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Kölner Stadtarchiv: Teile des Archivkellers sind intakt

Eine schöne Nachricht: Am Freitag sind Arbeiter in den Trümmern des eingestürzten Kölner Stadtarchivs [wir berichteten hier] auf den unversehrten Bibliothekskeller und auf Teile des Magazinkellers gestoßen . Peter Schelenz vom städtischen Kulturdezernat meint, dass darin Zeitungen von der Franzosenzeit bis in die 70er Jahre lägen, aber auch große Teile der so genannten Dienstbibliothek, die aus Literatur über die rheinische Geschichte besteht – alles in allem ca. 1200 Regalmeter Archivgut, ein «nicht unwesentlicher Teil des Archiv- und Bibliotheksbestandes»

Lt. Bettina Schmidt-Czaia wurden bisher  13 Kilometer Archivalien geborgen und weitere vier Kilometer, die unmittelbar nach dem Einsturz aus den Kellern geholt worden sind. Wenn sich die Vermutungen Schelenz bestätigen, wäre damit doch mehr vom Kölner Archiv gerettet, als man am Anfang zu hoffen wagte. Und es gibt noch ein kleines Wunder: Teile des Böll-Archivs konnten ebenfalls geborgen werden, darunter auch die vollkommen unversehrte Nobelpreisurkunde von Heinrich Böll.

Die Anfänge des Archivs reichen in das frühe 12. Jahrhundert zurück. Die für die Stadt wichtigen Schriftstücke hatten 1322 noch Platz in einer Kiste im Hause eines Patriziers, wuchsen aber zeitgleich mit Kölns Entwicklung zur freien Reichsstadt rasch an. Als der Rat 1406 den Bau des Rathausturms beschloss, gehörte zum Bauprogramm auch ein Archivgewölbe. Damals wurde das erste, noch heute erhaltene Archivinventar angelegt.

Sehr detailliert und kenntnisreich hat der Stadtarchivar Dr.L. Ennen hier die Geschichte des Kölner Stadtarchiv aufgeschrieben.

Eine eindrucksvolle Fotostrecke über die hingebungsvolle Arbeit der Sammler, Sichter und Archivierer der geborgenen Schätze findet ihr hier.

3 Kommentare zu „Kölner Stadtarchiv: Teile des Archivkellers sind intakt“

  • Habt Ihr auch gesehen, auf welches „wertvolle Werk“ die Kameras von n-tv gerichtet waren, daß glücklicherweise (Gott sei Dank!) doch noch aus den Trümmern gerettet werden konnte?

    Die Tagebücher von Anne Frank. Kein Witz!

    Naja, eigentlich ist das ganze sehr wohl nur noch ein Witz. Sobald man den Fernseher anschaltet, wird sofort mit Totalverblödung mitten auf die Großhirnrinde gezielt.

  • Sir Toby:

    „Und es gibt noch ein kleines Wunder: Teile des Böll-Archivs konnten ebenfalls geborgen werden, darunter auch die vollkommen unversehrte Nobelpreisurkunde von Heinrich Böll.“

    Ein ‚kleines Wunder‘ vielleicht – aber auch ein Grund zur Freude?

  • @ Sir Toby

    Ein ‘kleines Wunder’ vielleicht – aber auch ein Grund zur Freude?

    Für seine Familienangehörigen und Nachkommen bestimmt.

    Excuse moi aber ich muss los, die Arbeit ruft.

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