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Schulpflicht

Das Ehepaar Dudek will seine Kinder zu Hause unterrichten [Homeshooling]- in der BRD ist das, im Unterschied zu anderen Ländern wie z.B. der Schweiz und Österreich, verboten. Versuchen Eltern es trotzdem, kann es ihnen nicht nur passieren, dass ihnen das Jugendamt die Kinder entzieht, der Staat ahndet dies u.U.  mit Freiheitsstrafen für die Eltern. So ein Fall ist der Fall des Ehepaars Dudek.  Autor ‚Zentralachse‘ hat zu dem Fall Dudek einen Artikel geschrieben – das Ehepaar ist übrigens kein Einzelfall. Wer sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchte, kann das hier tun: Homeschooling in Deutschland.

Der Staat vs. religiöse Eltern

Beitrag von Zentralachse
Der vorgeblich wert- und bekenntnisneutrale Staat ist keiner, der nicht doch auf irgendeine Weise Maßstäbe setzt und auf diese Weise seinen eigentlichen Charakter preisgibt. Vor allem der Schulunterricht ist einer der Felder, auf dem er versucht seinen Einfluss bereits auf die jüngsten Einwohner auszuüben, um sie in seinem Sinne zu formen. Es liegt auf der Hand, dass er hier zwangsläufig in Konflikt mit religiösen Eltern gerät, die aufgrund ihrer eigenen Einstellung zu zahlreichen Positionen eine andere Haltung einnehmen, sei es gegenüber dem unreflektierten Naturalismus der Evolutionstheorie, der permissiven Sexualerziehung, die bereits Fünftklässlern den Gebrauch von Kondomen vermitteln will oder einem Werterelativismus, der Abtreibung als eine Option darstellt.

Zu den Eltern, die sich dagegen zivilcouragiert wehren, zählt das Akademiker-Ehepaar Rosemarie und Jürgen Dudek aus dem nordhessischen Herleshausen-Archfeld. Das konfessionslose, aber dennoch tief im christlichen Glauben verwurzelte Ehepaar verweigert die Einschulung ihrer sieben Kinder auf eine staatliche Bildungsanstalt und unterrichtet sie stattdessen im Heimschulunterricht, eine in anderen Ländern akzeptierte Alternative. Doch hier in Deutschland beruft sich die Staatsgewalt auf ein von den Nazis erlassenes Schulpflichtgesetz und behauptet, dies geschähe zum Besten der Kinder, um sie nicht von anderen Sozialkontakten abzuschneiden und um letztlich Parallelgesellschaften zu verhindern. Nun, reichlich problembelastete Parallelgesellschaften sind in diesem Land trotzdem gewachsen und die Schulen vermögen die Kinder auch nicht mehr vor jener Sorte Sozialkontakte zu schützen, die sie in Berührung mit massiver Gewalt und exzessiven Drogenerfahrungen bringt.

Die Dudeks halten den Leistungs- und Anpassungsdruck des staatlichen Schulsystems dagegen, in dem sie eine ernste Gefahr für den Glauben ihrer Kinder sehen: „Unsere Kinder sollen als Christen denken und leben … Die Kinder lernen, dass Gott nicht existiert. Die zarte Pflanze ihres Glaubens wird mit Macht zertreten.“ Die Effizienz ihres Heimschulunterrichtes offenbarte sich an ihrem ältesten Sohn Jonathan, der erst im letzten Schuljahr eine staatliche Realschule besuchte und die Abschlußprüfung mit der Bestnote 1,1 abschloß!

Doch bevor die Dudeks mit ihrem Erfolgsmodell im wahrsten Wortsinne „Schule machen“, versuchen die Behörden dem mit juristischen Mitteln Einhalt zu gebieten. Seit Jahren überziehen sie die Dudeks mit Prozessen und versuchen, sie auf diese Weise zu zermürben. An diesem Mittwochnachmittag ging am Kasseler Landgericht das Revisionsverfahren zu Ende, nachdem im vorigen Jahr ein Gericht das Ehepaar zu drei Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilte. Dieses mal kamen die Dudeks günstiger weg. Der Vorsitzführende Richter Dreyer sah zwar angesichts der Gesetzeslage keinen Spielraum für einen Freispruch, bremste aber mit seiner Entscheidung über eine Geldstrafe von 120 Euro einen übereifrigen Staatsanwalt aus, der in dem Verfahren wiederum auf einer Gefängnisstrafe bestand. Ein solches Urteil hätte durchaus besonderen Signalcharakter gehabt, denn es hätte möglicherweise bedeutet, dass wir unter einer unmoralischen Staatsmacht leben, wo der einzige Platz für einen gerechten Menschen nur das Gefängnis sein kann.

[1] Dudek-Prozess: 120 Euro Geldstrafe für Eltern

6 Kommentare zu „Schulpflicht“

  • Wahnfried:

    Nun, es gibt zwar die Schulpflicht auf der einen Seite, aber der Staat ist auf der anderen Seite auch überaus großzügig in der Förderung von privat getragenen und gerne auch bekennenden Schulen. Was nun dagegen sprechen soll, seine Kinder z.B. auf eine katholische oder sonstige religiöse Schule zu schicken, leuchtet mir trotz allem nicht ganz ein.

  • Sir Toby:

    Also diese Familie hat sieben Kinder – und das eben nicht, weil Frau Dudek sich für ihre Tagesration Schnaps durch die Gegend geschlafen hat und die Sprößlinge eben dann das Abfallprodukt eines freiheitlichen Lebenswandels wären. Wo, bitte schön, hat dieser Staat, der es doch so mit den Werten hat und dem Ethik und Moral und Freiheit und Glück aller kolorierten Menschen jeden Tag aufs Neue kratertiefe Sorgenfalten ins Anlitz graben … wo also hätte dieser Staat es geschafft Familien mit sieben Kindern ‚zu schaffen‘? Alles, was er dagegen wirklich geschafft hat, ist, eine Wertelandschaft mitgeprägt und tradiert zu haben, die ihn seiner ihn tragenden menschlichen Basis Stück für Stück beraubt. Ach ja, und einen Sack von ‚Einwanderer in die Sozialsysteme‘ … die kann er sich auch noch auf die Fahnen schreiben. Da gibt es sicher auch die ein oder andere sieben-Kinder-Familie – und für deren Erziehung sorgt dann aber der Imam. Weil – das gebietet der Respekt!! Ich möchte mir nicht vorstellen, was für eine Arbeit es ist, das Komplettprogramm bis zum Abi den Kindern beizubringen … ich könnts nicht. Und das alles dann auch noch wie weiland Dr. Kimble … auf der Flucht! Gut, daß es Eltern gibt, die bereit sind dem Staat den Anspruch auf Kinder, die er nicht gezeugt hat und nicht zeugen kann, streitig zu machen.

  • Saito:

    Da wir ja gerne alles aus den USA übernehmen, zum Beispiel auch Bachelor und Master an Stelle unserer bewährte Diplomstudiengänge, könnten wir ja auch gleich home-schooling übernehmen, oder?

    Unsere mit Migranten überfluteten staatlichen Schulen werden ohnehin keinen guten Nachwuchs mehr heranziehen können. Die Schulklassen sind viel zu groß und voller Kinder, die die deutsche Sprache nur schlecht beherrschen und zu hause, aber auch vom Staat, nicht zusätzlich gefördert werden (können).

    mit freundlichen Grüßen

  • Anna Luehse:

    In Dänemark gibt es „Unterrichtspflicht“. Deshalb ist es den Eltern frei gestellt, wie die Kinder lernen. Sie müssen eben – und das ist sicher kein Problem – eine Prüfung ablegen, ob sie der allgemeinen schulpflichtigen Standardausbildung entsprechen.

    #Saito
    Die Klassen sind nur deshalb zu groß, weil (außer den von Ihnen genannten Gründen) die lieben Kleinen auch von Hause aus zu einem beträchlichen Teil keine Erziehung mehr genossen haben. Es herrscht keine Disziplin und Ruhe in der gelernt und gelehrt werden kann. Die heutige Elternschaft ist zu einem großen Teil auch nur gewöhnt Forderungen an Schule/Lehrer = Staat zu stellen.  Kein Wunder also, daß bildungsbewußte Eltern das Grausen in unseren Schulen bekommen.

  • vakna:

    In der Schweiz ist es zwar möglich, aber es ist so selten, daß sogar Lehrer nicht auf Anhieb wissen, ob und wie es geht (ist auch von Kanton zu Kanton unterschiedlich).
    Allerdings schicken hier sogar die Freikirchler ihre Kinder in die staatliche Schule, selbst wenn die versuchte Suspendierung vom Sportunterricht nicht klappt.

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