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Noch ein Armutszeugnis

Warschau aber blickt mit Wohlgefallen auf den neuen deutschen Außenamtschef, der seine erste Reise nach Polen machte. Der dortige Präsident dankte ihm das mit einem Platz auf seinem Sofa. Seither muss man sich aber fragen, ob Westerwelle wenigstens zeitweise noch aus den Augen verliert, welchem Land er nun als Außenminister dient. Denn die Interessen, die Westerwelle im Streit über Erika Steinbach vertritt, sind zunächst einmal die Polens.

[Kohler über Westerwelles Polen-Bückling in der Causa Steinbach]

Tschechei, Frankreich , Polen – welches Land steht eigentlich als Nächstes auf der Besuchs-Liste der neugewählten Regierung.

9 Kommentare zu „Noch ein Armutszeugnis“

  • Sir Toby:

    Tschechei, Frankreich , Polen – welches Land steht eigentlich als Nächstes auf der Besuchs-Liste der neugewählten Regierung.

    Ist doch völlig egal – denn das Programm ist doch eh immer dasselbe: Wir sind schuld, wir sind schuld … oh mein Gott, was sind wir schuld. Wir sind schleeescht, wir sin ja sooo schleeescht. Besser gesagt wir waren es. Bis wir die BRD wurden. Und damit gut!

  • Wahnfried:

    Man fragt sich doch, was in Polen Angst herrschen muß, wenn man so einen Aufstand wegen einer winzigen und völlig abseitigen Stiftung probt, wo auch nur ein weiterer winziger Teil dem Thema deutsche Vertreibung gewidmet sein wird.
     
    Fast habe ich das Gefühl, daß, je weiter „wir“ Polen entgegenkommen, die Polen umso unruhiger werden. Naja… Ich würde einem Land, das sich derartig selbst verleugnet wie Deutschland, wohl auch keinen Meter über den Weg trauen.

  • Wahr-Sager:

    Anfangs gab ich Westerwelle eine Chance. Aber jetzt ist er bei mir völlig unten durch. Ein Schleimkriecher wie viele andere auch. Untragbar.

  • Anna Luehse:

    Westerwelle ist eine Marionette, wie alle anderen auch.  Das ganze war m. E. von Anfang an ein „totgeborenes Kind“. Solange deutsche Politiker nicht willens sind, den eigenen Opfern zu gedenken, wird nichts daraus.
    Frau Steinbach und ihre Mitinitiatoren haben von Anfang an Hinz und Kunz gefragt, ob es denn so recht sei…. Dann muß man sich nicht wundern, wenn immer neue Ansprüche erhoben werden. Die Süddeutsche Zeitung hat einen sehr zutreffenden Kommentar dazu geschrieben:
    http://www.sueddeutsche.de/,tt3m1/politik/422/494755/text/
     
    Und nicht vergessen: Westerwelle wurde gerade von deutschen Wählern in das Amt gebracht.

  • Was mir merkwürdig vorkam, war dieser Satzteil:

    wenigstens zeitweise noch aus den Augen verliert, welchem Land er nun als Außenminister dient.

    Müsste es nicht richtig heißen „wenigstens zeitweise NICHT aus den Augen verliert… Andererseits ist  Kohler ein so exzellenter Journalist, dass ich mir einen Lapsus nicht vorstellen kann. Merkwürdig.

    Egal, ich muss los – allen noch einen vergnüglichen Abend.

  • virOblationis:

    @ Judith
    „Seither muss man sich aber fragen, ob Westerwelle wenigstens zeitweise noch aus den Augen verliert, welchem Land er nun als Außenminister dient.“
    Der Autor geht offenbar davon aus, daß dies Startschwierigkeiten des Außenministers sind, der etwas „noch aus den Augen verliert“, was ihm später nicht mehr unterlaufen wird.

    Der Autor schreibt zuvor: „Was für ein Glück, dass Polen die Berufung Guido Westerwelles ins Bundeskabinett aus Gründen, die nur Polen verstehen müsste, nicht als Belastung der deutsch-polnischen Beziehungen betrachtet. Denn dann hätte der FDP-Vorsitzende, der eigenen Argumentation im Falle Steinbach folgend, seine ‚persönlichen Ambitionen‘ hintanstellen und zum Wohle der Versöhnung mit dem östlichen Nachbarn auf die Erfüllung seines Lebenstraums verzichten müssen.“
    Demnach hofft der Autor wohl darauf, daß Westerwelle die Unhaltbarkeit seiner jetzigen Position einsehen und diese revidieren wird.

  • Sir Toby:

    # virOblationis

    Denn dann hätte der FDP-Vorsitzende, der eigenen Argumentation im Falle Steinbach folgend, seine ‘persönlichen Ambitionen’ hintanstellen und zum Wohle der Versöhnung mit dem östlichen Nachbarn auf die Erfüllung seines Lebenstraums verzichten müssen.”

    Also es muß schon auch noch Grenzen des Altruismus geben! Unser Guido (und seine Republik) verzichten schon mal generös auf das Existenzrecht derer, die so leichthin unter ‚Vertriebene‘ subsummiert werden, aber daß man nach diesem überschweren Opfer auch noch auf die eigene Karriere verzichtet … – also wie gesagt: Es muß auch Grenzen des Altruismus geben!

    Oder wie der Opa Finke aus Waldeck (der nicht mein richtiger Opa war – wr nannten ihn nur so) zu sagen pflegte: Aus ander Leuts Haut – läßt sich gut Riemen schneiden.

  • @ virOblationis

    Ja, jetzt verstehe ich es. Mir fehlte beim Lesen schlicht die Interpunktion, in dem Fall ein Komma.

  • BuergeJoerg:

    Das devote Verhalten des Guido W. und sein vorauseilender Gehorsam den Polen ohne Not Zugeständnisse zu machen, paßt in das Gesamtbild der degenerierten, korrumpierten, vollkommen der Beliebigkeit verfallenen deutschen Politik.

    Wie bemerkte Luther schon so trefflich:
    „Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz.“

    Wobei das bei unserem PC-MSM-tauglichen Guido W. nicht einer gewissen Komik entbietet – also das mit dem Arsch…….

    Vielleicht verweigert Polen, als erzkatholisches Land,  Guido W. ja demnächst die Einreise  – aber selbst dafür hätte der dann wahrscheinlich im Rahmen der heiligen Veröhnung – größtes Verständnis.

    Immer mehr verbinde ich mit Deutschland, seinen Politikern, seinen Medien, seiner Justiz und leider auch einem Großteil seiner Bürger, ein einziges Wort:

    ARMSELIG

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