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Moskaus Angriff gegen den Vatikan

Am 25. Januar 2007 veröffentlichte General Pacepa – einer der hochrangigsten Geheimdienstoffiziere, der je aus dem Einflussbereich des ehemaligen Sowjet-Blocks desertierte – in National Review einen längeren Artikel: „Moskaus Angriff gegen den Vatikan“. Darin führt Pacepa an, dass die Diffamierung des Vatikans eines der Hauptanliegen des KGB war. Zu den Hauptzielen dieser – besonders seit den 60ern-  inszenierten Kampagne gehörte laut Pacepas Ausführungen vor allem Papst Pius XII. Die Geheimoperation trug den Codename „Seat 12“ und zielte darauf, Papst Pius als Antisemiten und eifrigen Sympathisanten des Nationalsozialismus zu verunglimpfen.

Ich stelle den Text leicht gekürzt ein – zenit. org  publizierte ihn im Februar 2007.

Die Aktion begann im Jahr 1960: Nikita Khrushchev gab sein Einvernehmen zum Plan „Top Secret“ der Zerstörung der moralischen Autorität des Vatikans in Westeuropa. Dass Pius XII. bewusst zum Ziel gewählt wurde, hing damit zusammen, dass er im Jahr 1958 gestorben war – ein sowohl für den KGB als auch für die von ihm infiltrierten Stellen übliches Handlungsschema: „Dead men cannot defend themselves“ – „Tote Männer können sich nicht mehr verteidigen“, so die Devise des KGB.

 

Um die Spitzelarbeit vorwärts zu bringen, mussten der Vatikan selbst und dabei vor allem seine Archive (das Geheimarchiv sowie das Archiv des Staatsekretariats und die Apostolische Bibliothek) infiltriert werden. Es war Aufgabe Pacepas, diese Arbeit zu organisieren, um ein möglichst realistisches Bild der Verleumdung aufzubauen.

 

Zwischen 1960 und 1962 durchforsteten nach dem Bericht des General drei als Priester getarnte Unteroffiziere des rumänischen Geheimdienstes Unterlagen über Papst Pius XII. Persönliche Briefe des Papstes, Aufzeichnungen, Redemanuskripte und anderes mehr geriet in die Hände des KGB. (Anzumerken ist, dass Pacepa bei seiner Erzählung der Fakten ein Fehler unterlaufen ist, der noch zu klären sein wird: Er spricht von Agenten, die Dokumente aus dem Geheimarchiv kopiert oder entfernt hätten; die Akten Pius XII. jedoch befanden sich zur damaligen Zeit noch nicht im Geheimarchiv. Es ist anzunehmen, dass Pacepa das Geheimarchiv mit den Archiven des Staatssekretariats verwechselt hat).

 

In den folgenden Jahren ging die Saat des sowjetischen Propagandaangriffs auf. Wie Pacepa erklärt, hat das Projekt „Seat 12“ in einem Werk des deutschen Autors Rolf Hochhuth, das als „dokumentarisches Theaterstück“ getarnt gewesen sei, eine seiner wirksamsten Verwirklichungen gefunden. Laut Pacepa wurde das Werk mit Hilfe des KGB und der in seiner Hand befindlichen vatikanischen Dokumente konstruiert. Im Jahr 1963 wurde das Verleumdungsstück gegen Pius XII. in Berlin uraufgeführt. Der KGB hatte sein Ziel erreicht: Unter freiwilliger oder unbewusster Mitarbeit einiger Instanzen des westlichen kulturellen Lebens und insbesondere der links-orientierten Kulturelite konnten eine Lüge und eine geheimdienstliche Materialorganisation zur „geschichtlichen Wahrheit“ avancieren. Pacepa stellt fest, dass viele Menschen noch nie etwas von Hochhuth und seinem Werk gehört hätten, aber dennoch der festen Überzeugung seien, dass Pius XII. „ein kalter und schlechter Mann war, der die Juden hasste und Hitler bei deren Vernichtung half“. Die Strategie des KGB hinterlässt noch heute ihre Spuren.

 

ZENIT befragte als einen der größten Spezialisten zu Pius XII. den Historiker und Jesuiten Peter Gumpel. P. Gumpel ist seit 1984 Untersuchungsrichter des Heiligen Stuhls für Selig- und Heiligsprechungsprozesse und beschäftigt sich in besonderer Weise mit dem Verfahren der Seligsprechung Pius XII. Dem Jesuitenpater wurde der Text des ehemaligen Geheimdienstoffiziers Pacepa 24 Stunden nach seinem Erscheinen zugestellt. Nach eingehendem Studium übermittelte er diesen auch an die zuständigen vatikanischen Stellen.

 

Die Frage, ob dieser Text der Wahrheit entspreche und ob er eine realistische Beschreibung des „Angriffs“ des kommunistischen Imperiums auf die Kirche gibt, bejahte der Jesuit. Die Inhalte seien überprüfbar. Es liege zudem auf der Hand, dass der Vatikan und die Kirche ein klares Ziel der sowjetischen Propaganda gewesen seien. Es sei eindeutig, dass sich die Hauptzielsetzung der aggressiven Verleumdungskampagne gegen Pius XII. gerichtet habe. Gleiches gelte für die Äußerungen Pacepas zur Funktion und den „Diensten“ Hochhuths gegenüber dem KGB. Nach Jesuitenpater Gumpel ist es eine Tatsache, dass das Stück Hochhuths in allen Ländern des Ostblocks wenigsten einmal im Jahr pflichtmäßig aufgeführt werden musste.

Rolf Hochhuth führte 1963 einen neuen Papst Pius XII. vor: Galt Papst Pius nach dem Krieg als Papst, der half, ein „Licht der Hoffnung in einer dunklen Zeit“, zeigte das Stück des gelernten Buchhändlers Hochhuth „Der Stellvertreter“ einen angeblich eiskalten, berechnenden und feigen Papst Pius XII. Purer Eigennutz  sei es gewesen, weshalb Papst Pius den „Aufschrei zu Auschwitz“ unterlassen habe, so die Anklage des Hochhuthschen Stücks.

Und es funktionierte: Der Theatermann Erwin Piscator [Kommunist] brachte das 400-Seiten-Stück in einer Kurzversion auf die Bühne, und der neue Papst wanderte um die Welt – einschließlich der Welt des Films [Costa-Gavras‘ Verfilmung „Der Stellvertreter“, 2002]. 18 Jahre nach Kriegsende, fünf Jahre nach seinem Tod war Papst Pius XII. nicht mehr der Papst, der half – er war der Papst, der schwieg. Und so blieb es bis heute.

17 Kommentare zu „Moskaus Angriff gegen den Vatikan“

  • Wahr-Sager:

    Lesenswert zu dieser Thematik ist auch der Beitrag Der Herr Kramer ist nicht der einzige Mistkerl, der gegen Papst stänkert auf Fact-Fiction.

  • virOblationis:

    Die Kampagne gegen Pius XII. konnte nur deshalb so erfolgreich sein, weil es es u.a. im Protestantismus (s. Hochhuth) Feindschaft gegenüber dem Papsttum schlechthin gibt (s. den Titel „Der Stellvertreter“, sc. Christi – der Anspruch als Ärgernis). Begierig griff man die ausgestreuten Gerüchte auf ohne Rücksicht auf den Wahrheitsgehalt.

  • Die Rolle der evangelischen Kirchen im Nationalsozialismus wurden m.W. nie groß untersucht – ihnen muss die Verunglimpfung der Katholischen Kirche und des Vatikans zu passe gekommen sein. Man konnte von sich ablenken und mit dem Finger auf den Intimfeind weisen.

    Evt. war überhaupt DAS der Hauptgrund, warum die Kampagne so gut funktionierte: Man war froh, einen zweiten Hauptschuldigen gefunden zu haben und selbst außen vor zu bleiben.

  • Andre:

    Der neueste Fjordmann frisch übersetzt Warum mögen Muslime Hitler, aber nicht Mozart? Von Fjordman Gruß Andre

  • AvK:

    Bis heute sind viele daran interessiert, das Andenken des heroischen Papstes Pius XII. zu beschmutzen. Doch die schwarze Legende bröckelt zusehends.

    Kreuz net gewohnt angriffslustig.
    http://www.kreuz.net/article.4619.html

  • […] Es wäre auch nicht der erste Fall kommunistischer Agitation gegen ein Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche: General Pacepa, ein hochrangiger Geheimdienstoffizier aus dem ehemaligen Sowjet-Block, sagte 2007 aus, dass die Diffamierung des Vatikans eines der Hauptanliegen des KGB war. Zu den Hauptzielen dieser – besonders seit den 60ern –  inszenierten Kampagne gehörte laut Pacepas Ausführungen vor allem Papst Pius XII. Die Geheimoperation trug den Codename “Seat 12″ und zielte darauf, Papst Pius als Antisemiten und eifrigen Sympathisanten des Nationalsozialismus zu verunglimpfen. Eine Kampagne, die auf sehr fruchtbaren Boden fiel. [2] Moskaus Angriff auf den Vatikan. […]

  • […] Über die Hintergründe der Diffamierung gegen Papst Pius XII und Rolf Hochhuths Der Stellvertreter kann man hier einiges nachlesen. [1] Moskaus Angriff auf den Vatikan. […]

  • Barbara:

    „Die Rolle der evangelischen Kirchen im Nationalsozialismus wurden m.W. nie groß untersucht…“
    Ich will gar nicht in Abrede stellen, daß es Protestanten geben mag, denen es recht ist, wenn über Pius XII. in in historisch unhaltbarer und unredlicher Weise hergezogen wird, weil sie damit von der Verantwortung ihrer eigenen Kirche abzulenken hoffen. Das mag es geben, und davon halte ich nichts.
    Daß sich die evangelische Kirche aber diesbezüglich nicht mit sich selbst beschäftigt hat, ist ein ebenso kenntnisfreier Vorwurf. Für Interessierte kann ich das als Standardwerk geltende Buch des Tübinger Kirchenhistorikers Klaus Scholder (Die Kirchen und das Dritte Reich“) empfehlen. Leider hat sein früher Tod den Autor daran gehindert, sein Werk fortzusetzen. So ist es bei zwei Bänden geblieben.
    Aber es gibt auch darüber hinaus eine Fülle an Literatur. (Bei Bedarf kann ich gern weitere Literaturhinweise geben.)
    Die Beschäftigung mit der Verstrickung der evangelischen Kirche im III. Reich spielt sich auch nicht nur in akademischen Gefilden ab. Auch in der Literatur für Konfirmandenunterricht und Religionsunterricht z. B. kann man reichlich Beiträge dazu finden. (So viele, daß mancher mit einiger Berechtigung verführt wäre, von „Schuldkult“ zu reden…)
    Auch aus den Büchern des „investigativen Jornalisten“ Ernst Klee (z.B. „Euthanasie im NS-Staat“, „Die SA Jesu Christi“) habe ich viel gelernt, obwohl ich sie für ideologisch gefärbt halte und daher nicht uneingeschränkt empfehlen kann.
    Ich habe mich mit der Pius-Hochhuth-Geschichte vor einigen Jahren ausführlicher beschäftigt. Daß Hochhuth (auch noch) Protestant ist, spielt m.E. für sein „Werk“ – wenn überhaupt – eine untergeordnete Rolle.
    Ich lese dieses Blog gern und regelmäßig. Gerade deshalb empfinde ich einen solchen nicht durchdachten und v.a. ungeprüften Vorwurf als sehr ärgerlich.

  • @Barbara schrieb

    Ich habe mich mit der Pius-Hochhuth-Geschichte vor einigen Jahren ausführlicher beschäftigt. Daß Hochhuth (auch noch) Protestant ist, spielt m.E. für sein “Werk” – wenn überhaupt – eine untergeordnete Rolle.

    Soweit ich die Äußerungen des  General Pacepa  verstehe, war es nicht der Protestant Hochhuth, sondern der Buchhändler Hochhuth der sowjetischer Propaganda aufsaß.

    Gerade deshalb empfinde ich einen solchen nicht durchdachten und v.a. ungeprüften Vorwurf als sehr ärgerlich.

    Welchen Vorwurf.

  • Barbara:

    Den Vorwurf: Die Rolle der evangelischen Kirchen im Nationalsozialismus wurden m.W. nie groß untersucht –
     

  • @Barbara

    Soweit es um öffentliche Untersuchungen geht, ist der Vorwurf gerechtfertigt  – oder wollen Sie ernsthaft behaupten, die Rolle der ev. Kirche im NS sei in den Medien ähnlich intensiv bearbeitet und thematisiert worden wie die der katholischen.

    Ob die Protestanten intern Selbstkritik übten und üben war nicht Gegenstand meiner Festellung.

  • Barbara:

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    @Judith
    Dann müßten Sie erst einmal erläutern, was Sie unter einer „öffentl. Untersuchung“ verstehen. Wenn Sie damit Zeitungsartikel und Magazinbeiträge im öffentl.-rechtl. Fernsehen meinen, muß ich antworten: Daß die Rolle der ev. Kirche dort nicht thematisiert wurde, stimmt nicht. (Auf Klee z. B. habe ich ja verwiesen.) Ob aber die ev. oder die kath. Kirche dort intensiver thematisiert wurden, ist mir nicht bekannt. Ich kenne dazu keine Statistik und maße mir ein eigenes Urteil zu 65 Jahren deutscher Mediengeschichte diesbezüglich nicht an.

    Ich hätte Ihnen auch gar nicht widersprochen, wenn Sie etwa geschrieben hätten: Medien und öffentliche Meinung springen viel intensiver auf das Thema „Papst und III. Reich“ an, als sie sich mit der Verstrickung der ev. Kirchen beschäftigen wollen. Da hätte ich Ihnen wohl sogar zugestimmt. Denn erstens taugt die kath. Kirche in den Augen der Medien und der Öffentlichkeit offenbar besser als Feindbild (siehe Mißbrauchskampagne). Zweitens hat sie im Papst den einen Vertreter, den die ev. Kirche aufgrund ihrer Verfassung eben nicht hat. Und Medien personalisieren und simplifizieren eben gern.

    Aber es geht ja gar nicht darum, ob ich behaupte, daß die Medien sich genauso intensiv mit der ev. wie mit der kath. Kirche beschäftigt haben oder nicht. In ihrem ersten Kommentar, auf den der meine sich bezog, behaupteten Sie, daß „die Rolle der ev. Kirchen im Nationalsozialismus (m.W.) nie groß untersucht“ wurde. Darauf habe ich geantwortet. U.a. anderem mit dem Verweis auf Scholder. Wenn allerdings akademische Forschung für Sie nur deshalb „interne Selbstkritik“ ist, weil sie von einem evangelischen Kirchenhistoriker betrieben wird, dann habe ich tatsächlich mißverstanden, was Sie meinen, wenn Sie von einer „öffentlichen Untersuchung“ reden. Ich assoziierte mit dem Begriff „Forschung“, Sie dagegen „Medien(kampagne)“.
    So hätten wir einfach nur aneinander vorbeigeredet, und man könnte es mit dieser Feststellung gut sein lassen. So einfach ist es aber nicht.

  • Barbara:

     
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    2. Teil: „Ob die Protestanten intern Selbstkritik übten und üben war nicht Gegenstand meiner Festellung.“
    Doch, das war Gegenstand Ihrer Feststellung. Denn Sie behaupten ja in Ihrem ersten Kommentar nicht nur, daß (wer auch immer) die Rolle der ev. Kirche „nie groß untersucht“ hat. (D.h. übrigens auch: sie selbst hat das nicht getan.) Sie unterstellen, daß es der ev. Kirche mindestens recht war, wenn man sich auf die kath. Kirche stürzt (was ich, wie gesagt, im Einzelfall nicht widerlegen kann oder will).
    Sie unterstellen aber eben auch, daß „die Kampagne so gut funktionierte“, weil die ev. Kirche so „außen vor bleiben“ konnte. (Am Ende ist sie noch der Drahtzieher?)
    Nachdem ich nun gezeigt habe, daß die ev. Kirche sich sehr wohl mit ihrer Schuld beschäftigt hat und beschäftigt, würdigen Sie diese Bemühungen herab, indem Sie sie als „interne Selbstkritik“ bezeichnen. Was stellen Sie sich denn vor? Was würde Sie denn von der Redlichkeit der Bemühung überzeugen? Die Initiierung einer Selbstbezichtigungsmedienkampagne? Mir persönlich ist wichtig, daß sich die Forschung, die Synoden, die Pfarrerschaft und die Gemeindeglieder damit beschäftigen. Ob und wann die Medien darauf anspringen, kann die Kirche kaum beeinflussen.

  • Barbara:

    2. Teil: „Ob die Protestanten intern Selbstkritik übten und üben war nicht Gegenstand meiner Festellung.“
    Doch, das war Gegenstand Ihrer Feststellung. Denn Sie behaupten ja in Ihrem ersten Kommentar nicht nur, daß (wer auch immer) die Rolle der ev. Kirche „nie groß untersucht“ hat. (D.h. übrigens auch: sie selbst hat das nicht getan.) Sie unterstellen, daß es der ev. Kirche mindestens recht war, wenn man sich auf die kath. Kirche stürzt (was ich, wie gesagt, im Einzelfall nicht widerlegen kann oder will).
    Sie unterstellen aber eben auch, daß „die Kampagne so gut funktionierte“, weil die ev. Kirche so „außen vor bleiben“ konnte. (Am Ende ist sie noch der Drahtzieher?)
    Nachdem ich nun gezeigt habe, daß die ev. Kirche sich sehr wohl mit ihrer Schuld beschäftigt hat und beschäftigt, würdigen Sie diese Bemühungen herab, indem Sie sie als „interne Selbstkritik“ bezeichnen. Was stellen Sie sich denn vor? Was würde Sie denn von der Redlichkeit der Bemühung überzeugen? Die Initiierung einer Selbstbezichtigungsmedienkampagne? Mir persönlich ist wichtig, daß sich die Forschung, die Synoden, die Pfarrerschaft und die Gemeindeglieder damit beschäftigen. Ob und wann die Medien darauf anspringen, kann die Kirche kaum beeinflussen.
     

  • „Die Initiierung einer Selbstbezichtigungsmedienkampagne?“

    Der von Ihnen gewählte Begriff „Selbstbezichtigungskampagne“ ist interessant. 

    Schauen Sie, mir ist das relativ egal, wie die Ev. Kirche mit ihren Dreck am Stecken während der NS-Zeit und der ehemaligen DDR umgeht. Sie hat eben Glück, dass das Feinbild der BRD-Medien und der Kommunisten nun mal mehr Rom und der Vatikan war [und ist].

    Eigene Aufarbeitung ist allemal angenehmer als eine von außen durchgeführte – ich bin mir sicher, viele Organisationen und Institutionen wären glücklich, wenn sie ihre Leichen im Keller selbst begutachten, obduzieren und thematisieren dürften. Es sei der EVK also gegönnt.

  • Paul:

    Der katholische Klerus verhielt sich auch im Jahre 1934 wesentlich anders als die protestantische Geistlichkeit. Er hatte in erster Linie die unüberbrückbare Kluft im Auge, die zwischen der nationalsozialistischen Ideologie und der katholischen Glaubenslehre bestand, und er lehnte die nationalsozialistische Weltanschauung geschlossen und kompromißlos ab. Von ganz wenigen Illusionisten abgesehen, hielt der gesamte katholische Klerus Nationalsozialismus und katholisches Christentum für unvereinbar. Diese Feststellung wird auch von protestantischen Autoren zugegeben.
    http://www.kath-info.de/nationalsoz.html

    Der »römische« Katholizismus galt nach den Begriffen der völkischen Ideologie nächst dem Judentum und dem Marxismus als besonderer Feind einer »nordisch-germanisch« bestimmten Weltanschauung. Es war bezeichnend, daß es während der ganzen Zeit des Dritten Reiches in der Gestapo und im SD unter den Abteilungen für Gegnerbeobachtung und -bekämpfung (neben Judentum und Marxismus) stets ein Referat »Politischer Katholizismus« gegeben hat, während der protestantischen Kirche eine solche Einstufung zum grundsätzlichen, ideologisch bestimmten Gegner nicht zuteil wurde.
    Martin Broszat, Der Staat Hitlers. Grundlegung und Entwicklung seiner inneren Verfassunghttp://www.amazon.de/Hitlers-Grundlegung-Entwicklung-inneren-Verfassung/dp/3423301724
     
    Zuspruch fanden die Nationalsozialisten vor allem auf dem evangelisch geprägten Land. Erstaunlicherweise gerade dort, wo weder aktiver Wahlkampf betrieben wurde noch Parteistrukturen vorhanden waren. In Coburg-Stadt etwa konnte die NSDAP 41,6 Prozent der Stimmen erzielen. In Berlin und anderen Metropolen tat sich die Partei hingegen schwerer. Ihr bestes Hauptstadt-Ergebnis erreichten die Nationalsozialisten im gutbürgerlichen Steglitz mit 23,9 Prozent, gefolgt von den Bezirken Schöneberg, Wilmersdorf und Charlottenburg.
    http://www.welt.de/kultur/article9614241/Wie-die-Demokraten-Hitler-zum-Wahlsieg-verhalfen.html

  • Zeitungszeugen:

    Gewisse glaubensferne Kreise arbeiten sich gerne an Papst und Kirche ab und das auffällig häufig mit unlauteren Methoden. Darauf wies der französische Philosoph Bernard-Henri Lévy bereits im Feuilleton der FAZ hin.

    Warum ich Benedikt XVI. verteidige – Gegen die wohlfeile Desinformation: Der Papst und das jüdische Volk”; 28.1.2010, S. 31.

    Was erwartet man denn von einer in großen Teilen kirchenfeindlichen verkommenen Presse in Deutschland.  Der deutsche Pressenachwuchs und der linke Literaturbetrieb hat den schlechtesten Ruf weltweit. Arroganz und Oberlehrertum gepaart mit Faktenresistenz gegenüber allem, was der eigenen Dogmatik widerspricht.

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