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Stalinismus und NS-Regime auf einer Stufe

Die Retourkutsche auf Medwedjews und Putins „Gesetz gegen Geschichtsfälschung“ ist eingetroffen:

Die Parlamentarische Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) hat in einer Resolution die Rolle Nazi-Deutschlands und der Sowjetunion beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs auf eine Stufe gestellt. Außerdem forderte sie, den 23. August zum Tag des Gedenkens an die Opfer sowohl des Stalinismus und als auch Nazismus auszurufen. An jenem Tag 1939 unterzeichneten Deutschland und die Sowjetunion einen Pakt, mit dem sie Osteuropa unter sich aufteilten.

Eigene Anmerkung: Initiatoren der Resolution sind Litauen und Slowenien – die Resolution selbst erklärt den Nazismus und Stalinismus zu den zwei mächtigsten totalitären Systemen des 20 Jahrhunderts. Das passt natürlich weder Russland, noch unseren eingefleischten Linken und tapferen „Antifanten“.

[1] Medwedjews neues Gesetz gegen „Geschichtsfälscher“.

27 Kommentare zu „Stalinismus und NS-Regime auf einer Stufe“

  • Sag ich doch!
     
    Und das paßt auch zum Thema.

  • Gibor:

    „Stalinismus und NS-Regime auf einer Stufe“

    Alle Kernelemente, die dem Nationalsozialismus zum Vorwurf gemacht werden müssen, finden sich im klassischen Sozialismus (bzw. der Sozialdemokratie als Vorläufer zum Kommunismus) ideologisch vorgezeichnet. Trotz erbitterter Auseinandersetzung zwischen den Sozialismen stellen sich die Übergänge als fließend dar. Deswegen bin ich für eine umfassende Sozialismus-Bewältigung, die nicht auf den Nationalsozialismus beschränkt werden kann. Nur dann erscheint es möglich, die Wiederkehr „faschistischer“ Tendenzen zu verhindern, die in der BRD vor allem als „Antifaschismus“ auftreten und sich in der Verehrung für die (National)sozialisten/-kommunisten Josef Stalin (Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili), Mao Tse-tung und Pol Pot bei der 68er-Generation manifestiert haben. Diese will nunmehr im Sinne der Wiederkehr des nachhaltig Verdrängten das Vermächtnis von Adolf Hitler umsetzen, den „Schlag gegen rechts“ zu führen.
    Der Sozialismus des Herrn Stalin (Stalinismus) und der Sozialismus des Herrn Hitler (Hitlerismus) stehen tatsächlich auf einer Stufe und haben ihren Ursprung in der Sozialdemokratie.
    ***
    »Gedanken sind mächtiger als Waffen. Wir erlauben es unseren Bürgern nicht, Waffen zu führen – warum sollten wir es ihnen erlauben, selbständig zu denken?« [Josef Stalin (1879-1953), sowjetischer Staatsmann]

  • Wahr-Sager:

    Eigene Anmerkung: Initiatoren der Resolution sind Litauen und Slowenien – die Resolution selbst erklärt den Nazismus und Stalinismus zu den zwei mächtigsten totalitären Systemen des 20 Jahrhunderts.

    Dazu passend:

    Litauen forderte nach Angaben von Sitzungsteilnehmern, auch stalinistische Verbrechen unter die strafbaren Tatbestände im Beschluss gegen Rassismus aufzunehmen. Die litauische Delegation sah sich an eine Entschließung ihres Parlaments gebunden, das den EU-Rahmenbeschluss ohne eine solche Ergänzung nicht in nationales Recht umsetzen will. Diplomaten hielten dagegen, dass die Verbrechen des Stalinismus zwar schrecklich, aber kein Völkermord im Sinne des Internationalen Strafgerichtshofs gewesen seien.

    Quelle: Netzzeitung

  • gast:

    Sehr schön, das einzige was jetzt noch fehlt, ist ein ordentlicher Kampf gegen Links , der mit Steuergeldern unterstützt wird. Studien, Literatur, universitäre Studiengänge, Aussteigerseminare, Verbot von Kennzeichen, Volksverhetzungsparagraf uswusw.

    Die linke Suff und Kiffergarde randaliert gerade im Hamburger Schanzenviertel.

    Schwere Randale im Hamburger Schanzenviertel

  • Der Klaus:

    Für mich sind diese ganzen Sozialism ein und dasselbe. Ich unterscheide nicht grossartig zwischen roten und braunen Sozialisten, zwischen Nationalen und Internationalen Sozialisten. Alles mist, garniert mit unterschiedlich grossen Leichenbergen. Im Kern sind doch beide gleich, und wenn sich Kommunisten und Nazis bekämpfen ist das ein Bruderkampf.

    Mit solchen Sätzen kann man Gutmenschen auch den Wind aus den Segeln nehmen, wie ich festgestellt habe. Man muss nur die geringen (bis auf die höhe der Leichenberge!) unterschiede herauskehren, dann weiss Freund Gutmensch nicht mehr wohin. 🙂

  • virOblationis:

    Die Kriminalisierung oder gar Dämonisierung des Gegners entspricht wohl der (puritanischen?) Tradition der USA: „God’s own country“ kann natürlich nur teuflische Gegner haben. Uncle Joe [Stalin] kann nicht dazugehören, da er ihr Verbündeter war.
    Die Ausweitung des Kreises Feinde der „Menschheitsverbrecher“ könnte ein Schritt hin zu einer distanzierteren, nüchterneren Sicht sein, wie sie unserer abendländischen, bis in die Antike zurückreichenden Tradition entspricht, welche die Geschichte sine ira et studio verstehen will.
     

  • Igor Wolf:

    „Diplomaten hielten dagegen, dass die Verbrechen des Stalinismus zwar schrecklich, aber kein Völkermord im Sinne des Internationalen Strafgerichtshofs gewesen seien.“ Zitat

    Das müssen mir einige Diplomaten mal erklären: ist der Völkermord an fast 10 Mio Ukrainern 1929/30 (Holodomor) durch die Sowjetrussen kein Mord einer Nation mit dem Ziel der Ausrottung einer anderen Nation. Oder sind die vielen anderen Schandtaten, die durch Sowjetrussen im Namen des Kommunismus an anderen Völkern des sowjetrussischen Völkergefängnisses etwa kein Völkermord. Im Schwarzbuch des Kommunismus steht etwas von ca. 50 Mio Ermordeten während der Perodica Sovietica.
    Im übrigen ist Kommunismus m.E. eine auf Versatzstücken von Marx´scher Lehre und Lenins Panrussismus – aufgrund der herausragenden Bedeutung des Homo Sovieticus – eine Ideologie zur Durchsetzung der Weltherrschaft des Panslawismus. Panslawismus (auch wenn Josef ein Ossete war) muss mit der Ausrottung anderer Völker durchgesetzt werden, sonst könnte er den Kommunisten-Panslawisten nicht zur Erlangung der Weltherrschaft dienen.

  • […] Diktaturen einzurichten – etwas, wogegen Russland scharf protestiert  [ich habe darüber hier […]

  • Freidenker:

    @ Wahr-Sager

    Ja Ja, die Kalaschnikow, der VW Käfer unter den Sturmgewehren,
    einfach herzustellen, einfach zu reparieren,
    und sie schießt, und schießt, und schießt…….. 😉

  • Wahr-Sager:

    Man stelle sich vor, jemand hätte auf YouTube einen AdolfHitlerAccount

  • Freidenker:

    Tja, die Russen sind halt nicht so verkrampft wie wir !!!  😉

  • virOblationis:

    Anläßlich des gestrigen „Antikriegstages“ gab es sicherlich die erwarteten Reden, aber anscheinend auch eine, die davon abwich. Polens Ministerpräsident soll neben dem NS-Regime als Verursacher des Krieges auch die stalinistische UdSSR genannt haben. – Vielleicht kennt jemand den Wortlaut des Redetextes (in deutscher Übersetzung)? Dies wäre schon bemerkenswert, da es die Monopolstellung Deutschlands in Frage stellen würde. Putin soll dann auch darauf reagiert haben, indem er sich hinsichtlich der Kriegspolitik auf Stalins Seite stellte.
     
     

  • Wahnfried:

    Wie auch immer… Tusk oder Kaczinski haben sicher nicht über den polnischen Anteil geredet.

  • Anna Luehse:

    # vir Oblationis
    Für Polen ist das klar. Wenn die Sowjets und die Deutschen schuldig sind und Polen also ausschließlich doppeltes Opfer, dann läßt sich aus beidem Kapital schlagen. So scheint die Rechnung in Polen auszusehen.
     
    Frau Merkel hat dann ja auch mit ihrer Rede eine Steilvorlage geliefert für neue Forderungen von Polen an Deutschland.
    Putin hat im Vorfeld seines Besuches bereits klargestellt, daß Rußland die Büßerrolle nicht annehmen wird.  Mehr zur Haltung der russischen Regierung hier:

    http://de.rian.ru/trend/HitlerStalin/

  • virOblationis:

    @ Wahnfried, Anna Luehse
    Natürlich steht Polen im Augenblick um so mehr als reines Opfer dar, wenn auch noch die UdSSR als Aggressor entlarvt wird. Doch je erfolgreicher dieses geschieht, um so eher wird Rußland dann auch Polens Rolle beim Ausbruch des 2. WK’s beleuchten, und so könnte eine Diskussion in Gange kommen, an deren Ende ein realistischeres Bild der Ereignisse steht.

  • Freidenker:

    Ich denke auch das die Überlegung der polnischen Regierung sich als Opfer der Russen darzustellen nach hinten losgeht, sie haben nicht bedacht das Russland ein souveräner Staat ist,
    der sich dazu noch einen Sch… für die Interessenslage der USA oder Polen interessiert.
    Alles Eigenschaften die für den Schuldkultzahlmeister BRD in keinster Weiße zutreffen.

  • Freidenker:

    Somit ist kein Übertrag des „Geschäftsmodells armes Opfer von Deutschland“ auf Russland möglich.
    Auch werden die Polen welche sich gar nicht schnell genug den Amis an den Hals werfen konnten, noch lernen müssen,was nicht den Interessen der USA entspricht, hat auch nicht den Interessen Polens zu entsprechen.
    Und sollten die USA und Russland in irgendeiner Angelegenheit beide für sich einen Vorteil erkennen, spätestens dann wird die wirtschaftliche Amöbe namens Polen, welche am Tropf der EU hängt, erkennen was sie auf sich gestellt für ein politisches Gewicht hatn nämich keines.

  • Freidenker:

    Die USA und Russland lassen sich nicht am Nasenring durch die Arena führen wie der im Käfig der EUgehaltene kastrierte „Tanzbär“ BRD.

    Die einzig und alleine mit dem Opferstatus des Krieges erklärte witschaftliche Schwäche der Polen wird mit jedem Jahr welches ins Land zieht die Glaubwürdigkeit entzogen.
    Als ob Polen vor dem WK2 eine blühende Indusrienation gewesen wäre,
    eine ähnlich verzerrte Selbstwahrnehmung hatten die Polen damals auch bei der Einschätzung der Kampfkraft ihrer Armee.
    “ In 12 Tagen sind wir in Berlin“  😉

  • Anna Luehse:

    # vir Oblationis
    wird Rußland dann auch Polens Rolle beim Ausbruch des 2. WK’s beleuchten

    Die Sichtweise könnte aufgehen.  Zumal hier auch die Interessen der beiden Großmächte USA – Rußland aufeinanderstoßen.
     
    # Freidenker
    sich gar nicht schnell genug den Amis an den Hals werfen konnten

    Offenbar haben auch andere nichts aus ihrer Geschichte gelernt. 🙂

  • virOblationis:

    @ Anna Luehse
    Es scheint schon zu beginnen:
    Stefan Scheil schreibt am 1.9. auf der Sezessionsseite:
    „Gestern erregte sich Adam Krzeminski in der FAZ über die neue russische Geschichtspolitik, die Stalin wieder als großen nationalen Führer deutet und Polen beiläufig einen entscheidenden Beitrag für den Krieg vom 1. September 1939 zuweist.“
     

  • Sir Toby:

    # Freidenker

    ” In 12 Tagen sind wir in Berlin” 
    Waren sie ja auch. Zumindest einige – vielleicht. Allerdings als Kriegsgefangene. 

  • Freidenker:

    # Syr Tobi

    Diese Thematik wurde auch schon musikalisch umgesetzt,
    auch wenn die Wortwahl im Liedtext nicht immer die
    „feine englische Art“ ist.  😉

    http://www.youtube.com/watch?v=xMJr-u4gHLc

  • Sir Toby:

    # Freidenker

    Upps, ich wußte gar nicht, daß meine ‚bösen Gefühle‘ auch von anderen gefühlt werden – und sogar vertont (oder ‚verlärmt‘). Aber das hat mich auf einem mir wesentlich scheinenden Unterschied zwischen Rechten und Konservativen aufmerksam gemacht. In der der JF gabs einen Artikel oder einen Auszug aus irgendeinem Bericht von Wolfgang Venohr, wie er damals den Umgang der Deutschen als Sieger mit den Polen als Verlierer erlebt hat.

    Tja, und da hat er sich sehr geschämt, weil die Deutschen die Polen gedemütigt hätten. Und da ist mir – glaube ich zumindest – eine prinzipielle Schwierigkeit des Konservativen aufgefallen: Er kann sich nicht auf Gefühle einlassen, die nicht ‚allgemein anerkannt‘ sind bzw. in die Kategorie des ‚Zeitlosen‘ eingeordnet werden können … mit anderen Worten, die sogenannten ‚häßlichen‘ Gefühle (mithin alles was zum Bereich des ‚Schattens‘ im Menschen gehört und – ob es einem gefällt oder nicht – konstitutionell zum Menschen, solange er irdisch ist zumindest, dazugehört). Es scheint irgendeine Art Urangst zu sein, von etwas mit- und fortgerissen zu werden, was in ihm genauso da ist, wie in allen anderen Menschen … aber er ist auch vielleicht besonders gefährdet, weil er vielleicht weniger Kontrollmechanismen hat, die ihn aus der Flut, wenn er sie einmal zuließe, wieder unbeschadet auftauchen lassen würden.

    Der Rechte wieder hat vielleicht eher das Problem sich nur zu gern fortreißen lassen … zu wollen zumindest. Und sich dann nicht mehr bremsen zu können, wenn es angesagt wäre. Es gibt von Eliphas Levi in seiner ‚Geschichte der Magie‘ ein schönes Bild, das das glaube ich ganz treffend illustriert: Das Bild vom weißen und vom schwarzen Pferd. Das ’schwarze Pferd‘ ist dabei – wohl keine Überraschung – das Ungebärdige, Wilde, das zum permanenten Durchgehen neigt. Das ‚weiße Pferd‘ geht brav im Geschirr – zeigt aber auch einen auffälligen Mangel an urprünglicher Kraft, Energie und Robustheit. Man kann das als Bild für Urkräfte im Menschen nehmen, aber genauso natürlich auch für verschiedene Postitionen in der Sphäre des Politischen. Wenn das schwarze Pferd dabei für ‚rechts‘ steht und das weiße Pferd für ‚konservativ‘, dann ließe sich zumindest aus der Logik dieses Bildes schließen, daß keiner es allein schaffen kann – obwohl man sich gegenseitig vielleicht in herzlicher Abneigung zugetan ist.

    So ist mir – um den Bogen zurück zum Venohr-Artikel in der JF zu schlagen – an eben dieser Einstellung wie sie in dem Artikel zum Ausdruck kommt, klar geworden, daß der Konservative sich ….. nicht rächen kann. Das heißt, der ‚Gedanke der Rache‘ an sich ist ihm …. widerlich. Und er möchte sich nicht damit beschmutzen. Er möchte handeln – aber dabei dennoch irgendwie seelisch ‚rein‘, ‚unberührt‘ bleiben – ist zumindest mein Eindruck. Damit wird ihm auch der folgende Gedanke fremd sein und bleiben müssen: Daß man nämlich nicht nur wissen muß, wann man sich nicht rächen sollte/darf …. sondern eben auch wissen muß, wann man sich ‚rächen muß‘! Womit noch nichts über die Art und Weise, die Form der Rache ausgesagt ist. Denn gerade dieses Tun gehört mit in einen übergeordneten geschichtlichen Ausgleichsprozess, der Ordnungsmustern Form verschafft, die dem Kleinerern das Kleinere …. und dem Größeren das Größere zuweisen. Und soweit es ‚die da drüben‘ (ich bitte um Vergebung, aber schon das Aussprechen des Namens ist mir widerlich) betrifft, haben sie sich mit ihrem ‚Schein-Sieg‘ eine Schicksals-Schuld eingehandelt, von der sie zwar keine Ahnung haben, die sie aber dennoch irgendwann werden bezahlen müssen – und dann wird ‚Heulen und Zähneklappern‘ angesagt sein.

    Aber genau diese Situation meine ich: In der man dann eben den Leiden seines Feindes zuschauen – und eben das ertragen kann. Was nicht so einfach ist, wie es vielleicht scheinen mag. Für einen Konservativen zumindest. Aber um das richtig zu verstehen müßtest Du eben zumindest Kenntnisse in der ‚Münchner Rhythmenlehre‘ haben – die Du aber (vermutlich) nicht hast. Weshalb ich es auch genau an dieser Stelle für heute bewenden lasse, da man ab hier inhaltlich nicht mehr sinnvoll miteinander kommunizieren könnt – wegen unterschiedlicher Voraussetzungen in der Weltinterpretation.

  • Freidenker:

    # Sir Toby

    Nun ja, so ganz kann ich Dir nicht folgen, aber einen grundlegenden Unterschied in unseren Betrachtungsweisen scheine ich zu erkennen.

    Ich unterscheide ganz klar zwischen dem einzelnen Menschen und Staaten.
    Der Mensch, sei er Pole oder Deutscher beurteile ich nach seinen Taten,
    und bei Staaten mach ich es genauso.
    Polen steht bei mir ziemlich weit unten, ich würde mich sogar dazu hinreisen lassen Polen als einen Decksstaat zu bezeichnen, den Pole als Menschen beurteile ich individuell, so wie ich es auch mit Deutschen mache.

  • virOblationis:

    @ Sir Toby
    Nach Ihrer Definition von „Rechts“ würde ich es ablehnen, als Schimmel mit solch einem Pferd zusammen zu laufen, wie Sie es beschreiben.
    Wenn mich jemand demütigt, dann wäre es gewissermaßen sein letzter Triumph, mich zu einer ebensolchen Haltung ihm gegenüber zu bringen. Ich lasse mir mein Handeln aber von keinem Rhythmus-Gesetz o.ä. vorschreiben. Meine Gottebenbildlichkeit verleiht mir die Möglichkeit dazu. Ein schönes Beispiel: „Die Füße im Feuer“ von C. F. Meyer.
    Mir ist auch Rache fremd, nicht weil sie etwas „Unreines“ wäre, sondern weil ich sie nicht als erstrebenswert ansehe. Mir geht es nur um Gerechtigkeit, denn sie stellt eine für alle verbindliche – letztendlich göttliche – Ordnung dar. Wenn jemand unter der Gerechtigkeit leiden muß: „bon“ – selbst wenn ich es bin und niemand sonst.
     
     

  • virOblationis:

    Gerade lese ich bei Joachim Fernau, „Disteln für Hagen“
    „Denn das ist es, was die Seele der Deutschen braucht: das Makellose, [das Ideal,] nicht die Wahrheit[, mit der hier bloße Faktizität gemeint ist].
    Die Kraft, die sie aufbringt, um sich das Neue zu erschaffen und zu glauben, wäre allerdings groß genug, die alte Wahrheit mit ihrem Menschlich-Allzumenschlichen zu lieben; aber sie kann es nicht, sie kapituliert vor dem Toxin, dem Giftstoff (des Unzulänglichen). Die Seele der Deutschen besitzt kein Antitoxin, wie es fast alle anderen Völker haben[, so daß sie mit der unvollkommenen Wirklichkeit zu leben vermögen].“
    Vielleicht ist dies auch der tiefere Grund dafür, daß das schwarze mit dem weißen Roß nicht zugleich eingespannt werden kann. Man hat es 1933/1934 versucht: Konservative und Nationalsozialisten bildeten gemeinsam eine Regierung. Dabei dachten die Konservativen daran, die NS-Bewegung zu instrumentalisieren. Tatsächlich entmachtete diese aber die Konservativen.
     

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