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Über Feigheit und Mut

Noch ganz unter dem Eindruck des Anti-Islamisierungskongress las ich heute das Sezessionsblog und stieß auf den Beitrag Erik Lehnerts. Der Tagungsort des 17. Berliner Kolleg des IfS war ihnen kurzfristig gekündigt worden und ein neuer Tagungsraum musste gefunden  werden.  Das gelang auch – dank zahlreichen Helfer, die Hinweise gaben, mit anpackten, sich nicht entmutigen oder abschrecken ließen.

Erik Lehnert schreibt dazu u.a. in seinem Sezessionsbeitrag

Vor dem Hintergrund der näheren Umstände der Raumkündigungen wird deutlich, wie wichtig und wenig selbstverständlich solch eine Unterstützung ist.Ich will auf diesen Dingen gar nicht lange herumreiten. Nur soviel: Sobald der Tagungsraum bekannt war, setzte sich ein bekannter, selbstgefälliger Mechanismus in gang. Es wird beim Vermieter angerufen und gedroht: Das IfS sind ganz böse Nazis, eine Rufschädigung für den Vermieter ist nicht auszuschließen und es werden vermutlich (leider) massive Proteste von ernsthaft besorgten (und aus der ernsten Sorge heraus) gewaltätigen Zeitgenossen stattfinden.

Daß diese Masche erfolgreich ist, liegt in der Natur des Menschen. Was beschämt, ist die Tatsache, daß gar keine Proteste mehr stattfinden müssen (und sie finden auch nie statt). Unsere Deutschen sind so gut konditioniert, daß es nur der Drohung bedarf. Die moralische Selbstgefälligkeit, in der Anrufer und Angerufene zusammenfinden, hat etwas zutiefst beunruhigendes.

Das ist wirklich zutiefst beunruhigend. Dieser vorauseilende Gehorsam, die Devotheit, das mangelnde Rückgrat. Ich erlebte es ganz exzessiv im vorigen Jahr in Köln und dieses Jahr [in abgeschwächter Form] wieder. Aber auch das, was Lehnert schreibt: Unterstützung und Hilfe. Deshalb Dank an alle die Helfer und Unterstützer im Vorder-und Hintergrund, die dafür sorgten, dass der Kongress stattfinden konnte.

5 Kommentare zu „Über Feigheit und Mut“

  • Wahr-Sager:

    Dieser vorauseilende Gehorsam, die Devotheit und das mangelnde Rückgrat erinnern mich daran, dass Ende April ein Hotel bei Berlin der rechtsgerichteten Gesellschaft für freie Publizistik (GfP) den Mietvertrag gekündigt hatte, weil die Geschäftsleitung die Verbreitung rechtsextremer Inhalte fürchtete.

    Das „Van der Valk Hotel Berliner Ring“ war zuvor von Linksextremisten der „Autonomen Antifa Teltow-Fläming“ darüber informiert worden, daß sich hinter dem „harmlos klingenden Namen“ der GfP „überzeugte neonazistische Vordenker und bekannte Kader der rechtsextremen Szene“ verbergen sollten.

    Die ganze Story ist hier zu lesen.

  • N.N.:

    Das ist dann auch mal eine Gelegenheit – ohne viel Worte – uns als Leser bei den Autoren, speziell bei Judith, zu bedanken!

    Bitte weiter so!

    Danke, aber es gehört kein Mut dazu, auf einem Blog Artikel zu schreiben.

    Judith

  • Wahr-Sager:

    @Judith:
    Kommt drauf an. Ihr seid anonym – und das ist absolut verständlich. Wer will schon so blöd sein und sich freiwillig der linken Meute zum Fraß vorwerfen?

  • N.N.:

    „Danke, aber es gehört kein Mut dazu, auf einem Blog Artikel zu schreiben.“
    Wollen wir hoffen, daß das zutrifft. Stichworte: IP und Vorratsdatenspeicherung.
    Aber wenn schon kein Mut, Arbeit steckt auf jeden Fall din.

  • Sir Toby:

    Danke, aber es gehört kein Mut dazu, auf einem Blog Artikel zu schreiben.“

    Maybe. Aber das unter seinem Klarnamen zu tun und auch noch mit einem Bildchen von sich … – das ist entweder Mut – oder Mangel an Phantasie (bezüglich möglicher Folgen). Denn es gibt ja mit Sicherheit bereits jetzt schon eine Menge Leute, die … na, sagen wir es höflich … dem Tenor dieses Blogs distanziert gegenüberstehen. Ich für meinen Teil würde mich jedenfalls hüten unter meinem Klarnamen und auch noch mit Konterfei auf einem Blog zu schreiben. Und die allermeisten Blogger sehen das wohl ähnlich.

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