Inhaltsverzeichnis

Revisionen

Da ich heute sehr viel zu tun habe, hier kurz zwei Linkstipps.

[1] Die Grenzen der positiven Diskriminierung

Aufhänger des Artikels ist die Klage einer Gruppe weißer Amerikaner, die – obwohl sie die Prüfung für die Feuerwehr bzw. die Beförderung bestanden – die städtische Verwaltung die Prüfung annullierte. Hintergrund: Kein Schwarzer bestand die Prüfung und die Stadt befürchtete Klagen unter dem Deckmantel des „Affirmation Action“.

Dagegen zog die oben genannte Gruppe vor den Obersten Gerichtshof in Washington und der gab ihnen Recht: Die Annullierung beruhe auf einer rassischen Begründung und verstoße somit gegen die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika. Heißt: Die Entscheidung der Stadt war – grob formuliert – praktizierter Rassismus gegen weiße Amerikaner.

Der zweite Linke behandelt das Thema Geschichtsunterricht in der BRD. Genauer: Der – formulieren wie mal höflich – sehr enge Rahmen, dem der Geschichtsunterricht  im Unterrichtsfeld  „WK II“  angelegt ist.  Die absurde Situation, dass – entgegen sonstiger  Gepflogenheiten – der Unterricht über den WK II parallel dazu verlaufende Entwicklungen in Deutschlands Nachbarländern nicht thematisiert . Ein sehr couragierter Artikel von Heribert Seifert.

[1] Moralische Bildung über Gesinnungunterricht?

42 Kommentare zu „Revisionen“

  • Freidenker:

    Mit dem mir heute angelesenem Wissen, und der durch die Jahre gefestigten Persönlichkeit, würde ich als Schüler in einem PC Geschichtsunterricht wohl auch ganz schön anecken.
    Interessant wäre es auf alle Fälle….

  • Freidenker:

    Bei uns gab es auch schon die Bestrebungen die Zugangsvoraussetzungen
    zum Polizeidienstund Feuerwehr für Migranten zu senken,
    und die ganzen Quotenregelungen ist auch nichts anderes als Diskrimenierung.
    Wom Wehrdienst redet eh keiner mehr……
    Somit alles nichts neues,…leider.

  • @ Freidenker

    Mein Geschichtslehrer machte in der siebten Klasse einmal eine Bemerkung, die mich stutzen ließ. Nicht, weil ich das Thema WK II in dem Alter besonders spannend fand – und man hätte mir auch darüber erzählen können, was man gewollt hätte – ich würde dem kaum groß Beachtung geschenkt haben. Aber diese Bemerkung ließ mich, wie gesagt, aufhorchen.

    Er meinte, eigentlich eher nebenbei, ein fundierter Geschichtsunterricht zeichne sich dadurch aus, dass politisch/geschichtliche Ereignisse eines Landes immer im Kontext gesamtgeschichtlicher Ereignisse eingebettet sei, weil ja kein Land im „luftleeren“ Raum agiere, sondern Politik immer auch in Wechelbeziehung zu der Politik anderer Länder stünde. Dies sei jedoch bei dem Thema WK II nicht möglich, weil – ich zitiere fast wortwörtlich – „man damit als Geschichtslehrer in den Verdächt gerät, man wollte die Verantwortung des NS-Regimes verharmlosen“.

    In dem Moment wurden mir vier Dinge fast schlagartig klar

    1. Es müssen in der Vorkriegszeit parallel in anderen Ländern [Frankreich, England etc.] Ereignisse stattgefunden haben, die, würden sie thematisiert, Deutschland „entlasten“ könnten.

    2. Dies war innerhalb führender BRD-Eliten nicht erwünscht und Geschichtsunterricht zum Thema WK II fand deshalb nicht unter dem Aspekt „Wissenvermittlung“ statt, sondern unter dem Aspekt „Gesinnungserziehung“.

    3. Mein Lehrer wusste das.

    4. Mein Lehrer hielt sich daran.

  • Freidenker:

    @ Judith

    Gescheiter Lehrer,
    aber auch feiger Lehrer.

  • @ Freidenker

    Nein, feige war mein Geschichtslehrer  nicht [soweit ich das als so junger Mensch damals beurteilen konnte]. Im Gegenteil: Er war m.E. ein feiner Mensch. Aber eben einer, der auch Frau und Kinder hatte und vermutlich den Preis – einer sowieso eher desinteressierten Klasse eine andere Form des Unterrichts angedeihen zu lassen, als der vorgeschriebenen – als zu hoch erschien.

    Vielleicht hoffte er, einige Schüler würden genauer nachfragen? Keine Ahnung. Für mich war seine Bemerkung jedenfalls eine Art Aha-Erlebnis.

    Und er widersprach Claudia [einer Schülerin] sehr energisch, die  geglaubt hatte, ALLE KZs in der BRD [und der ehemaligen DDR] seien Vernichtungslager gewesen – was übrigens viele von uns 12 -13 jährigen glaubten. Nicht weil uns das jemand dezidiert so beigebracht hätte: Einfach weil wir das als Kinder einmal irgendwo aufgeschnappt hatten und eine explizite Klarstellung wohl im großen und ganzen nur in Historiker-Zirkeln stattgefunden hatte.

  • Freidenker:

    @ Judith

    Schon klar, alleine die Bemerkung welche er machte ging schon weit über das hinaus was ich in Geschichte verabreicht bekommen habe,
    ist halt ein schöner Reim, gescheit und feig.

    Wäre interessant zu wissen welche aha Erlebnisse die anderen Leser in ihrem Geschichtsuntericht hatten,
    aber es ist dein Blog die Frage müsstest somit Du stellen. 😉

  • @ Freidenker

    Hattest du ein Aha-Erlebnis in der Schule?

  • Anna Luehse:

    # Freidenker
    Mit dem mir heute angelesenem Wissen, und der durch die Jahre gefestigten Persönlichkeit, würde ich als Schüler in einem PC Geschichtsunterricht wohl auch ganz schön anecken.
     
    Dieser Gedanke ist mir schon mehrfach gekommen und deshalb würde ich gern  noch einmal wenigstens am Geschichtsunterricht teilnehmen.  Vermutlich findet man heute in den Schulen nicht sehr viele Lehrer, die tatsächlich noch oder wieder wissen, um wenigstens durch „beiläufige“ Bemerkungen Aufmerksamkeit erzielen zu können.

  • Freidenker:

    Meine Geschichtslehrerin war ganz OK,
    hat aber PC Unterricht gemacht,
    und mich und die anderen in der Klasse hat das Thema über die offizielle Lehrmeinung hinaus damals auch nicht weiter interessiert.

    In meiner Jugend/Kindheit fand ich die USA auch noch ganz toll, „die Straßen von San Fransisco“ und andere Vorabendserien haben mein Bild geprägt.
    Später fand ich Filme wie „Top Gun“ und Rambo ganz toll. *schäm*
    Irgendwann hab ich dann festgestellt das amerikanische Ikonen wie Straßenkreutzer oder Harley technisch eigentlich Müll waren, das wunderte mich bei der Mondfahrernation schon ein wenig, fahren mit einem Auto auf dem Mond, aber auf der Erde fahren sie mit Vorkriegstechnik.
    Mein eigentliches aha Erlebnis aber war aber die „Brutkastenlüge“ der USA vor der UNO, dem höchsten Gremium auf unserem Planeten,
    da fiel ich im wahrsten sinne des Wortes vom Glauben.
    In der Presse war das nur eine Fussnote, das wissen auch heute noch nicht viele.
    Von da an fing ich an alles zu hinterfragen, habe einige Bücher gelesen,
    bin auf immer neue Wiedersprüche gestoßen, und konnte es kaum fassen.
    Das Internet und Blogs wie deiner taten ein übriges.

    Also mein aha, oder von mir aus auch Erweckungserlebnis : Brutkastenlüge.

  • Volker:

    Das Problem der einseitigen Geschichtssicht und der Fokus auf die Deutsche Alleinschuld hat sich in meinem Geschichtsunterricht (Leistungskurs) sogar auf den ersten Weltkrieg und Kaiser Wilhelm erstreckt.
    Ich habe damals sowohl die Alleinschuld am WK I, sowie am WK II bestritten, als auch permanent diverses, unerwünschtes Material (war damals zu Vor-Internet-Zeiten schwer zu beschaffen) besorgt und in den Unterricht einfließen lassen. Auch an einige politisch unkorrekte Referate kann ich mich gut erinnern.
    Die üblichen Einschüchterungen (Gespräch mit Rektorin, Konferenz, etc…) gab es, haben mich aber nicht beeindruckt.
    Meinem damaligen Geschichtslehrer sind diese Dinge nach 20 Jahren noch in Erinnerung, wie ich letztlich beim Schultreffen festgestellt habe. Er meinte, daß es mit mir nicht immer ganz einfach war und er nicht glaubt, daß ich die Dinge, die ich damals in der Abi-Arbeit geschrieben habe, wirklich geglaubt habe (da habe ich den Stuß reingeschrieben, der offizielle Meinung war).

  • Freidenker:

    Es  gibt aber auch gute US Filme, Matrix1, Truman Show, und 1984,
    diese 3 Filmen passen irgendwie zu den Gefühlen die man hat wenn man der Wahrheit auf der Spur ist.

    Nein keine Angst, ich habe noch keine Paranoia.  😉

  • Freidenker:

    @ Volker,

    von mir bekommst den Zivilcourageorden !!!

  • @ Anna Luehse

    Mein ältester Bruder [er ist ein gutes Stück älter als ich] erzählte mir kürzlich, was in der Klasse seines Sohnes [meines Neffen ] kurz vor den Sommerferien abgelaufen war.

    Die Lehrerin hatte „Schindlers Liste“ gezeigt [mein Neffe ist 14]  und als sein Sohn nach Hause kam, war er etwa blass um die Nase. Angesprochen, ob etwas passiert sei [mein Bruder dachte,  die Lateinnote sei desaströs oder etwas ähnliches] erzählte sein Sohn von dem Film. Als mein Bruder ihn fragte, ob er denn wisse, wer Amon Göth da hingerichtet hat, sagte sein Sohn, das seien die Russen oder die Amis gewesen. Jedenfalls habe er das gedacht – Thema war das nach dem Film nicht. Als mein Bruder ihn aufklärte, war mein Neffe baff erstaunt. Mein Bruder riet ihm, die Lehrerin doch einmal zu fragen, wer denn die Hinrichter Göths gewesen seien.

    Sein Sohn tat das und erzählte später, die Lehrerin sei der Meinung gewesen, es seien die Russen gewesen. Du könntest also mit deiner Einschätzung über die Teilbildung [auch ] der heutigen Lehrer Recht haben.

    Wobei man sagen muss, dass die Lehrerin meines Neffen selbst noch recht jung ist, während mein Geschichtslehrer  selbst schon ein älterer Jahrgang war [58 oder älter].

  • Vinneuil:

    ALLE KZs in der BRD [und der ehemaligen DDR] seien Vernichtungslager gewesen

    KZs in der BRD oder DDR ??… 😉
    Aber nun ernsthaft: GAR KEINE KZs auf deutschem Boden waren Vernichtungslager.

  • @ Vinneuil

    Das weiß ich.  Aber dem größten Teil der Klasse [mir inklusive] war das damals nicht klar.

  • Vinneuil:

    Achtung: Die SS hat Amon Goeth zwar verurteilt, konnte das Urteil aber nicht mehr vollstrecken. 1946 haben ihn die Polen in Krakau gehenkt.

  • @ Freidenkter

    Ja, die Brutkastenlüge. Und trotzdem vergisst die Masse ungeheuer schnell . Man denke nur an den massiven Wahlbetrug, der 2002 in Dachau an’s Licht kam – und wie lange diese Betrügerein schon gingen. Und trotzdem erhielt die Partei bei der Nachwahl wieder die Stimmen.

    Wundert es da, dass Polit-Eliten die Masse als vergesslichen Pöbel einschätzt, mit dem man so ziemlich alles machen kann?

  • Vinneuil:

    Übrigens: neulich bin ich zufällig auf diesen sagenhaften Link gestossen, eine Jugendseite, die den Kids auch zum Thema „Rechtsradikalismus“ erklärt, was Sache ist:
    http://www.jugend-total.de/index.php?action=rechtsradikalismus

    Zitat:

    Es ist gerade mal 50 Jahre her, dass wir Deutschen die ganze Welt in einen Krieg gezerrt haben.

    Um schlappe zwei Jahrzehnte verpeilt! ^^ Apart ist auch das „wir Deutsche“, ich für meinen Teil war jedenfalls nicht dabei, soviel kann ich ehrlich sagen, und ich bin kein Teenager mehr. Und mein Opa, der schwer in Ordnung war, hatte damals auch nicht wirklich was mitzureden.

    Auch sonst sind die Macher irgendwo in den frühen Neunzigern hängengeblieben, scheints:

    Und heute? Schon wieder werden Stimmen laut „Deutschland den Deutschen“ oder ähnlich hohle Parolen. Und wieder werden Häuser (mit Menschen drin) angezündet. Haben wir denn gar nix gelernt?

    Tja, haben wir denn?

    Wenigstens wird dann am Schluß halbherzig auf ein gewisses mit dem „Rechtsradikalismus“ zusammenhängendes Problem eingegangen, allerdings ohne Roß und Reiter zu nennen:

    Aber nicht nur die extremen Gewalttaten mit politischem Hintergrund erschrecken. Gewalt findet sich in vielfältiger Form in unserer Gesellschaft, in  Schulen, Elternhäusern, auf der Straße. Dass Kinder und Jugendliche von Gangs „abgezockt“ werden, ist leider kein Einzelfall.

    „Gangs“? Was denn für „Gangs“?? ^^ Ein pädagogisches Disaster!

  • Freidenker:

    @ Judith

    Die Informationsmenge welche auf den Durchschnittsbürger reinprasselt wird so hoch geschraubt, das er sich an wichtige Dinge, sofern er sie überhaupt mitbekommen hat nicht mehr erinnern kann.

    In den Nachrichten z.B. werden Themen wie der Tod von Michael Jackson behandelt, ich gehe mal davon aus das die Brutkastenlüge nur einen Bruchteil der Sendezeit hatte.
    Und ich rede hier von Tagesschau etc.. und nicht von Brisant oder wie die Sendungen noch heißen.

    Das ist auch eine Form von Zensur, der anschein der freien Presse wird gewahrt, kann ja keiner behaupen es wurde nicht berichtet.

    Deutschland sucht den Suppenkasper, Dschungelcamp, Frauentausch, etc. besorgen den Rest.

  • Freidenker:

    Bei Schindlers Liste wird zum Schluss aus dem Talmund zitiert,
    „wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt“
    im Talmund steht aber,
    „wer ein jüdisches Leben rettet, der rettet die ganze Welt“,
    ein kleiner aber feiner Unterschied.
    Soweit mein Wissensstand.

  • Vinneuil:

    In Spielbergs Film sind auch all die Schwarzhändler und jüdischen Kollaborateure getilgt, die im Buch vorkommen. Alle Juden sind gute Menschen und alle Deutschen böse, nur eben Schindler nicht.

  • Freidenker:

    Hollywood ist Hollywood, und Geschichtsuntericht ist Geschichtsuntericht,
    man sollte beides halt nicht Vermischen.

  • virOblationis:

    Mein erster Geschichtslehrer hatte im Krieg einen Arm verloren. Wir hatten ihn nur in Alter Geschichte während der 7. Klasse. Ich erinnere mich noch, wie er begeistert erzählte und die Arme hochwarf – doch auf der einen Seite bewegte sich nur ein Stumpf. Bei ihm kam ich übrigens gut zurecht und erhielt eine gute Note.
    In der 8. Klasse dann tauchte der erste „fortschrittliche“ Lehrer auf, von dem ich sehr eingenommen war, zugleich aber viel schlechter benotet wurde. – In dieser Zeit erzählte ein Klassenkamerad davon, daß Deutschland auch den 1. WK allein verschuldet haben soll: Er hatte von Fritz Fischers „Griff nach der Weltmacht“ gehört. – „Auch den 1. Wk?“, dachte ich. „Naja, wenn das so war…“
    Aus den Medien gewann ich allmählich das Bild einer Wehrmacht, die wie eine Barbarenhorde in der UdSSR eingefallen war. Entsprechend äußerte ich mich einmal gegnüber meinem Vater, der durch seine Erlebnisse während des Krieges und danach in Sibirien stark pazifistische Überzeugungen entwickelt hatte. Er erklärte mir ganz ruhig, wie Kameraden, die sich Übergriffe hatten zu Schulden kommen lassen, vor versammelter Mannschaft bestraft worden waren. – Wäre ich an seiner Stelle gewesen, wäre ich nicht so ruhig geblieben angesichts so absurder Vorstellungen, wenn sie von dem eigenen Fleisch und Blut geäußert werden. – Ich glaube, das war ein Schlüsselerlebnis für mich.

  • Sir Toby:

    # virOblationis

    Ich habe mich nie durch Fischers Fritze durchgearbeitet, weiß allerdings, dass seine Ansichten starken Einfluß für Jahrzehnte hatten – möglicherweise bis heute haben. Ich habe nach wie vor keine Lust mich da durchzuarbeiten – genausowenig wie durch John C. Röhls vieltausendseitige Anstrengungen das Elend der Menschheit in der Person Kaiser Wilhelms des II. begründet zu finden. Falls Fischer widerlegt worden sein sollte, könnten Sie – wenn Sie möchten – vielleicht für die Faulpelze unter uns, kurz die wesentlichen Argumente/Vorwürfe Fischers an Deutschland/das Kaiserreich … und soweit vorhanden die Widerlegung skizzieren? Meinem Eindruck nach sind Sie sehr belesen, und vielleicht könnten Sie hierzu Erhellendes kurz darstellen.

  • Sir Toby:

    # freidenker

    „im Talmund steht aber,
    “wer ein jüdisches Leben rettet, der rettet die ganze Welt”,
    ein kleiner aber feiner Unterschied.
    Soweit mein Wissensstand.“

    Das hat mich doch jetzt spontan an unsere fusselbärtigen Freunde erinnert – da gibt es doch auch irgendso eine Sure, in der es heißt (angeblich) ‚Du sollst nicht töten‘ (sinngemäß); die Fusseln lassen aber stets geschmackvollerweise den Kontext beiseite, aus dem sich (meiner Erinnerung nach) aber ganz anderes ergibt: Nämlich, dass sich das Tötungsverbot nur auf Muslime bezieht, aber selbstredend nicht auf ungläubigen Abschaum wie uns. (Forist Manfred (falls er gerade mitlesen sollte) wird vermutlich Genaueres wissen)

  • Denk' mal:

    @Freidenker
    Wo hast du die Info her, dass der Satz so im Talmud nicht steht. Ist mir neu, hab im lezten Schuljahr Schindlersliste gesehen. Mein Geschichtslehrer meinte damals, der Satz stehe im babylonischen Talmud und es gäbe unterschiedliche Versionen oder so ähnlich. Aber ich würde ihn gern mal damit konfrontieren.

  • Der Klaus:

    Auf der Jugend Totaler Krieg (oder so) Seite sind auch die üblichen Gegen Dingenskirchen Vereine gelistet. Man beachte auch die erste Seite deren adresse einem FDJ Lied entnommen scheint.

    Wenn die NPD schelme mehr Humor hätten würden sie einfach mal eine Rechte gegen Rechts Seite starten, da würden den Gutmenschen aber die unterkiefer auf den Boden knallen.

    http://www.auf-dich-kommt-es-an.de
    Auf dich kommt es an! Initiative der evangelischen Jugend: Informationen zum Thema Rechtsradikalismus und Ideenwettbewerb

    http://www.shoa.de
    Informationen zum Holocaust

    http://www.netzgegenrechts.de
    Das Informationsportal gegen Rechtsextremismus

    http://www.schule-fuer-toleranz.de
    Schulprojekte gegen Rassismus

    http://www.kreis-dueren.de/kreis/gegenrechts.htm
    Resolution des Kreistages gegen Rechtextremismus

    Fußballvereine gegen rechts
    Interessante Homepage zum Thema Fußball und Rechtsradikalismus. Die Seite wurde vom SV Merken ins Netz gestellt und gibt viel Stoff zum Nachdenken.

  • virOblationis:

    @ Sir Toby
     
    Vielen Dank für Ihre Worte. Doch leider vermag ich Ihrer Anfrage nicht gerecht zu werden, da ich das Buch selbst auch nur von außen kenne, da sich bisher kein Anlaß ergab, es zu lesen.
     
    Vielleicht aber sind folgende Überlegungen zur Einschätzung des Buches auch ein wenig hilfreich: Erst einmal fällt auf, daß dieses Buch die nach dem 1. WK von den Alliierten erhobene Forderung nach Anerkennung der deutschen Alleinschuld erfüllt. Demnach hätte die deutsche Geschichtswissenschaft Jahrzehnte geirrt. Dies ist nicht ausgeschlossen. Fritz Fischer (geb. 1908, gest. 1999) könnte ein einsamer Wahrhheitssucher gewesen sein, der unermüdlich nachforschend erkannt hätte, was anderen entgangen ist. Daher ein Blick auf seine Biographie:

     
    Eigentlich war Fritz Fischer protestantischer Theologe, promovierte 1934 und wurde ohne weiteren Leistungsnachweis hablilitiert. Das ist schon bemerkenswert. Doch es gibt eben Menschen, denen fällt zu, was sich andere mühsam erarbeiten müssen. – Wahrscheinlich waren die Prüfer so begeistert von Fritz Fischer, daß sie ihm die Erlaubnis zu unterrichten sozusagen schenkten.
     
    Was tat nun Fritz Fischer, nachdem er auf so billige Weise zur Habilitation gelangt war? Er suchte nicht etwa nachträglich, dieses Vertrauen durch um so eifrigere Arbeit zu rechtfertigen, sondern stellt 1936 den Antrag auf „Umhabilitation“ zur Philosophischen Fakultät, da ihn, wie er sagte, die politische Geschichte so leidenschaftlich interessiere. – Nun, immerhin hatte sich 1933 ein Machtwechsel vollzogen, und Fischer, der schon vorher völkischen Kreisen angehört hatte, war noch im Jahr der Machtergreifung in die SA eingetreten.
     
    Nachdem Fischer 1937 in Geschichte promoviert hatte, waren wieder einige Professoren begeistert von ihm: Arnold Oskar Meyer (geb. 1877, gest. 1944) und Wilhelm Schüssler (geb. 1888, gest. 1965). Auffälliger Weise war die andere Seite nicht etwa nur weniger enthusiastisch, sondern beargwöhnte Fischers fachliche Fähigkeiten: Fritz Hartung (geb. 1883, gest. 1967). Diese Seite betrachtete ihn als „Konjunkturpolitiker“, d.h. als einen Opportunisten, dem auch sie aber eine gewisse Begabung nicht absprechen konnte, auch wenn es nur die Begabung gewesen sein sollte, andere für sich einzunehmen.
     
    Ab 1939 diente Fischer in der Wehrmacht und wurde zugleich Schützling des Präsidenten des Reichsinstitutes für Geschichte des Neuen Deutschland, Walter Frank (geb. 1905, gest. 1945). 1942 erfolgte die Berufung zum ao. Prof. in Hamburg. Frank brachte sich nach Hitlers Selbstmord als dessen überzeugter Anhänger um. Fischer aber kehrte aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft zurück und wurde zum Professor der Hamburger Universität erhoben (1947 – 1973). 1959 veröffentlichte er den Aufsatz „Deutsche Kriegsziele. Revolutionierung und Separatfrieden im Osten 1914 – 1918“ in der Historischen Zeitschrift 188 (1959), S. 249 – 310, aus dem dann sein „Griff.nach der Weltmacht (1961)“ hervorging.
     
    In den sechziger und siebziger Jahren wurde die sog. Fischer-Kontroverse geführt. Hauptgegner Fischers war der – allerdings bereits 1967 verstorbene – Gerhard Ritter (geb. 1888 als Sohn eines calvinistischen Geistlichen; Ritter soll aber überzeugter Lutheraner in der Bekennenden Kirche gewesen sein – während Fischer zugleich für die ns-geförderten Deutschen Christen eintrat). Ritter sprach in der Kontroverse von „Selbstverdunkelung des deutschen Geschichtsbewußtseins“.

     
    Ritter hatte nach seiner Habilitation 1921 als Historiker in Hamburg (1924 – 1925) und Freiburg (1925 – 1956) gelehrt. Er war nach 1933 einer der wenigen oppositionellen Geschichtswissenschaftler. Als National-Konservativer distanzierte er sich zunehmend vom NS-Regime, während er die (Wieder-)Angliederung deutsch besiedelter Gebiete an Deutschland begrüßte. Ritter stand dem Kreis um Carl Goerdeler (geb. 1884, gest. 1945) nahe, wußte auch von dem geplanten Hitler-Attentat (20. Juli 1944). So wurde auch Ritter schließlich am 2. November 1944 festgenommen und wartete während einer halbjährigen Untersuchungshaft auf seine Aburteilung durch den „Volksgerichtshof“. Kurz vor dem Fall der Hauptstadt, am 25. April, wurde Ritter aus seinem Berliner Gefängnis entlassen: Seine Strafakten waren während eines Bombenangriffs im Februar 1945 verbrannt.
     
    Immerhin hielt man Ritter 1989 noch für geeignet, als Namenspatron eines von der Badischen Zeitung und der Albert-Ludwig-Universität Freiburg gestifteten Preises für Nachwuchs-Historiker zu fungieren. 2008 zog es die Zeitung vor, auf den Namen Ritters zu verzichten, denn der war kein vorbehaltloser Anhänger der parlamentarischen Demokratie gewesen.
     
    Nachdem der Fischer-Schüler Bernd F. Schulte (geb. wann?) es unternommen hatte, die Haltung der wissenschaftlichen Gegner Fischers während des „Dritten Reiches“ in die Debatte einzuführen (Weltmacht durch die Hintertür, 2003), um sie dadurch zu diskreditieren, erschienen 2004 in mehreren überregionalen Zeitungen Artikel, die nun auch Fischers Verhalten während der NS-Zeit kritisch betrachteten. – Dies war gewissermaßen das Nachspiel der Fischer-Kontroverse.
     
    Was sagen diese Ereignisse nun über den „Griff nach der Weltmacht“ aus? – Es wird kaum mehr sein, als die steile These eines Karrieristen.
     
     

  • Aryavarta:

    Ich will mal meine Aha-Erlebnisse erzählen. In unserem Geschichtsunterricht (in der ehemaligen ddr) wurde uns dauernd erzählt wie furchtbar die Deutschen und wie edelmütig die ach so ehrenwerten Sowjetsoldaten waren. Das ging soweit, ich kann mich erinnern, das ich als Kind es bedauerte nicht mit den edlen Partisanen gegen die bösen Faschisten gekämpft zu haben. Und dann zu Hause hörte ich aber eine ganz andere Geschichte. Ich weiß noch, das ich zuerst gar nicht darauf hören wollte. Aber meine Großeltern und meine Großtante (waren aus Ostpreußen und Pommern) waren sehr geduldig mit mir und erzählten mir immer wieder wie es wirklich damals zuging. Und etwas später erfuhr ich dann, das der Bruder von meinem Opa bei der Waffen-SS war. Dann wurde ich richtig hellhörig. Denn wie konnte es sein, das so eine „furchtbare Bestie“ in meiner Familie war. Und dann erfährt man als Stöpsel, das er ein ganz normaler Mensch war, der eben keine Kinder frühstückte und nur Blut soff. Der einfach an eine Idee glaubte und dafür auch sein Leben ließ. Er fiel im Ostfeldzug. Und mit diesem Bild im Hinterkopf sitzt man dann wieder in der Schule und hört wieder diesen Blödsinn. Tja und dann fing ich an Fragen zu stellen. Ihr könnt Euch vorstellen, das das nicht ohne Folgen blieb. Und je mehr die mich in die Mangel nahmen, um so mehr wollte ich die Wahrheit wissen. Tja und heute? Es scheint, als wenn die selben Spinner von damals wieder in Geschichtsdingen das sagen hätten. Nur werden die immer bekloppter und aggresiver. Jetzt wird man sogar per Gesetz gezwungen bestimmte Dinge und Zahlen zu glauben. Und wehe man stellt wieder Fragen, irgendwie kommt mir das alles bekannt vor. Und das im freiheitlichsten Staat den es je auf deutschem Boden gegeben hat…

    „Die Wahrheit kann gelassen bleiben, nur die Lüge schreit nach nach dem Gesetz.“
    …ich weiß leider nicht, von wem das Zitat stammt.

  • Freidenker:

    @Aryavarta

    Die Leute welche in der DDR gelebt haben sind in solchen Dingen
    eher sensibilisiert, schlieslich haben sie schon einmal ein System
    auffliegen lassen, und hätten sich wohl nicht träumen lassen was im Nachinein noch alles ans Licht gekommen ist.
    Und sie haben am eigenen Leib erfahren wie alte Dogmen durch neue
    Dogmen übergangslos ersetzt wurden.
    Diese Erfahrung steht uns im Westen wohl noch bevor.  😉

  • Aryavarta:

    @ Freidenker

    Es ist einfach nur frustrierend, wenn man als „ossi“ erleben muß das sich alles anscheinend auf die eine oder andere Weise wiederholt. Das niemand (bis auf wenige Ausnahmen) bereit zu sein scheint dagegen aufzustehen und den jetzigen Bonzen in den Ar.. zu treten. Wenn man sich jetzt so diese Wohlstandsdeutschen anschaut, kann einem echt das Grausen kommen. Die wollen ja beschissen werden. Die scheinen froh zu sein wenn sie belogen werden, wenn sie nicht nachdenken müssen. Da möchte man am liebsten in die Antarktis auswandern!

  • Sobaka:

    Volker 10.08.09
    …wirklich geglaubt habe (da habe ich den Stuß reingeschrieben, der offizielle Meinung war).
    Bist Du aus Westdeutschland?
    Das ist doch typisch DDR.
    Gruß
    Sobaka

  • Freidenker:

    @ Judith

    den Beitrag von „Forist Manfred“ bitte nicht löschen,
    ich halte nichts von Zensur.

    Muss eh noch an meiner Rechtschreibung arbeiten (Legastheniker)  und bin somit auf Anregungen angewiesen.  😉

  • Volker:

    @Sobaka
    „…wirklich geglaubt habe (da habe ich den Stuß reingeschrieben, der offizielle Meinung war).
    Bist Du aus Westdeutschland?
    Das ist doch typisch DDR.“
     
    Ja, ich bin aus Westdeutschland. Wieso ist das typisch DDR? Wenn ich das geschrieben hätte, was ich denke, hätte ich 0 Punkte auf die Arbeit bekommen und hätte wegen Numerus Klausus nicht das studieren können, was ich wollte – wäre also ziemlich übel dran gewesen. Das gibt es doch nicht nur in der DDR, daß man wirtschaftlich vernichtet wird, wenn man sein Recht auf Meinungsfreiheit ausübt. Das ist hier eine der niedrigsten Eskalationsstufen im System. Danach kommt dann unmittelbar der Knast.

  • Vinneuil:

    den Beitrag von “Forist Manfred” bitte nicht löschen,
    ich halte nichts von Zensur.

    Genossen… bitte nicht ständig das Wort „Zensur“ im Munde zu führen, wenn es lediglich um Forenhygiene und Anti-Troll, -spam, & -sockenschußmaßnahmen geht. Wenn ich einen eigenen Blog hätte, ich täte „zensieren“ wie blöd… 😉

  • @ Freidenker

    Ich habe das Post von „Forist Manfred“ selbstverständlich gelöscht. Vaterland ist ein privates Blog und wer gleich in seinem ersten Post so dümmlich herumpöbelt, hat hier keinen Zutritt. Punkt.

    Zum Vorbild solltest du dir das Geschreibsel des Foristen übrigens nicht nehmen. Wer schreibt “ seine Sprache und derer korrekte Schreibweise sollte man schon beherrschen“  hat selbst gravierende Probleme.

    Andere in Sachen Schreibweise belehren wollen und selbst ein Schreibwaise sein – diesen Typus kann ich ganz besonders gut leiden.

  • Volker:

    Es war auch merkwürdig, daß er speziell auf die falsche Schreibweise des „Talmud“ so allergisch reagiert hat. 🙂

  • Sir Toby:

    # virOblationis

    „Was sagen diese Ereignisse nun über den „Griff nach der Weltmacht“ aus? – Es wird kaum mehr sein, als die steile These eines Karrieristen.“

    Danke für ihre Anmerkungen – und ja, es geht wohl in die obige Richtung.

  • Wahr-Sager:

    Judith, warum hast du mein Posting gelöscht? Dürfen verurteilte Revisionisten hier nicht erwähnt werden?

    Hardcore-Revisionismus und Hardcore-Revisionisten sind hier kein Thema – unzählige Male erklärt. Da das immer noch nicht angekommen ist, wird eben gelöscht.

    Judith

  • Freidenker:

    Dachte mir schon sowas, mein Beitrag wurde auch gelöscht, obwohl ich ihn nicht so „Hardcore“ fand, ist halt alles subjektiv im Leben,
    C est la vie.

  • virOblationis:

    @ Sir Toby
    Inzwischen hat sich die These von einem langfristig geplanten „Griff nach der Weltmacht“ offenbar endgültig als obsolet erwiesen durch eine Studie, die sich mit den Rohstoffvorräten Deutschlands im Jahre 1914 befaßt (s. JF 38/2009, S. 20): Es war beispielsweise nur so wenig Schwefel vorhanden, daß er nur für ein halbes Jahr reichte. Allein Lieferungen aus Skandinavien und eine (kurzfristig entwickelte) chemische Ersatzproduktion verhinderten den militärischen Zusammenbruch im Frühjahr 1915: Rolf Harald Stensland, „Schwefelbeschaffung und -bewirtschaftung“, Vierteljahresschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 2 (2009).
     

Kommentieren