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David Fischer. Kein Einzelfall.

In der Nacht zum 17.06.2006 wird David Fischer – zum Todeszeitpunkt 20 Jahre alt – erstochen und stirbt in Folge des Blutverlust noch am Tatort. Der Täter: Der 19jährige Afghane Ajmal K. Das erste Urteil – sieben Jahre Haft wegen Totschlags – wird in der Revision auf 5 Jahre reduziert.

Am 6. August schreibt Davids Tante Grit P. einen Brief an Jörg Schönbohm, zu dem Zeitpunkt Innenminister Brandenburgs, und drückt darin ihr Erstaunen über die Art aus, wie in Medien und Öffentlichkeit der Fall berichtet wird:

Wir sind erstaunt über die Tatsache, dass der Fall dieses Verbrechens nur in den Potsdamer Zeitungen, und auch dort nur im Lokalteil, überhaupt zur Sprache kam. In diesen Artikeln finden sich zudem oft unrichtige Angaben über das Opfer (also David ist weder im Heim aufgewachsen, noch in irgendeiner Weise rechts, er hat kein Kokain genommen etc. – diesbezügliche Unterstellungen fanden sich direkt oder indirekt in der PNN bzw. in der MAZ).[…]

Anders als in dem Fall Ermyas M. wurde nichts über den Täter bekannt, außer das Alter und die Herkunft. Die Öffentlichkeit wurde also weder über den Namen noch über das Umfeld des Täters informiert. Auch über den tatsächlichen Ablauf des Geschehens wurde falsch oder unzureichend informiert.[…]

Ebenfalls anders als in dem oben genannten Fall gab es keine Pressekonferenz der Polizei. Uns würde der Grund dafür natürlich interessieren. Auch die Unterstützung der Familie des Opfers hielt sich – anders als im Fall Ermyas M. – in Grenzen.[…]

Die Tante Davids ist außerdem der Meinung, dass die Gewalttat, der ihr Neffe zum Opfer fiel, kein Einzelfall sei, Ausländergewalt kein Tabuthema mehr sein dürfe und politische Konsequenzen nun geboten seien. Das war vor knapp drei Jahren.

20-jähriger bei Schlägerei erstochen
Mildere Strafen für Totschlag

Fortsetzung folgt.

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