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Lebenslügen

Wir Rechten werfen den Linken und Gutmenschen zu Recht ihre Lebenslügen vor – aber es ist an der Zeit, die eigenen Lebenslügen zu erkennen. Eine – und m.E. die wichtigste, weil grundlegendste – ist die, dass die Mehrheit der Deutschen immer noch „schliefe“, nicht „wüsste“, wie es um das Land bestellt ist. Die Tragweite des Ist-Zustandes nicht begreife und seine Implikationen für die Zukunft nicht verstünde. Weil sie von der Presse fehlinformiert, von Politikern belogen und  restlos umerzogen sei.

Das ist Unfug. Die [letzte] Mehrheit der Deutschen weiß mittlerweile recht genau, wie es um unser Land steht. Und sie weiß auch, was das für die Zukunft , heißt: für die junge Generation Deutscher, bedeutet. Die  Mehrheit der Deutschen wird trotzdem nicht laut protestieren, ja sie wird nicht einmal gravierend anders wählen. Weil der Mehrheit der Deutschen diese Probleme  nicht wichtig genug sind um dafür auf die Straße zu gehen und  als „Rassist“ betitelt zu werden. Die Konservativen werden mehrheitlich weiter die CDU/CSU  als „das kleinere Übel“ wählen, ein großer Teil der Deutschen noch linkere Positionen  mit Kreuzchen goutieren  und ansonsten  bleibt es  bei Schimpfereien im privaten Kreis und den kleinen persönlichen Fluchten [Umzug auf’s Land, in ein anderes Bundesland oder Auswanderung]. Mehr wird nicht passieren. Nicht mit dieser Generation.

Erst wenn wir Rechten das akzeptiert haben, werden wir über niedrige Wahlergebnisse nicht mehr schockiert sein, oder verzweifeln. Bleiben wir am Ball. Nicht wegen 2009, oder 2015, oder 2020. Aber wegen später. Dann, wenn wir  Deutschen komplett in der Minderheit und kleine Fluchten nicht mehr möglich sind.

40 Kommentare zu „Lebenslügen“

  • Falkenstein:

    Ja, Lebenslügen bestehen auch bei den Rechten zur Genüge. Gut das es, wenn auch nur im Ansatz, mal benannt wird.
    Es ist sonderbar, dass sich nichts bewegt. Es ist alles bekannt, und im Bekanntenkreis und Kollegenkreis teilen fast alle eine Meinung die sich im in vielfacher Weise mit denen auf Vaterland, Fact-Fiction oder Pi deckt. Aber wenn es dann zur Sache geht, kommen die sattsam bekannten Stereotypen: man kann ja doch nichts machen, die anderen machen es auch nicht besser…
    Ich kann es nicht mehr hören.

  • Jim Panse:

    Niedrige Wahlergebnisse? Was für Wahlergebnisse? Die der LInks-CDU? Der Rep-Opas oder der Nazi-NPD? Es gibt keine Wahlergebnisse für uns Rechte, weil es keine frische, professionelle, rechte Partei gibt! Wenn Leute aus dem Umfeld der JF, Sezession, Blaue Narzisse und Blogs wie diesem endlich eine neue rechtskonservative Partei gründen, DANN geht’s mit Deutschland wieder voran – vorher NICHT! Bis dahin muss der Leidensdruck wohl noch etwas ansteigen…

  • Saito:

    @Jim Panse

    Dem kann ich nur zustimmen. Die rechten Parteien bieten en kümmerliches Bild und besonders die NPD gilt als vom Verfassungsschutz gesteuert.

    Solche Leute werden nicht gewählt. Es fehlt an einer glaubwürdigen rechten Partei, wie es die FPÖ ist.Das AUfkommen einer solchen Partei wird natürlich massiv behindert, denn Globalisierung wünschen die mächtigen Finanz- und Wirtschaftskreise, die unsere Politiker dirigieren.
    Da ist alles Nationale der Feind an sich.

    mit freundlichen Grüßen

  • CD:

    Mehr wird nicht passieren. Nicht mit dieser Generation.

    Naja, das ist nunmal das Wesen, bzw. der Sinn von Indoktrination. Das ist so ähnlich, wie Rauchen mit Hypnose zu bekämpfen. Manipulation des Unterbewußtseins. Das suggeriert dem Nikotinsüchtigen, daß sein Suchtstoff nach Kuhdung oder Schlimmeren schmeckt, und schwupps, vergeht ihm das Verlangen. Nicht anders funktioniert die Linksindoktrination. (Ekel-)Geschmacksverstärker ist hier der Nationalsozialismus. Nicht ungeschickt haben ihn die Linken auf ganz Rechts ausgeweitet. Auch nicht dumm war deren Besetzung der meisten staatlichen, politischen und gesellschaftlichen Schlüsselpositionen, die nach 89 von willigen neuen Altsozialisten verstärkt wurde. Ich sehe da in der Tat leider auch keine andere Lösung, als einen völligen System-Crash. Diese Hirnwäsche bekommt man wohl nur mit viel Not und Leid wieder aus den Köpfen der Menschen. 🙁

  • diegedankensindfrei:

    @Judith
    Danke. Ich habe mich in letzter Zeit immer gefragt, was mit mir in den letzten Jahren passiert ist. Du hast es für mich persönlich auf den Punkt gebracht.
    Wer mit den Lebenslügen aufräumt kann die Entwicklung endlich nüchterner betrachten, d.h. für mich auch auf realistischen Annahmen die Zukunft ausmalen.
    Ein wesentlicher Schluß meinerseits ist, daß in dem Augenblick, wenndie Mehrheit der Deutschen einen Willen zum Handeln, um nicht zu sagen kämpfen, entwickeln sollte, sie bereits in der „relevanten Altersklasse“ längst nicht mehr die Mehrheit stellen wird.
    Konkret bedeutet das auch, daß wir uns nicht nur auf ein zweistelliges Millionenheer unterprivilegierter Analphabeten sondern auch auf die Enkel von Cem Özdemir einzustellen haben. In absehbarer Zeit werden diese den politischen Diskurs maßgeblich mitbestimmen. In der gewohnt konzilianten Art, wei man sie bspw. aus der Hürriyet kennt.

  • @ Jim Panse

    Das ist auch so eine Lebenslüge. „Es gibt keine wählbare rechte Partei“. Die Reps oder pro-Köln, selbst Teile der NPD und DVU sind genauso wählbar wie die etablierten Parteien auch. Man hat der Mehrheit der Deutschen nur eingeredet, sie seien nicht wählbar – und diese Parteien bekämpft und damit ausgetrocknet.

    Auch eine FPÖ hätte hier keine Chance. Weil jede Partei, die solche Positionen vertritt, in der BRD bis auf“s Messer bekämpft wird – mit vielerlei Mitteln, die alle ein Ziel haben: Zu suggerieren, die Partei sei „unwählbar“. Kurz: Das Problem sind nicht „schwache“ rechte Parteien. Das Problem ist eine schwache Wählerschicht. Und weil das so ist, haben sämtliche Rechts-Parteien ein Personalproblem – denn ein Engagement in dieser Partei bedeutet unweigerlich das Aus jeder Karriere, plus Stigmatisierung der, falls vorhanden, Frau und Kinder. Das ist ein Teufelskreis und hat eben ursächlich mit dem Wahlverhalten der Mehrheit der Deutschen zu tun, die diesen Stuss von der angeblichen Unwählbarkeit widerspruchslos schlucken und sich danach richten. Peinlicher noch: Das sich selbst als intelligent wähnende rechts-konservative Wahlklientel hüpft selbst über das hingehaltene Stöckchen.

    Und solange das so ist, wird sich überhaupt keine rechte Partei erfolgreich etablieren können. Ein System wie die BRD [und überhaupt jedes System] funktioniert deshalb so reibungslos, weil ALLE daran Beteiligten in der immer gleichen Weise agieren. Dazu gehört auch der Wähler.

  • diegedankensindfrei:

    @Jim Panse

    Wenn Leute aus dem Umfeld der JF, Sezession, Blaue Narzisse und Blogs wie diesem endlich eine neue rechtskonservative Partei gründen, DANN geht’s mit Deutschland wieder voran – vorher NICHT!
    Ähem…entschuldige bitte, aber GENAU das ist in meinen Augen eine Art rechter Lebenslüge…
    Die von dir etwas leichtfertig  verhöhnten Parteien sind vor ihrer Korrumpierung durch das System durchaus ernstzunehmende Veranstaltungen gewesen. Das gilt selbst für die Grünen der ersten Jahre.
    Der Neugründung, wenn sie denn gelänge, würde es nicht anders ergehen. Bekämpft und ausgetrocknet, oder durchsetzt vom VS als kontrolliertes Auffangbecken.
    Der Weg geht ganz klar nicht über ein Kreuz auf den Stimmzetteln, sondern über massiven Druck, sprich Kampf.
     
     

  • @ DieGedankensindfrei

    Nüchternheit tut wirklich Not, denn nur darin liegt die Chance für uns Rechte, weiterzumachen. 

  • CD:

    Das ist ein Teufelskreis und hat ursächlich mit dem Wahlverhalten der Mehrheit der Deutschen zu tun.

    Sehe ich nicht so, tut mir leid. Das Wahlverhalten ist nicht das Problem, sondern DAS GEWÜNSCHTE Symptom/Ergebnis. Das Problem ist die Indoktrination, und die aus ihr als Werkzeug erwachsene Politische Korrektheit. Es ist eine Krankheit, eben ein Krebsgeschwür. Leider kenne zumindest ich dafür keine andere Heilmethode, als den Gang durch ein sehr tiefes Tal, so wie auch ein Drogenabhängiger erst ganz unten in der Gosse angekommen sein muß, bevor er sich helfen läßt.

  • @ CD

    Solange die Deutschen mehr Schiss davor haben, Rassist genannt zu werden, anstatt sich gegen die Überfremdung und den Rassismus von Ausländern gegen sie und – vor allem – ihre Kinder vehement zu wehren, solange sind sie nicht bereit, die schrecklichen Auswirkungen dieser BRD-Politik wirklich vollends nachzuvollziehen. Das hat aber wenig mit Indoktrination, sondern viel mit ganz simpler Feigheit zu tun.

    Es wird Zeit, dass  wir  Rechten aufhören, dauernd Ausreden [und Entschuldigungen] für das Verhalten der deutschen [noch] Mehrheitsgesellschaft zu finden und endlich akzeptieren, was Fakt ist: Diese Generation wird in der Mehrheit nicht mehr anders wählen [außer evt. noch linker]: Lieber lassen sie ihre Kinder verprügeln und als stigmatisierte Minderheit zurück, als zu riskieren,  von Deutschrassisten „Rassist“ oder „Nazi“ genannt zu werden. Das ist die simple Wahrheit.

  • Sir Toby:

    # CD

    „Leider kenne zumindest ich dafür keine andere Heilmethode, als den Gang durch ein sehr tiefes Tal, so wie auch ein Drogenabhängiger erst ganz unten in der Gosse angekommen sein muß, bevor er sich helfen läßt.“

    Der Strauß hat in den siebziger Jahren diesen Spruch „Es muß noch viel schlimmer werden, bevor es besser werden kann“ von sich gegeben. Wenn man bedenkt, daß das jetzt ca. 35 Jahre her ist und wir offensichtlich noch immer nicht in der Talsohle angekommen sind …

  • Sir Toby:

    # Judith

    „Lieber lassen sie ihre Kinder verprügeln und als stigmatisierte Minderheit zurück, als zu riskieren,  von Deutschrassisten “Rassist” oder “Nazi” genannt zu werden. Das ist die simple Wahrheit.“

    Was folgt daraus für ‚uns‘ bezüglich Zielgruppenansprache? Aber wie kommt man an die verprügelten Kinder ran??

  • @ Sir Toby

    Für uns als Zielgruppenansprache folgt daraus, dass wir unser Meinung weiter sagen, aber nicht mehr enttäuscht sind, wenn wir zwar im stillen Kämmerlein Zustimmung erfahren, der solchermaßen Angesprochene aber trotzdem nicht bereit ist, daraus handfeste Konsequenzen zu ziehen [heißt: anders wählt oder sich aktiv als Mitstreiter einbringt]. Dieses Anerkennen der Fakten, wie ich sie aus meiner Sicht oben darlegte,  ist für uns Rechten nämlich auch ein Selbstschutz: Es verhindert, dass man, auf Grund illusionärer Verkennung, ausbrennt und die Kraft verliert.

    An die verprügelten Kinder kommst du nur ran, wenn es entweder deine eigenen sind [oder aus dem Familien – und Bekanntenkreis] oder du vom Fach bist [Sozialpädagoge, Psychologe, Lehrer etc.] Da letztgenannte Spezie mehrheitlich aber im Traum nicht daran denkt, aktiv gegen den Rassismus von Ausländern gegenüber deutschen Kindern und Jugendlichen an die Öffentlichkeit zu gehen [im Gegenteil, gerade viele Lehrer und deutsche Eltern tun alles, um den Rassismus zu verharmlosen bzw. zu negieren], bleibt nur – falls vorhanden – den eigenen Kindern in der Familie den Rücken zu stärken.

  • diegedankensindfrei:

    Aus geprügelten Kindern werden Leute…Und die lassen sich nicht mehr vollabern mit diesem ganzen PC Gefasel weil sie eben anders aufgewachsen sind in Köln Chorweiler oder Kreuzberg.

    Ich finde es auch sehr gut, daß hier mal die beschriebene „Zustimmung hinter vorgehaltener Hand“, dieses unsägliche „ja, aber…besser als wenn“ als das bezeichnet wird, was es in den meisten Fällen ist. Pure Feigheit, verbrämt durch Pseudoliberalismus oder zur Schau gestellten Antitotalitarismus. Damit hält man dem ein oder anderen den Spiegel vor. Leider gehen dadurch eben auch schon mal langjährige Freundschaften in die Brüche.

  • Sir Toby:

    Zum Thema ‚rechte Parteien‘ möchte ich noch sagen: Ich war heute morgen … oder gestern abend? … egal – ich war jedenfalls auf der Seite von Pro Bonn (weil da Verwandte von mir wohnen – die meine Sicht natürlich auch nicht teilen, weil sie mit Arbeitskollegen arbeiten, die Ausländer bzw. Musel sind … und das sind ‚ganz nette Leute‘ – na ja) und da haben sie das ‚Aussteiger-Telefon‘ aus dem KgR kopiert und ein ‚Aussteiger-Telefon für CDUler eingerichtet‘. Ich muß sagen, daß ich nach wie vor für das PRO-Konzept Chancen sehe überhaupt einmal eine rechte Partei in der BRD zu etablieren. Wenn es ihnen gelingen sollte sich in NRW (mit Sicherheit ja wohl ein Zentrum der Seuche) zu etablieren … und gleichzeitig unzufriedene CDUler abzusaugen, dann kommt die CDU unter Entscheidungsdruck: Entweder weiter mit dem Versuch die SPD links zu überholen, um an die Macht zu kommen bzw. an der Macht zu bleiben – oder Verzicht auf die ‚große Macht‘ (im Land), dafür aber Kurswechsel und Stabilisierung auf geschrumpftem Niveau in festen Kernzonen, die im wahrsten Sinne des Wortes mal zu Überlebenszonen werden könnten, wenn der Rest zusammenbricht. Darüberhinaus kann bei Gelingen des PRO-Konzeptes eine Koalition von einer in der Fläche etablierten PRO-Bewegung/Partei mit einer Nach-Rüttgers-CDU im größten Bundesland vielleicht wirklich ein Signal für einen Wechsel sein.

  • Sir Toby:

    # Judith

    Das wäre natürlich auch eine Idee für die PROs: Neben einem Aussteigertelefon für leidende CDUler, ein Sorgentelefon für ‚abgezogene und gemobbte Kinder‘ einzurichten. Es gibt keinen besseren Lehrmeister als die (eigene) Erfahrung – und die realen Opfer von heute sind zumindest gegen das Soz-Päd.-Gelaber für den Rest ihres irdischen Daseins immunisiert.

  • virOblationis:

    Wenn irgendeine Gruppierung, Partei o.ä. öffentlich mit dem N-Wort belegt wird, nimmt man sogleich davon Abstand: Klappt – nach meiner Beobachtung – bei sehr vielen jungen Leuten hervorragend; sie vergessen all ihre eigenen Erfahrungen, durch die sie es besser wissen sollten, und verfallen in eine Art Schreckstarre. Dies ist vielleicht zuerst eine Panikreaktion und wird erst dann allmählich zur Lebenslüge, wenn sich die Gedanken wieder geordnet haben und man eigene Erfahrungen noch immer nicht wahr haben will.
    Solange sich dies nicht ändert, haben es die etablierten Kräfte allzu leicht, alles Rechte in Schach zu halten.

  • @ virOblationis

    Absolute Zustimmung. Als ich den zweiten Pro-Köln-Kongress besuchte, fielen mir viele Besucher – junge, ältere und alte – auf, die sich krampfhaft an ihren Israel-Fähnchen festhielten und bei jeder  Pöbelei dem roten Pöbel entgegen streckten. Motto: Seht her, ich kann gar kein „Nazi“ sein, weil ich ja für Israel bin.

    Und das bei Menschen, die sich selbst als politisch inkorrekt bezeichnen [und es im Prinzip auch sind, sonst hätten sie den Mut für den Besuch des Kongresses ja gar nicht aufgebracht]. Aber der „Nazi“-Vorwurf von Leuten, die selbst rote Massenmörder goutieren, trifft selbst Anhänger von Pro-Köln so tief, dass sie, quasi als „Unbedenklichkeitsbeweis“ , sich an ihre Israelfähnchen klammerten.

    Da braucht man nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie es um den Mut und das Rückgrat von Herr Müller und Frau Meyer [jünger oder älter] bestellt ist.

  • Freidenker:

    Der Beitrag von Judith um 14:54
    bringt es auf den Punkt.

    Deshalb habe ich vor den Menschen die sich in diesen Parteien angagieren weit mehr Respekt als vor den Berufskarrierepolitikern alla Mißfelder Westerwelle, Merkel und co.
    Es ist in der Tat so, das wenn jemand etwas zu verlieren hat, er sich ein Engagemant  in einer rechten Partei mehr als zweimal überlegen wird.
    Frau, Kinder, Bekannte Verwandte und das Wohnhaus werden unweigerlich zur Angriffsfläche, selbst vor Repressalien im Beruf ist mann nicht gefeit.

  • Sir Toby:

    # Judith

    Aber der “Nazi”-Vorwurf von Leuten, die selbst rote Massenmörder goutieren, trifft selbst Anhänger von Pro-Köln so tief, dass sie, quasi als “Unbedenklichkeitsbeweis” , sich an ihre Israelfähnchen klammerten.

    Es gab aber doch auch wohl welche ohne Israel-Fähnchen als Schutz, oder? Und die anderen … – wenn das Eis erst mal gebrochen ist, wenn man psychischen Rückhalt durch Ähnlichdenkende, die man dort vielleicht kennengelernt hat, findet … dann sind auch diese Schutzmechanismen irgendwann nicht mehr nötig. Da zeigt sich dann auch wieder sehr schön Sinn und Funktion von ‚Elitenbildung‘ – Herr Meier und Frau Müller werden sich – wenn überhaupt – nur dann trauen auch nur ihre eigene Erfahrung zu empfinden, wenn andere vorangegangen sind. Die ‚gesamtgesellschaftliche Situation‘ sorgt also ganz von allein für ‚Elitenbildung‘ von rechts – einfach dadurch, daß sie die, die sich trauen von denen trennt, die sich nicht trauen.

    Ich frage mich dabei natürlich schon die ganze Zeit – und habe das ja auch schon einige Male in Kommentaren geäußert – wie kriegt man eine Schnittstelle zur Realwelt hin, die vom Feind (und hier sage ich bewußt nicht Gegner) nicht einsehbar ist, aber von Leuten des eigenen Lagers benutzt werden kann, um bei Interesse Realkontakte zu anderen herstellen zu können, die auch daran interessiert sind? Eine ‚Kontaktbörse‘, die vom Blogbetreiber verwaltet wird und zu der nur Leute Zugang haben, die … – tja, wie mißt man das? Bei der ‚Grünen Pest‘ erinnere ich mich, daß die mal einen Bereich hatten, wo es um Aktionen ging, und da waren nur Leute zugelassen ab 250 Beiträgen. Keine Ahnung, ob das funktioniert hat – lese nicht mehr auf GP. Aber wie auch immer … ohne irgendwann und irgendwie den Schritt in die Realwelt und in Realstrukturen (letztlich eben auch ökonomischer Natur) bleiben wir einfach in der virtuellen Welt hängen und können hier schreiben was und soviel wir wollen ohne Einfluß auf das reale Geschehen – jedenfalls ohne direkten Einfluß.

  • Wahr-Sager:

    Ich denke, es ist die Angst vor der Nazi-/Faschismus-/Rassismus- (etc.)Keule, die die Linken bei jeder sich bietenden Gelegenheit rausholen. Deswegen tut sich im rechten Bereich nichts. „Rechts“ – das wird mit allen möglichen negativen Dingen assoziiert, dank erfolgreicher Indoktrinierung einer roten Übermacht.

  • ThePassenger:

    Damit eine rechte Partei neue Wähler gewinnt braucht es eine gewisse kritische Masse damit der Schnellballeffekt einsetzt. Dazu gehört ein Parteiprogramm ohne Ausreisser, keine Verbindungen zu Rassisten oder Nationalsozialisten und Gesichter, die eine gute Vita & Leumund haben.

    Als Rasissten werden mittlewrweile auch CDU Mitglieder bezeichnet, das ficht diese aber nicht ernsthaft an, sie wissen eben daß sie die kritische Masse überwunden haben und ihre Karriere unter so einem Vorwurf nicht leiden wird. Das fehlt den Rechten, sie haben immer das Gefühl mit ihrer Meinung außerhalb der Gesellschaft zu stehen dadurch und angreifbar zu sein. Für Bekennende wird aus dem Gefühl auch oftmals Realität, was nicht verwundert da die Union ja fleissig bei der Hetze gegen rechts mitmischt um sich unliebsame Konkruenz vom Hals zu halten.

    Hausgemacht dagegen ist das Problem der Zersplitterung. Während die Wähler der Etablierten die größte Schnittmenge suchen und den Rest schlucken, wollen die Wähler der Rechten eine Partei haben, die zu 100% ihren Vorstellungen entspricht, eine Abweichung ist für sie nur schwer zu akzeptieren.

    Die Wahlprogramme div. rechter Parteien sind nicht zeitgemäß und entsprechen nicht der Realität. Oftmals wollen sie eine Gesellschaft wiederherstellen, die es so einfach nicht mehr gibt. Entsprechend weltfremd & extrem sind manche Aussagen.

    Um das Problem der kritischen Massen anzugehen wäre es als erstes notwendig, daß sich alle auf eine Partei einigen, und zwar eine, die es heutigen Unionswähler programmatisch möglichst leicht macht künftig ihr Kreuz ein Stück weiter rechts zu machen.

    Da fallen erstmal alle raus die direkt oder indirket den Sozialimus propagieren. Als nächstes fallen die Nationalisten raus, den als Exportweltmeister muß man global sein. Wegfallen tun auch alle offenkundlich christlich angehauchten Parteien, die Mehrheit ist heute nicht mehr religiös.

    Übrig blieben moderat liberale, konservative Patrioten.

    Die Pro-Bewegung hat vieles richtig gemacht, sich aber in der breiten Masse durch den Kongress eher geschadet. Es ist keine gute Idee gewesen Le Pen einzuladen, auch die Verbindungen zum Flams Belang waren nicht wirklich glücklich gewählt. Man muß einfach erkennen, daß die dunklen Seiten jeder assoziierten Partei/Gruppierung auf die eigenen Partei abfärbt. Dadurch erreicht das Ganze schon eine eruopäische Dimension, die in Sachen Öffentlichkeitarbeit noch schwerer zu kontrollieren ist als auf nationaler Ebene schon ohnehin.

    Sehr störend empfinde bei den Pros das Fahnenschwenken für Israel, das macht es zum einen einem gewissen Teil der Rechten unmöglich diese Partei zu wählen und zum anderen habe ich den Eindruck, und ich fühle mich durch Judiths Aussage bestätigt, daß dies nur der Abwehr von Nazi-Vorwürfen dient. Ich denke die Wenigsten tun dies aus aufrichtigiger Überzeugung und eine Unwahrheit schon im Fundament einer Partei kann zwangsläufig zu nichts führen.

    Die wesentlichen Punkte aus meiner Sicht wären daher:
    -Einigkeit
    -Nur realistisch erfüllbare Ziele stecken
    -Nicht zu weit vom gesellschaftlichen Konsens entfernen, egal wie fremd einer dieser u.U. ist. Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.
    -Tendenziell Liberal, siehe Grüne & SPD – da geht das auch
    -Eigenständigkeit, keine Probleme importieren
    -Kein fähnchenschwenken für Irgendjemanden, Fokus auf die nationale Ebene
    -Keine alten Gefechte austragen

    Mein pers. Favorit sind die REPs, ob diese Opas sind oder nicht ändert nichts daran, daß sie den geschilderten Punkten am nächsten kommen. Sie haben das ausgefeilteste Pateiprogramm, sind am nächsten an der Union und haben trotzdem die Türe offen für die Integration von Menschen die noch weiter rechts stehen. Auch haben sie bisher keinen Kardinalsfehler begangen, wie ihn so manch andere rechte Partei schon begangen hat.

    Wir müssen aufhören nach dem Motto „Je rechter, desto größer der Protest“ zu wählen, sondern müssen uns auf die Partei konzentrieren, deren Ansichten die größten Chance haben in der Gesellschaft akzeptiert zu werden ohne dabei die eigenen Grundsätze zu verraten.

    Es geht eben nicht ohne Kompromisse an den Mainstream. Ob man pers. das alles immer so toll findet, ist nicht relevant. Relevant ist, wenigstens ein Stück weiter zu kommen anstatt frustriert zu stagnieren.

    Die Europawahl sollten diesbzgl. allen eine Lehre gewesen sein.

  • Wahnfried:

    Richtige und wichtige Feststellung. Dem ist nichts hinzuzufügen.

  • Blond:

    Wir Deutsche werden bald Trutz- und Schutzburgen brauchen.

  • Ich bin im Großen und Ganzen mit ThePassenger einverstanden, aber ein paar Gesichtspunkte möchte ich noch hinzufügen:
    1. Mit der Anti-Islamisierung haben die Pros auf ein Thema gesetzt, das für die Rechte das sein wird, was das Thema „Ökologie“ in den siebziger und achtziger Jahren für die Linke war, nämlich das Integrationsthema, dessen Legitimität aber auch in anderen Teilen des politischen Spektrums akzeptiert wird – es gibt ja auch linke und liberale Islamkritiker.
     
    2. Die bleiben aber nicht unbedingt links oder liberal, weil die Logik des Gegendschihads sie nach rechts treibt: Man kann die Islamisierung nicht erfolgreich bekämpfen, wenn man nicht die nationale und die christliche Kollektividentität stärkt. Um einen linken Spruch abzuwandeln: Wer will, dass die Gesellschaft so liberal bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt. Das ist der Grund, warum PI so erfolgreich ist: Es ist – prowestlich, proisraelisch, antitotalitär – ein rechter Blog für Ex-Linke. Ich bín weiß Gott nicht der einzige Vertreter dieser Spezies, und das werden noch mehr: Viele sind schon auf dem Weg nach rechts, andere wissen noch gar nicht, dass sie soeben dabei sind, sich auf den Weg zu machen. Für die Rechte heißt das, dass sie für ihre Themen über Multiplikatoren in der Gesellschaft auch außerhalb ihrer angestammten Milieus und bis weit nach links verfügt.
     
    3. Wir werden also in Zukunft auch in der Realität wie schon bisher in der Blogosphäre auf der Rechten eine PI- und eine JF-Fraktion haben, um sie einmal vereinfachend nach ihren Leitmedien zu benennen. Eine Partei muss beides unter einen Hut bringen.
     
    4. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass in der Wolle gefärbte Rechte und ex-linke Rechte sich zueinander ungefähr so verhalten wie Elefanten und Mammuts. Sie sind einander schon ähnlich, haben aber ganz verschiedene DNA. Die Prägung durch eine linke Sozialisation bleibt auch dann erhalten, wenn man die Seiten wechselt.
     
    Nehmen wir das hier vielzitierte Beispiel der Israelfahnen. Nicht nur Judith scheint mit einer gewissen Selbstverständlichkeit zu glauben, dass die aus rein taktischen Gründen geschwenkt werden. Ich behaupte dass es sich um ehemalige Linke handeln wird, und die tun das aus Überzeugung, was ja nicht ausschließt, dass man den taktischen Kollateralnutzen dankbar mitnimmt. Es ist eine ganz einfache Gedankenkette: Der Dschihad ist global und richtet sich gegen alle westlichen Völker (die Moslems unterscheiden nicht groß zwischen Deutschen, Franzosen und Amerikanern, oder zwischen Christen und Juden – das sind die Ungläubigen, fertig!), also ist nichts selbstverständlicher als der Schulterschluss der angegriffenen Völker, und da natürlich vor allem der mit der exponiertesten Nation, also Israel. Wenn das traditionellen Rechten so bizarr vorkommt, dass sie nicht einmal an die Aufrichtigkeit einer solchen Haltung glauben können, dann deshalb, weil sie anders sozialisiert sind. Wer links sozialisiert ist, denkt in Begriffen der internationalen Solidarität, und diese Disposition bleibt auch dann erhalten, wenn er nach rechts rückt, nur geht es dann eben um die Solidarität der Christen oder der Nationalisten oder der weißen Völker, nicht mehr um die der Proletarier. Das ist nichts, wofür man sich bewusst entscheidet; es ist eine früh verfestigte Selbstverständlichkeit, sozusagen der normale Weg des Denkens. Deswegen erscheint einem Ex-Linken die Haltung der FPÖ oder der DVU (den Dschihad gegen Deutschland abzuwehren, aber gegen Israel zu unterstützen) genauso krank und pervers wie einem Traditionsrechten die Israelfahnen.
     
    5. Mit dem Themenkreis „Israel-Juden-Antisemitismus“ ist zugleich die gefährlichste Bruchstelle angesprochen. Es ist einfach ein Spalterthema: Den einen provozieren israelische Fahnen, den anderen antisemitische Sprüche. Man kann daran nichts ändern, das sitzt zu tief. Eine Rechtspartei muss daraus den Schluss ziehen, das Thema so weit wie möglich auszuklammern und es als Privatangelegenheit ihrer Mitglieder und Anhänger behandeln, auf welcher Seite sie stehen.

  • Nehmen wir das hier vielzitierte Beispiel der Israelfahnen. Nicht nur Judith scheint mit einer gewissen Selbstverständlichkeit zu glauben, dass die aus rein taktischen Gründen geschwenkt werden. 

    Was  die Mehrheit der Israel-Fähnchen-winkenden Teilnehmer des Pro-Köln-Kongress betrifft: Ja.  Es war ganz eindeutig, dass ein nicht unerheblicher Teil sich an dieses Fähnchen regelrecht klammerte, um dem „Nazi“-Vorwurf  zu entkommen. 

    Ich hatte fast Mitleid mit diesen Leuten, wie sie da der grölenden Linksrotte [„Nazis raus“, Nazis raus“] mit knallrotem Gesicht diese kleinen Fähnchen entgegenhielten.

    Ansonsten vermag ich das nicht zu beurteilen, aber eines weiß ich: Wäre ich Jüdin, mir wäre ein penetranter Philosemitismus [mindestens] genauso unheimlich wie sein Gegenspieler, der Antisemitismus.

  • Und dies zu Recht. Man staunt, wie schnell manche Leute vom Philo- in den Antisemitismus kippen.

  • Chripa:

    Ihr habt Recht, aber wie jemand zu Israel steht ist für mich trotzdem ein wichtiger Lackmus-Test. Ob man alle Leute zurückweisen sollte, die das anders sehen ist natürlich eine andere Frage.

  • Wahnfried:

    Chripa: Wieso sollte es ein Lackmustest sein? Darf man zum Thema nicht verschiedener Meinung sein?

  • Chripa:

    @Wahnfried
    Ich meine schon, dass sich hinter übertriebener Israel-Kritik meist Antisemitismus verbirgt und Antisemiten sind in aller Regel auch in anderen Bereichen A..löcher. Beispielsweise haben die Nazis ihren Hass zuvorderst auf die Juden gerichtet, sie waren aber auch für andere Gruppen schlimm, am Ende auch für die Deutschen.
    Das ist meine allgemeine Sicht der Dinge. „Lackmus-Test“ klingt vielleicht zu absolut, aber ich habe das ja oben auch eingeschränkt.

  • ThePassenger:

    @Manfred

    „Israel-Juden-Antisemitismus“

    Ich finde es ist falsch diese Begriffe in einem Topf zu werfen. Der ZdJ ist nicht Israel, ebenso wie Juden in Deutschland nicht der ZdJ sind.

    Daß der ZdJ unverblümt eine geradezu antideutsche Schiene fährt stößt sauer auf. Ich denke er manövriert sich damit in eine Sackgasse, er tut damit denjenigen keinen Gefallen, in deren Namen er vorgibt zu sprechen. Der ZdJ ist ein Club aus Funktionären, die sich selber gerne reden hören und zudem ihren Einfluß schwinden sehen. Um noch gehört zu werden wird keine Gelegenheit sich zu äussern ausgelassen und die Aussagen werden schärfer, obgleich es in Bezug auf jüdisches Leben in Deutschland dazu eigentlich immer weniger Anlaß gibt.

    Als Jude in Deutschland wäre es mir ein Rätsel warum meine Dachorganisation mich unbedingt mit muslimischen Migranten in einen Topf schmeissen will. Das aber muß die jüdische Gemeinde unter sich ausmachen, ich für meinen Teil kann nur anmerken, daß ich diesen Verein so nicht ernst nehmen kann.

    Was Israel anbetrifft ist es eine Frage der politischen Kultur. Als aufgeklärter Mitteleuropäer kommt man nicht umhin die einzige echte Demokratie im nahen Osten anzuerkennen. Was Kritik an Israel angeht ist es ahnlich wie bei den Israel-Fähnchenschwinger: Das Palästineserproblem ist nur vorgeschoben, man ist zumeist nicht für die Palästinenser, sondern gegen die Juden. Das selbe Verhalten, nur mit umgedrehten Vorzeichen.

    Es ist daher zwar zweckmäßig diese Fragen im Rahmen der pers. Meinung anzusiedeln, jedoch wird das nicht klappen, da die zumeist linke Journallie einer Partei dieses Thema irgendwann aufzwingen wird. Dann braucht es eine einheitliche Position, da kann nicht Mitglied X vor der Öffentlichkeit etwas komplett anderes vertreten als Mitglied Y, wie z.B. bei der Linken geschehen.

    Wer angibt für sein Vaterland handeln zu wollen sollte in der Lage sein Israel Israel sein zu lassen und sich auf sein eigenes Land zu konzentrieren. Daß der ZdJ ein Gegner aller national orientierten Kräfte ist, steht für mich ausser Frage. Diese Ausenandersetzung käme aber früher oder später, allerdings sollte man dann klug genug sein, sich nicht in eine antisemitische Schablone pressen zu lassen, parieren statt agieren wäre hier die angebrachte Handlungsweise.

    Abgesehen von dem Thema wie sich eine rechte Vereinigungspartei aufstellen müsste, fällt mir auf daß der ZdJ, ebenso wie die Migrantenverbände, sich instrumenalisieren lassen. Anstatt sich konstruktiv, und damit integrativ, an Problemlösungen in ihrer Wahlheimat zu beteiligen, lassen sie sich immer wieder zu gegenteiligen Aussagen hinreissen die, von den 68’er Linken gedeckt und von den Medien lanciert, sie weiter in ihrer Aussenseiterrolle verharren lassen.

    So kommt es zu dem Paradoxum, daß die in der Tiefe ihres Herzens konservativen Moslems sich mit der hedonistsichen 68’er Linken zusammentun.

    Es muß möglich sein Migranten zu verdeutlichen, daß Bildung und Intergration nachhaltiger zu Wohlstand in der fremden Heimat führen als Forderungen nach Quotenregelungen und Absenkung der Zugangskriterien, welche, im Erfolgsfall, die Sonderstellung der Migranten in der Gastgesellschaft sogar noch zementieren. Umso unverständlicher daher für mich, warum der ZdJ, dessen Mitglieder solche Forderungen eigentlich nicht nötig haben, sich vor diesen Karren spannen lassen.

    Zuende gedacht tun alle diese Verbände ihren Mitgleider damit insgesamt keinen Gefallen. Diese unheiligen Allianzen aufzulösen könnte den Durchbruch in der Ausländerdebatte bedeuten.

    Ich denke das hat auch Hr. Schäuble erkannt, die sog. Islamkonferenz war vom Grundgedanken her so dumm nicht, bloß was in in einer Merkel’schen CDU/SPD Koalition, flankiert von linkem Medienfeuer, daraus geworden ist, läßt einem die Haare zu Berge stehen. Die Vertreter der islam. Gemeinden haben hier eine grosse Chance vertan in dem sie die ausgestreckte Hand der Konservativen nicht ergriffen haben, sondern sich weiter von der Gutmenschenlobby instrumentalisieren lassen. Daher auch Schäubles unwürdiger Eiertanz.

    Es wird aber kein Weg um dieses Thema herum führen, die Verschleppung der schon lange überfälligen Grundsatzdiskussion erhöht nur den Druck auf dem Kessel – zum Nachteil aller, auch der unbeteiligten.

  • @ Manfred

    In der Tat – und umgekehrt. Ich glaube es war der in der BRD hochbejubelte Goldhagen [„Hitlers willige Vollstrecker“] der äußerte, Philosemiten seien Antisemiten im Schafspelz.

    Wie auch immer, die Kontroversen darüber sind sowieso witzlos, weil der Begriff „Nazi“ längst aus seinem tatsächlichen historischen Kontext gelöst und auf alle und alles angewandt wird, was sich sich für Multikulti, Islam und „Deutschland verrecke“ nicht so recht erwärmen kann bzw. kritisch äußert – da können die Leute so viele Israelfähnchen schwenken wie sie mögen. Auch das wurde auf dem Pro-Köln-Kongress deutlich.

    Im Übrigen ist für mich sowieso nicht nachvollziehbar, warum Menschen sich gegenüber tumben Linksfaschisten mit Affinität zu roten Massenmördern beweispflichtig zeigen sollen. 

  • @ Judith: Ich stimme zu, dass es albern ist, wenn jemand für Israel nicht aus Überzeugung eintritt, sondern nur, um zu beweisen, dass er kein Nazi ist; dann sollte er es lieber ganz lassen.
     
    @ ThePassenger: Die Differenzierung zwischen Israel, Juden und dem ZdJ ist natürlich wichtig. Ich war schon ziemlich müde, als ich den obigen Kommentar schrieb, daher der Lapsus.

  • Roman:

    Es ist ungeheuer wichtig, sich von den „hässlichen“ Rechten, sprich den eigentlichen Nazis abzugrenzen, wenn die Rechte symphatischer wirken will. Und für diese Abgrenzung ist eine pro-Israel-Haltung unerlässlich. Dabei darf man pro-Israel ja auch nicht mit Philosemitismus gleichsetzen.

  • ThePassenger:

    Es ist ungeheuer wichtig, das niemand wegen…
    seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt [wird] werden.

    Gilt für alle, nur nicht für Nazis, oder das, was man als diese tituliert. Schliesslich ist ein Land, das Luftlinie 2.450km entfernt liegt, in der Frage wie hierzulande Politk gemacht werden darf wichtiger.

    6, setzen – meine Meinung.

  • Freidenker:

    „Was Israel anbetrifft ist es eine Frage der politischen Kultur. Als aufgeklärter Mitteleuropäer kommt man nicht umhin die einzige echte Demokratie im nahen Osten anzuerkennen.“
    Diese Argumentation habe ich noch nie verstanden, ich beurteile Staaten in erster Linie an ihrer Politik, Umgang mit Menschenrechten, an das halten an Vereinbarungen,… die Staatsform ist zweitrangig.
    Auch die Selbstgerechtigkeit der Demokratien halte ich für sehr gefährlich, wie man an den USA, die mit Vorliebe fremde Länder in“Freiheit und Demokratie“ bomt, sehr schön erkennen kann.
    Bei näherer Betrachtung könnte sich auch herausstellen das mit Ausnahme der Schweiz viele Demokratien so demokratisch gar nicht sind.

    Das Antisemitismusargument ist sowieso nur was für Bildleser, ein Großteil der Palestinänser sind Semiten.

    Auch sehe ich keine historische Verpflichtung gegenüber einem Staat der zum Zeitpunkt des historischen Ereignisses noch gar nicht existierte.

  • Freidenker:

    Vieleicht sollte man Israel und die damit verbundenen Glaubensbekenntnisse einfach mal aus der politischen Diskussion in Deutschland raushalten.
    Erinnert mich fast ein wenig an den von mir unter einem anderen Atikel beschriebenen „Hitlerismus“.

  • ThePassenger:

    @Freidenker

    Das ist ja genau der Punkt. Man tut weder sich selbst noch Israel einen Gefallen wenn man diesen Staat und seine Bewohner immer als Sonderlinge behandelt.

    Leider wird einem das Thema aber immer wieder aufs Brot geschmiert, vollkommen ausklammern kann man es daher nicht, man muß dazu, zumindest als Partei, eine Meinung haben. Daß u.U. einige Mitglieder diese Meinung nicht teilen ist einfach so, radikale Ränder hat jede Partei, aber das ist eben auch eine der Aufgabe der Parteien, diese Ränder einzubinden und deren Stimme zu bündeln. Das Gesamtpaket muß stimmen.

    Die Linke war bestimmt auch nicht froh als die Isrealkritiker in der Öffentlichkeit ihren Mund aufmachten oder diese komische Tante die Wiedereinführung der STASI foderte. Damit muß eine Partei eben leben.

    Ausgrenzen würde ich daher niemanden mit so einer Meinung, solange er der Partei nicht durch öffentliche Auftritte in der Sache schadet oder ein Querulant ist, der auf Biegen und Brechen seine Meinung im Wahlprogramm verwirklcht sehen will.

    Macht man es so wie z.B. Roman sich das wohl vorstellt, nimmt man den „Nazis“ jede Form der politischen Artikulation, eine NPD ist dann das Ergebnis. Ein rechtes Enfant terrible, das man alles schimpfen kann. Das ist pure Verschwendung von Wählerstimmen, die für nationalen Interessen anderswo besser aufgehoben wären.

  • Darf ich den Artikel in die „Korrektheiten“ übernehmen? Mit Verweis auf den ursprünglichen Erscheinungsort versteht sich?

    Ja, kannst du gerne.

    Judith

  • […] (aus: Deutschland kontrovers/Vaterland: Lebenslügen) Veröffentlicht in Allgemein […]

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