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Die nackten Zahlen von Irland

Ein gutes Jahr nach dem Nein der Iren zum EU-Reformvertrag von Lissabon haben sie ihm in einem zweiten Referendum am Wochenende deutlich zugestimmt. 67,1 Prozent der Iren stimmten dem Lissabon-Vertrag zu.

Das ist der allgemeine Tenor, wie er in der Presse verbreitet wird: Die Mehrheit der Iren will die umgetaufte EU-Verfassung, hat ihm deutlich zugestimmt, votiert mehrheitlich für Europa etc. pp. Jubel und Freude.

Werden wir nüchtern. Die reale Wahlbeteiligung in Irland lag bei 57 %. Von den 57 % [wird gerechnet als irreal 100 %] stimmten

67 % mit „Ja“, bedeutet real ca. 38 %,
33 % mit „Nein“, bedeutet real ca 19 %.
43 % gingen gar nicht zum Referendum.

Konkret bedeutet das, dass ca. 38 % der Iren die umgetaufte EU-Verfassung im zweiten Referendum bejahten.

2 Kommentare zu „Die nackten Zahlen von Irland“

  • Sir Toby:

    Die ‚Gründe‘ der Iren für den EU-Vertrag zu votieren haben mich, sicher nicht von ungefähr, an die ‚Hitliste‘ der Gründe erinnert, warum die Deutschen die Nationalsozialisten wählten (von ‚The Passenger‘ im Eintrag über Hubertus Knabe). Allerdings kann man hier die ‚Hitliste‘ wohl auf einen Grund reduzieren: Existenzangst. Und der Versuch, ihr zu begegnen, indem man sich an vermeintlich starke Schultern anlehnt. Plötzlich aufwallende, freudetrunkene Begeisterung über den EU-Vertrag schließe ich als Grund jedenfalls aus.

  • BRD und EU im Jahre 2009: Thilo Sarrazin bekommt wegen seines missliebigen, weil ehrlichen, Interviews Besuch vom Staatsanwalt, Vaclav Klaus, der die umgetaufte EU-Verfassung ablehnt , könnte doch, so wird überlegt, wegen Hochverrat vor Gericht gebracht werden. Immer runter mit den pseudodemokratischen Masken.

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