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Schwarz-gelb gegen rotes Medienimperium

Die schwarz-gelbe Koalition plant einen Angriff auf die umfangreiche Medienbeteiligung der SPD, meldet die FTD: „Wir stellen gemeinsam mit den Ländern die wirtschaftlichen Beteiligungen von Parteien an Rundfunksendern, Zeitungsverlagen und anderen meinungsbildenden Medienunternehmen auf den Prüfstand“, heißt es im abschließenden Entwurf der Fachpolitiker zum Koalitionsvertrag.


Zeit wär’s allemal [und wenn man schon dabei ist, könnte man auch gleich die Zwangsgebühr für die ÖRS „auf den Prüfstand“ stellen].  Die SPD ist die einzige politische Partei in Deutschland, die große Medienbeteiligungen unterhält. Über ihre Medienholding dd_vg  steckt sie ihre roten Finger via Minderheitsanteile in über 70 Zeitungen –  die Partei behauptet, keinen Einfluss auf die Redaktionen zu nehmen, wer’s glaubt, wird selig: Die Linksverseuchung in Medien und TV ist unübersehbar. Die FTD bietet auch einen kurzen Überblick diverser Beteiligungen

„Sächsische Zeitung“, „Hannoversche Allgemeine Zeitung“) und  Radiosendern sowie an Druckereien und Vertriebsgesellschaften. Außerdem betreibt sie die SPD-Reiseservice GmbH. An der „Frankfurter Rundschau“ hält die DDVG einen Minderheitsanteil von 40 Prozent.

Sehr viel ausführlicher listet wapedia auf: Beteiligung an Verlagshäusern, an Druckereien und im Bereich Handel/Service:

1. Beteiligung an Verlagshäusern

  • 100%: „Westfälische Verlagsgesellschaft mbH“ mit
  • 13,1%: „Zeitungsverlag Westfalen GmbH & Co. KG“, Dortmund (Westfälische Rundschau)
  • 100%: „Oliva Druck- und Verlagsgesellschaft mbH“
  • 49,5%: „Verlagsgesellschaft Cuxhaven mbH & Co. Cuxhavener Nachrichten
  • KG“ (Cuxhavener Nachrichten)
  • 100%: „Berliner vorwärts Verlagsgesellschaft mbH““ (vorwärts, Demokratische Gemeinde)
  • 100%: „Presse-Druck GmbH“
  • 57,5%: „Zeitungsverlag Neue Westfälische GmbH & Co. KG“, Bielefeld (Neue Westfälische)
  • 97,85%: „Tivola Verlag GmbH““ (Edutainment, Lernsoftware und Kinderbücher)
  • 70%: „Braunschweig-Druck GmbH“
  • 100%: „Limbach Druck- und Verlag GmbH“, Braunschweig (nicht zu verwechseln mit dem „Braunschweiger Zeitungsverlag – Druckhaus Albert Limbach GmbH“, Braunschweig) (Braunschweiger Zeitung)
  • 62%: „ÖKO-TEST Holding AG“
  • 100% an der ÖKO-TEST Verlag GmbH (ÖKO-TEST Magazin) und der ÖKO-TEST Media GmbH beteiligt
  • 47,5%: „Druckhaus Bayreuth Verlagsgesellschaft mbH“
    62,5%: „Nordbayerischen Kurier GmbH & Co. Zeitungsverlag KG“ (Nordbayerischer Kurier)
  • 40%: „Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH“ (Frankfurter Rundschau)
  • 40%: „Dresdner Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG“ (Sächsische Zeitung, Morgenpost Sachsen)
  • 35%: „Frankenpost Verlag GmbH“, Hof (Frankenpost)
  • 30%: „Suhler Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG““ (Freies Wort, Südthüringer Zeitung
  • 30%: „Druck- und Verlagsanstalt ‚Neue Presse‘ GmbH““ (Neue Presse Coburg)
  • rund 20,4%: „Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co.“ (u.a. Hannoversche Allgemeine, Neue Presse Hannover, Göttinger Tageblatt)
  • 100%: „Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH und Co. KG“ (Leipziger Volkszeitung, Dresdner Neueste Nachrichten)
  • an den privaten Radiosendern FFN, Hit-Radio Antenne und Radio 21 beteiligt
  • rund 9%: „Rheinland-Pfälzische Rundfunk GmbH & Co. KG““ (Radio RPR)

2. Beteiligungen an Druckereien

  • Dräger + Wullenwever print + media Lübeck GmbH & Co. KG (70%)
    braunschweig-druck GmbH (70%)
  • Hildesheimer Druck- und Verlagsgesellschaft mbH (ohne eigenen Geschäftsbetrieb
  • Wullenwever print + media Lübeck GmbH (100%, ohne eigenen Geschäftsbetrieb)

3. Beteiligungen im Bereich Handel/Service

  • Hamburger Pressepapier Vertriebsgesellschaft mbH (100%)
  • IMAGE Ident Marketinggesellschaft mbH (100%)
  • Antiquariatsgesellschaft im Willy-Brandt-Haus GmbH (100%)
  • Office Consult GmbH (100%)

Schaun wir mal  ob es der Tiger-Enten-Koalition gelingt,  dieses rote Medienimperium zu „entflechten“.

8 Kommentare zu „Schwarz-gelb gegen rotes Medienimperium“

  • Sir Toby:

    Na, an dieser Medienerscheinung ist sie aber wohl (noch) nicht beteiligt…

    http://de.uncyclopedia.org/wiki/Claudia_Roth

  • Das ist längst überfällig. Hoffentlich scheitert das nicht an irgendwelchen juristischen Hindernissen oder daran, daß die Tigerente unterwegs der Mut verläßt. Irgendwie kann ich mir schon fast nicht mehr vorstellen, daß in Deutschland eine vernünftige und nötige Reform wie die Trennung von Parteienfilz und Medien tatsächlich einfach so durchgehen könnte.

  • Wahnfried:

    Richtig ist der Schritt allemal, allein schon wegen der Gewaltentrennung. Folgen wird es dennoch keine haben, denn die Zeitungen, an denen die SPD sich dort beteiligt hat, gehören allesamt Konzernen, die auch ohne die SPD einen erzlinken Unfug unter das Volk lügen.
     
    Fast mache ich mir Sorgen, daß die SPD auf die Verlage sogar noch einen mäßigenden Einfluß gehabt haben könnte…

  • Ein Schritt in die richtige Richtung wäre zum Beispiel eine wirklich transparente Kennzeichnungspflicht, und zwar nicht irgendwo im Impressum versteckt, sondern als Untertitel. In der DDR ging das ja auch. Da stand da z. B.: »Leipziger Volkszeitung, Zentralorgan der Bezirksleitung Leipzig der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands.«
    Wenn an der gleichen Stelle jetzt »Zentralorgan der SPD« stehen müßte, wäre das schon mal ein guter Anfang.

  • Das schlimme ist der Betrug am Leser. Der Leipziger liest die LVZ und der Braunschweiger die Braunschweiger Zeitung und er glaubt er liest eine unabhängige Heimatzeitung.

  • Wahnfried:

    Sicher, aber das ist leider kein Alleinstellungsmerkmal der Zeitungen, an denen die SPD beteiligt ist. In Köln schreiben die Blätter von DuMont Schauberg auch ohne die SPD nur linkes Palaver, genau wie die WAZ-Mediengruppe und und und… Es gibt zahllose Zeitungen, an denen die SPD nicht beteiligt ist, die aber oft genug sogar noch weiter links stehen.

  • Freidenker:

    Nützen tut es der SPD im hinblick auf die aktuellen Wahlergebnisse eher wenig.
    Trotzdem sollte im Impressung der Zeitung schon darauf hingewiesen werden wer Eigentümer oder Teilhaber der Zeitung ist.
    Bei der Mächenzeitung Bild müssten da dann logischerweiße die Gebrüder Grimm stehen.  😉

  • Saito:

    Richtig, die SPD kann aus ihrer Medienbeteiligung kaum mehr Wähler gewinnen. Ohnehin geht den Bürgern der Einheitsbrei der Massenmedien langsam auf die Nerven und der Einfluß dieser Medien geht laufend zurück, wie auch der Einfluß der SPD selbst.

    Mal abgesehen davon, „links“ ist die SPD schon lange nicht mehr und „links“ sind auch die Massenmedien nicht. Es ist nur so, dass man mit links angehauchtem Gequatsche davon ablenken will, dass man in Wahrheit eine neoliberale Politik betreibt, die den Interessen der Großindustrie und Hochfinanz dient, nicht aber den kleinen Leuten, ob diese nun Deutsche sind oder Zuwanderer. Denn auch die angeblich so sehr benötigten Zuwanderer haben unter der Masseneinwanderung nichtintegrierbarer Ausländer zu leiden.

    Nicht alle Menschen lassen sich dauerhaft verdummen.

    mit freundlichen Grüßen 

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