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40 Jahre Haft für den roten Folterer Dutch

Die Roten Khmer herrschten in Kambodscha von 1975 bis 1979. Ihr Ziel war ein kommunistischer Bauernstaat : Während ihrer  vier Jahre dauernden Herrschaft vernichteten sie bis zu zwei Millionen Kambodschaner [bei einer Gesamtbevölkerung von 6 Mio.] durch Hungersnöte, Sklavenarbeit, KZs und Folter. Das Bild links zeigt die Errungenschaft des Kommunismus. Das hinderte westdeutsche Salonkommunisten mit Wohlstandsbauch, 40-Stunden-Woche und gut gefülltem Kühlschrank aber nicht, den roten Massenmörder Pol Pot und sein Regime offen  zu verehren – es war ihrer Karriere auch nicht hinderlich.

Der Staatanwalt fordert jetzt für den Folterer Kaing Guek Eav alias Duch 40 Jahre Haft.

Dann mussten sie niederknien. Dann schlug er von hinten zu, Eisenstange oder Axt gegen Nacken, einmal, manchmal zweimal, je nachdem, was nötig schien. Dann stieß er den Körper in die Kuhle. Dann schnitt unten in der Grube ein Assistent noch sicherheitshalber die Kehle durch.  [Aussage Dutchs, nachzulesen u.a. in Erich Follaths Buch „Die Kinder der Killing Fields“]

40 Jahre. Für seinen Verteidiger zu viel, für die Überlebenden oder Nachkommen der Überlebenden zu wenig.

5 Kommentare zu „40 Jahre Haft für den roten Folterer Dutch“

  • Sir Toby:

    Das ist  exakt das Prinzip, das auch im Verhältnis der heutigen bundesrepublikanischen Linksparteien zur Bevölkerung dieses … Landes gilt: Die Leute müssen e-r-f-a-h-r-e-n wohin diese Leute sie führen. Beziehungsweise, wohin es führt, wenn man sich von diesen Leuten (ver-)führen läßt. Nicht daß ich jetzt von Gabriel und Nahles einen Massenmord nach Pol Pot-Manier erwarten würde – Gott bewahre, nein. Es geht einzig um diesen Begriff ‚Erfahrung‘, d.h. es nützt nichts zu diskutieren und zu labern und zu labern und zu labern und zu labern … und am Ende haben sie dann bewiesen, daß sie Recht haben. Ausschließlich. In allen Punkten. Und deshalb ist jetzt wenn schon nicht das Paradies, dann doch wenigstens die ‚Ära des Guten‘ angebrochen. Und die fühlt sich dann nach Katastrophe an, weil sie eine ist. Und das müssen die Leute so lange und so tief erfahren, daß sie eben gegen bestimmte Angebote immunisiert werden – ohne sich jemals wieder auf irgendwelche Diskussionen einzulassen.

  • Sir Toby:

    Und was die Vorgänge selbst betrifft … – was Follath hier versucht (hat), haben schon andere vor ihm in anderen Zusammenhängen versucht – und sind gescheitert. Genau wie er. Ihre Erfahrung … die Erfahrung aller, die sich von Geschehen wie dem Obigen angesprochen fühlen … wird immer wieder sein, mit einer Herausforderung konfrontiert zu sein, die sie nicht beantworten, nicht lösen können. Weil sie die geistigen Mittel dazu nicht haben. Und die haben sie nicht, weil unsere derzeitige Kultur sie nicht bereit hält. Es ist wie mit dem Beispiel der Thermografie: Solange man nur das Prinzip normaloptischer Aufnahmen kennt, wird man vor der Frage, warum es trotz großen Heizeinsatzes im Raum nicht richtig warm wird, immer wieder aufs Neue kapitulieren müssen. Erst durch einen ganz anderen Ansatz – nicht durch eine lediglich etwas verschobene Perspektive – kann man sich die Chance erarbeiten zum Begreifen zu kommen. Bis dahin bleibt nur das hilflose Ausgeliefertsein an die Situation und/oder ihre weitgehende Verdrängung.

  • @ Sir Toby

    Welche Mittel müsste unsere Kultur denn deiner Einschätzung nach besitzen, um nicht in den von dir beschriebenen selbstreferentiellen Kreislauf zu geraten, der das Scheitern bereits in sich trägt.

    Wo oder wie würdest du ansetzen? [ernsthafte Frage].

  • Sir Toby:

    # Judith

    Kann ich dir gerne sagen. Wird aber wohl etwas länger. Und ich schick es dir lieber per e-mail, wenn ich nochmal eine funktionierende Adresse bekommen könnte (es gab doch da irgendwelche Probleme vor kurzem … wegen irgendeinem … Umzug?). Und es würde auch erst nächste Woche klappen, weil ich dazu etwas mehr Konzentration aufwenden muß und diese Woche hab ich keine Zeit mehr dazu.

  • @ Sir Toby

    Du kannst es an redaktion.vaterland@arcor.de schicken, aber auch hier posten. Ich habe ein wenig recherchiert – über das Tribunal, und wie die Vergangenheitsbewältigung Kambodschas konzipiert ist  –  übrigens erst dreißig Jahre nach der Herrschaft der Khmer Rouge.  Es ist interessant – ich werde bei Gelegenheit mehr darüber posten.

    Ich muss los, die Arbeit ruft.

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