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Nützliche Idioten

Der Historiker Peter Horvath ist davon überzeugt, dass die SED-Diktatur und ihre Stasi die 68er-Revolte, auf die die alt-linken so stolz sind, inszeniert haben. Heißt: Die 68er waren Marionetten, die sich instrumentalisieren ließen.

[1] SED und Stasi inszenierten die 68er Revolte

So wie es aussieht, haben Augstein [Spiegel] und Bucerius [Zeit] die Enteignet-Springer-Kampagne damals mitfinanziert. Den zwei Verlegern war die Konkurrenz ein Dorn im Auge. Das „Heute“-Projekt, das als Gegengewicht zum Springer-Verlag an den Markt gebracht wurde, war von Anfang an von vier Stasi-Leuten durchsetzt – zwei davon Doppelagenten.

Seit Jahresbeginn hatte ein illustrer Kreis von Journalisten und linken Idealisten in West-Berlin die Herausgabe einer neuen Tageszeitung vorbereitet. Die Redakteure der Nullnummern dieses Vorhabens erhielten gut dotierte Monatsgehälter. Das Geld gaben Rudolf Augstein und Gerd Bucerius. Augstein hatte eine Million Mark für das Projekt eingeplant. Die neue Zeitung sollte „Heute“ heißen und ein Gegengewicht zum Einfluss des Axel-Springer-Verlags darstellen. Als Autoren waren Hans Magnus Enzensberger, Peter Rühmkorf, Sebastian Haffner, Alexander Mitscherlich im Gespräch.

Der „Heute“-Gruppe gehörten von Beginn an vier Stasi-Leute an, zwei davon Doppelagenten, die für den DDR-Staatssicherheitsdienst und den Verfassungsschutz tätig waren. Am 17. Januar 1966 berichtete ein Stasi-Spitzel, der den literarischen Decknamen „Adrian Pepperkorn“ trug, seinem Ost-Berliner Führungsoffizier über eine Vorbesprechung mit Rudolf Augstein.

Während in West-Berlin am Projekt der Anti-Springer-Zeitung getüftelt wurde, ging Augstein im „Spiegel“ hart mit dem Verleger zu Gericht. Unter der Überschrift „Lex Springer“ forderte er am 1. August 1966 eine gesetzlich festgelegte Begrenzung der Marktanteile des Axel-Springer-Verlags.

Augsteins polemischer, man kann auch sagen: bösartiger Artikel enthielt eine These, die weit über das hinausging, was bis dato gegen Springer vorgebracht worden war. „Kein einzelner Mann in Deutschland“, schrieb Augstein, habe „vor Hitler und seit Hitler so viel Macht kumuliert, Bismarck und die beiden Kaiser ausgenommen.“ Damit war ein Ton angeschlagen, der bald Schule machen sollte.

[1] Die Stasi und ein Anti-Springer-Projekt: Enteignet Augstein!

4 Kommentare zu „Nützliche Idioten“

  • Mcp:

    Das „Sturmgeschütz der Demokratie“, den Verdacht werde ich nicht los, war unterwandert von Stasi-Spitzeln und die wurden direkt aus der Normannenstraße mit Material versorgt.
    Früher galt der Spiegel als Inbegriff des „investigativen“ Journalismus. Merkwürdigerweise ist damit seit dem Mauerfall Schluss. Seitdem ist das Blatt ein linkes Trash Magazin, dass wenig enthüllt, aber viel meint. Ob da vielleicht die Quellen versiegt sind?

  • Sir Toby:

    Mcp hat mich auf eine Idee gebracht: ‚Investigative Journalisten‘ und ‚Spitzel und Geheimdienstler‘ sind ja in gewisser Weise Artverwandte. Sie arbeiten teilweise im Hintergrund, verdeckt … und versuchen Dinge zu erfahren, die sie nix angehen. Für arbeitslose Geheimdienstler wäre also der Umstieg in den investigativen Journalismus sozusagen der Beruf der Wahl – wenn investigativer Journalismus noch benötigt würde. Aber heute, wies ausschaut, benötigt man ausschließlich affirmativen und reproduktiven Journalismus. Schade, müssen sie wohl doch wieder in ihrem alten Job unterkommen. Irgendwie.

  • Tobias:

    Kein geringerer als Rudi Dutschke hat immer wieder von dem langen Arm der Stasi gesprochen. Dutschke, selbst aus der DDR in den Westen gekommen, hat vor seinem Tod mehrmals behauptet, der Attentäter, der auf ihn schoss und ihn dabei lebensgefährlich verletzte, sei ein Agent der Stasi gewesen. Inwieweit er das belegen konnte weiß ich nicht. Ich denke, auch hierzu werden wir bald näheres erfahren.
    Es bleibt die Frage: warum kommt das alles erst jetzt ans Licht? Meine Antwort: Die sog. ’68er haben hinsichtlich der kulturelle Zersetzung unsres Landes so viel erreicht, dass sie mittlerweile von einem Gefühl der Unumkehrbarkeit ihres Wirkens besetzt sind.

  • Wahr-Sager:

    Ich habe einen Artikel gesucht, wo folgender Irrsinn thematisch am ehesten reinpasst: Aufgeschnappt: Hupen und Rechte verboten

    Im westfälischen Landkreis Unna haben die Schilder neuerdings auch eine politische Botschaft. Vergangene Woche enthüllte Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick in seiner Heimatstadt das erste gelbe Schild mit der Aufschrift „Lünen hat keinen Platz für Rechtsextremismus“ am Eingang des Rathauses.

    Leider ist nicht der 1. April. Der Irrsinn kennt keine Grenzen.

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