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Braune Knolle

Nicht die neuste Meldung aus Absurdistan, aber eine, die die ganze Blödheit des KgR zeigt – und dazu so herrlich komisch ist, dass ich sie mir nicht verkneifen kann.

Im Oktober 2007 wird  die Rothenburger Kartoffelprinzessin Jessica Gottschalk [nicht verwandt oder verschwägert mit Thomas] die Kürung zur Kartoffelkönigin verwehrt. Der Anlass: Ein anonymes Flugblatt ist aufgetaucht, in dem der Zwanzigjährigen Kontakte zur „rechten Szene“ nachgesagt werden.

Bürgermeister Eichinger [nicht verwandt und nicht verschwägert mit Bernd]  bestellt die junge Frau daraufhin zu einem Verhör in’s Rathaus. Obwohl der ebenfalls eingeschaltete Staatsschutz mitteilt, es lägen keinerlei Erkenntnisse vor, beharrt der Bürgermeister erfolgreich darauf, dass Frau Gottschalk auf das Amt der Kartoffelkönigin verzichtet, „um einen Imageschaden für die Stadt abzuwenden“.

Na ja, was könnte ein größerer „Imageschaden“ sein, als ein Dachschaden des Bürgermeisters.

[1] Meldung via Stolpersteine.net
[2] Rothenburger Rundschau: Keine Königin Jessica

14 Kommentare zu „Braune Knolle“

  • frank:

    Die Wut eines isolierten Individuums ist wie das Piepen einer Maus. Es muss erst mit Deutschland noch schlimmer kommen, bis die träge Masse aufwacht. Man hat es bei den letzten Wahlen gesehen, es geht uns noch viel zu gut.

  • Sir Toby:

    # frank

    „… es geht uns noch viel zu gut.“

    Obwohl man das objektiv nicht für möglich halten sollte, muß ich Dir – gemessen an den Erfahrungen der Wahlergebnisse – (leider) recht geben.

  • @frank

    Die Menschen werden erst aufwachen, wenn wir die Sozialsysteme abschalten müssen, weil wir Pleite sind, und die Kulturbereicherer dann das Hartz IV direkt in unseren Wohnungen abholen wollen.

  • Wir sind also im Zeitalter der Gesinnungsjustiz angekommen. Wer sich mit „Rechten“ sehen lässt ohne sich irgendetwas zu Schulden kommen zu lassen, wird öffentlich diskriminiert.

  • Faber:

    Eine DEUTSCHE KARTOFFELkönigin. Die Königin der deutschen Kartoffeln also. Alleine der Titel ist ein Affront und muß abgeschafft werden.

    Die Türken sind da weiter. Sie wissen, daß alle deutsche Kartoffeln Nazis sind.

  • Wahr-Sager:

    Ist doch klar: Wer rechts eingestellt ist bzw. Kontakte zur „rechten Szene“ hat (wie immer die auch aussieht), der kommt beruflich nicht weiter und wird gesellschaftlich geächtet. Würde es heute noch Scheiterhaufen geben, würde sich der linke Mob auf diese Weise wieder abreagieren.

  • Volker:

    http://www.rotenburg-wuemme.de/city_info/webaccessibility/index.cfm?waid=11&item_id=834160&old_item_id=0&oldrecord=30544&oldmodul=5&olddesign=0

    Der Detlef Eichinger ist übrigens Mitglied im Lions-Club Rotenburg (Wümme). Ist ja schon mal typisch. Wer da schon Mitglied wird, der hat es doch nötig.

    „Die Rundschau setzte Detlef Eichinger von dem Flugblatt in Kenntnis. Der Bürgermeister fiel aus allen Wolken und sprach sofort mit der Polizei und G.. „Sie bestreitet die Kontakte nicht. Aber von der Tragweite hat sie nichts gewusst“, sagt Eichinger. Sein Eindruck: Die junge Frau ist „aus jugendlicher Dusseligkeit in etwas reingerutscht.“ Er habe sie aufgefordert, die Beziehungen abzubrechen.“

    Soso. Er fiel aus allen Wolken. Wie schröcklich, welcher Schock. Und das Mädchen war natürlich „dusselig“. Klar doch, er als ehemaliger Berufssoldat, der in Bosnien und diesen Ländern als Vasall gedient hat, hat ja das Recht dazu, jemanden als „dusselig“ zu bezeichnen. „Er habe sie aufgefordert“…hoffentlich hat er eine passende Antwort erhalten.

    Hier noch seine Mail: bgm@rotenburg-wuemme.de

  • gast:

    Zweimal OT passt aber doch irgendwie rein. In Leichlingen wird ein unliebiger Gastwirt (hat „braune Knollen“ bewirtet nach Ansicht von dunkelroten Knollen) regelrecht gehetzt
    Menschenjagd auf Andersdenkende in Leichlingen

    im Landkreis Nordhausen (Thüringen) hat man die „braunen Knollen“, ganz aus Versehen natürlich, bei der Wahl falsch gezählt. Jetzt muss neu ausgezählt werden, nicht nur in Nordhausen sondern in der Verwaltungsgemeinschaft Hohnstein/Südharz sowie in der Gemeinde Werther
    Wählerstimmen müssen neu gezählt werden

    Weniger zurückhaltende Bürger als meine Wenigkeit würden das glatt einen versuchten Wahlbeschiss nennen. hehe.

  • Volker:

    Hier ist der nächste Kracher:

    http://www.pro-nrw-online.de/content/view/1141/1/

    „ÜBERLEGT MAL, ob Ihr wirklich an so was bankrott gehen wollt“

  • Wahr-Sager:

    Das ist ja nur noch widerwärtig. Moderne Hexenjagd.

  • Das ist alles noch garnichts gegen die aktuelle Kampagne in Mitteldeutschland gegen Läden, die „Thor Steinar“ Kleidung vertreiben.
    Schaut hier:
    http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1244095487532&calledPageId=987490165154

    Das stellt alles in den Schatten.

    Schönen Sonntag
    Giordano

  • Wahr-Sager:

    Selbst Oma und Opa sind bei der Anti-„Nazi“-Demo gegen Thor Steinar dabei, wie man in dieser Fotogalerie auf Bild 5 sehen kann. Die tiefroten Jusos (Bild 1) sowieso.
    Als nächstes kommt dann eine „kreative“ Aktion mit dem Slogan „Nazis aushungern!“, bei der Supermarkt-Ketten aufgefordert werden, Rechten den Verkauf von Lebensmitteln zu verweigern und die Forderung unter dem Druck der roten Brut auch noch bereitwillig erfüllen?

  • Sir Toby:

    # Wahr-Sager

    Oma + Opa von heute sind aber nicht mehr das, was man früher vielleicht mal unter Oma + Opa verstanden hat. Oma + Opa von heute sind die Revolutionäre von ’68 – und sie haben zwischenzeitlich nichts verlernt.

    Und die Jusos sind nicht einmal ‚tiefrot‘, sondern einfach nur ’saudumm‘; das waren sie zwar schon immer, aber dass die selber noch immer nicht begriffen haben, dass bei ihnen seit Jahrzehnten immer diesselbe Durchlauferhitzernummer gefahren wird … ja, das sagt wirklich alles. Die Heidi war Juso-Chefin und hats dann bis auf den Entwicklungshilfeministerposten geschafft, wo sie ein bischen Spielgeld bekommt und ansonsten – wie man wohl meint – weiter keinen Schaden mehr anrichten wird. Wenn die Heidi mal in Rente ist, kommt die Andrea – auch Ex-Juso-Chefin – auf denselben Posten. Und wenn die Andrea mal weg ist, dann kriegt die Franziska denselben Posten.

    Im übrigen würd ich mir da nicht zuviel Sorgen machen. Der Gerd war ja auch Juso-Chef; wollte die Belastbarkeit der Wirtschaft testen. Später wurde er dann ziemlich Karriere-realistisch; genauso wie Wolfgang Roth oder Karsten Vogt. Ich kann zwar verstehen, dass einem das pseudoradikale Gefasel der Drohsel etwa im ersten Moment erschröcklich vorkommt, aber bisher sind noch alle ein Vierteljahrhundert später nicht mehr ganz so sehr an Revolution und Überwindung/Abschaffung des Nationalstaates als vielmehr an einem auskömmlichen Einkommen und dem eigenen Wohlergehen im Alter interessiert gewesen. Und spätestens mit 40 haben die alle kapiert, das sie jetzt 40 sind – und fangen an über ihre Alterssicherheit nachzudenken. Da läßt der revolutionäre Elan dann gewöhnlich im gleichen Maße nach wie das Interesse für die eigene finanzielle Zukunftssicherung zu wachsen beginnt. Derselbe Virus hat sogar schon den ein oder anderen Grünen befallen.

  • Sir Toby:

    # Giordano

    In dem verlinkten Artikel gibt es rechts unter der Bildwerbung so eine Rubrik ‚Neue Ausgehtipps‘. Und auf Platz 2 (glaub ich) wird empfohlen…? DER BRAUNE HIRSCH!!! Na, wenn das mal keinen Ärger gibt…

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