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Finden Sie Halloween bescheuert

ist das Beweis Ihres  Anti-Amerikanismus. So einfach gestrickt sind einige in der Redaktionsstube von Weltonline. Mit Schaum vorm Mund ja geifernd, würden viele gegen das Fest zetern, zetert der Autor mit Schaum vorm Mund.  Anti-Amerikanismus, weil man Halloween tumbe findet – sonst geht es aber noch gut.  Der amerikanische Anus muss ganz schön groß sein, wenn er solcherart tickende in sich aufnehmen muss.

Was mich betrifft: Das Rübengeschnitzel wird nicht gefeiert, es wird nicht konsumiert und die Klingel wird abgestellt. Punkt. Dafür bekommen alle Kinder etwas an St. Martin und zu Heilige Drei Könige.  Über die geschichtlichen Wurzeln – die Herkunft – von Halloween streiten sich übrigens selbst Wissenschaftler und Theologen [was dem Einzelhandel vermutlich vollkommen wurscht ist].

[1] Schlägt Halloween Martin Luther?

16 Kommentare zu „Finden Sie Halloween bescheuert“

  • ThePassenger:

    Primär geht es nat. um den Kommerz, Verkleidungen, Süßigkeiten, Parties etc. wie beim Valentinstag ebenso (Blumen, Süßigkeiten, Geschenke aller Art). Hinzu kommt das Halloween einem im TV nat. schon seit Jahrzehnten vorgelebt wird, keine US-Serien die nicht auch ein Halloween Special hätte (die oftmals sogar ziemlich gut sind).

    Die Veranstaltung ansich stört mich nicht wirklich, wenn Mallorca- und 1-EUR Parties „gefeiert“ werden können, dann werden wir auch ein Halloween aushalten.

    Einzig in Bezug auf das Brauchtum sehe da Probleme. Der Inhalt der eigentlichen Feste (Fasching, St.Martin) geht verloren. Anstatt z.B. St.Martin (und der Geschichte dahinter) zu gedenken, verkleiden sich die Kinder als Zombies und wollen als Belohnung Süßigkeiten haben. Ein postiver erzieherischer Effekt dürfte dabei schlicht nicht existent sein.

    Wer beim Kommerz mitspielen will soll das tun, sicherlich ein Spaß für die Kinder und auch den einen od. anderen Erwachsenen. Wenn dafür aber andere Feste nicht mehr begangen werden geht ein weiteres Stück kulturelle Identität verloren und die Verschiebeung hin zum Weltkulturbürger (eigentlich ein schönes Wort) ist wieder ein Stück vorangeschritten. Das Ansinnen muslimische Feiertage in Deutschland einzuführen geht ebenso in diese Richtung, wobei bei arbeitsfreien Feiertagen, im Gegensatz zum Beispiel Halloween, die Verdrängung eines anderen, wohl christl, arbeitsfreien Feiertages sicher sein dürfte und dadurch noch offensichtlicher werden würde wo der Hase langläuft.

    Es sei denn, und der Gedanke amüsiert mich enorm, man liesse dafür den 1.Mai fallen. Zuckerfest statt 1.Mai Randale – das wäre doch mal was…

    Obgleich der 1.Mai, wenn auch in den USA geboren, ein Beispiel dafür ist, wie am „deutschen Wesen“ die Welt genesen kann, siehe:
    http://www.dgb.de/dgb/geschichte/erstermai/geschichte1mai/index_html#cstart0

    Im Dezember 1888 erklärten die in St. Louis versammelten Gewerkschaftsdelegierten, unter ihnen zahlreiche deutschstämmige Einwanderer, am 1. Mai 1890 erneut Streiks […]

    Ich kenne die Geschichte aus der Doku „Deutsche in Amerika“ auf Phoenix
    noch etwas intensiver. Die Keimzelle dieser Bewegung bestand wohl hauptsächlich aus deutschen Einwanderen. Nebenbei: Die Doku war auch aus andere Hinsicht sehr interessant. Ist z.B. bekannt das der Hotdog früher Frankfurter hiess und ihn das selbe Schicksal ereilte wie die French Fries, die zu Freedom Fries wurden?

    Eine weitere Dimension besteht darin diesen Tag politisch zu instrumentalisieren wie die Welt es gerade vorexerziert. Ein weiteres Beispiel dafür das alles, was die eigene Identität, hier die christl., stärkt, „Autobahn“ ist. Man ist nicht mehr erst verdächtig, wenn man gegen etwas ist, nein, man ist es bereits wenn man nicht dafür ist. Eine neutrale Positionierung ist also hier, wie bei anderen Themen auch, überhaupt möglich.

  • @ ThePassenger

    Ich bin da nicht „neutral positioniert“ – ich finde Halloween tumbe. Und wenn sich dadurch einige Amerikaverehrer auf den Stars-and-Stripes-Schlips getreten fühlen, ist das deren Problem. Nicht meins.

  • ThePassenger:

    @Judith

    Was ja auch völlig in Ordnung ist. Aber wie stellt sich hier z.B. eine Mutter auf? Andere Kinder feiern es, die eigenen wollen nat. mitmachen. Wie argumentiert man, wenn man nicht unangenehm auffallen will?

    Viele haben eben kein starkes Rückgrat und stehen das einfach durch sondern machen der Konformität wegen mit. Wie dieser Trick funktioniert wollte ich darlegen. Eventuell kann man durch das transparent machen dieser Taktik den Widerstandgeist bei dem einen oder anderen wecken. Nachdenken hat noch nie geschadet, manchmal muß man es eben vorkauen.

  • @ ThePassenger

    Das ist doch kein Problem: Wer Halloween gut findet soll es eben  feiern und wer es dümmlich findet lässt es.

    Ich bin jetzt keine Fachfrau für Kindererziehung, aber ich meine, wenn die Eltern das Fest nicht gut finden,  dann sollen sie es ihren Kindern klipp und klar sagen – und auch, warum.  Zumindest von meinen Neffen weiß ich, dass sie ein klarer Standpunkt ihres Vaters mehr beeindruckt  als das Wischiwaschi, das manche Eltern ihrer Freunde als Ausweis besonderer Liberalität pflegen. 

    Ja und wenn die lieben Kleinen nörgeln, dann nörgeln sie halt.

  • Nachtrag: Dass die Tricks aufzudecken hilfreich sein kann, da hast du m.M. Recht: Es hilft oft, den eigenen Standpunkt zu schärfen bzw. einen zu entwickeln.

  • ThePassenger:

    @Judith

    Die Haltung von Eltern bzgl. Halloween ist nur ein Beispiel von vielen. Im Grunde stellt sich die selbe Frage bei einer Vielzahl von Themen. Während Einzelkämpfer solche Positionen noch relativ unbeschadet durchstehen können ist dies eben bei Eltern anders. Die stellen sich die Frage wie ihr Kind in der Gruppe der anderen Kinder dasteht wenn es nicht dabei ist. Bei der Beantwortung dieser Frage spielt die durch die Medien verbreitete Meinung eben eine grosse Rolle, man will ja kaum sein Kind zum Querulanten erziehen, wobei Rückgrat und Querulantentum leider oftmals verwechselt werden.

    Das Tugenden wie Standhaftigkeit etc. nicht gerade auf dem Vormarsch sind ist nicht neu, die Frage ist bloß wie dagegen vorgehen kann.

    Die Frage die ich mir oftmals stelle ist wie ich andere Menschen von meiner Position überzeugen kann, denn ich alleine kann direkt nur wenig bewirken. Daher finde ich es eine gute Idee dem pot. Leser gegenüber die Sache genau aufzudröseln und Gegenargumente an die Hand zu geben anstatt, wie die Medien es betreiben, die Leute in eine best. Position zu zwingen. Positionen die man durch eigene Erkenntnis gewonnen hat erweisen sich nämlich zumeist als beständiger als aufoktroyierte. Das ist im Prinzip alles was ich der Übermacht der Meinungsmacher entgegen zu setzen habe.

    Um konkret zu werden: Vor 25 Minuten klingelte es an der Tür, die Halloween-Schnorrer waren on Tour – meine blieb verschlossen.

    Das hindert mich aber nicht daran heute Abend, wenn auch unverkleidet und auch nicht aus Anlaß von Halloween, auf eine Halloween Party zu gehen. Die ist heute eben da, wo ich ohnehin des öfteren hingehen.

    Es spricht nichts dagegen mit den Kindern Halloween Sachen zu basteln oder Gesichter auf einen Kürbis zu malen, das hat wenigstens einen gewissen erzieherischen Wert. Kindern beizubringen bei fremden Leuten, und seien es nur die Nachbarn, zu klingeln um Süßigkeiten zu schnorren eher weniger. Ob die religiöse Dimension heutzutage überhaupt noch eine Rolle spielt bezweifle ich stark, daher argumentiere ich in die Richtung auch nur am Rande, denn schnell kann der Eindruck der Spiessigkeit entstehen.

  • @ ThePassenger

    Evt. hilft das als Argumentationsmunition:

    Halloween amerikanisiert die deutsche Sprache und Kultur und fällt zu allem Überfluß noch auf den Reformationstag. Wenn sich Kinder als Tote verkleiden und mit der Parole „Süßes oder Saures“ auf Erwachsene gehetzt werden, kann ich beim besten Willen keine kulturelle Bereicherung erkennen. Im völligen Gegensatz dazu hat die Reformation, die heute gefeiert wird, viel für die deutsche Sprache geleistet.

    Paulwitz in der JF. Nun bin ich keine Protestantin sondern Katholikin, aber die Argumentation Paulwitz ist schlüssig. Er hat für sich auch eine gute Methode gefunden [neben seiner Kritik an dem Sprachkauderwelch, mit der die evangelische Kirche ihren Reformationstag zu retten sucht] mit Halloween umzugehen:

     Früher habe ich mich über das abendliche Klingeln der um Süßigkeiten bettelnden Kinder geärgert. Dann erfuhr ich von der Aktion „Lutherbonbon“ der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche. So habe ich mich auch in diesem Jahr wieder mit Lutherbonbons eingedeckt, um auf diese Weise den Kindern die Reformation ein bißchen näherzubringen. „Klopfet an, so wird euch aufgetan.“ (Lukas 11, 9)

    Paulwitz: Church Night statt Halloween?

  • virOblationis:

    Mit anderen Kindern zusammen bin ich früher „Rummelpott“ gelaufen und habe einige Süßigkeiten erhalten: Als Schnorren sehe ich dies nicht, denn wir haben die kleinen Gaben als Belohnung für unser Lied bekommen, das wir vorgetragen haben. Sternsinger würde ich auch stets willkommen heißen. (Vergleichbares an St. Martin kenne ich nicht.) – Doch sich drohen zu lassen, „Süßes oder Saures“, und dafür dann etwas zur Beschwichtigung herausrücken: Da mache ich nicht mit.

  • ThePassenger:

    Wie ich im Kommentarbereich der Welt lesen konnte gibt es regional wohl etliche Anlässe bei denen ähnliches praktiziert wird. Immer aber gibt es die Süßigkeiten als Belohnung für etwas positives, selbst wenn es nur das trällern eines Liedes ist.

    Etwas OT, aber ich kann es kaum fassen.
    Asterix wird des Rassismus beschuldigt:
    http://www.welt.de/kultur/article5037128/Schluss-mit-dem-Kult-um-die-Asterix-Comics.html

    Soweit ich mich erinnern kann hat Asterix auf all seinen Reisen mit eigentlich jeder Volksgruppe Freundschaft geschlossen, sogar die Römer hat er nicht wirklich gehasst. Eigentlich wäre er ein prima Botschafter der Volkerverständigung. Er steht aber wohl unterschwellig zu sehr für ein „Europa der Vaterländer“ und wird deshalb zu Persona non Grata erklärt. Es scheint mir die neuen Römer sitzen in Brüssel und Straßburg.

    Der Wahnsinn wird dem Volk mit Gewalt durch jede nur erdenkliche Ritze ins Hirn gepresst.

  • Saito:

    Nun sollte man nicht übersehen, dass die „christlichen“  Bräuche ebenfalls unseren Vorfahren einstmals – wie das Christentum selbst- aufgezwungen wurden. Ob die Kinder nun St. Martin oder Halloween feiern dürfte dabei eher egal sein. Auch ohne die wachsende Zahl der Muslime schwindet der christliche Glaube. Die ünfähigen Kirchenfürsten tuen das Ihrige dazu.

    Mit Halloween scheint es mir aber ebenso zu gehen, wie mit dem Valentinstag. Die Propaganda ist groß, aber der Effekt eher gering. Es braucht eben seine Zeit, ehe ein fremder Brauch angenommen und im Volk verwurzelt wird. Meist erfolgt das auch nicht, ohne dass der fremde Brauch
    entsprechend modifiziert wird.

    Allerdings gehe ich immer noch davon aus, dass mit dem Niedergang der USA auch deren kultureller Einfluß  schwinden wird und die EU wird ohnehin nicht auf Dauer bestehen bleiben.

    mit freundlichen Grüßen

  • @ Saito

    Das Christentum wurde uns nicht „aufgezwungen“ – sowenig wie die kirchlichen Riten. Sie sind Teil unser Kultur und tief in unserer Geschichte verwurzelt. Die  Annahme, es gebe keinen Unterschied, ob die Kinder Halloween oder Sankt Martin feiern ist allerdings eine typische Einstellung des kulturlosen Homo Konsumentus bzw. der Sozialisten [egal ob nationale oder internationale.]

    Öde.

  • Wahr-Sager:

    Thomas Paulwitz hat in der Junge Freiheit einen guten Artikel über Halloween geschrieben (Zitat):

    Halloween amerikanisiert die deutsche Sprache und Kultur und fällt zu allem Überfluß noch auf den Reformationstag. Wenn sich Kinder als Tote verkleiden und mit der Parole „Süßes oder Saures“ auf Erwachsene gehetzt werden, kann ich beim besten Willen keine kulturelle Bereicherung erkennen. Im völligen Gegensatz dazu hat die Reformation, die heute gefeiert wird, viel für die deutsche Sprache geleistet. …

    Judith, du musst die Uhr 1 Stunde zurückstellen.

  • Karl Eduard:

    Aufgezwungen?
    Naja. Niemand wird ja gezwungen, das mitzumachen. Für die Kinder ist es sicher eine Gelegenheit sich zu verkleiden und um Süßigkeiten zu bitten. Ich kann mit dem Fest auch nichts anfangen und die Klingel war abgestellt. Aber aufgezwungen? In Amerika ist es sicher ein schöner Brauch und normal. Hier nicht.

  • Freidenker:

    Ich finde Halloween als Einzelereignis auch nicht schlimm, aber es ist halt wieder ein Stückchen mehr Verdrängung der eigenen Kultur, und von diesen Stückchen gibt es halt schon ne ganze Menge, deshalb mach ich da zumindest aktiv nicht mit.
    Die Kinder wachsen heute damit auf, auch wenn der Vergleich etwas hinkt, die Mechanismen sind wohl die gleichen wie damals als sich Eltern enscheiden mussten ob ihr Kind nun bei der HJ mitmacht oder nicht.

  • vakna:

    Aufgezwungen wird Halloween sicher nicht, aber es ist mal wieder die Frage: „Mitmachen oder daneben stehen?“.  Vor allem für Kinder nicht leicht.
    Alles, was ein Geschäft verspricht, wird von interessierter Seite vorangetrieben, ob es nun der Valentinstag ist, die Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes oder eben Halloween. Ich erinnere mich auch an den Versuch, Ostern als zweites Weihnachten zu etablieren. „Ostergeschenke“ waren da in den Medien ganz groß.
    Die Lösung kann nur sein, diesen Blödsinn  nicht mitzumachen.
    Sich-drüber-aufregen bringt garnichts.

  • diegedankensindfrei:

    Ob die Kinder nun St. Martin oder Halloween feiern dürfte dabei eher egal sein.
     
    Eben nicht. St. Martin transportiert kindgerecht den Wert der Barmherzigkeit. Dieser schwachsinnige Totenkult ist sinnfrei. Darüber hinaus habe ich heute die Straße beim Brötchenholen völlig versaut mit Tomaten auf Bürgersteig und Hausfassaden vorgefunden. Da gab es wohl Saures von irgendwelchen Nachwuchsrandalieren.
    Bei uns gilt deswegen: „Hohl- und Kürbisköpfe müssen draußenbleiben!“

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