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Innere Angelegenheiten?

Was mir bei den Debatten um die Vorgänge im  Iran  aufgefallen war, war die Argumentation von den „inneren Angelegenheiten“ des Landes. Dazu ein paar Gedanken meinerseits, bei denen ich keinesfalls den Anspruch erhebe, akademischen, völkerrechtlich-ausgearbeiteten Definitionen zu folgen, sondern sie einfach als erste Überlegungen, als „Grundgerüst“ verstanden wissen will. Das vorweg.

Die „inneren Angelegenheiten“

Die Ablehnung, sich in die „inneren Angelegenheiten“ eines anderen Staates einzumischen, kann bei Rechten  nicht überraschen und ist – um modernem Wortschatz Rechnung zu tragen – authentisch: Rechte sind [jedenfalls in ihrer Mehrzahl] von den Vorzügen eines Nationalstaates und dessen Recht auf Souveränität überzeugt, weil nur er imstande ist, Rechts- und Sozialstaatlichkeit innerhalb eines fest umrissenen Staatsgebiets mit klar definiertem Volk,  Kultur, Institutionen und Aufgaben zu gewähren. Weder glaubt der Rechte an den „Weltmenschen“, der als leeres Gefäß zur Welt kommt und nur mit entsprechendem Gedankengut gefüllt werden muss, noch sieht er in einer Nivellierung der Kulturen und Religionen ein anzustrebendes Ziel. Folgerichtig erkennt er an, dass die „inneren Angelegenheiten“ eines Staates und seines Volkes eben nicht zugleich die Angelegenheiten der ganzen Welt sind.

Erstaunlich für mich waren die Einlassungen vieler Linke und Muslime, die eben genau diese Redewendung [innere Angelegenheit des Iran] als ständiges Argument anführten – erstaunlich deshalb, weil diese Gruppen sich in ihrer Mehrheit als dezidierte Anhänger des „One-World- Gedankens“ verstehen, der gleichzeitig einhergeht mit einer genau so dezidierten Ablehnung des Nationalstaates.

Innere Angelegenheiten: Das Gegenteil von One-World

Nun impliziert aber der Ausdruck „innere Angelegenheit“ genau das Gegenteil von One World, genau das Gegenteil von „wir, die Menschheit“, genau das Gegenteil von „ihr“ und „wir“.  One World, konsequent angewendet, kann gar nicht zwischen „inneren“ und „äußeren“ Angelegenheiten, zwischen „ihr“ und „wir“ unterscheiden, denn die Vertreter des One-World-Gedanken  gliedern  diese „unser aller“ Welt in verschiedene „Siedlungsgebiete“ der „Menschheit“  auf dem Planeten Erde, in die jeder „Weltbürger“  jederzeit einwandern und sich niederlassen kann [= aus diesem Gedanken leitet sich auch  das „Recht auf Migration“ ab]. Als logische Konsequenz dieses One -WorldGedanken  bedeutet One World dann aber, dass die Angelegenheiten eines „Siedlungsgebietes“ mit seinen „Weltenbürgern“[= alle Bürger, die zu diesem Zeitpunkt in diesem Siedlungsgebiet leben]  immer auch die Angelegenheiten der ganzen einen Welt, der ganzen „Menschheit“ sind.

Wieso argumentieren/operieren dann die Gegner des Nationalstaatsgedanken genau mit den Begriffen, die den klassischen Nationalstaat mit seinem Volk definieren?

10 Kommentare zu „Innere Angelegenheiten?“

  • gast:

    „Multikulturalismus ist ein unnatürlicher und ungesunder Zustand, der nur Länder heimsuchen kann, die sich im nationalen Niedergang befinden. (…) Habgier und Korruption charakterisieren die Regierung zusammen mit unterdrückerischen Maßnahmen gegen die Bürger. Lügen und Falschheit werden Inhalt und Geschäft der Medien, Politiker und Bildungseinrichtungen sein.“ Multikulturalismus „wird dazu benutzt, einen nationalen Konsens in der Wählerschaft zu verhindern. Er untergräbt Werte, Kultur, Glaubensinhalte, ethnische Eigenheiten usw. und schafft dadurch einen ständigen Strom der Unzufriedenheit, auf dem die Multikulturalisten schwimmen. Es ist eine perfekte Methode, sicherzustellen, dass es niemals Übereinstimmung, Einigkeit oder ein gemeinsames Schicksal unter den Regierten geben kann.“

    Die EU und die globalistische Allianz

  • @ gast

    Wer die Grundfesten einer Gemeinschaft angreifen will, der kommt mit der seelischen und physischen Zerstörung von Opfern seinem Kriegsziel näher.

    Der Urheber dieses Satzes  formulierte ihn ausschließlich im Kontext des klassischen Krieges – er entspricht aber genauso exakt dem Gundsatz jeder psychologischen Kriegsführung. 

    Und  das ist es ja, was der Verfasser des von dir verlinkten Textes [Fjordmann?] darlegt. Ein Krieg gegen das eigene „Ur-Volk“ mit den Mitteln der psychologischen Kriegsführung.

    Demnach ist das Gerede von One-World , das Linke und Muslime pflegen, eben nur ein vorgeschobenes „Weltbild“, dessen tatsächliches Ziel die Zerstörung der westlichen, christlichen Nationalstaaten ist. Sie möchten dieses „Weltbild“ weder auf ihre Herkunftsländer angewendet sehen [Muslime] noch auf nicht-westliche Staaten [Linke].

  • virOblationis:

    @ Judith
    Aber die einheimischen Eliten denken, sie könnten die Mohammedaner und Linken, die dieses Ziel der Zerstörung anstreben,  als nützliche Idioten zur „Neugestaltung“ ihrer Länder gebrauchen und später irgendwann auch die Herkunftsländer der Mohammedaner sowie die übrigen nicht-westlichen Staaten gleichschalten, bis es nur noch „One World“ gibt.
     

  • @ virOblationis

    Die Moslems und Linke SIND nützliche Idioten und One-World wird selbstverständlich in nicht allzu ferner Zukunft auch die nicht-westlichen und islamischen National/Religionsstaaten betreffen. Schon alleine der hohe Anteil an Jugend in den islamischen Ländern, die die restriktive islamische Religionsdiktatur gründlich satt hat, wird m.E. dazu beitragen.

    Einige ehemalige Anti-Deutsche, Anti-Nationalstaatler wie Jürgen Elsässer, haben ihren Status „nützliche-Idioten“ längst erkannt und versuchen nun, umzusteuern.

  • virOblationis:

    Zurück zur Frage des Artikels: „Wieso argumentieren/operieren dann die Gegner des Nationalstaatsgedanken genau mit den Begriffen, die den klassischen Nationalstaat mit seinem Volk definieren?“
    Vielleicht beginnen sie zu ahnen, daß One World nun auch ihre Rückzugsgebiete eingemeinden will.

  • gast:

    Demnach ist das Gerede von One-World , das Linke und Muslime pflegen, eben nur ein vorgeschobenes “Weltbild”…

    Das Gesülze von Multi-Kulti ist leeres Gesülze, das nur darauf abzielt die eigenen Rechte als Ausländer in fremden Gastländer zu vergrößern. Kein Türke, der hier links wählt, will für seine Türkei Multi-Kulti, kein Araber oder Mohamedaner der hier eine Moschee nach der anderen baut, will das gleiche mit christlichen Gotteshäusern in seinem Land.

    Das hier ist Krieg.

  • gast:

    Weniger als eine Generation nach dem Ende des Kalten Krieges treten wir in einen neuen Weltkrieg ein, der in westlicher Schwäche und dem wiederauflebenden Dschihad begründet ist. Der Zusammenhang zwischen dem Kalten Krieg und dem derzeitigen Weltkrieg ist nicht so eng wie zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg, aber er existiert. Der Westen der 1990er Jahre war erleichtert, dass die Aussicht auf einen weltweiten Nuklearkrieg vorbei war. Wir ließen in unserer Wachsamkeit nach, weil es uns widerstrebte, uns sofort wieder auf eine neue ideologische Konfrontation einzulassen, und das gab den Moslems die Gelegenheit, still und leise unsere Länder zu infiltrieren.

    Stramm linke Gruppierungen innerhalb des Westens, von denen manche während des Kalten Krieges aktiv von der Sowjetunion und dem KGB gefördert worden waren, gruppierten sich nach deren Zusammenbruch neu. Darüber hinaus wurden Araber in den 1970er Jahren von der Sowjetunion gegen Israel und die USA unterstützt, aber Moslems wurden umgekehrt auch in den 80ern in Afghanistan von den Amerikanern gegen die Sowjets unterstützt, wobei Dschihadisten wie Osama bin Laden ihr Handwerk lernten. Der Dschihad wurde somit eine Zeit lang von beiden Supermächten begünstigt.

    Gleiche Quelle wie oben. Lesen, nachdenken, verstehen.

  • Anna Luehse:

    #Judith
    Wieso argumentieren/operieren dann die Gegner des Nationalstaatsgedanken genau mit den Begriffen, die den klassischen Nationalstaat mit seinem Volk definieren?
     
    Ich denke die Verbindung ist bei den Globalisierern zu finden. One-World, aber bitte nur so, wie wir sie verstehen. Das ist der Gedanke den Zbigniew Brzeinski in vielen seiner Schriften näher erläutert hat und wie auch Barnett ihn so trefflich schildert und fordert.

    »Wenn wir Amerikaner in diesem Krieg Opfer bringen, leiden und fallen, können wir gewiß sein, sowohl kurz- als auch langfristig etwas Gutes getan und zum Fortschritt der Menschheit beigetragen zu haben. Wir müssen verstehen, was hier in Wirklichkeit auf dem Spiel steht: Nichts weniger als die Zukunft der Globalisierung überhaupt… Die Globalisierung ist ein historischer Prozeß, dessen Endziele nur dann erreicht sind, wenn die gegebenen Versprechen eingelöst und alle noch nicht vernetzten Länder befreit sind.“

    „Die Globalisierung ist Amerikas Geschenk an die Welt. Dieses Erbe zu leugnen hieße, die treibende Rolle unseres Landes als Führungsmacht der Welt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu leugnen. Den Endsieg der Globalisierung zu gefährden, indem wir zulassen, daß gewaltbereite Kräfte des GAP  sich ihr entgegenstellen, hieße, die ewige Wahrheit zu verleugnen, daß alle Menschen gleich geschaffen sind, daß alle Menschen das gleiche Verlangen nach einem Leben in Freiheit haben und nach ihrem Glück auf Erden streben. Aus: >We the people< muß endlich werden: >We the planet< „

  • Bernhard:

    Das anglo-amerikanische Prinzip. Das Kreuz wird auf den Kopf gestellt.
    Jeder Mensch der imstande ist, selbstständig und frei zu denken und zu leben, müßte mit diesem Widerspruch die Wahrheit selbst erkennen.Es ist richtig, das jeder Mensch frei geboren wird, innerhalb seines Volkes und seiner Kultur.Demnach er auch so frei ist, sein Leben nach seinen Plänen zu gestalten indem er es so wahrnimmt wie ihn die Natur dazu geschaffen hat.
    Die Freiheit des Lebens wird nicht mit den Waffen geschaffen, sie beruht auf dem göttlichen Prinzip. Denn diese Wahrheit wird der Kosmopolit nicht sagen können/wollen, weil er entweder es nicht versteht oder es seinem „Weltbild“ schaden wird. Daher wird diese Wahrheit nur mit seinem „Header“ in die Welt versenden, niemals sein Inhalt. Man muß nicht lügen, aber man kann die Wahrheit auch verbergen.
     

  • virOblationis:

    Bernhard schrieb: „Es ist richtig, das jeder Mensch frei geboren wird, innerhalb seines Volkes und seiner Kultur.“
    Ein wichtiger Grundsatz, der heute von allzu vielen nicht mehr beachtet wird: Der Mensch ist von Natur aus nicht ein Einzelwesen, ein winziges Globalisierungspartikel sozusagen, sondern zuerst einmal das Kind einer Mutter und eines Vaters, Glied einer Familie, eines Volkes, geprägt von seiner Muttersprache, der Kultur des Vaterlandes.
     

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