und ist es ja auch von seiner Entstehung her nicht, wenn man einmal von Aborigines etc. absieht.

    zu 3. Unantastbarkeit der Geschichtsschreibung

    Was ist gemeint? Eine Unabhängigkeit der Geschichtsschreibung? An dieses Ideal müßte man sich möglichst annähern. Ganz wird es nie zu erreichen sein.

  • @ vir Oblationis

    Zu 3: Nein, soweit im Artikel von Endstation-Rechts geschrieben,  ist damit eine Absage an den „Geschichtsrevisionismus“ gemeint [„Kein geschichtlicher Revisionismus“]- ergo, so verstehe ich es, ein Festklopfen des Status Quo.

  • Gast:

    Das Magazin ist meines Wissens NICHT von der NPD. Es geht nur in dieser Ausgabe UM die NPD.
    Nur damit da kein falscher Eindruck entsteht 😉

  • Gast:

    Nachtrag:
    „Neid einer ausgebrannten Partei oder eine richtige Einschätzung?“
    Das meinte ich mit „falscher Eindruck“.

  • Avk:

    Schwieriges Thema. Man zahlt für alles einen Preis. Also muss man überlegen, welchen Preis man bezahlen kann (will) und welchen nicht.
    Wenn es die einzige Chance für eine Rechtspartei ist, einen Durchbruch zu erzielen, soll es mir recht sein. Denn zumindest darin sind wir uns doch einig, wir brauchen ein rechtes Gegengewicht in der Parteienlandschaft.

  • Fabian:

    Ich denke schon,  daß da etwas Wahres dran ist. Auch in Israel bekommt man langsam die Entwicklung in Europa mit und wird feststellen, daß man sich das doch etwas anderes vorgestellt hat. Was nützt es einem, wenn man der Türkei den Weg in die EU freikämpft, die Türkei einem aber immer mehr zeigt, daß man eine moslemische Hegemonie anstrebt, in der die Feindschaft gegen Israel existentiell ist. Die letzten Monate haben doch der israelischen Diplomatie hoffentlich deutlich genug gezeigt, daß im Zweifelsfalle die Türkei gerne auf die israelisch-türkische „Freundschaft“ verzichtet. Insofern wird sich Israel wohl noch einmal gut überlegen müssen, ob die Islamisierung Europas auch für die eigene Zukunft so eine tolle Sache ist.

  • virOblationis:

    An Fabians Beitrag anknüpfend:

    Das einzige Thema, mit dem eine Rechts-Partei viele Menschen gewinnen könnte, ist m.E. die Gegenerschaft zum Islam (vgl. Pro Köln). Wenn Israel – und damit irgendwann auch der ZdJ – sich dem nicht mehr in den Weg stellen sollte, um so besser.

    Wenn der Autor des Heftes dies als Unterwerfung unter „israelische(n) Wünsche(n)…, um endlich Erfolg zu haben“ darstellt, handelt es sich meiner Meinung nach um eine unangemessene Beurteilung.

  • Jim Panse:

    »Endstation rechts« ist zwar eine linksgestrickte Seite, aber der Urheber Matthias Brodkorb ist immerhin um eine faire und sachliche Auseinandersetzung bemüht, was sich an seiner (fast) durchgängigen Differenzierung zwischen rechtsn und rechtsextrem ablesen lässt. Zum Staat Israel muss man sagen: WIE dieser Staat zustande gekommen ist, ist ein Sache. Aber er ist nunmal da. Diese normative Kraft des Faktischen sollte man endlich anerkennen. Und mir als christlichem Mitteleuropäer ist die israelische Kultur allemal näher als der primitive Islam. Das ist kein Kotau vor dem ZdJ – dazwischen gibt es durchaus ein Spektrum an Verständigungsoptionen. Eine Rechtsregierung in Israel kann für Konservative in Deutschland tatsächlich ein Beistand sein: Wer hierzulande rechtes Profil zeigt und dabei auf Israel als Beispiel verweist, versichert sich gegen die Unterstellung eines rechtsextremen Antisemitismus…

  • Herr Schleckriegel:

    Die Situation der Rechten in Deutschland ist mit denen anderer Länder nicht zu vergleichen.  Auch werden diese Pros ganz schnell in der Versenkung verschwinden, wenn die  Ende des Jahres ihr 0,*%-Ergebnis abgeholt haben. Weder Christen noch Konservative oder gar Nationalisten können doch wirklich diese Partei wählen wollen, die da mit Israelfahne usw. durch die Stadt eiert…

  • Anna Luehse:

    Aus meiner Sicht ist die erlaubte und nicht zuletzt durch den ZdJ geförderte Massenzuwanderung auch in unser Land, das rote Tuch, auf das der Stier (wir) blindlings zurasen soll und somit seine Kräfte vergeudet. Wer ist der Matador und wer schickt ihn in die Arena, das sind die tatsächlichen Antideutschen. Warum soll ich mich jetzt mit diesen verbinden?

    @ Herr Schleckriegel
    Dem Hinweis auf Pro-Köln kann ich nur zustimmen. Warum soll ich eine weitere Partei mitfinanzieren, die bei ihren Demos die Israelfahne mitträgt? In Dresden bei der Antifa – Bomber Harris do ist again – und in Köln gegen den Islam?
    Als Haider an die Macht gewählt worden ist, war eine seiner ersten Amtshandlungen, die Anerkennung der „Schuld“ Österreichs und Wiedergutmachungszahlungen, die bis zu dem Zeitpunkt keine ö. Regierung anerkannt hatte.
    Wilders selbst ein großer Anhänger Israels.
    Also es wird schon etwas dran sein, an dem Druck, der ausgeübt wird. Nur muß man wissen, wessen Geschäft man betreiben soll/will.

  • Fabian:

    @Anna Luehse: „Wer ist der Matador und wer schickt ihn in die Arena, das sind die tatsächlichen Antideutschen. Warum soll ich mich jetzt mit diesen verbinden?“ Meinst du, Israel, das sind die per se Antideutschen? Glaube ich nicht. Sie sind nur nicht unbedingt allzu viel intelligenter als Deutsche.

  • virOblationis:

    im Judentum sehe den Mörtel der Mauer der Political Correctness. Wenn er herausbröckelt: Gut so.

  • Anna Luehse:

    @Fabian
    Meinst du, Israel, das sind die per se Antideutschen?

    Nicht Israel (auch nicht die Region) – aber es gibt maßgebende Kräfte, die unbestreitbar eine entsprechende Haltung einnehmen. D.h. nicht einmal „nur“ gegen Deutschland, es geht gegen alle nationalen Ideen, Traditionen und letztlich auch gegen alle Religionen, außer der hier bereits genannten Zivilreligion.

    Romig hat dazu klar Stellung genommen:
    http://www.kreuz.net/print-article.8904.html

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