Inhaltsverzeichnis

Königsberg und Preußen: Kehren die alten Namen zurück?

Als die Sowjetunion 1991 endgültig zusammengebrochen war, diskutierte man in Königsberg leidenschaftlich über die Rückbenennung von „Kaliningrad“ in „Königsberg“ – ergebnislos.

Jetzt stößt Felix Felixowitsch Lapin –  Leiter der Königsberger Stadtgebietsverwaltung und Vertrauter des Gouverneurs – die Debatte neu an: In „Echo Moskwy“ vom 9. Mai spricht er sich für eine offizielle Rückbenennung der Stadt in „Königsberg“ und des Gebiets in „Preußen“ aus.

„In Rußland, denke ich, wäre man stolz darauf, daß, ja, daß [der Name] Königsberg wäre – als eine rußländische Stadt, im Bestand der Rußländischen Föderation. Eine andere Frage ist vielleicht, ob man die Oblast nicht ,Preußen‘ nennen könnte – damit wäre ich sicher sehr einverstanden.“ Er könne sich zwar auch andere Benennungen vorstellen, seine Präferenz für die Namen „Königsberg“ und „Preußen“ blieb aber deutlich.

Das ist aber noch nicht alles – zahlreiche einflußreiche russische Politiker und Geschäftsleute würden seit einiger Zeit nicht nur auf eine Rückbenennung spekulieren, sondern auch auf eine Rückgabe der Region an Deutschland. Rußland könne sich die Unterhaltung seiner teuren „Luxuskolonie“ eigentlich schon lange nicht mehr leisten, und dies gelte in der jetzigen wirtschaftlichen und demographischen Krise um so mehr: Geld und Menschen würden andernorts in der Russischen Föderation dringend gebraucht.

Das wär ein Ding – sämtliche Antideutsche in der BRD träfe der Schlag, wenn – außer dem Zusammenbruch der SED-Diktatur – nun auch noch ehemals deutsche Gebiete von den Russen an die BRD [vermutlich gegen Bares] zurückgegeben würden.

[1] Ostpreußen. de: Kehren die alten Namen zurück?

17 Kommentare zu „Königsberg und Preußen: Kehren die alten Namen zurück?“

  • Eine Rückgabe Nord-Ostpreußens ist Wunschdenken. Du hast es schon gesagt, diese antideutsche politische Führung hält nichts von Prestige und würde im Sinne der Globalisierung und der EU-Totalität alles machen, BLOSS NICHT einen Teil der beraubten Ostgebiete zurückzubekommen.

    Und nicht nur die Führung – das ganze meinungsmachende linke Gesocks würde wieder Warnungen ausrufen: Droht wieder großdeutscher Imperialismus? Blabla….

    Ein weiteres Argument wäre: Die Freizügigkeit innerhalb der EU ermöglicht es Deutschen mittlerweile ohnehin, in ehemalige Ostgebiete zu ziehen. Dass das nicht das gleiche ist, raffen die nicht.

    Zumal Merkel doch sowieso vor den hysterischen polnischen Nationalisten und Medien gekuscht hätte.

  • virOblationis:

    Wenn Rußland seine „Kaliningrader“ Exklave nicht mehr behalten will, wird sie wohl einen eigenständigen Staat bilden. Dorthin könnten z.B. Russen ziehen, die seit UdSSR-Zeiten im Baltikum leben, sich aber mit den neuen politischen Verhältnissen nicht abfinden mögen.

    Deutschland in seiner momentanen Verfassung, da stimme ich Calito zu, würde sich mit Händen und Füßen gegen eine Wiederangliederung des nördlichen Ostpreußen sträuben.

  • Oliver:

    Da sollte man sich keiner zu großen Illusionen hingegen. Von russischer Seite wäre eine Abtretung sicher denkbar. Die größte Hürde hierbei dürfte jedoch die Geschichtsvergessenheit der Deutschen Politiker sein, die eine Rückgabe Nord-Ostspreussens an Deutschland noch nicht einmal unterstützten würden. Und ein weiterer Faktor dürfte in diesem Zusammenhang auch Polen spielen, das schon seit langem auf dieses Gebiet schielt. Dort würden sehr schnell wieder alte Ressentiments aufbrechen, selbstverständlich noch zusätzlich befeuert durch eine nicht zu unterschätzende Gruppe Antideutscher in Deutschland selbst. Das ganze Theater um Erika Steinbach ist hier mahnendes Beispiel. Man man u.U. bekommen kann, muss man auch wollen und dies deutlich artikulieren.  Bereits hieran wird es mangeln. Außerdem hat sich bei mir der Eindruck verfestigt, dass Deutschland und mit ihm seine politisch Handelnden über eine nur eingeschränkten Handlungsspielraum verfügen und mehr und mehr zu Heloten einer übergeordneten Instanz herabgesunken sind. Erinnert sei daran, dass bereits während der Verhandlungen über den Beitritt der DDR zum Gebiet der BRD Gorbatschowder Kohl- Regierung Nord-Ostpreussen zum Kauf angeboten hat. Es wird kolportiert, dass Genscher hier massiven Einspruch einlegte und herzlos davon sprach, dass man „Königsberg (gemeint damit der gesamte Oblast Kaliningrad) noch nicht einmal geschenkt erhalten wolle. Tatsächlich haben wohl auch Einwände der US- Administration ihr übriges zum Verzicht beigetragen. Kohl war hier sehr lange indifferent, auch hinsichtlich der Anerkennung der Oder-Neisse-Linie, was nicht nur mit formaljuristischen Voraussetzungen erklärbar ist.

    So wünschenswert eine Rückübertragung Nord-Ostpreussens an Deutschland wäre, es wird wohl ein Traum bleiben, leider. Eher wird dieses Gebiet an Polen fallen, als dass Deutsche Politiker sich der Gefahr aussetzen, als revisionistisch oder nationalistisch gebranntmarkt zu werden.

  • @Calito, VirOblationis, Oliver

    Natürlich habt ihr alle drei Recht, mit dem was ihr schreibt – ich glaube auch nicht an eine Rückkehr des Gebietes [Rückkehr zu den alten Namen wäre schon ein Novum] , trotzdem fand ich die Nachricht einfach interessant und wert, weitergetragen zu werden.

    Andererseits hätte sich 1987 niemand ernsthaft träumen lassen, dass die Mauer zwei Jahre später fallen wird. Wie dem auch sein – die Debatten die aktuell in Russland [und Polen]  geführt werden, sind für mich, als lange nach dem WK II geborene, sehr interessant.

  • Tobias:

    Eine Abtretung der Region Kalinigrad/Nord-Ostpreußen war bereits Anfang der ’90er im Gespräch. Damals gab es aber starke Vorbehalte seitens Polens und, wenn ich mich recht erinnre, auch von Litauen. Die Last, die Helmut Kohl damals taktisch zu schultern hatte, war zu groß, als dass die BRD sich damals damit hätte ernsthaft beschäftigen können. 
    Heute aber könnten Polen und Litauen möglicherweise zu einer positiven Haltung hinsichtlich einer Eingliederung Nord-Ostpreußens in die BRD gebracht werden. Die russischen Enklave ist nämlich ein Stachel im Fleisch der E.U. – Russland könnte eines Tages dort z.B. auch Atomwaffen stationieren. 
    Auf jeden Fall bräuchte es auf deutscher Seite visionäre Politiker. Die kann in diesem Zusammenhang in keiner einflussreichen Partei erkennen.

  • Der Sache muß man einfach noch mehr Zeit geben …

  • frank:

    Die Polen würden sofort ein fürchterliches Geheul anstimmen. Man denke an die deutsche Wiedervereinigung 1989, als Polen schon deutsche Panzer auf Warschau zurollen sah. Irgendwie haben die wohl doch ein schlechtes Gewissen, weil sie einen Großteil ihres Staatsgebietes nur durch Vertreibung und Diebstahl erhalten haben. Deshalb kommt auch ständig ein aufgeregtes Gespecker, wenn es jemand wagt, die Vertreibungen überhaupt zu thematisieren. Getroffenen Hunde bellen und die Polen bellen verdammt oft.

  • frank:

    Ja, mir ist klar, dass Königsberg zu Russland gehört, aber die Polen würden sich garantiert einmischen. Die würden sogar die UN-Feindstaatenklausel heranziehen.

  • Wahnfried II:

    Ich weiß nicht mehr wo ich es seinerzeit gelesen habe, aber bereits vor der Wende soll die Führung der SU ja mehr als Willens gewesen sein Nordost-Preussen für einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag, damals noch in Deutschen Mark, zurückzugeben. Wahrscheinlich haben unsere „Freunde und Partner“ aber damals ein Problem damit gehabt, daß die SU mit einem riesigen Batzen Geld gestützt wird, weswegen dort nicht, wie angeblich von Gorbatschow vorgeschlagen, die Spätaussiedler angesiedelt worden sind.

    Es wäre ohnehin die Frage, was mit den dort lebenden Russen geschehen sollte. Viele dort identifizieren sich, zumindest wenn man dem Fernsehen glauben darf, mittlerweile sehr stark mit Preussen, dem Deutschen Orden usw.

    Naja, realistisch betrachtet wird das natürlich nichts, aber auf der anderen Seite: Wer hätte 1988 gedacht, daß in nichtmal zwei Jahren die Mauer fällt? Man wird ja noch träumen dürfen …

  • Anna Luehse:

    …spricht er sich für eine offizielle Rückbenennung der Stadt in „Königsberg“ und des Gebiets in „Preußen“ aus.

    Sprache schafft Bewußtsein.  Mit der Rückkehr der Namen kommen auch wieder Fragen zu dem Gebiet zurück.  Es liegt auch eine Chance darin, daß die heutige Jugend ( deutsche, russische und polnische) mehr über die historischen Gemeinsamkeiten erfragen und erfahren. Damit wäre auch schon viel erreicht.
    „Viel Kleinvieh gibt auch Mist“  :-))

  • VestiFali:

    Was ist in diesem Zusammenhang mit „Antideutsche“ gemeint?
    Meiner Meinung nach sind Antideutsche in erster Linie die, die sich besonders deutsch geben!

    Ich persönlich haben nichts gegen eine Rückgabe – Rücknahme Ostpreussens, mit Königsberg, hab‘ selbst masurische Bindungen.
    und sicher wird das wieder was kosten.
    Ich bin auch dazu bereit, allerdings ohne Rückgaben an irgend welche „Gutsherren“!

  • jean-luc:

    Diskussion um Rückgabe – das wär doch was:
    Dann müssten ja alle unsere Politiker Farbe bekennen:
    Bei Claudia Roth und Konsorten führt sowas zu Anfällen?
    Wo steht Äntschie?
    Was kann Steinmeier wollen?
    Mann das würde die Diskussion des Jahrzehnts werden!

  • Casper:

    wenn russland preußen zurück geben würde müssten unsere politiker merken das wir das volk sind und wir müssten dafür demonstrieren das ein teil deutschlands zurück kommt…es gehört zu UNSERER GESCHICHTE ich selbst habe preußische-schlesische wurzeln und bin sehr dafür das preußen heim kommt…vertreibung und gebietsabtrennung lassen sich nicht durch krieg rechtfertigen!!!!!!!!!! 

  • Werner:

    Ich bin ein Bayer und bin dafür das Preußen zurück kommt allein schon der geschichtliche Hintergrund den bayern und Preußen gemeinsam haben und die Moral die verbesert würde, die letzte Wiedervereinigung hats gezeigt  ob woll jetzt viele schlecht da drüber Sprechen!!

  • Prussianman:

    Es wäre mir eine Ehre Königsberg wieder als Heimat sehen zu dürfen!
    Und wenn ich der einzige bin der auf die Straße geht und für Preußen demonstriert!
    Die Politiker sollen sich einmal ihre politische Korrektheit sonst wo hinstecken und einmal über ihren eigenen Schatten springen und das Volk einmal zufrieden stellen schließlich hängt jahunderte lang deutsche Geschichte an diesem Ort und das ist es Wert !

  • timo:

    Ich wusste…ich hätte die Kommentare hier nicht lesen dürfen…Vorfreude schon gleich wieder genommen 🙁
     
     
    mfG

Kommentieren