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Die Eurokraten

… Politik wird in Brüssel im neuen Jahrtausend gemacht wie vor 150 Jahren, als der Zigarrenrauch der Reichsfürsten und Gründerzeitkapitalisten noch die Hinterzimmer der Macht schwängerte. Die politischen Protagonisten der Gegenwart verhalten sich kaum anders. Im Kern ist es eine isolierte, selbstgefällige und vor allem verkrustete Elite, die zum grössten Problem des Systems geworden ist.

Hinzu kommt das teure Tabu der Deutschen. Zugespitzt lautet dies: Die EU hat gut zu sein, weil sie als Friedensprojekt und Binnenmarkt den Rückfall in Nationalstaaterei und Protektionismus verhindert. EU-Kritiker hingegen sind böse, sogar wenn sie eklatante Missstände ansprechen. Das ist nun unser Pech, das so vieler Schweizer, und auch meines. Wir Bösen können aber damit leben, und zwar nicht schlecht.

Hans-Peter Martin, österreichischer EU-Parlamentarier und der große Sieger der letzten Europawahlen in Österreich in der Weltwoche: Politik wie vor 150 Jahren.

7 Kommentare zu „Die Eurokraten“

  • Falkenstein:

    Ich vermag nicht mehr alles zu lesen – allein die Zeit und Kraft fehlt. Im Grunde gibt es wenig Neues unter der Sonne. Die Dinge wiederholen sich, allein das Gewand ändert sich. Daher ist der Konservatismus, als bewahrende Kraft, von staatstragender Bedeutung.

    Die Faschisten, insbesondere die Linken, bekämpfen diesen Aspekt der Demokratie.

    Ich bin Falkenstein. Ich bin Christ und Patriot und habe tiefsten Respekt vor den Mitgliedern der Weisen Rose, aber auch vor Angehörigen des damligen wachsamen Establishment wie Graf von Staufenberg.
    Ich vermag nicht zu sagen wo ich damals gestanden wäre. Vermutlich wäre ich, wie die meisten, Mitläufer gewesen.

    Dennoch:
    Dieses Land hat der Welt viel gegeben. Ich habe vor wenigen Jahren aufgehört, zu akzeptieren, dass meine Heimat schlecht ist.
    Deutschland hat seine Fehler. Aber es hat der Welt mehr gegeben als andere Nationen. Ich lasse meine Heimat nicht auf die kriminelle Sicht eines Joseph Fischers reduzieren.
    Unser Problem ist nicht unsere Vergangenheit, sondern die Gegenwart, das wir ungebildete Versager wie Joseph Fischer in die Politik gejubelt haben. Versager die sich durch ihre Feigheit zudem vom hilfslosen Hilfsarbeiter in die obersten Sphären der Einkommenswelt katapultiert haben.
    Menschen die mit Joseph Fischer in mittelbare Nähe kamen, zeigten sich angewidert von dessen arrogantem „deutschen“ Verhalten.

    Eine gerechte Politik wird Kriminelle die, laut Fotobeweis, zu dritt auf einen Polizisten einschlagen, in die Verantwortung nehmen.
    Der deutsche Michel aber macht aus Kriminellen beliebteste Politiker.
    Wenn ich den Joseph Fischer bei einer Fotogala in seinem edlen Zweireiher-Zwirn, neben seiner x ten jungen Frau sehe, packt mich die kalte Wut.

    Scheiß Deutschland!

  • Wahr-Sager:

    Vielleicht noch als Ergänzung zu Falkensteins Beitrag, dem ich zu 99% zustimme: Polizisten haben es heute aufgrund der Übermacht von linken Faschisten auch nicht einfach. Sie werden in Schach gehalten, verunglimpft und müssen sich viel gefallen lassen. Wie oft habe ich mittlerweile Videos gesehen, auf denen linke Journalisten in hysterischer Weise schrien, dass sie von der Presse seien und den Namen des im jeweiligen Fall unliebsamen „Grünen“ wissen wollten, weil sie daran gehindert wurden, ihrer „journalistischen Freiheit“ nachzugehen.

  • Sir Toby:

    Alles Schall und Rauch … ähh, schön & gut – aber wie soll es anders laufen? Jemand eine Idee?? Diese ganze EU-Geschichte hatte ja zumindest anfänglich durchaus mal den Sinn, die Konkurrenz der verschiedenen nationalen kollektiven Identitäten zwar nicht abzuschaffen, aber doch wenigstens in einem Reglement des Gesetzes halbwegs gezähmt ablaufen zu lassen, so dass zumindest der offene Krieg in den Versionen WK 1.0 und 2.0 vermieden werden könnte. Dafür haben wir jetzt andere Kriegsversionen, die natürlich nicht eingestanden werden. Aber nochmal die Frage des Anfangs: Wie weiter …. oder von mir auch aus: Was stattdessen?

  • BuergeJoerg:

    @Sir Toby

    Ihre Frage: „Wie weiter …. oder von mir auch aus: Was stattdessen?“

    Wie wäre es mit zurück zu den Wurzeln?! Will heißen, die EU muß wieder zu einem reinen Wirtschaftsraum gestutzt werden.

    Wer jedoch dazu den politischen Willen und die Kraft haben soll, weiß ich auch nicht. Vielleicht löst ja die Finanz- und Wirtschaftskrise das Problem EUdSSR. Nach dem Motto: Krise = Chance.

  • @ Sir Toby

    Was sonst? Eine EU der Vaterländer, in der nur DIE Aufgaben auf EU-Ebene verlagert werden, die dort besser gelöst werden können: Terrorbekämpfung, grenzüberschreitende Kriminalität und Wirtschaftsraum. Mit der Auflage, alle dort beschlossenen Maßnahmen transparent zu machen. Alle anderen Dinge kommen dahin zurück, wo sie hingehören: Auf nationalstaatliche Ebene

    Außerdem gehören die Lobbygruppierungen klipp und klar benannt [die sich bei einer so „schlanken“ EU sowieso ebenfalls „verschlanken“ würde und – vor allem – gehört der EU Geld und Personal rigoros gekürzt.

    Fairerweise muss man aber zugeben, dass, wenn Deutsche [und auch Bürger anderer EU-Mitgliedsländer] die EU alleine deshalb gut finden, weil sie in ihrem Urlaub an keiner Grenzen mehr warten müssen und kein Geld mehr umtauschen müssen, es kein Wunder ist, dass dieser Moloch sich ohne nennenswerten Widerstand so ausbreiten konnte. Für weniger wurden selten die eigene Souveränität verscherbelt.

    Privat empfehle ich das, was Alain de Benoist [voriger Artikel] anspricht und auf Vaterland selbst schon häufiger angeschnitten wurde: Schrittweise eine Gegengesellschaft bilden, sich nicht auf ein Konsumschweinchendasein reduzieren lassen und eigene Werte [wieder] leben.

  • Sir Toby:

    # Judith + BuergeJoerg

    In gewisser Weise habe ich ja sogar Verständnis für die ganze derzeitige Situation der EU; die ganz am Anfang … die hatten keine Ahnung, was sie eigentlich wollen sollten – sie wußten nur, was sie nicht mehr wollten. Dann haben sie sich vorgetastet … try & error. Langsam etablieren sich Strukturen, die sich ebenso langsam zu verdichten beginnen.

    Die erste Generation Gestalter/Ausprobierer tritt irgendwann langsam ab und es kommt die zweite Generation. Diese findet aber bereits Strukturen eines bestimmten Verdichtungsgrades vor, gegen die sie nicht einfach an kann, selbst wenn sie merken sollte ‚Hier läuft etwas falsch‘. Darüberhinaus ist die zweite Generation gleichzeitig die ‚erste wirkliche Karrieregeneration‘, die eher in bestehenden Strukturen aufsteigen will als unbedingt innovativ zu sein.

    Weil das stabilste Element – weil es nicht gewählt wird – die Beamten sind, entwickelt sich unter dieser neuen Kaste der EU-Beamtenschaft vielleicht sogar ein eigenes Ethos, wonach sie ‚ihrer Version der EU‘ dienen, die sich allerdings nicht konzeptionell geschaffen haben, sondern in die sie einfach reingewachsen sind. Und mittlerweile sind sie zur eigentlichen ‚Priesterkaste‘ geworden, da Politiker ohnehin nicht mehr durchblicken können. Wie war das gleich noch mit der Summe der mit Regeln und Vorschriften bedruckten Papierseiten…? Ich glaube, dem Bericht zufolge müßte man am Tag 2000 Seiten lesen (und reflektieren), um da noch mithalten zu können. Absurd.

    Ja, gut … man braucht halt erst die Erfahrung. Von innen her hält dieses Ding jedenfalls niemand mehr auf. Das wäre so, wie wenn jemand mit einer Kehrrichtschaufel und einem Handfeger versuchen wollte eine Lawine aufzuhalten, wenn sie gerade im Tal ankommt. Gegengesellschaftliche Strukturen wären wohl wirklich die einzige Alternative bzw. sind es ja immer, wenn irgendwo was richtig schief zu laufen beginnt. Es braucht Leute, die einfach nicht mehr so weiterlaufen wie bisher – aber da sind wir dann auch schon wieder an dem Punkt, den ich auch schon einigemale angesprochen habe: Solange alles nur im Netz verbleibt und der Weg in die Realität nicht gefunden wird, wird es keinen wirklichen ‚Change‘ geben können. Aber natürlich müßte vorher im Netz wirklich Klarheit gefunden sein, was man denn nun will … und vor allem, wie man es erreichen will – auch konkret. Die große Linie (Europa der Vaterländer) ist ja soweit in Ordnung, aber im Detail scheint mir noch etlicher Klärungsbedarf.

  • […] sich hier abspielt,  kommt einer Oligarchie sehr sehr nahe: Eine kleine Gruppe hat die Macht ursupiert und schafft, am Volk vorbei, neue Ämter, die es dann […]

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