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Neues Gesetz gegen "Geschichtsfälscher"

Der russische Präsident Medwedjew hat sich bitterlich über ‚Geschichtsfälschung‘ beklagt – der Hintergrund: In Russland wird der Zweite Weltkrieg „Großer Vaterländischer Krieg“ genannt und Russland sieht sich dabei als Befreier von der Herrschaft der Nationalsozialisten.

Die Baltenstaaten sehen das naturgemäß anders – sie seien  während des Zweiten Weltkriegs von der sowjetischen Armee besetzt und nicht befreit worden. Dementsprechend gibt es in verschiedenen – ehemals zur Sowjetunion gehörenden – Ländern mittlerweile Gesetze, die das Zeigen von Kennzeichen des Kommunismus genauso unter Strafe stellen, wie die des Nationalsozialismus.

Diese ganze Entwicklung und „Umdeutung der Geschichte“  passt der russischen Regierung unter Medwedjew überhaupt nicht: Deshalb bereitet sie derzeit ein Gesetz vor, mit dem die „Leugnung von bestimmten Ereignissen im Zweiten Weltkrieg“ unter Strafe gestellt werden soll.

Sage noch einer, Russland nähere sich der EU im Allgemeinen und der BRD im Besonderen nicht an.

[Dank an virOblationis für den Hinweis]

22 Kommentare zu „Neues Gesetz gegen "Geschichtsfälscher"“

  • Volker:

    Nur die Lüge braucht die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht.

    Thomas Jefferson  (1743-1826)

  • Gibor:

    Jetzt gehe ich einmal von unserem Land aus, und behaupte:

    Im heutigen Deutschland gibt es keine objektive Geschichtsforschung!
    Um keine unnötigen Angriffspunkte zu liefern, möchte ich diesen Komplex differenzierter darstellen. Danach kann man von der etablierten universitären Geschichtswissenschaft zu bestimmten Themenkreisen keine objektiven Verlautbarungen erwarten, soweit diese die Lügen und Halbwahrheiten der Siegermächte beider Weltkriege als solche entlarven würden und grundsätzlich geeignet sein könnten, die deutsche Position zu entlasten. Wer von diesen Trampelpfaden abweicht, wird – notfalls mit Zitatfälschungen – fertig gemacht, wie beispielsweise im Fall von Prof. Ernst Nolte geschehen. Wer im Wissenschaftsbetrieb davon abweicht, kann seine akademische Laufbahn sogleich als beendet ansehen.
    Es ist sogar schon vorgekommen, daß sich nachgeordnete Historiker vor Gericht gegen geschichtsverfälschende Wünsche ihrer Vorgesetzten zu Wehr setzen mußten. Was in den Medien zu diesen sensiblen Themen verbreitet wird, kann mit Fug und Recht zu über 90 Prozent als wissenschaftlicher Dünnschiß abgetan werden. Die weitgehend israelhörigen Staatsfunktionäre haben es fertig gebracht, bereits die Relativierung („Verharmlosung“) als hochsensibel angesehener Themenkreise unter Strafe zu stellen und damit eklatant die Verfassung zu brechen. Jene leben in permanenter Furcht vor einer Rüge des Zentralrats der Juden in Deutschland. Außerhalb von Universität, Medien und sonstigen staatlich oder philosemitisch gelenkten Veranstaltungen gibt es viele um historische Wahrheitsfindung bemühte Deutsche, die allerdings in ständiger Furcht leben, von der Rechtsbeugermafia mundtot gemacht zu werden. Eins der beliebtesten Hilfsmittel der Justiz dabei ist der in die ureigene Kompetenz der Historiker vorgenommene Eingriff, geschichtliche Vorgänge durch ein Offenkundigkeitsdogma einer weiteren wissenschaftlichen Überprüfung und eventuellen Revision zu entziehen.
    Man kann es weder begreifen, noch nachvollziehen und glaubt letztendlich, Luther (für die Theologie), Kopernikus, Kepler und Galilei (für die Astronomie) hätten nie gelebt!
    Es kann auch keine (völkerrechtlich wirksame!) Vereinbarung geben, wonach einem besiegten Staat eine Lüge als verbindlich aufoktroyiert werden kann.

  • Wahr-Sager:

    Hm, von Benjamin Franklin (1706-1790) kenne ich das von Volker erwähnte Zitat auch. Wer ist nun der Urheber?
    Gibts in Russland auch einen Zentralrat der Juden?

  • AvK:

    Die russische Regierung möchte also verbieten lassen, daß ihr „vaterländischer Krieg“  als „Besetzung“ verstanden wird. Geschichte als Mittel der politischen Herrschaft.  Weiß Gott nicht neu.

    Das wird die baltischen Staaten aber nicht sehr beeindrucken, denn das Gesetz gilt nur für Russland, und von den Russen wird sich keiner als „Besatzer“ empfinden. Warum also das Gesetz?

  • Gibor:

    1984
    Das Wahrheitsministerium – Miniwahr, wie es in der Neusprache hieß, sah verblüffend verschieden von allem anderen aus, was der Gesichtskreis umfaßt. Man konnte die in schönen Lettern in seine weiße Front gemeißelten drei Wahlsprüche entziffern:

     

    Krieg bedeutet Frieden – Freiheit ist Sklaverei – Unwissenheit ist Stärke

    Das Schrecklichste war, daß einfach alles wahr oder falsch sein konnte. Wenn man sich so in die Vergangenheit einmischen und von diesem oder jenem Ereignis behaupten konnte, es habe nie stattgefunden – war das nicht wirklich furchtbarer als Folter oder Tod?

    Und wenn alle anderen die verbreitete Lüge glaubten – wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten -, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit. Die Parole lautete:

     

    Wer die Vergangenheit beherrscht, beherrscht die Zukunft;
    Wer die Gegenwart beherrscht, beherrscht die Vergangenheit.
    Wirklichkeitskontrolle nannten sie es; in der Neusprache hieß es Dialektik.

    Wenn alle Korrekturen, die in einer Zeitung nötig geworden waren, gesammelt und kritisch miteinander verglichen worden waren, wurde diese Nummer neu gedruckt, die ursprüngliche vernichtet und an ihrer Stelle die richtiggestellte Ausgabe ins Archiv eingereiht. Dieser dauernde Umwandlungsprozeß vollzog sich nicht nur an den Zeitungen, sondern auch an Büchern, Zeitschriften, Broschüren, Plakaten, Flugblättern, Filmen, Liedertexten, Karikaturen – an jeder Art von Literatur, die irgendwie von politischer oder ideologischer Bedeutung sein konnte. Einen Tag um den anderen und fast von Minute zu Minute wurde die Vergangenheit mit der Gegenwart in Einklang gebracht. Die ganze Historie stand so gleichsam auf einem auswechselbaren Blatt, das genauso oft, wie es nötig wurde, radiert und neu beschrieben werden konnte. Und irgendwo saßen ganz anonym die leitenden Hirne, die den ganzen Betrieb koordinierten und die politischen Richtlinien festlegten, nach denen dieses Bruchstück der Vergangenheit aufbewahrt, jenes gefälscht und ein anderes aus der Welt geschafft wurde.

    (George Orwell [1903-1950]: Neunzehnhundervierundachtzig, Frankfurt/M-Berlin-Wien 1976, Zusammenfassung S.7-41)

  • virOblationis:

    @ AvK

    Es geht wohl darum, daß ein unreflektierter Nationalstolz nicht durch Veröffentlichungen über z.B  Katyn erschüttert wird. – Unwissenheit ist Stärke.

  • gast:

    Diese ganze Entwicklung und “Umdeutung der Geschichte”  passt der russischen Regierung unter Medwedjew überhaupt nicht

    Da wird der russische Präsident kräftige  Unterstützung der westdeutschen Linken und Salonbolschewiken erhalten. Die mögen auch keine Gleichsetzung der Greueltaten von Kommunismus und Nationalsozialismus und ein Verbot der kommunistischen Kennzeichen als verfassungsfeindlich wird heftig bekämpft.

  • Wahr-Sager:

    Solange Unschuldige als „Holocaust-Leugner“ wie Schwerverbrecher für Jahre in den Knast kommen, obwohl sie lediglich Zweifel an der aufgezwungenen Geschichtsversion äußern, solange gibt es auch keine objektive Geschichtsforschung. Diese Menschen haben keine Lobby, sondern im Gegenteil die HC-Lobby und „Kampf gegen rechts“-Fraktion gegen sich, werden gejagt und verunglimpft: In Deutschland sitzt Germar Rudolf mittlerweile über 2 Jahre im Knast, in Wien wurde der ehemalige FPÖ-Politiker Wolfgang Fröhlich 2008 zu vier Jahren Haft verurteilt.
    Diese Menschen werden auf kriminelle Weise in die Isolation getrieben; wer sich mit ihnen solidarisiert, wird üblicherweise in die extrem rechte Ecke gestellt, wenn nicht gar als (Neo-)Nazi tituliert.

  • AvK:

    @ Vir Oblationis

    Die Motive, die Medwedjew und die russische Regierung treiben, sind, denke ich offensichtlich. Nur Katyn erschließt sich mir nicht,  ist es doch seit längerem auch offiziell anerkannt, daß dieses Verbrechen von der roten Armee begangen wurde.

    Aber wer weiß, was sich in den russischen Archiven noch so alles verbirgt.

  • virOblationis:

    @ AvK

    Uns ist „Katyn“ bekannt. In Rußland wird es noch längst nicht bei allen durchgedrungen sein, wer die Täter waren. Ich hörte einen Rundfunkbericht darüber, daß ein polnischer Film zu diesem Thema in Rußland nicht gezeigt wurde, wenn ich mich recht entsinne.

  • @ virOblationis, AvK

    Michael Gorbatschow übernahm  [ich glaube 1990] die Verantwortung für Katyn – es sei eindeutig, dass die Sowjetunion für diese Greueltat verantwortlich sei. Sämtliche Nachfolger Gorbatschows stritten und streiten das ab und wälzen  bis zum heutigen Tag dieses Massaker auf das NS-Regime ab.

    Ich denke auch, dass die russische Regierung mit diesem Gesetz jedem Versuch der „Umdeutung“ [Sarkasmus] einen Riegel vorschieben will. Die Frage ist, ob es ihr auf Dauer gelingen wird.

  • @gast

    Der Unterstützung kann sich die russische Regierung garantiert sicher sein. Das wäre der größte Alptraum der BRD-Linken und heimlichen oder offenen Kommunistenliebhaber, dass man die Greultaten des Kommunismus genauso anerkennt und juristisch handhabt, wie das mit den Greueltaten der Nationalsozialisten Usus ist.

    Ihre gesamte verlogene Selbstlegitimation samt politischer Keulen [und damit Macht] käme ihnen endgültig abhanden.

    Ich bin sicher – Medwedjew wird aus dieser Ecke weiter kräftige Unterstützung für seine Sicht des WK II erhalten.

  • […] 05/28/2009: Neues Gesetz gegen “Geschichtsfälscher” […]

  • Anna Luehse:

    Wohin das ständige kollektive Schuldgefühl führt, erleiden wir täglich.

    Die Unsitte, Geschichtsschreibung durch Gesetz abzusichern hat in Deutschland u.a. auch mit dem Besatzungsrecht der Westalliierten zu tun. Im sog. Überleitungsvertrag (heute noch in wesentllichen Teilen verbindlich) haben sich die drei Mächte ( USA, UK , Frankreich) abgesichert, daß ihre Verbrechen nicht oder nur verzerrt dargestellt werden dürfen. Damit konnte z.B. die Umerziehung der Deutschen bis zur schleichenden Aufgabe der eigenen Identität erfolgen, die materielle und politische Erpressung weiter betrieben werden u.s.w.

    Vielleicht folgt Rußland auch nur dem Demokrat Sarkozy – hier erinnere ich an den Appell von Bois. Dann müßte man sagen: endlich in der Demokratie angekommen. 🙂

    Vielleicht wollen aber weder Frankreich, noch Rußland (die Türkei mit ihrem Armeniermord) einfach verhindern, daß sich ihre Völker selbstzerfleischen in elenden Diskussion um eigene Schuld.  Ein weiteres Beispiel: USA und die Diskussion  am/im Vietnamkrieg.

    Für alle diese Leute und unsere hörigen Politiker  ist es viel einfacher wenn es weiterhin nur die Deutschen als „Täter“ gibt

  • Sir Toby:

    # AvK, virOblationis, Judith

    Ich dachte auch ‚Katyn‘ wäre dort längst allgemein anerkannt und mittlerweile ein ‚alter Hut‘. Trotzdem: ‚Katyn‘ ist viel zu klein, um deswegen so ein Gesetz zu machen. Ich denke, die brauchen einfach die Story vom ‚Großen Vaterländischen Krieg‘, weil es der letzte Kitt ist, der ihr Sch….aus noch zusammenhält – wenn man mal vom puren äußeren Zwang durch Militär und Geheimdienst absieht. Ich hab irgendwo einen Artikel abgespeichert ‚Ein Volk säuft ab‘ – da gehts um das Ausmaß des Alkoholmißbrauchs im Land, und seine Folgen. Nein, die sind fertig; die werden sich noch ein paar Jahrzehnte weiterschleppen, solange die Kompensationsmechanismen es halt noch erlauben den Laden nach außen hin zusammenzuhalten. Aber dann kracht der ganze Laden einfach widerstandslos still in sich zusammen. Da muß keine ausländische Macht kommen und nachhelfen (obwohl die USA natürlich weiter sticheln und bohren werden, weil es ihnen selber eben offensichtlich immer noch nicht dreckig genug geht … aber das kommt auch noch); und was dann noch verwertbar ist von den Trümmerstücken, das werden sich die ehemals kolonisierten, mehrheitlich muslimischen, Völkerschaften der ehemaligen UdSSR, die dann die Bevölkerungsmehrheit bilden werden, einfach zusammenklauben können. Wie gesagt, deren Schicksal ist besiegelt – und da hilft ihnen auch keine Geschichtsfälschung per Gesetz mehr. Hat die Sowjetunion über sieben Jahrzehnte praktiziert – und wo ist die jetzt? Die ‚großmäulig, pardon, großmütig-großmächtige UdSSR‘ …. samt ihrer ‚ruhmreichen Roten Armee‘??? Sic transit gloria mundi!!!

  • virOblationis:

    @ Sir Toby

    Wenn Katyn nur geringe Bedeutung hätte, würde man kaum so große Anstrengungen unternehmen, es den Nazis anzuhängen. Wahrscheinlich befürchtet man die Erkenntnis, daß, wenn Stalins glorreiche Kämpfer einen solchen Massenmord verübten, sie auch vor anderen Greueln nicht zurückschreckten. Das schöne Bild vom „Großen Vaterländischen Krieg“ bekäme insgesamt Risse.

    Gerade habe ich ein Zitat gefunden, das von Galilei stammen soll und gut hierherpaßt:
    „Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt und sie eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher.“
    http://www.kath.net/detail.php?id=23024

  • Sir Toby:

    # virOblationis

    „Wahrscheinlich befürchtet man die Erkenntnis, daß, wenn Stalins glorreiche Kämpfer einen solchen Massenmord verübten, sie auch vor anderen Greueln nicht zurückschreckten.

    Ich denke, wir sollten hier nicht mit BRD-Maßstäben messen. Meines Wissens hat(te) die Stalin-Renaissance auch schon ohne Putins diesbezügliche Aktivitäten eingesetzt. Und ich glaube nicht, dass eine Mehrheit nichts von Stalins Verbrechen weiß; nur – es spielt keine Rolle, denn in dieser Hinsicht ist das, was der typische BRDler vielleicht als ‚Exzess der Unmoral‘ brandmarken würde, psychologisch wohl das Normale(re): Die Verbrechen spielen in der psychologischen Bewertung keine Rolle mehr, wenn man sie aufwiegt gegen das, was er ihnen dafür gegeben hat: Eine kollektive Werterfahrung, die geeignet war ein – so sehe ich es zumindest – Inferioritätsgefühl von Anbeginn íhrer Volksgeschichte lange Zeit aufzuheben.

    Hier geht es wie gesagt nicht um Moral – sondern um Psychologie. Und ich bitte Sie, virOblationis: Stalin hat  Millionen von Menschen (von Russen!) umgebracht – und da sollen die sich wegen ein paar Tausend umgebrachter polnischer Offiziere durch den Tag weinen? Das ist hier so ähnlich wie in dem Loriot-Klassiker: Herr Müller-Lüdenscheid! Herr Dr. Klöbner!! – DIE  ENTE  BLEIBT  DRAUSSEN! ….. Na gut.  –  Aber ich kann länger als Sie!!
     
    Die Verbrechen spielen für die psychologische Rezeption irgendwann keine Rolle mehr, wenn sie gegen das goldene Gefühl höchst gesteigerter kollektiver Selbstwerterfahrung in die Waagschale gelegt werden. Putin bzw. seine Marionette Medwedjew nutzen hier vielleicht etwas aus – aber was sie, etwa durch das in Rede stehende Gesetz zur Beförderung der offiziellen Geschichtsfälschung, jetzt eben offiziell unterstützen, ist doch als psychologische Wirklichkeit im Lande schon längst gegeben. Man könnte fast von einem Gegenbild zu unseren Linken sprechen – da können sie doch die Realität noch so lange vor Augen halten … es wird einfach ausgeblendet oder durch irgendwelche automatischen Rückvorwürfe ‚Faschismus blabla…‘ abgeblockt.
     

  • virOblationis:

    @ Sir Toby

    Gesetzt den Fall, Sie hätten recht, dann stellten sich zwei Fragen:

    Warum unternehmen die Russen es, durch ein – sie in den Augen der Weltöffentlichkeit bloßstellendes – Gesetz festzuschreiben, was ohnehin Konsens („psychologische Wirklichkeit“) in der russischen Gesellschaft  ist?

    Warum bemüht man sich so unermüdlich, den Fall Katyn den Deutschen anzuhängen, wenn er doch für Rußland gleichsam eine Bagatelle darstellt angesichts all der stalinistischen Verbrechen?

    Meiner Meinung nach zeigen Katyn u.a. unliebsame Wahrheiten, daß der Sowjetstaat auf Lügen gegründet war. Soweit das neue Rußland in dessen Tradition steht, befindet es sich auch in der Gefahr, entlarvt zu werden.

  • Sir Toby:

    # virOblationis

    Wie jetzt? Die versuchen tatsächlich – also auch gegenüber der Weltöffentlichkeit – uns Katyn sozusagen ’neu‘ anzuhängen? Das wäre mir neu – wobei ich allerdings zugeben muß, dass ich nicht den Tag damit verbringe nach Verlautbarungen der Herren Medwedjew + Putin und ihrer Geheimdienstentourage (schreibt man das so??) zu suchen. Denn meine grundsätzliche Einschätzung gegenüber diesem Staat, Land …? … was auch immer, dass sie im Grund abgehakt sind, bleibt dieselbe.

    Dass der Sowjetstaat auf Lügen gegründet war, ist, so denke ich jedenfalls, eigentlich für jeden denkfähigen Menschen Konsens – und mich mit denen, die es anders sehen, darüber auch noch zu streiten ist mir meine Zeit zu schade. Und schließlich…

    Warum unternehmen die Russen es, durch ein – sie in den Augen der Weltöffentlichkeit bloßstellendes – Gesetz festzuschreiben, was ohnehin Konsens (”psychologische Wirklichkeit”) in der russischen Gesellschaft  ist?

    Sie unterstellen hier, glaube ich, dass alles was eine Regierung macht eigentlich sinnvoll, logisch und in sich widerspruchsfrei sein müßte … weil es doch eine Regierung gemacht hat, und da haben doch viele kluge Köpfe darüber gebrütet … und die müssen sich doch was gedacht haben. Haben sie sicher auch. Aber das muß deshalb weder klug noch richtig sein, sondern kann einfach nur dämlich sein, und auf einer verzerrten Wirklichkeitswahrnehmung beruhen. Und das wäre es, was ich hier am Werke sehe.

  • virOblationis:

    @ Sir Toby

    Zu den Deutschen als angeblichen Urhebern des Verbrechens von Katyn s.o. Judiths Beitrag vom 28. Mai 17:30 Uhr.

  • Geheimes Deutschland:

    Die Nationalen sollten lernen das Russland nie ein echter Freund der Deutschen sein wird.Auch Russland hat vor nicht all zu langer Zeit einen Angriffskrieg geführt(Tschetschenien).Die Strippen zieht doch noch immer „EX“ kgb Agent Putin.Der Kommunismus ist nicht tot,weder in Europa(Demokratische Sozialisten) noch in Russland,der Wolf gibt sich nur zahm.Man wartet nur auf den völligen Zusammenbruch des kapitalistischen Systems ab.

  • […] [1] Medwedjews neues Gesetz gegen “Geschichtsfälscher”. […]

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