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Massenmord an den Armeniern, Teil II

In Brandenburg werden im Schulunterricht Lehrmittel gelesen, wo es um das Massaker im osmanischen Reich (1915 – 1917) geht. Der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Herr Kolat sieht das als eine psychologische Belastung für türkische Schulkinder. Herr Kolat hat in einer türkischen Zeitung geäußert, dass die TGD sich dafür einsetzen wird, dass dieses Lehrmaterial aus den Lehrplänen entfernt wird

[1]  Türkische Gemeinde fordert die Streichung des Genozidvorwurfs aus den Lehrplänen

Hehe, na schau, der alte Kolat ist gewitzt. Kein schlechter Ansatz, psychische Belastungen der Kinder als Argument gegen einen solchen Geschichtsunterricht geltend zu machen. Fehlen nur noch die entsprechenden Studien und psychologischen Gutachten. Mit genug Geld müsste das aber zu machen sein.

Bleibt die Frage, wie es eigentlich um die psychische Belastung armenischer Kinder in der BRD steht, wenn sie erleben müssen, dass die Qualen und der Massenmord an ihren Groß- und Urgroßeltern nicht angemessen thematisiert werden darf, damit die Enkel und Urenkel der Täter nicht “psychologisch belastet ” werden? Das wäre doch auch eine Studie wert.

Oder gibt es nicht genug Armenier in der BRD, so dass sie weder eine starke Funktionärskaste noch einen nennenswerten Anteil an Wahlstimmen stellen können.
…..

Siehe dazu auch einen Artikel von Brian Frank in Kulturprozess, in dem er aufführt, wie die israelische Regierung ablehnt, den Massenmord an den Armeniern als solchen zu bezeichnen [die Türkei ist ein wichtiger militärischer und wirtschaftlicher Partner Israels und der USA] und die Hoffnung, dass Barack Obama sein Wahlversprechen, das er den Armeniern im Wahlkampf gab, doch umsetzt.

[1] Kulturprozess, Juni 2009: Politik der Amnesie

12 Kommentare zu „Massenmord an den Armeniern, Teil II“

  • Nach drei empörten Mails eine Anmerkung meinerseits: Es ging mir mit diesem Artikel nicht darum, einem Schuldkult a la BRD das Wort zu reden – es geht um eine angemessene Thematisierung der Geschichte des eigenen Landes. Angemessen bedeutet m.E. : Die hellen Seiten  genauso zu thematisieren wie die dunklen. Einseitigkeit, wie die Türkei und – als Antagonist – die BRD sie pflegt, sind weder der Geschichte des jeweiligen Landes angemessen, noch seines Volkes.

    Vielleicht einfacher: Politische Instrumentalisierungen sind widerwärtig – sie sind zu bekämpfen, nicht die Thematisierung der Massenmorde als solche. 

  • Freidenker:

    Ich bin durch den Geschichtuntericht alla Holocaust TM
    auch traumatisiert, und kann deshalb seit Jahren keiner Arbeit nachgehen,
    werde nun Wiedergutmachung einklagen. 😉

  • @ Freidenker

    Hehe, probier das mal. Wenn das klappt, ess ich einen Besen samt Schaufel 😉

  • Vinneuil:

    Eigentlich kein schlechtes Argument. Kümmern wir uns doch mal um die „psychischen Belastungen“ deutscher Kinder, die werden bekanntermaßen noch schlimmer geknutet…

  • @ Vinneuil

    Ich wäre schon dankbar, wenn ein großer Teil der Deutschen bereit wäre, zur Kenntnis zu nehmen, dass deutsche Kinder und Jugendlich überproportional häufig Opfer ausländischer jugendlicher Gewalttäter sind.

    Dafür z.B. interessieren sich aber nicht einmal die extremen Rechten sonderlich – vielleicht, weil es mit ihrem  betonierten Feindbild [die Juden] nichts zu tun hat, sondern, im Gegenteil, die Intensivtäter oft jenen Ausländergruppierungen angehören, mit denen sie selbst mehr oder weniger offen sympathisieren [gemeinsames Feindbild].

    Weshalb ich ihnen ihre „Deutschlandliebe“ so wenig abkaufe, wie den etablierten Parteien.

    Aber zurück zum Thema: Spannend wird sein, ob Türkenfunktionär Kolat mit seinem chauvinistisch-nationalistischen Klientel-Vorschlag durchkommt – ein Maßstab, wie groß etablierte Parteien [vor allem die ehemalige Bevölkerungspartei SPD] die Stimmenmacht der türkischen Gegengesellschaft einschätzt.

  • Freidenker:

    Werde gleich mal bei meiner persönlichen
    Holocausttraumatisierungsbeauftragte vorsprechen. 😉

  • Sir Toby:

    Etwas … OT

    Ein Held meiner Jugend – Willy de Ville – ist tot … und Kenan Kolat, Aiman Mazyeck, Pierre Vogel und wie die Brüder sonst noch alle heißen … und die der Welt nicht einen einzigen schönen Song, sondern nur ihren häßlichen Koran geschenkt haben … leben. Die Welt ist schlecht!

  • Sir Toby:

    Und jetzt wieder zum Thema: Das mit der Belastung … also wenn Kolat das durchkriegt, dann ist das die Generalvorlage zur Einstellung der Behandlung des Nationalsozialismus im Schul(d)unterricht … selbstredend wegen psychischer Belastung der Urenkel der Täter. Weiter so, alter Türke … was kein Deutscher – schon gar kein Rechter –  schafft, er schafft es: Der Nationalsozialismus wird aus den Lehrplänen entfernt! Sage keiner, unsere Besatzer hätten nicht auch einen Nutzen! 

  • Wahnfried:

    Entweder kümmert es Herrn Kolat nicht, was der Durchschnittsdeutsche so denkt, oder er ist einfach nicht sehr feinfühlig. Mit so einer Sache kommt er nicht durch und eigentlich muß er das wissen. Adressat sind hier wohl eher die türkischen Nationalisten in Deuschland (sic) und weniger Deutschland selbst.

  • Obrigkeit:

    Habe grade folgendes Video über die grauen Wölfe gefunden: Ist sehr interessant. Zum einen bekomme ich das kalte Kotzen, wenn ich sehe was wir hierzulande zulassen. Zum anderen zeigt das, was die vielen Deutschen voraus haben – Nationalstolz. Nur eben nicht für Deutschland, sondern für einen sich weiter islamisierenden Staat. Die Türkei.
    http://www.youtube.com/watch?v=u6_qqUPAMYk&eurl=http%3A%2F%2Fwww%2Emeinvz%2Enet%2FForum%2FThreadMessages%2F419212a3c2408ba1%2F1628f8152d41ece4&feature=player_embedded

    Gestern abend kam im Deutschlandfunk eine Reportage über Kreationisten. Zusammenarbeit von amerikanischen Evangelikalen mit Moslems in der Türkei.
    Es ging am Rande auch um die zunehmende Islamisierung der Türkei und das falsche Bilde welches in Europa von der angeblich säkularen Türkei gemalt wird. Sie (Türkische Hochschulprofessoren und Franzosen) bestätigten unsere Thesen: Es gibt keinen Euroislam. Die Idee eines aufgeklärten Islam besteht nur in den Köpfen der Europäer und hat keine realistische Grundlage.!

    http://www.blaulicht-blog.de

  • […] Türkische Gemeinde kritisiert brandenburgischen Lehrplan BERLIN. Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, hat den brandenburgischen Lehrplan kritisiert, weil darin das Massaker an der Armeniern zwischen 1915 und 1917 als „Genozid“ bezeichnet wird. http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display.154+M5d2269acab9.0.html http://www.deutschland-kontrovers.net/?p=14167 http://www.deutschland-kontrovers.net/?p=14209 […]

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