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Schön, Herr Körting

dass Sie es nun auch gemerkt haben „Körting: Linke Gewalt nimmt zu„. Sie habe eine neue Qualität erreicht und sei nicht mehr auf den 1. Mai beschränkt. Ach. Das war sie noch nie.

Mit der politischen Behandlung des Linksextremismus ist es seltsam in Deutschland: Obwohl jährlich Hunderte von Straftaten mit diesem Hintergrund begangen, Brandanschläge, Landfriedensbruch, Anschläge auf Verkehrswege und „rechtsextreme“ Menschen [nach Definition der Linksextremen] verübt werden, ist sie der Medien- Öffentlichkeit selten Thema – und wenn doch, wird sie in größten Teilen wohlwollend-verstehend abgehandelt. Die einschlägigen Fachpublikationen werden ebenso wenig rezipiert wie die Teile in den Verfassungsschutzberichten, die sich mit dem Linksextremismus befassen, stellt Bertram Dickerle bereits 2002 [!] in seiner Rezension des „Handbuch des Linksextremismus“ treffend fest.

Langsam scheint – zumindest in Berlin – dem einen und anderen Entscheidungsträger zu dämmern, dass der Geist, den man so lange hätschelte und verharmloste, zurück in die Flasche muss: Gestern beschäftigte sich der Innenausschuss mit der linken Gewalt und Polizeipräsident Glietsch forderte im RBB-Inforadio einen Kampf gegen Linksextremismus.

„Wer die Bekämpfung des gewaltbereiten Linksextremismus der Polizei überlässt, der muss zur Kenntnis nehmen, dass auf Dauer keine durchgreifenden Erfolge zu erzielen sind“.

Unterstützung erhält Glietsch dabei vom Leiter des Berliner LKA, Peter-Michael Haeberer – die Rechnung für die jüngste „Action-Week“ nach linker Art bezahlt, wie immer, der Steuerzahler.

18 Kommentare zu „Schön, Herr Körting“

  • virOblationis:

    „Wer die Bekämpfung des gewaltbereiten Linksextremismus der Polizei überlässt, der muss zur Kenntnis nehmen, dass auf Dauer keine durchgreifenden Erfolge zu erzielen sind“.
    Es müßte wohl eher heißen:
    „Wer die Bekämpfung des gewaltbereiten Linksextremismus einer Polizei überlässt, der Innensenator Körting und ich vorstehen, der muss zur Kenntnis nehmen, dass auf Dauer keine durchgreifenden Erfolge zu erzielen sind“.
     

  • ThePassenger:

    @virOblationis

    Widerspruch! Er versucht dadurch anzudeuten dass die Polizei nicht bereit ist die Bevölkerung zu unterdrücken, daher verweist sehr sanft auf die Politik.

    Ein Häufchen verwirrter Choaten kann man kontrollieren, eine von der Politik gewollte und geförderte Massenbewegeung nicht, zumindest nicht wenn man vorgibt eine Demokratie zu sein.

    Der Geist muss in die Flasche zurück, da ist schon was dran. Geister lassen sich aber nunmal nicht in die Flasche zurückprügeln, da braucht es, um im Beispiel zu bleiben, Magie.

  • karl-friedrich:

    OT:

    Scheiss Tag heute, wieder 3 Kameraden in Afghanistan gestorben, man fühlt sich so hilflos, und für was sind sie gestorben? Eben, für nichts.

  • Wer Unkraut sät wird Unkraut ernten….
    Heutiger Liberalismus als Düngemittel ist wie Kompost der mit unverrotteter Unkrautsaat   verseucht ist.
    Jeder Gärtner weis, dass man sich gegen Unkraut ernsthaft wehren muss, sonst gibt es keine Ernte und der Garten verkommt zu einer Wildernis (Anarchie).
    Auch wenn es zuerst schön „grün“ sprießt, ändert sich Aussehen und Auswirkung ins untolerierbare.
    Man spricht  dann von kultivieren.
    Wer keine Kultur  und lieber undefinierbaren MischMasch mag, fühlt sich  natuerlich dort wohl, bis ein anderes Biotop uerbernimmt.
    Geht Voelkern genau so…
    Was man braucht ist ein guten Gaertner!
     

  • @ karl-friedrich

    Nachdem im März Obama bereits zugab, dass der Krieg in Afghanistan nicht zu gewinnen und jetzt sogar in der BRD erkannt wird, dass die Bundeswehr in Afghanistan  keine leicht bewaffnete Version des Technischen Hilfswerks ist, frage ich mich, wieviele junge deutsche Soldaten noch sterben müssen, bis endlich ernsthaft Pläne für den Rückzug erarbeitet werden.

  • ThePassenger:

    OT bzgl. eines Dauerthemas:

    Harvard-Professor sagt deutschen Absturz voraus

    http://www.welt.de/finanzen/article3979428/Harvard-Professor-sagt-deutschen-Absturz-voraus.html

    Der umstrittene Finanzhistoriker Niall Ferguson sieht für Deutschland schwarz: Die eigentliche Krise kommt erst noch, meint der Harvard-Professor…

    Wasser auf meine Mühlen 🙁

  • Blond:

    Es gibt keine ordentlichen Rueckzugplaene –
    nachzulesen im Buch „Endstation Kabul“ –
    daran wird sich auch nichts geaendert haben.
    Siehe auch
    http://www.endstation-kabul.de/

  • Zum Thema zurück: Es ist wirklich beschämend, wie rar die kritische Publizistik in Sachen Linksextremismus ist. Das „Antifaschistische Milieu“ vom Offenbacher Claus-M. Wolfschlag ist schon aufgrund der Konkurrenzlosigkeit zum Standardwerk geworden.

    http://www.amazon.de/Das-antifaschistische-Milieu-Rechtsextremismus-Bundesrepublik/dp/370200940X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1245767245&sr=8-1
     

  • Wahnfried:

    Beileid den Familien.
     
    Mehr ist zu diesem ganzen Mist gar nicht mehr zu sagen.

  • karl-friedrich:

    @ Judith

    Hatte ich nicht kürzlich gelesen, das Berlusconi z.B. die Italiener demnächst abziehen möchte, wieso können wir das nicht? Sollten uns diese Turbanträger hier angreifen, werden sie entsprechend von uns empfangen, aber was geht uns die Wüste da unten an?

  • Sir Toby:

    # karl-friedrich

    „Sollten uns diese Turbanträger hier angreifen, werden sie entsprechend von uns empfangen, …“

    Ja, … mit Hofknicks und Häppchen, weil das ja zum einen der öfffentlich ventilierten Einstellung (Respääkt!) vor einem erfolgreichen Eroberer entspricht, und zum anderen ist zuhause ja ohnehin nichts mehr, womit man sie sonst empfangen könnte.

  • virOblationis:

    „Wer die Bekämpfung des gewaltbereiten Linksextremismus der Polizei überlässt, der muss zur Kenntnis nehmen, dass auf Dauer keine durchgreifenden Erfolge zu erzielen sind“.
    Passenger schrieb dazu:“Er (sc. Glietsch) versucht dadurch anzudeuten dass die Polizei nicht bereit ist die Bevölkerung zu unterdrücken, daher verweist sehr sanft auf die Politik.“
    Diesen Satz verstehe ich nicht. Bitte um Erläuterung.

  • karl-friedrich:

    @ Sir Toby

    Nee, so hatte ich das wirklich nicht gemeint, nix Respääkt.

    Haben Sie sich noch nicht gefragt, warum bei uns noch keine Bombe hochgegangen ist, wie z.B. in Spanien, die wissen schon wieso.

  • ThePassenger:

    @virOblationis

    Gerne. Extremisten können nicht aus dem Nichts heraus agieren, sie brauchen Rückhalt, in der Politik wie in der Bevölkerung. Nimmt man einen in Gewahrsam, wachsen zwei nach. Man müsste den gesamten Sumpf austrocknen. Da diese Taten aber politisch gedeckt sind, bei manchen gar erwünscht, ist das ein (polizeilicher) Kampf gegen Windmühlen.

    Hr. Körting wandelt auf einer Rasierklinge, er sucht die eigene Fraktion (Rot/Rot) zu schützen („Da gibt es sehr unterschiedliche Leute, von denen viele im Rahmen des Rechts ihr Unbehagen ausdrücken und demonstrieren – die darf man nicht alle in einen Topf werfen.“), auf der anderen Seite sucht er sich einen Punching-Ball um den Ball dort ins Tor zu schiessen:
    „Die Grünen kritisierte Körting dafür, dass sie die Tempelhofbesetzung zumindest anfangs unterstützt hätten: „Rechtsbrüche dürfen nicht toleriert werden“, sagte der Senator“ – als ob es nur die Grünen gewesen wären…

    Körting, als pol. direkt Verantwortlicher, kann nicht gleichzeitig den linken Mob bekämpfen, zumindest nicht effektiv, wenn die eigene Partei und noch mehr ihr Koalitionspartner ihm die Hände binden und den Extremismus hintenrum noch fördern. Das hat er jetzt indirekt mal ausgesprochen. Würde er effektiv vorgehen müssten wohl alleine für die in Berlin beheimateten Chaoten & deren Sympathisanten „Stellen“ (=Lager) einrichtet werden.

    Das geht nicht. Ich weiss das, er weiss das, wir wissen das. Das ist ein Hilfeschrei an die eigenen Fraktion, vorgeblich an die Grünen gerichtet um kein Nestbeschmutzer zu sein.

    Mehr ist von dem Mann nicht zu erwarten, zumindest wenn er keinen pol. Selbstmord begehen will.

  • virOblationis:

    @ Passenger
    Danke für die Erläuterung. – Allerdings sehe ich gar nicht, daß dies dem widerspricht, was ich geschrieben habe.

  • ThePassenger:

    @virOblationis

    Nunja, Glietsch spielt den Ball an die Politik (Körting), der wiederrum zu den Grünen, obgleich offensichtlich ist dass diese nur als Stellvertreter fungieren.

    An pers. Inkompetenz scheint es mir nicht zu liegen, sondern an den pol. Rahmenbedingungen. Das von einem SPD-Mann zumindest zwischen den Zeilen zu vernehmen ist doch ein Lichtblick. Ändern wird es freilich nichts, aber da scheint noch einer einen Funken Anstand im Leib zu haben. Im rot/roten Berlin schon fast einen Heldentat, also doch bitte nicht auf den Mann einprügeln.

  • virOblationis:

    @ Passenger
    Tut mir leid, aber bei Körting muß ich immer an Flucht vor den „Autonomen“ denken:
    http://www.deutschland-kontrovers.net/?p=7669
     

  • Jim Panse:

    „Wer die Bekämpfung des gewaltbereiten Linksextremismus der Polizei überlässt, der muss zur Kenntnis nehmen, dass auf Dauer keine durchgreifenden Erfolge zu erzielen sind“.

    Wenn bewaffnete Freikorps aufgestellt werden, sagt mit Bescheid, ich bin dabei!

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